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Osnabrücker Grüne präsentieren ihre Vision vom autofreien Neumarkt im Internet

Grüne Ratsfraktion Neumarkt Homepage
Osnabrücker Grüne präsentieren ihre Vision vom autofreien Neumarkt im Internet

Noch bevor am Dienstagabend der Stadtrat darüber entscheidet, wie es mit dem Neumarkt weitergeht – die Regenbogenkoalition will den Platz endgültig zur Fußgängerzone erklären – ging eine Homepage der Grünen Ratsfraktion online, die den autofreien Neumarkt bewirbt.

Vor dem Hintergrund einer Architekturzeichnung mit Springbrunnen und in der Sonne sitzenden Menschen, wird ein autofreier Neumarkt gezeigt und das „GRÜNE Konzept für einen autofreien Neumarkt“ beworben, das ein „Konzept für die Menschen“ sein soll.

Grüne Ratsfraktion Neumarkt Homepage

Der Neumarkt: Bald ein Erholungsgebiet?

Ruhe und Luft statt Schall und Rauch“ oder auch „Grünes Licht für Ihre Gesundheit“ lauten die Überschriften zu den Texten, die weitestgehend aussparen, dass auch in Zukunft täglich mehr als 2.000 Busse über den zentralen Platz fahren werden, und ein „Aussperren“ des Individualverkehrs nur etwa 1/3 der Schadstoffbelastung auf die Wohngebiete entlang der Wälle verlagern wird.

Sperrungsgegner = „Fortschrittsverweigerer“

Weil die zeitweise Sperrung des Neumarkts gezeigt habe, dass der Verkehr „funktionierte“, treiben die „grünen Ideen“ nun „den Fortschrittsverweigerern den Angstschweiß auf die Stirn“, schliesst der letzte Absatz, der als Subdomain (neumarkt.fraktion-gruene-os.de) unterhalb der Fraktions-Website eingespielten Neumarkt-Seite.

Ohne Zweifel, der Wahlkampf ist voll entbrannt und begleitet inzwischen das Tagesgeschäft der Lokalpolitik.

 

AFP

Geht es beim Güterbahnhof eigentlich um Fledermäuse?

Fledermäuse Güterbahnhof Osnabrück
Geht es beim Güterbahnhof eigentlich um Fledermäuse?

Geht es beim Güterbahnhof um Fledermäuse?

Diese Frage stellte uns vergangene Woche ein Leser, der offenbar einen genaueren Blick in den Entwurf  des Bebauungsplans für den alten Güterbahnhof geworfen hatte. Und obwohl uns die Nachfrage per E-Mail am 1. April erreichte, ist es wohl kein Aprilscherz.

Gewerbegebiet statt Kulturszene und Gemeindehaus

Wie bereits von uns berichtet, sollen die Vorgaben für das seit Jahren umstrittene Gelände so verschoben werden, dass die nicht minder umstrittene Freikirche Lebensquelle e.V. ihr geplantes Gemeindehaus nicht mehr bauen kann. Allerdings wird auch die freie Kulturszene rund um den Kulturverein Petersburg den Standort räumen müssen. Nur noch eine reine Gewerbenutzung soll möglich sein.

Fledermäuse Güterbahnhof Osnabrück

Überall Fledermäuse im Bebauungsplan…

Schaut man sich die vorliegenden Unterlagen an, die am Dienstag in der Ratssitzung (ab 17 Uhr im Rathaus) zur Diskussion stehen, fällt tatsächlich auf: Fledermäuse scheinen den Grünen Stadtbaurat Frank Otte bei den Jahre dauernden Arbeiten an diesem Bebauungsplan besonders beschäftigt zu haben.
Bereits auf Seite 2 der „textlichen Festsetzungen zum Entwurf“ (PDF-Download) wird festgelegt, dass das Gelände erst dann erschlossen werden darf, wenn 6 Fledermauskästen auf dem Gelände aufgehängt wurden. Und die Sorge um die fliegenden Nager geht weiter. Noch an sieben weiteren Stellen wird genau geklärt, was zu tun ist, um die nachtaktiven Fledertiere nicht zu stören.
Naheliegende Begriffe zu „Kultur“ (Petersburg e.V.) und „Kirche“ (Lebensquelle e.V.) kommen in diesem Dokument nur 2x vor – wenn es darum geht, was nicht erlaubt ist.
Nicht viel anders sieht es in der 49-seitigen Begründung zum Bebauungsplan 370 (PDF-Download) aus.
35x geht es hier im Detail um die possierlichen Flattermäuse, während die bisherigen Nutzer und Eigentümer mit Begriffen zu „Kirche“ (14) oder „Kultur“ (15) wieder nur am Rande behandelt werden – erneut nur in der Begründung, was zukünftig nicht mehr auf dem Gelände möglich sein soll.

 

 

AFP

Frisch aus dem Papierkorb, heute „der Verkehrsclub VCD“

Outtakes Kolumne VCD
Frisch aus dem Papierkorb, heute „der Verkehrsclub VCD“

Einige Wochen haben wir darauf verzichtet am Wochenende Ärgernisse aus unserem Papierkorb zu fischen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat es aber geschafft: Wir reaktivieren diese Kolumne!

Seit Jahren arbeiten die Stadtwerke Osnabrück und die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) darauf hin, den Busverkehr an der Hase schon bald abgasfrei und elektrisch durchführen zu können. Investitionen wurden verschoben, auf Landesebene wurde um Subventionen gerungen und hausintern wurden aufwändige Konzepte entwickelt. Insbesondere die noch immer ungeklärte Verkehrssituation auf dem Neumarkt, wo täglich mehr als 2.000 Diesel-Busse trotz Öffnung für den PKW-Verkehr die größten Stinker sind, macht die E-Busse zu echten Problemlösern, die besser heute als morgen zum Einsatz kommen sollten.

In zwei Jahren soll eine ganze Linie auf Elektroantrieb umgestellt werden

Ab 2018 soll die Linie 41, zwischen Haste und Voxtrup die Referenzlinie sein, auf der dann vollständig elektrisch gefahren werden soll. Damit die bundesweit einmalige Umstellung einer kompletten Linie gelingt, werden 13 bis 14 neue Busse angeschafft.

Outtakes Kolumne VCD

Umsteigen am Neumarkt bleibt Normalität, keine Ringbuslinie in Sicht

Was nicht entfallen wird, ist der Neumarkt als zentraler Umsteigebahnhof. Selbst dicht nebeneinander liegende Stadtteile wie Schinkel und Dodesheide, werden auch in Zukunft nur durch Umsteigeverbindungen erreicht. Eine Ringbuslinie wird zwar immer wieder diskutiert und gefordert, doch es werden wohl erst die Elektrobusse zum Einsatz kommen, bevor sich an der Osnabrücker Buslinien-Struktur etwas ändert – so jedenfalls die Planung.

Umsteigen? Für den VCD nicht zumutbar!

Doch was täglich für tausende Osnabrücker Normalität ist, will der kleine Verkehrsclub nun verhindern. Es könnten womöglich Busfahrgäste aus dem Landkreis gezwungen sein an der Stadtgrenze vom stinkenden Dieselbus in den sauberen Elektrobus umzusteigen, so ungefähr die Argumentation des Vereins, der sich selbst als ökologisch bezeichnet.
An der gleichen Haltestelle von einem (Landkreis-) Bus in den umweltfreundlichen elektrischen Stadtbus umsteigen? Ein scheinbar unmöglicher Gedanke für den VCD. Das aber auch in Zukunft die Bushaltestellen am Neumarkt weit verstreut und teils in der Johannisstraße liegen, und oft sowohl Sprintstärke, Orientierung und gutes Schuhwert gefordert sind, um innerstädtisch einen Anschluss zu bekommen: scheinbar hinnehmbar!

Kleinstverein, finanziert aus Steuergeldern

Doch wer ist eigentlich dieser Verein? Gerade einmal 53.595 Mitglieder konnte der VCD (Vergleich ADAC: 18,92 Millionen) 2014 nachweisen. Trotz üppiger Zuschüsse aus steuerfinanzierten Bundesministerien und aus europäischen Fördertöpfen, erwirtschaftete der Verein laut seiner letzen veröffentlichten Bilanz 2014 fast eine Viertelmillion Euro Verlust. Mit Geld scheinen sie jedenfalls nicht umgehen zu können. Es ist schon erstaunlich, wie bei Umweltthemen diverse Kleinstvereine und Parteien, die es in einigen Bundesländern nur noch knapp über die 5%-Hürde schaffen, zu angeblichen Meinungsführern aufschwingen und die Mehrheit der Gesellschaft vor sich her treiben.

Was sonst diese Woche noch aufregte:

Von 1,50 € auf 1,90€ (Montag bis Freitag) bzw. von 2,00 € auf 2,90 € (Samstagsausgabe) stieg der Einzelverkaufspreis der einzigen Osnabrücker Tageszeitung NOZ. Auch wenn diese Preiserhöhung von 26% bzw. 45% am 1. April 2016 vollzogen wurde, ist es wohl kein Aprilscherz.

 

Unsere Rubrik OutTakes erscheint regelmäßig jeden Sonntagabend, hier sind die bisherigen Beiträge in unserem Archiv zu finden.

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Der Osnabrücker Hafen hat Geburtstag – doch niemand feiert

100 Jahre Hafen Osnabrück
100 Jahre Hafen Osnabrück

100 Jahre alt, seit Sonntag 3. April, 12 Uhr

Als vor 100 Jahren der Schleppkahn „Minden 52“ in den Osnabrücker Hafen einlief und begann seine Ladung zu löschen, spielte keine Kappelle und gab es keine feierliche Ansprache oder gar eine öffentliche Feier.
Auch ein Jahrhundert später will sich offensichtlich niemand in Osnabrück an dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme erfreuen.

Seit dem Bau des 14,5 Kilometer langen Stichkanals und des Stadthafens ist Osnabrück auf dem Wasserweg mit der Nordsee und dem Schwarzen Meer verbunden – selbst wenn die üblichen Transportwege meist nur ins Ruhrgebiet oder die anderen Häfen entlang des Mittellandkanals führen.

„Niemand feiert“, …fast niemand

Zumindest die Stadtwerke Osnabrück, die den Stadthafen zusammen mit dem Landkreis in einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft (EHB) betreiben, haben in einem lesenswerten Blogbeitrag die Geschichte des Hafens und seiner Anfänge beschrieben. Auch bei den Kollegen der NOZ gab es einen Artikel zum Hafengeburtstag (Abruf ggf. kostenpflichtig), der jedoch in weiten Teilen identisch ist mit dem Blogbeitrag der Stadtwerke.

Auch die Wasser- und Schiffahrtsbehörde ist nicht in Feierlaune

Gerne hätten wir zum Hafengeburtstag ein Binnenschiff gezeigt, das 100 Jahre nach dem erstmaligen Anlegen eines Kahns, ebenfalls in den Osnabrücker Hafen einfährt. Doch leider musste uns Henning Buchholz, Leiter des zuständigen Wasser- und Schiffahrtsamtes (WSA) in Minden enttäuschen: „Am Sonntag wird nicht geschleust“, also gibt es zum Hafengeburtstag auch keinen Schiffsverkehr. Und man habe ja auch schon 100 Jahre Mittellandkanal gefeiert, und das schon 2005.

Bei der Eröffnung war Krieg – heute fehlt das Geld

Das die Eröffnung 1916 in Osnabrück nicht gefeiert wurde, erklärt der Behördenleiter damit, dass den Menschen zu Zeiten des 1. Weltkriegs einfach die Feierlaune fehlte. Und im Augenblick, auch das ist nicht von der Hand zu weisen, blickt der Osnabrücker Stadthafen einer ungewissen Zukunft entgegen. Zwar drängt der Güterverkehr auf die freien Kapazitäten der Binnenschifffahrt, doch noch ist ungewiss, wann Osnabrück auch passende Schleusen für die längst abgeschlossene Verbreiterung des Stichkanals bekommt (HASEPOST berichtete).
Sollte der Bund irgendwann die Gelder zum Umbau der Schleusen bewilligen, damit auch moderne und größere Schiffe bis nach Osnabrück durchkommen, so der WSA-Leiter im Gespräch, wird das auch kostspielige Umbauarbeiten in Osnabrück nach sich ziehen. So wie der Hafen seit 100 Jahren besteht, fehlt der Platz um moderne Schiffe zu wenden, auch die Brücke der Römereschstraße ist zu niedrig und das Hafenbecken muss ebenfalls ausgebaggert werden.

Ein paar Zahlen verdeutlichen die Vorteile der Binnenschiffahrt:

Ein Binnenschiff (2000 Tonnen) transportiert dieselbe Menge Ladung wie 50 Eisenbahnwaggons (je 40 Tonnen) oder 80 LKW (je 25 Tonnen).
Mit demselben Energieaufwand, den ein LKW benötigt, um eine Tonne Ladung 100 km weit zu transportieren, kann diese Ladung Binnenschiff über eine Strecke von 370 km transportieren.*

Mehr Infos im Museum am Piesberg

In der Dauerausstellung zeigt das Museum für Industriekultur im Haseschachtgebäude eine kleine Fotoausstellung zum Hafenjubiläum. Es handelt sich dabei um eine kleine Auswahl aus dem Fotobestand, den das Museum Industriekultur zum Thema Osnabrücker Hafen besitzt.

Happy Birthday Hafen Osnabrück!

*Quelle: niederdollendorf.de
Fotos: Museum für Industriekultur via SWO AG

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Was wollen uns die Plakate am Johannistorwall sagen?

Plakatkunst von Donald Stelzer
Donald Stelzer aus Dresden bei der Arbeit

Was sollen oder wollen diese Plakate?

Schnell mit dem Auto vorbeigefahren kann man den Text auf dem Fahrradanhänger gar nicht so schnell erfassen.
Ist es eine Protestaktion, weil an der als „Todeskreuzung“ bekannten Ecke zur Kommenderiestraße – mit Ausnahme eines für LKW aufgehängten Spiegels und eines Warnschilds – bislang immer noch nichts geschehen ist um das Leben von Fahrradfahrern zu schützen? Ruft hier ein Künstler dazu auf, nicht mehr allein über eine Neumarktsperrung, sondern ein LKW-Durchfahrverbot für die Innenstadt nachzudenken?

Donald Stelzer, so heisst der Künstler, der aus Dresden kommend Deutschland mit dem Fahrrad durchquert, war die tragische Rolle der Kreuzung am Johannistorwall gar nicht bewusst. Er will hier nur seine Kunst und seine eigenen Botschaften verbreiten.

Plakate sind „Kulturelle Dekadenz“

Er bezeichnet seine Plakate als „Kulturelle Dekadenz“, mehr wollte er nicht verraten. Aber die Plakate, die er selbst am Straßenrand anfertigt, sprechen vielleicht auch für sich selbst.
Aktuell lebt Donald Stelzer, der sich über das Frühlingswetter freut, selbst am Straßenrand. In ein paar Tagen geht es weiter – natürlich mit dem Rad – in Richtung Ostwestfalen. Nach Gütersloh oder Bielefeld soll ihn sein Weg führen.

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Friedensbotschaft aus Osnabrück nach Brüssel

Friedensbotschafter John Mc Gurk
Für die Friedensstadt Osnabrück resultiert aus dem historischen Vermächtnis die Verpflichtung, sich friedenspolitisch zu engagieren. Für ihr Engagement wurde das Rathaus Osnabrück von der Europäischen Kommission in Brüssel im letzten Jahr mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.   Die Läufer von „sportler 4 a childrens world“ um John McGurk bringen die Friedensbotschaft der Stadt Osnabrück nach Brüssel. Schirmherr Oberbürgermeister Wolfgang Griesert sowie Thorsten Brockmeyer, stellvertretender Geschäftsführer des FMO, Politiker Clemens Lammerskitten, VfL-Trainer Joe Enochs, Petra Jeda und weitere Unterstützer gaben den Startschuss.

Anlässlich der jüngsten Anschläge in Brüssel setzen John McGurk und sein Verein „sportler 4 a childrens world“ in einer gemeinsamen Aktion mit der Stadt Osnabrück ein Zeichen des Friedens und bekunden Solidarität mit Brüssel.

John McGurk und sein Team starteten am Freitag, 1. April, ihren Lauf. In Brüssel übergeben sie am Sonntag, 3. April, gegen 9 Uhr die Friedensbotschaft – einen Friedensreiter mit einem Brief des Oberbürgermeisters sowie einen Kranz – an die Stadt Brüssel. „Ich freue mich, dass die Läufer von ‚sportler 4 a childrens world‘ sich auf den Weg machen, um der Stadt Brüssel unsere Solidaritätsbekundung zu überreichen und damit ein Zeichen für den Frieden zu setzen und bedanke mich bei allen Teilnehmern und Unterstützern“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der für den Lauf die Schirmherrschaft übernommen hat.

 

Friedensbotschafter John Mc Gurk
Die Läufer von „sportler 4 a childrens world“ um John McGurk bringen die Friedensbotschaft der Stadt Osnabrück nach Brüssel. Schirmherr Oberbürgermeister Wolfgang Griesert sowie Thorsten Brockmeyer, stellvertretender Geschäftsführer des FMO, Politiker Clemens Lammerskitten, VfL-Trainer Joe Enochs, Petra Jeda und weitere Unterstützer gaben den Startschuss.

Toleranz ist ein Wert, der mit der Geschichte der Stadt Osnabrück tief verbunden ist

Der Westfälische Friedensschluss von 1648 setzte dem grausamen 30-jährigen Krieg ein Ende. Erstmals gelang es in der Geschichte Europas, politische und konfessionelle Konflikte statt mit Waffengewalt durch Dialog beizulegen und so einen Verhandlungsfrieden zu erreichen. Mit dem Friedensschluss wurden nicht nur die Grundlagen für eine europäische Friedensordnung und ein modernes Völkerrecht geschaffen, sondern ebenso für das internationale und friedliche Zusammenleben und Aufeinander zugehen unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse.

Friedensboten wie 1648

Friedensboten sollen 1648 vom Osnabrücker Rathaus aus die Botschaft, das nun endlich ein 30 Jahre dauernder Krieg zu Ende war und Frieden herrschte, in alle Teile des Landes gebracht haben. Mit dem alljährlichen „Steckenpferdreiten“ von Schülerinnen und Schüler der vierten Grundschulklassen wird in Osnabrück seit über 60 Jahren am 25. Oktober der Verkündung des Westfälischen Friedens gedacht.

Für die Friedensstadt Osnabrück resultiert aus dem historischen Vermächtnis die Verpflichtung, sich friedenspolitisch zu engagieren. Für ihr Engagement wurde das Rathaus Osnabrück von der Europäischen Kommission in Brüssel im letzten Jahr mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

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Mösers Meinung – zum Thema „Beleidigungen“

Mösers Meinung Erdogan
Mösers Meinung – zum Thema „Beleidigungen“

Guten Abend,

sind Sie in letzter Zeit mal so richtig beleidigt worden? Oder hat Ihnen nur jemand ordentlich die Meinung gesagt, weil er Ihr Verhalten nicht in Ordnung fand? Die Grenzen sind fließend, zwischen beleidigen und kritisieren ist es oft nur ein schmaler Grat. Und auf dieser Gratwanderung kann viel passieren, man kann jemanden verletzen, man kann Freunde verlieren, man kann Zustimmung gewinnen, man kann sich aber auch ganz unverhofft ins gesellschaftliche Abseits katapultieren. Oft wird eine freie Meinungsäußerung als Beleidigung verstanden, dann droht schnell die rechtliche Auseinandersetzung und die Anwälte freuen sich. Ich finde, die schönsten Beleidigungen sind die, die der Betroffene zunächst gar nicht als solche empfindet. Von denen er sich eventuell sogar geschmeichelt fühlt. Sie sind zum Beispiel reihenweise in Arbeitszeugnissen zu finden, die Krönung ist die Floskel „Er/Sie zeigte Verständnis für die ihm/ihr aufgetragenen Arbeiten“. Schlimmer geht nimmer. Nicht jedes liebe Wort ist auch als solches gemeint, und die fiesesten Gemeinheiten kommen oft erst im Nachhinein ans Tageslicht. Man sollte deshalb vorsichtig im Umgang mit anderen Menschen sein. Viele lachen einem strahlend ins Gesicht und sind doch nur darauf aus, zu verletzen und niederzumachen, um sich selber besser zu fühlen. Es gibt die üble Nachrede, es gibt den Straftatbestand der Beleidigung und Bedrohung, es gibt den Stinkefinger und die geballte Faust. Im nonverbalen und natürlich vor allem im verbalen Bereich finden unsere Mitmenschen immer wieder zahlreiche Möglichkeiten, ihr Mißfallen über uns kundzutun und das auch sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen. Das ist mehr als menschlich, Konflikte können ja durchaus eine reinigende und befreiende Wirkung haben, wenn sie denn offen ausgetragen werden. Ich verachte die Hinterlist, das `hinter dem Rücken reden´, die Feigheit, die offen zutage tritt, wenn man jemanden in dessen Abwesenheit schlecht macht. Dieses Verhalten ist sozial schädlich, es fördert das Mißtrauen zwischen den Menschen und macht Verbündete zu Feinden. Aber dieses Verhalten ist wohl so alt wie die Menschheit; viele von uns neigen dazu, sich selber zu erhöhen und den anderen zu erniedrigen. In der Politik wird sowas gerne als ´schwarze Propaganda` bezeichnet, als gezielte Desinformation, um den Gegner zu schwächen. Joseph Goebbels war ein Meister darin, und auch heute nutzen die Öffentlichkeitsarbeiter überall auf der Welt gerne mal ein unbewiesenes Gerücht, um eine mißliebige Person oder Partei zu diskreditieren. Im Zeitalter des Internets verbreiten sich solche Gerüchte mittlerweile in rasanter Geschwindigkeit. Und wir sind nur allzu gerne bereit, ihnen Glauben zu schenken, wenn sie denn in unser Weltbild passen. So kursieren immer mehr Lügen und Unwahrheiten, immer mehr falsche Verdächtigungen und Beschuldigungen, und schließlich mag man niemandem mehr so recht Glauben schenken, weil alles geäußerte einen faden Beigeschmack von Fantasterei und Verschwörungstheorie hat.

Mösers Meinung Erdogan

Ein Meister in der Absonderung kruder Halbwahrheiten und dem Verdrehen von Tatsachen ist der amtierende türkische Staatspräsident. Er macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Für ihn haben die Muslime Amerika entdeckt, für ihn ist Integration der Untergang der eigenen Kultur, kritischer Journalismus ist Teufelszeug und alles, was sich in irgendeiner Form gegen seine Person richtet, ein direkter Anschlag auf die Türkei. Natürlich werden alle Probleme aus dem Ausland gesteuert. Zur Zeit ist dieser Mann wieder einmal schwer beleidigt. Deutsche Medienmacher haben einen alten Nena-Song auf seine Person umgetextet und mit mehr oder weniger lustigen Bildern versehen. Es gibt einige kritische Anmerkungen zur aktuellen weltpolitischen Lage, aber das Ganze ist deutlich als Satire zu erkennen, als ironischer Beitrag zum Handeln der maßgeblichen Politiker in Deutschland und der Türkei. Ein Staatsoberhaupt sollte eigentlich über solchen Dingen stehen, sich vielleicht sogar die ein oder andere Kritik zu Herzen nehmen und sein Handeln überdenken. Aber nichts davon ist im Verhalten des türkischen Präsidenten zu finden. Keine Spur von Humor, nirgends. Gefährlich wird dieses Verhalten, wenn Satire zum Spielball politischer Interessen verkommt, wenn versucht wird, dadurch einmal mehr die freie Meinungsäußerung unter Druck zu setzen, zu unterdrücken, zu verhindern, zu verbieten. Was bildet sich dieser Mensch ein, einen eher harmlosen Fernsehbeitrag als Mittel zur weiteren Beschneidung der Freiheit zu nutzen. Wir sollten uns das nicht gefallen lassen! Ich vermisse von unseren führenden Politikern klare Worte, die dieses Verhalten in die Schranken weisen und klarstellen, daß die freie Meinungsäußerung ein wesentlicher Bestandteil unseres Staatsverständnisses ist. Und daß freie Meinungsäußerung nichts mit einer Beleidigung zu tun hat. Sie ist eher als konstruktiver Beitrag zur politischen Kultur zu verstehen und sollte alleine schon deshalb positiv bewertet werden. Aber eine Äußerung in dieser Richtung wird von führenden deutschen Politikern nicht getätigt. Ich finde auch, daß der Begriff der Beleidigung beim Umgang mit und der Bewertung von politischem Handeln anders zu definieren ist als im engen zwischenmenschlichen und persönlichen Bereich. Politiker haben gefälligst scharfe Kritik an ihren Entscheidungen zu ertragen. Und wenn sie das nicht können, dann sollten sie abdanken. Die Zeiten des Absolutismus sind doch Gott sei Dank vorbei; wie kommen also irgendwelche Machthaber dazu, sich über andere Menschen zu stellen?! Sie dürfen sich alles erlauben, aber sie zeigen keinerlei Verständnis und Gnade für die, die mit ihrem Gebahren nicht einverstanden sind. Vielleicht sind die Machthaber in Deutschland so schweigsam, weil ihnen das Verhalten des türkischen Staatspräsidenten insgeheim gefällt, weil sie es gutheißen, daß er die kritischen Stimmen zum Schweigen bringen will. Mir wird ganz schlecht, wenn ich darüber nachdenke. Und ich fühle mich als freier und mündiger Bürger zutiefst beleidigt!

Ich wünsche allen Hasepost-Lesern ein Wochenende, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.

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Cheeseman: In Osnabrück sollen politische Entscheidungen spielerischer getroffen werden

Gamification Stadtrat Osnabrück
Werden politische Entscheidungen in Osnabrück zukünftig spielerisch getroffen?

Kindergarten!

…diese Einschätzung hört man häufiger von Osnabrückern, die erstmals eine Sitzung des Stadtrats live erleben. Der Eintritt ist frei und die Termine werden von der Stadt Osnabrück öffentlich gemacht.

Ob der parteilose Stadtrat Christopher Cheeseman, der früher einmal ein Linker war, den Eindruck mangelnder Ernsthaftigkeit verfestigen will, ist nicht bekannt.
Sein Vorschlag, der bei der kommenden Ratsdebatte zur Debatte steht, könnte aber bei mit Politik und moderner Arbeitskultur weniger vertrauten Mitbürgern tatsächlich auf pauschale Ablehnung stoßen.
Mit seinem Antrag möchte Cheeseman die Verwaltung der Stadt Osnabrück zur Prüfung beauftragen, „inwieweit Elemente aus Spielen, Grundsätze aus Spieltheorien und auf Spielen basierte Planungsprozesse in die Arbeit der Verwaltung und die Bürgerbeteiligung integriert werden können“.

Kindergarten?

Doch ist diese Idee tatsächlich so sehr Kindergarten, wie es beim ersten Lesen des Antrags vielleicht scheint? In der weiteren Begründung verweist der Stadtrat, der sich auch gegen das Befahren des Neumarkts durch einen angeblichen „automobilen Mob“ engagiert, auf das EU-Projekt „Streetlife“ und mögliche andere Erfahrungen in anderen Kommunen, die von der Verwaltung bei der Prüfung berücksichtigt werden sollten.
Liest man sich in die Theorie der Gamification ein, wozu die Wikipedia einen hervorragenden Einstieg bietet, finden sich sogar Weltkonzerne wie AMAZON, SAP oder Yahoo, die derartige spielerische Konzepte nutzen.

Gamification Stadtrat Osnabrück
Werden politische Entscheidungen in Osnabrück zukünftig spielerisch getroffen?

Politische Prozesse spielerisch entscheiden

In der ausführlichen Begründung für seinen Antrag geht Christopher Cheeseman auf politische Prozesse ein, bei denen Gamification hilfreich sein könnte:
„[die Bürger] fordern, dass ihre Beiträge in ergebnisoffenen Verfahren tatsächlich gehört und diskutiert werden. Für sie sind solche offenen Beteiligungsformen, die man noch immer schlicht und eindimensional »informelle Verfahren« nennt, quasi eine Selbstverständlichkeit geworden“.

Der gesamte Antrag ist hier öffentlich einsehbar.

 

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Versuchter Trickdiebstahl mit „Stadtwerke-Masche“

Symbolfoto Waschbecken
Versuchter Trickdiebstahl mit „Stadtwerke-Masche“

Symbolfoto Waschbecken

In der Kommenderiestraße erschlich sich heute ein Mann Zugang zu einer Wohnung. Er gab vor im Auftrag der Stadtwerke unterwegs zu sein. Die Polizei vermutet darin einen versuchten Trickdiebstahl, auch wenn in diesem Fall nichts geklaut wurde.

Kurz bevor der Mann an der Wohnung klingelte, erhielt die 81-jährige Bewohnerin einen Anruf, in dem der angebliche Stadtwerke-Mitarbeiter angekündigt wurde. Als Vorwand wurde vorgeschoben, dass er wegen eines Wasserrohrbruchs bei Baggerarbeiten in der Süsterstraße im Badezimmer die Rohre kontrollieren solle. Der Mann hantierte einige Minuten am Waschbecken der Rentnerin herum und verließ dann wieder die Wohnung. Nach Angaben der Stadtwerke, gab es jedoch keinen Wasserrohrbruch oder Arbeiten in der Umgebung.

Der Schein-Handwerker wird wie folgt beschrieben:
– ca. 30-40 Jahre alt
– stark übergewichtig mit starkem Bauchansatz
– keine Handwerker-Kleidung
– helle Stoffjacke und kariertes Hemd
– große Schirmmütze mit weißer Aufschrift
– südosteuropäisches Aussehen
– sprach akzentfrei deutsch
– sehr redegewandt

Hinweise zu dem Vorfall nimmt die Polizei unter 0541/327 2115 oder 0541/327 3203 entgegen.

 

Mitarbeiter der Stadtwerke brauchen normalerweise keinen Zutritt – Auftrag und Handwerker können zuvor überprüft werden

Nach Informationen der Stadtwerke brauchen Mitarbeiter der Stadtwerke Osnabrück bzw. der Tochtergesellschaft SWO Netz GmbH im Regelfall keinen Zutritt zu Gebäuden. Sollten dennoch Mitarbeiter im Auftrag dieser beiden Firmen unterwegs sein, können diese sich immer mit einem Mitarbeiterausweis ausweisen. Um ganz sicher zu gehen, können der Auftrag und die Identität durch einen Anruf in der Netzleitstelle unter 0541/2002-2020 überprüft werden.

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A30: PKW verunfallt mit hoher Geschwindigkeit

A30: PKW verunfallt mit hoher Geschwindigkeit
BMW wird start beschädigt

Am gestrigen Abend kam es zu einem Unfall auf der Autobahn A30, bei dem der Fahrer eines BMW die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und mehrfach in die Leitplanken schleuderte, bis er im Grünstreifen zum Stehen kam.

Gegen 22:15 h war der Wagen in Fahrtrichtung Osnabrück zwischen den Anschlussstellen Gesmold und Bissendorf unterwegs. Kurz hinter dem Parkplatz „Himbergen“ geriet er ausser Kontrolle und schleuderte zunächst von der Überholspur in die rechte Leitplanke. Von da wurde das Fahrzeug über beide Fahrstreifen hinweg in die Mittelleitplanke und wieder zurück in den Grünstreifen der rechten Seite geschleudert. Dort kam der weiße BMW 520 dann zum Stehen und hatte bis dahin Fahrzeugsplitter über mehrere Meter der Fahrbahn verteilt.

BMW verunfallt bei hoher Geschwindigkeit

Mehrere Zeugen berichteten, dass der Fahrer zuvor mit hoher Geschwindigkeit andere Verkehrsteilnehmer überholt hatte. Ursache soll allerdings ein Reifenplatzer gewesen sein. Am Fahrzeug und den Verkehrsschutzplanken entstand hoher Sachschaden, der Fahrer blieb nach erstem Augenschein unverletzt.

Für die ersten Absicherungsmaßnahmen und die Kontrolle der Fahrstreifen auf herumliegende Trümmerteile wurde die Autobahn kurzzeitig voll gesperrt. Für die Unfallaufnahme und Aufräumarbeiten wurde der rechte Fahrstreifen über eine weitere Stunde lang gesperrt.

AFP