Noch vor wenigen Wochen sollten die geplanten Kanalarbeiten der Stadtwerke zwischen Neumarkt und Neuem Graben noch als Begründung für eine neuerliche Sperrung des Neumarkts herhalten, so jedenfalls argumentierten Befürworter der Neumarktsperrung.
Offensichtlich schaffen die Praktiker der Stadtwerke diese Arbeiten auch ohne die zentrale Verkehrsachse zu blockieren.
In einer aktuellen Pressemitteilung informieren Stadtverwaltung und Stadtwerke über die am kommenden Montag (18. April) beginnenden Bauarbeiten. Die Stadtwerke beginnen die Arbeiten mit der Erneuerung des Schmutz- und des Regenwasserkanals am und im Neumarkt/Neuer Graben zwischen Johannisstraße und Schloss. Die Arbeiten werden in zwei Baufeldern (Neumarkt – Lyrastraße sowie Lyrastraße – Schloss) durchgeführt und bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
Der Verkehr kann während der Kanalarbeiten jeweils einspurig an den Baufeldern vorbeigeführt werden.
Regenwasserkanal ist über 140 Jahre alt
„Beim Regenwasserkanal handelt es sich um ein wahres ‚Schätzchen‘ aus dem Jahr 1875“, betont Ingo Hannemann, Technischer Leiter der Stadtwerke. „Das gute Stück hat somit 140 Jahre gute Dienste geleistet – nach einer solch langen Lebensdauer darf er aber auch erneuert werden.“ Kamerabefahrungen hatten gezeigt, dass bei beiden Kanälen ein hoher Sanierungsbedarf besteht.
Der Regenwasserkanal besteht aus gemauertem Bruchstein und hat ein spezielles Rechteckprofil mit einem Durchmesser von knapp 90 Zentimetern. Der Schmutzwasserkanal mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern stammt aus dem Jahr 1913 und hat somit ebenfalls mehr als 100 Jahre „auf dem Buckel“. Beide Kanäle liegen nebeneinander in unterschiedlicher Tiefe in der vom Neumarkt aus gesehen linken Straßenhälfte.
„Wir haben die Maßnahme in zwei in etwa zeitgleich startende Baufelder aufgeteilt“, erläutert Daniela Fiege, Leiterin der Bauüberwachung Entwässerungsnetze /-anlagen bei den Stadtwerken. Die Arbeiten im westlichen Baufeld zwischen Lyrastraße und Schloss beginnen am 18. April und sind bereits Ende Oktober abgeschlossen. „Grund hierfür ist, dass wir den Schmutzwasserkanal im sogenannten ‚Inlinerverfahren‘, also in geschlossener Bauweise sanieren können“, so Daniela Fiege.
Die Arbeiten im östlichen Baufeld zwischen Johannisstraße und Lyrastraße starten hingegen Ende April/Anfang Mai, werden komplett in offener Bauweise durchgeführt und sind bis zum Jahresende abgeschlossen.
Radweg entfällt zeitweise während der Bauarbeiten
Die zwischen Johannisstraße und Lyrastraße bestehende jeweils einspurige Verkehrsführung muss baustellenbedingt angepasst werden. Es werden die Fahrspuren entlang der Baufelder verschwenkt. Der vor wenigen Wochen eingerichtete Radweg auf der Nordseite des Neumarktes muss in einem Teilabschnitt für die Bauzeit wieder aufgegeben werden.
Zwischen Schloss und Lyrastraße wird der Verkehr ebenfalls jeweils einspurig am Baufeld vorbeigeleitet. Dafür werden die Spuren verschwenkt oder auf die Gegenseite verlegt. Im Kreuzungsbereich mit der Lyrastraße bleibt eine Linksabbiegespur in Richtung Ledenhof-Parkgarage erhalten. Hierfür wird eigens eine Baustellenampel gesetzt. Neu ist ab Ende April/Anfang Mai zudem, dass von der Lyrastraße kommend – für wenige Wochen – kein Rechtsabbiegen in Richtung Neumarkt möglich sein wird.
Stadtwerke und Verwaltung informieren auf eigenen Webseiten
Baupläne, Bilder von der Kamerabefahrung sowie weitere Informationen zur Kanalerneuerung gibt es auf www.swo.de/neuergraben. Informationen zu weiteren verkehrsrelevanten Baumaßnahmen sind auf www.osnabrueck.de/baustellen zu finden.