Die Ratsfraktion der Osnabrücker Grünen unterstützt den Vorschlag, Feuerwerke zum Jahreswechsel zu verbieten. Die Jungen Liberalen stimmen diesem Vorschlag nicht zu und plädieren für die Zulassung des Feuerwerks und appellieren dabei an die Eigenverantwortung und Vernunft der Menschen.
Linus Körbi, Vorsitzender der Jungen Liberalen Stadt Osnabrück, sagt dazu: „Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat dieses Jahr die angeordneten Maßnahmen eigenverantwortlich und freiwillig umgesetzt – das trauen wir ihnen auch an Silvester zu! Die Menschen sind sich der Risiken bewusster denn je. Ein generelles Verbot wäre daher überzogen. Darüber hinaus gilt weiterhin, dass jede Freiheitseinschränkung des Staats gut begründet sein muss. Der Staat kann nicht voraussagen, wie sich die Menschen dieses Jahr an Silvester verhalten werden. So sollte die Regierung die Menschen nicht gängeln, sondern diesem mit Vertrauen begegnen. Ein öffentlicher Appell der Regierung, dieses Jahr besonders verantwortungsbewusst und behutsam mit dem Feuerwerk umzugehen oder auf dieses freiwillig zu verzichten, wäre die bessere Lösung.“
Feuerwerkskauf auf dem Schwarzmarkt verhindern
„Wir müssen die Notaufnahmen der Krankenhäuser insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie vor weiterer Belastung schützen. Daher dürfen wir nicht riskieren, dass Menschen sich auf dem Schwarzmarkt, oder durch Importe mit illegalem oder ungeprüftem Feuerwerk eindecken. Denn von Feuerwerkskörpern, die in Deutschland keine Zulassung haben, geht eine deutlich höhere Verletzungsgefahr aus. Daher könnte sich ein pauschales Verbot eher negativ auswirken. Zudem werden die Ordnungsbehörden durch das Verbot noch stärker belastet. Der Schwerpunkt muss aber, gerade in der Silvesternacht, in der Einhaltung der Hygieneauflagen liegen“, ergänzt Niklas Müller, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Liberalen.
Zentrales Feuerwerk wäre nicht sinnvoll
„Jedes Jahr wird das Thema aufs Neue diskutiert. Während das Umweltbundesamt (UBA) die Summe der Feinstaubbelastung bundesweit mit 4.200 Tonnen angibt, spricht der Verband der Pyrotechnischen Industrie (VPI) von maximal zehn Tonnen. Der erzeugte Feinstaub besitzt außerdem andere Eigenschaften als der aus Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen. Dieser ist deutlich unbedenklicher und nach wenigen Stunden ist die Belastung bereits wieder auf Durchschnittsniveau. Den Vorschlag eines zentralen Feuerwerks oder einer städtischen Lichtershow halte ich nicht für sinnvoll, da sich die Menschen dadurch in größerer Masse zu einem Ort begeben würden“, ergänzt, Rémy de Silva, Beisitzer für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Feuerwerk nur einmal im Jahr
Weiter fügt er hinzu: „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Zündung von Feuerwerk nur an einem Tag im Jahr erlaubt ist und zudem als Brauchtum gilt. Dieses Jahr ist für viele eine psychische Zerreißprobe. Lassen wir also den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes und dieser Stadt die Möglichkeit, vor ihrem Haus oder ihrer Wohnung mit Vernunft und Feuerwerk gut ins neue Jahr zu rutschen!”