Am 06. Februar 2020 haben acht Studierende des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück die Gelegenheit genutzt, am Landgericht Osnabrück eine Gerichtsverhandlung in einem Zivilverfahren zu simulieren.
Organisiert wurde dieser sogenannte „Moot Court” von der European Law Students Association. Diese studentischen Initiative hat sich den europaweiten Austausch angehender Juristen auf die Fahnen geschrieben und ist mit lokalen Gruppen an vielen deutschen Universitäten vertreten. Ziel des Wettbewerbs war es, Studierenden bereits in frühen Semestern einen Einblick in die Arbeit von Anwälten und Gerichten zu geben. Dazu hatten die angehenden Juristen sich über mehrere Wochen auf freiwilliger Basis neben ihrem Studium in die Rolle der Anwälte in einer kaufrechtlichen Streitigkeit eingearbeitet. Auf Grundlage eines fiktiven Sachverhaltes hatten sie dabei für ihre jeweilige Partei vorbereitende Schriftsätze verfasst und an das Gericht übersandt. Am 6. Februar standen sich dann die Teams aus je zwei Studierenden zur mündlichen Verhandlung im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Osnabrück gegenüber.
Beeindruckendes Niveau der Teams
Das Gericht bildeten dieses Mal Herr Dr. Thomas Veen, Präsident des Landgerichts Osnabrück, Herr Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke, Professor für Zivilrecht und Dekan der juristischen Fakultät der Universität Osnabrück, und Dr. Christoph Sliwka, Richter und Pressesprecher des Landgerichts Osnabrück. In seiner Begrüßung hob Landgerichtspräsident Dr. Thomas Veen hervor, dass das Landgericht Osnabrück mittlerweile schon traditionell den Rahmen für den Moot Court bereitstellt: „Wir freuen uns als Landgericht jedes Jahr auf diesen Termin. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, auf welchem Niveau sich die Teams bewegen.”
Teams kämpfen beherzt für ihre Sache
Das bewahrheitete sich auch heute. Die Richterbank zeigte sich durchweg beeindruckt vom hohen Niveau der schriftlichen Ausarbeitungen und mehr noch der mündlichen Präsentationen. Alle Teams kämpften beherzt für die Sache ihrer Mandanten und erwiderten souverän auf die Nachfragen des Gerichts. Als Lohn der Arbeit winkte dabei in erster Linie nicht der Erfolg in dem fiktiven Rechtsstreit, sondern vor allem die Teilnahme an weiteren Wettkämpfen gegen Teams anderer juristischer Fakultäten. Denn die heutige Verhandlung stellte nur die erste Stufe eines deutschlandweiten Wettbewerbs der European Law Students Association dar, der über weitere regionale Wettkämpfe im besten Fall bis zu einem Finale vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe führen kann.