Dieses Osnabrücker Original – eigentlich sind es mehrere, doch dazu später mehr – kann den Anspruch erheben, so etwas wie ein Grundstein der Stadtgeschichte zu sein. Denn unabhängig davon ob Karl der Große vor mehr als 1200 Jahren erst den Bischofssitz am Flüsschen Hase gründete, oder schon zuvor regelmäßig Handel im Tal zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge betrieben wurde: die Gründung Osnabrücks geht einher mit der Etablierung eines Marktes am Standort der neuen Siedlung.
Nur durch die Etablierung eines Handelsplatzes war die Lebensmittelversorgung der Klöster gesichert. Und auch die Bürgerschaft, die im Mittelalter mit Handwerk statt mit Ackerbau ihr Geld verdiente, konnte sich nur etablieren weil der Markt die Versorgung der schnell wachsenden Stadt sicherte. Neben Klerikern und Handwerkern waren zahlreiche Osnabrücker Bürger bis ins 18. Jahrhundert sogenannte „Ackerbürger“, die außerhalb der Stadtwälle zahlreiche Äcker und Felder bewirtschafteten. So war der Westerberg neben seinen Steinbrüchen noch bis vor hundert Jahren ein überwiegend landwirtschaftlich genutztes Areal. Einige Altstadthäuser erinnern mit ihren großen Scheunentoren an diese Zeit in der das Vieh morgens raus aus der Altstadt und Abends wieder zurück in den Stall getrieben wurde. Und der noch heute alle sieben Jahre vollzogene Schnatgang der Heger Laischaft ist die traditionell fortgeführte regelmäßige Grenzprüfung von gemeinsam genutzten Ländereien außerhalb der alten Stadtgrenze.
Ergänzend zu den Erzeugnissen der städtischen Ackerbürger kam in Osnabrück auch Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch aus dem Umland auf den Tisch. Eigene Tuch- und Viehmärkte ergänzten das Marktgeschehen der Stadt. Wobei der Viehhandel mit den Schwarzbunt-Tagen in der Halle Gartlage auch heute noch überregionale Bedeutung hat.
Handwerkserzeugnisse werden inzwischen nur noch in sehr geringem Umfang auf den Osnabrücker Märkten gehandelt. Die sieben städtischen Wochenmärkte bieten heute vor allem ein umfangreiches Angebot an frischen Lebensmitteln und Blumen.
Wie vor mehr als tausend Jahren, ist der überwiegende Teil des Marktangebotes frische Ware aus der Region. Von Dienstag bis Samstag beschicken mehr als zwanzig Markthändler die Osnabrücker Wochenmärkte. Los geht es am Dienstagvormittag in der Dodesheide an der Lerchenstraße, gefolgt von dem neu etablierten Wochenmarkt an der Johanniskirche, der jeden Dienstag als einziger Wochenmarkt der Stadt erst gegen Mittag beginnt.
Alle Wochenmärkte der Stadt im Überblick
Am Dienstag beginnt die Marktwoche an der Lerchenstraße, für das Einzugsgebiet Haste, Dodesheide und Sonnenhügel. Jeden Mittwoch hat der Schinkel seinen Markt an der Ebertallee. Am Donnerstag hat der Wochenmarkt am Ledenhof seinen festen Termin im Schatten der Katharinenkirche. Und Freitags bieten rund um den Riedenbach am Schölerberg zahlreiche Händler ihre Waren an. Höhepunkt des Marktgeschehens ist jedoch der Wochenmarkt am Samstag, der nicht etwa auf dem historischen Markt vor dem Rathaus stattfindet, sondern einen Steinwurf entfernt auf dem etwas größeren Areal neben dem Dom.
Mit dem Standort auf dem Domhof schließt sich auch die historische Betrachtung – schließlich residiert der Wochenmarkt dort direkt vis-à-vis vom Bischofssitz und damit am Ursprungsort der Stadtgeschichte.
Mit Verboten kennt sich die ZION GmbH aus. Schilder am alten Güterbahnhof Osnabrück.
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§3, Landespressegesetz, Niedersachen
Sehr geehrter Herr Gervelmeyer,
vor knapp drei Wochen bekam ich überraschend eine E-Mail von Ihnen.
Sie baten mich um eine „Stellungnahme“ bevor Sie Ihren Anwalt beauftragen wollten um „Strafanzeige“ zu stellen, und das wegen „Rufmordes“.
Und dann war da noch diese Liste, auf die Sie mich und die HASEPOST setzen wollten. Wie schreiben Sie so schön: „(Ich) werde Sie auf die „schwarze Liste unseriöser Reporter/Medien setzen„. Nun, da sind wir jetzt wohl. Irgendwie auch eine Auszeichnung! Weil E-Mails von Listenplatz-Inhabern offenbar nicht mehr gelesen oder beantwortet werden (dazu beim nächsten Artikel über den Güterbahnhof noch mehr), hier ein wenig Feedback in Form eines öffentlichen Briefs.
Wie sich aus dem (es tut mir leid) nicht sonderlich verständlichen weiteren Text ihrer E-Mail ergab, hätte ich mich gegen die drei Eigentümer des alten Güterbahnhofes gewendet.
Konkret führen Sie auf (inklusive Ihrer Tippfehler):
Stadt Osnabrück, vertreten durch den Oberbrügermeister Zion GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Evangelische Freikirche Osnabrück, vertreten durch den Vorstand
Nun ja, zwischenzeitlich habe ich unseren Oberbürgermeister, den Sie ihrer kurzen Liste voranstellen, mehrfach getroffen. Zumindest er fühlte sich offenbar nicht sonderlich „ge-rufmordet“, kein Wort darüber von ihm…
Mit Verboten kennt sich die ZION GmbH aus. Schilder am alten Güterbahnhof Osnabrück.
Keine Angst, wir haben sonst nicht über Sie gesprochen, Herr Gervelmeyer – es gibt wichtigere Dinge in dieser Stadt!
Das mit der ZION GmbH hat sich ja wohl auch erledigt – dazu unten mehr.
Und was die „Evangelische Freikirche Osnabrück“ angeht. Da meinen Sie den Verein Lebensquelle e.V., dem Sie wohl auch angehören?
„Freikirchen“ gibt es in Osnabrück aber noch ein paar mehr. Zum Beispiel führt die Stadt Osnabrück auf ihrer offiziellen Homepage die Evangelische Freikirchliche Gemeinde, besser bekannt als Baptisten auf, oder die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf. Der Verein Lebensquelle e.V. (ob als Kirche oder nicht) taucht dort gar nicht erst auf.
Aber ich will nicht kleinlich sein – oder doch?
Sie also drohen mir und der HASEPOST an, Ihren Anwalt mit einer Strafanzeige zu beauftragen, weil ich „Rufmord“ gegen drei Immobilienbesitzer am Güterbahnhof betrieben hätte.
Einen der offenbar geschädigten scheint es nicht zu interessieren (Herr Griesert hat wirklich nichts dergleichen durchblicken lassen), den anderen haben Sie nicht konkret benennen können (OK, es ist aber schon klar welchen „Verein“ Sie meinen) und dann ist da noch die ZION GmbH, deren Geschäftsführer sie sind.
Aber wo und wie soll es denn zu Rufmord gekommen sein?
Sie schreiben mir am 9. Februar:
„Sie berichten im „Insider 02/2015“ von Ihren Recherchen, dass sich hinter dem Projekt „Gleis 49“ am alten Güterbahnhof OS „internationale Scheinfirmen“ verstecken.
Und genau das ist auf so vielen Ebenen falsch, Herr Gervelmeyer.
Wie ich Ihnen noch am gleichen Tag zurückgeschrieben habe, schreibe ich gar nicht für den INSIDER! Und nein, ich habe auch nie geschrieben, es würden sich hinter dem Projekt „Gleis 49“ internationale Scheinfirmen verstecken.
Darum ging es: ein kleiner Artikel im INSIDER, Februar 2015.
Worüber ich aber bei der HASEPOST (nochmal: nicht INSIDER) geschrieben habe, sind die Ergebnisse meiner Recherchen über den Architekten Jürgen Sieling, der in einer von der ZION GmbH einberufenen Pressekonferenz das Projekt „Gleis 49“ vorgestellt hat.
Dieser Architekt gibt auf seiner Homepage(www.premiumobjekt.de) zwei wohlklingende internationale Adressen in London und der Türkei an. Bei näherer Betrachtung führt die Adresse in London zu einem kleinen Reihenhaus in einem Industriegebiet, in dem mehr Firmen (41 „Limiteds“) ihren Sitz haben, als das Haus Fenster hat. Die Adresse in Istanbul führt zu einem trostlosen Industriegebiet, zwischen Schiffswracks und einer Eisenbahnlinie, irgendwo am Bosporus.
Ob das Adressen von „Scheinfirmen“ sind, oder für einen international tätigen Architekten übliche Bürostandorte, das zu beurteilen überlasse ich anderen.
Auch die Kollegen vom INSIDER, die tatsächlich über die Recherchen der HASEPOST berichtet haben, halten sich bei der Beurteilung vage und schreiben nur von „Scheinfirmen“, die sich zu verstecken „scheinen“. Feine Details, aber nicht ganz unwichtig!
Nun ja, selbstverständlich habe ich – vor Veröffentlichung – den Architekten um den es ging (nicht die ZION GmbH, irgendwelche Freikirchen oder gar unseren Oberbürgermeister) um Stellungnahme gebeten. Antwort? Keine!
In unserem Rechtsstaat gibt es das Gegendarstellungsrecht (Rufmord-Klagen gegen Journalisten sind da eher das falsche juristische Instrument), das Ihnen bei der HASEPOST, dem INSIDER und allen anderen Medien, die ihre Aufgabe als Vierte Gewalt Ernst nehmen, zur Verfügung steht. Da hier aber weder von Ihnen noch dem Architekten, der Gegenstand des fraglichen Artikels war, etwas kam, war die Berichterstattung wohl doch nicht so falsch?
Und wo wir gerade bei unbeantworteten Anfragen der Presse sind. Nicht nur Ihr Architekt schweigt, wenn´s unangenehm werden könnte. In meiner letzten E-Mail an Sie Herr Gervelmeyer, habe ich Ihnen die Möglichkeit zur Stellungnahme bezüglich im Raum stehender Vorwürfe wegen ungenehmigter Nutzung von Teilen des Güterbahnhofes gegeben. Auch hier: keine Antwort. Der Artikel wird dann wohl ohne Ihre Seite der Geschichte online gehen!
Bekanntlich hat die Stadt Osnabrück in den vergangenen Monaten einige herbe finanzielle Rückschläge erlitten. Am schlimmsten dürfte für die Verwaltung die Fehlspekulation mit scheinbar attraktiven Franken-Krediten sein, die der Stadt quasi über Nacht ein mehrere Millionen schweres Schuldenrisiko in die Bücher gebracht hat. Die Fehlspekulation mit Schweizer Franken wurde im Januar bekannt – weit davor, im Mai vergangenen Jahres, saß der Euro wohl noch etwas lockerer in der Tasche, und es wurde im Stadtrat die Renovierung der Skateranlage an der Liebig- bzw. Schlachthofstraße „durchgewunken“.
Schon damals, als HASEPOST.de noch im Aufbau war und wir unsere Artikel lediglich per Facebook verbreiteten, fiel auf: die im Raum stehenden Summen sind geradezu „fantastisch“.
515.000 Euro: andernorts bekommt man für das Geld Anlagen auf „Weltklasseniveau“
Mehr als eine halbe Million, so die Schätzung der Verwaltung, soll die Sanierung (nicht Neubau!) im Stadtteil Gartlage kosten.
Die Summe von über einer halben Million sollte reichen, um eine Anlage auf „Weltklasseniveau“ zu bekommen (Neubau) – denn genau so etwas hat man in Hamburg für 500.000 Euro bekommen (siehe Link im Artikel von 06/2014 unten).
Nachdem im Haushalt 2014 bereits 82.000 Euro für die Maßnahme bereitgestellt wurden, sollte der Finanzausschuß diese Woche – per nachträglich auf die Aganda gesetztem Tagesordnungspunkt – eine „vorzeitige Mittelfreigabe“ beschließen. Dieser Wunsch der Verwaltung scheiterte aber am Veto der CDU.
In Nürnberg ging es auf einer gleich großen Fläche für die Hälfte
Bereits im vergangenen Jahr zeigte die HASEPOST, dass man in Nürnberg, auf einer vergleichbaren Fläche, für die Hälfte der in Osnabrück veranschlagten Kosten einen Skatepark bauen konnte; auch dazu: siehe unten.
Zwischenzeitlich also tagte in dieser Woche der Finanzausschuss der Stadt Osnabrück. Dort verweigerte Fritz Brickwedde (CDU) die Mittelfreigabe, weil die Verwaltung noch keine Sponsoren benennen konnte, die bereit sind sich an den Kosten zu beteiligen. Der städtische Finanzvorstand Thomas Fillep soll in der Sitzung wohl um noch etwas mehr Zeit gebeten haben, da man in Gespräch mit potentiellen Sponsoren sei. Angeblich wolle man aber bereits im März beginnen die halbe Million an der Schlachthofstraße zu verbauen, um zu einem Skateboard-Wettbewerb im September eröffnen zu können. Im vergangenen Jahr fand der Skate-Contest in der Skatehalle am Hasepark statt.
Hier nochmal unsere beiden im Juni vergangenen Jahres zum Thema veröffentlichten Beiträge:
Was kostet eigentlich so ein „Skatepark“? [18.06.2014]
Ist eine halbe Million Euro zu viel und wieso bekommt Hamburg für das gleiche Geld eine Anlage auf Weltklasseniveau?
515.000 Euro, diese Summe steht im Raum für die Renovierung bzw. den Neubau des Skateparks an der Liebigstraße.
Im Finanzausschuss erkundigte sich Fritz Brickwedde (CDU) nach der Größe der Szene in Osnabrück.
Die Antwort darauf, die heute in der NOZ von Hendrik Kaczmarek gegeben wurde ist „ungefähr 600 Skatefreunde in Osnabrück (…) davon sind ungefähr 350 aktive Fahrer, plus noch einmal 100 Skater aus dem Landkreis„.
Die sich aus dieser Antwort ergebende Milchmädchenrechnung wäre also: „1.000 Euro für jeden Skater„. Für diese Summe könnte man verdammt häufig mit der Bahn nach Bremen oder Münster fahren, wo es bereits moderne Skateanlagen aus Beton gibt.
Kostenvergleich: realisierte Skateanlagen in Deutschland (Neubauten)
Die Rechnung „1.000 Euro pro Skater“ relativiert sich aber schnell, wenn man bedenkt, dass die Stadt jeden einzelnen Sitz des Theaters mit 15.000 Euro subventioniert – hinzu kommen beim Theater noch Landesmittel und Subventionen aus dem Landkreis – und das jedes Jahr und nicht nur einmalig!
Wie das so mit Milchmädchenrechnungen so ist, hinkt aber auch der Vergleich zwischen Theater und Skateanlage vorne und hinten. Während sich die Skater-Szene nur langsam vergrößert bzw. „von unten“ jüngere Fahrer nachwachsen und ältere den Sport „an den Nagel hängen“; steht das Theater natürlich viel weiteren Besuchergruppen offen und finanziert aus seinen Fördermitteln auch die Gehälter der Angestellten und Schauspieler.
Umgekehrt aber werden sich auch für die Skateanlage Fördermittel und Sponsoren finden lassen, die den Aufwand für die städtische Kasse minimieren helfen.
Lassen wir also die Milchmädchenrechnungen weg und schauen erst einmal, wo es vergleichbare Anlagen gibt, und welche Kosten diese verursacht haben?
Für eine kurze Recherche hilft das Internet – schnell kommt man auf das Ergebnis: 500.000 Euro sind nicht unbedingt unrealistisch!
Die Verwaltung sollte nun schauen, ob bereits realisierte Anlagen aber auch vergleichbar sind mit dem, was der Stadt Osnabrück von der überschaubaren Anzahl von Spezialisten für solche Anlagen angeboten wird – der Platz an der Liebigstraße ist ja nicht sonderlich groß und die Vergleichszahl aus Hamburg bezieht sich auf einen kompletten Neubau innerhalb der Gartenausstellung IGS.
Hamburg hat lt. Spiegel-Online (hier mehr dazu) für seine halbe Million immerhin nicht mehr oder weniger als „einen der besten Skateparks Europas“ bekommen!
Interessant und deutlich vergleichbarer mit den Osnabrücker Verhältnissen ist das Beispiel Nürnberg Spittlertorgraben (hier mehr dazu).
Genau wie in Osnabrück, wurde in Nürnberg auf einem bereits vorhandenen Grundstück eine alte Anlage mit Metallunterkonstruktion komplett ausgetauscht und zusätzlich auch noch erweitert.
Die neue Anlage ist aus Beton und durch das sogenannte „monotholische“ Verfahren völlig fugenfrei – und das für „nur“ 260.000 Euro!
Sind eine gute „Viertelmillion“ (Nürnberger Modell) also nicht deutlich realistischer als die im Raum stehende halbe Million, für die Hamburg eine Anlage auf Weltklasseniveau bekommen hat?
Skatepark für eine halbe Million, die Zweite: ein direkter Vergleich [18.06.2014]
Oha, die Finanzierung des Skateparks scheint ja einige Gemüter zu bewegen… und um das hier gleich zu klären, wir sind keine „A*löcher, die den Skatepark verhindern wollen“ (anonyme Nachricht via Facebook); im Gegenteil, der Autor ist der Meinung, die Stadt muss auch mal für Sportarten abseits von Bodenturnen und Ledertreten etwas tun!
Was aber nicht geht, ist von städtischer Seite mit exorbitanten und abschreckenden Summen zu hantieren, während eine kurze Google-Recherche zeigt welcher Kostenrahmen wirklich realistisch ist!
Geplante Skateanlage Osnabrück (515.000 Euro) im Vergleich zu realisierter Anlage in Nürnberg (ca. 300.000 Euro)
Und a propos Google: via Suchmaschine kann man auch sehr bequem feststellen, dass der heute Mittag bereits erwähnte Skatepark Nürnberg in seinen Ausmaßen nahezu 1:1 auf die Fläche an der Liebigstraße passt!
OK, der Nürnberger Skatepark wurde bereits vor zwei Jahren realisiert – da war die Baukonjunktur noch nicht so am boomen – aber eine Differenz von über 200.000 Euro?
Muss der Boden unter der ehemaligen Rollschuhbahn (die war dort vor dem Skatepark, deshalb ist das Areal auch so oval) etwa mit Goldstaub bestreut werden, oder was rechtfertigt diesen eklatanten Unterschied?
Die Skateprofis unter den Lesern (bitte kommentieren, nicht per PN beschimpfen) werden sicher beurteilen können, ob die elf in Franken installierten Elemente – von „Gebogener Curb“ bis „Quarterpipe“ – auch in OS attraktiv wären; dazu noch der bereits erwähnte fugenlose Betonboden.
Die Links unten verweisen auf die für den Vergleich verwendeten Google-Maps sowie auf eine Seite der Stadt Nürnberg mit der verwendeten Skizze des Skateparks. Auf der städtischen Seite wird übrigens von 280.000€ Kosten geschrieben, während das Nürnberger Anzeigenblatt (Link im ersten Beitrag) noch von 260.000€ schrieb. Die tatsächlichen Kosten werden also irgendwo um 300.000 € liegen; nicht jedoch bei den für Osnabrück angenommenen 515.000 €.
Am Vormittag des 20. März, also pünktlich zum Frühlingsbeginn, wird es auf der Nordhalbkugel zu einer „totalen Sonnenfinsternis“ kommen. In voller Ausprägung allerdings nur im Bereich des europäischen Nordmeers, rund um die Faröer und Spitzbergen.
Erst im Juni 2021 – und dann in ihrem Maximum auch wieder nur in der Polarregion – wird es die nächste von Mitteleuropa aus zu sehende Finsternis geben.
Über Osnabrück wird (wolkenfreier Himmel vorausgesetzt) am 20. März immerhin noch eine partielle, fast neunzigprozentige Verfinsterung zu beobachten sein.
Über die Sonnenfinsternis sowie über weitere Erscheinungen am Himmel berichtet das Planetarium in der Veranstaltung „Der Sternhimmel im März“ am Dienstag, 3. März, und Mittwoch 4. März, jeweils um 19.30 Uhr.
Eine Reservierung unter Telefon 56003-0 wird dringend empfohlen.
200 Bücher auf dem Wall vergraben – worum geht es?
In der Kunsthalle Osnabrück dreht sich noch bis zum 29. März alles um die Frage: „Was für ein Fest?“ Mehr dazu auf den Seiten der Stadt Osnabrück.
Aber was hat es mit den Büchern auf dem Hasetorwall auf sich, die vor dem Bürgergehorsam und der Kunsthalle in die Mittelinsel eingegraben sind?
Hiltrud Schäfer heißt die Osnabrücker Künstlerin, die für die etwa 200 „eingepflanzten“ Bücher verantwortlich ist.
Ihre Aktion ist eigentlich eine „Reaktion“, und zwar auf eine Installation in der gegenüberliegenden Kunsthalle, im Rahmen der Veranstaltung „Was für ein Fest?“ (siehe oben).
Dort hat der New Yorker Künstler Andrew Becconeseine „Reanimation Library“ aufgebaut. Ein bereits international gezeigtes Projekt, das alten Büchern einer neuen künstlerischen Verwendung zuführen will. Dafür hat Beccone aus Haushaltsauflösungen und Antiquariaten hunderte Bücher mit Bildwelten, die im Internetzeitalter verlorgen gehen, zusamengetragen.
Während die Ausstellung in der Kunsthalle Ende März endet, will Hiltrud Schäfer ihre Installation noch länger stehen lassen. Irgendwann sollen sich die Buchseiten wieder in Erde zurückverwandeln.
Der Titel der auffälligen Kunstaktion: „Maulwurf-Präsenzbibliothek, meine Antwort auf Andrew Beccone„, so steht es auf einem handgeschrieben Schild auf der Verkehrsinsel.
Das iPad mit der Homepage von HASEPOST.de gehört nicht zur Installation, das war nur für uns als „Gast“ bei den obsoleten Kollegen aus Papier und Druckerschwärze.
Nein, den Wunsch – nach einem Kneipentod mit vorangegangenem Exess mit besten Freunden – konnte sich Wolfgang Niemeyer im Grünen Jäger bei seiner Kneipentour nicht erfüllen. Frei nach Wowereit: und das ist gut so – denn von ihm will man gerne noch mehr hören!
Egal ob Paris (mit Pernod und ohne Disneyland) oder Norddeich (mit Kasten Bier)… irgendwie und irgendwo war es für Wolfgang Niemeyer dort immer schön, aber sein Vagabundenherz zieht es doch zurück nach Osnabrück.
Es war ein Abend, der sowohl von der Location (Wohnzimmeratmosphäre im Raucherbereich des Jägers) als auch von den Gästen (mit alkoholischen Getränken gut versorgt) hervorragend mit Text und Talent harmonierte. Immer passend – bevor es langweilig werden konnte – unterbrochen von Herr Svensson alias Sven Stumpe, der Texte von Niemeyer vertonte, zum Abschluß aber auch mit dem Lokal-Hit „Besoffen“ begeistern konnte –> siehe Video.
Gleich mehrere Plastiktüten voller Geld wurden am Montag einer Frau aus dem Auto geraubt.
Die Dame, die ihre Barschaft in höchst ungewöhnlichen Behältnissen transortierte, parkte mit ihrem Caddy (Volkswagen, nicht Cadillac) auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes an der Schützenstraße (Schinkel). Während sie Termine notierte wurde die Beifahrertür des Autos aufgerissen, ein Mann griff nach den Tüten und flüchtete über den Parkplatz einer Spielothek in die Thomasburgstraße.
Täterbeschreibung: Mitte 30, eher klein, sportlich und „südländisch“
Der Mann soll etwa Mitte 30 sein, sportlich und ca. 1,70m groß. Er trug einen dunkelblauen Kapuzenpullover und eine Jeanshose. Die linke Wange des, Mannes der als „südländisch wirkend“ beschrieben wird, war leicht vernarbt. Mit diesem Täter flüchtete auch noch ein weiterer Mann, ob dieser etwas mit der Tat zu tun hat, kann nicht gesagt werden.
Die Polizei geht davon aus, dass sich zur Tatzeit (Montagmorgen, gegen 08:45 Uhr) noch weitere Kunden auf dem Parkplatz des Lebensmittelmarktes aufgehalten haben. Sie könnten wichtige Angaben zu dem Täter machen.
Hinweise, wie immer, bitte direkt an die Polizei unter 327 3203 oder 327 3280.
Die Polizei sucht einen Fahrradfahrer, der am Montagabend, kurz vor 19 Uhr auf der Mindener Straße an der Einmündung Sandforter Straße (Lüstringen / Gretesch) in einen Unfall mit einem Opel Signum verwickelt war.
Der Opelfahrer wollte bei „Grün“ nach links in die Sandforter Straße abbiegen, als plötzlich links neben ihm ein Radfahrer auftauchte. Es kam zu einem leichten Anstoß, bei dem das Auto beschädigt wurde.
Der Radfahrer antwortete auf Nachfrage des Autofahrers in russischem Akzent , dass alles gut sei und fuhr weiter, ohne seine Personalien anzugeben. Er war schwarz gekleidet, trug eine Mütze und hatte keine Beleuchtung an seinem Rad.
Hinweise zu der Unfallflucht bitte direkt an den Unfalldienst der Polizei unter 327 2315.
Karte der auf Tempo 70 gedrosselten Straßen im Landkreis Osnabrück
Geschwindigkeitsbegrenzungen sollen Leben retten.
Auf zahlreichen Strecken im Landkreis Osnabrück wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit 70 Stundenkilometern gesenkt. Viele Schilder sind bereits aufgestellt, weitere werden folgen. Eine Zusatztafel weist auf mögliche Baumunfälle als Grund für das Tempolimit hin.
Verstärkte Geschwindigkeitskontrollen geplant
Mit den Tempolimits sollen Baumunfälle verhindert oder zumindest ihre Folgen vermindert werden. Die Verkehrsteilnehmer werden sich auch auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen einstellen müssen. Auslöser ist ein Modellversuch des Landes Niedersachsen, der im Sommer des vergangenen Jahres zeitgleich in sechs Landkreisen, darunter im Landkreis Osnabrück, gestartet wurde und zunächst bis Juni 2017 befristet ist. Dabei sollen verschiedene Maßnahmen im Hinblick auf eine mögliche Reduzierung der Baumunfälle erprobt werden. Neben den Geschwindigkeitsbegrenzungen gehören dazu auch der Bau von Schutzplanken, der Einsatz von Dialog-Displays und die bereits aufgestellten Informationstafeln „Bäume springen nicht zur Seite“.
Fast jeder zweite Verkehrstote stirbt in Niedersachsen durch einen Baumunfall
Nicht etwa die Länder Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, mit ihren alten Allee-Bäumen, sondern Niedersachsen ist das Bundesland mit der höchsten Anzahl von Baumunfällen in Deutschland!
Während bundesweit 28 Prozent aller Verkehrstoten bei Baumunfällen ums Leben kommen, liegt dieser Anteil in Niedersachsen bei 43 Prozent. Auch der Landkreis Osnabrück ist deshalb schon seit mehreren Jahren aktiv. Im Rahmen der jährlichen Unfallauswertung wurden auffällige Strecken mit einem Tempolimit und dem Hinweis auf Baumunfälle gekennzeichnet. Hinzu kamen Öffentlichkeitsarbeit und regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen.
9 Baumunfalltote 2013 – allein im Landkreis Osnabrück
Nachdem die Zahl der bei Baumunfällen getöteten Personen im Zeitraum von 2004 bis 2013 von 16 auf 2 gefallen war, gab es im vergangenen Jahr wieder 9 Baumunfalltote zu beklagen. „Wir setzen das Modellprojekt des Landes engagiert um, damit sich die Situation im Landkreis Osnabrück dauerhaft verbessert“, betonte der zuständige Kreisrat Winfried Wilkens.
Die mehrjährige Unfallauswertung zeigt, dass sich die sogenannten Baumunfälle nicht nur auf bestimmte Schwerpunktstrecken konzentrieren, sondern sich über fast das gesamte außerörtliche Straßennetz verteilen. Untersuchungen haben ergeben, dass sich die größte Zahl der Baumunfälle an Straßen mit einer Breite von weniger als sechs Metern ereignet. Die zweithöchste Unfallrate ist auf Straßen bis 6,50 Meter Straßenquerschnittsbreite zu verzeichnen. Auf breiteren Straßen sinken die Unfallzahlen im Verhältnis wieder deutlich. Neben der Straßenbreite ist die Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor sowohl bei der Entstehung von Unfällen als auch bei den Unfallfolgen. So reduziert sich beispielsweise die Aufprallenergie eines Fahrzeugs an einen Baum bei einer Geschwindigkeit von 100 auf 70 Stundenkilometern um 50 Prozent.
Knapp 400 Kilometer werden auf Tempo 70 heruntergebremst
Wie in allen an dem Modellversuch beteiligten Kreisen wurde im Landkreis Osnabrück das gesamte außerörtliche Streckennetz im Rahmen von Sonderverkehrsschauen durch die beteiligten Fachbehörden überprüft. Im Landkreis Osnabrück wurde auf zahlreichen Straßen mit einer Fahrbahnbreite unter 6,50 Meter eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilometern angeordnet. Davon sind rund 243 Kilometer Landesstraßen und rund 150 Kilometer Kreisstraßen im gesamten Kreisgebiet betroffen. Da Bundestraßen in der Regel breiter ausgebaut sind, fallen sie nicht unter den Modellversuch. Einzige Ausnahme ist ein etwa 4,4 Kilometer langes Teilstück der B 218 zwischen den Bramscher Ortsteilen Hesepe und Ueffeln.
Im Unterschied zu den bisherigen Maßnahmen des Landkreises setzt das Land auch auf Tempobegrenzungen an Strecken, an denen zwar Bäume stehen, die aber bisher nicht unfallauffällig waren. Wilkens sieht das Risiko, dass bei einer solch breit angelegten Aktion Verkehrsteilnehmer möglicherweise die Vielzahl der Schilder nicht wahrnehmen könnten. Deshalb lege der Landkreis großen Wert auf eine offene Evaluation des laufenden Projekts im Hinblick auf dessen Auswirkungen für die Verkehrssicherheit.
Karte der auf Tempo 70 gedrosselten Straßen im Landkreis Osnabrück
Hamburg, Berlin, Köln – gerne zeigen sich vor allem SPD-Politiker an der Seite von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.
HASEPOST.de hatte bereits vergangene Woche darüber berichtet, dass die SPD-geführte Stadt Köln Klitschko mit dem Konrad-Adenauer-Preis ehrt – nun legt die BILD nochmal nach und führt an, dass Vitali Klitschko sich bereits in die Goldenen Bücher der SPD-Hochburgen Hamburg und Berlin eintragen durfte.
„Ein klares K.o. für SPD und Grüne in Osnabrück“, konstatiert die Boulevardzeitung
Ist der offene Brief, der vom SPD-Unterbezirksvorsitzenden Jens Martin und vom Fraktionschef Frank Henning unterzeichnet wurde, vielleicht nur ein provinzieller Beissreflex gegen den Osnabrücker Oberbürgermeister – oder ist es ein bewusster Schritt gegen die Linie der Bundespartei?
Dann aber sollte auch der Genosse Außenminister Frank Walter Steinmeier mit einem Brief bedacht werden, denn der gehörte vor ziemlich genau einem Jahr zu den Unterstützern Klitschkos, als dieser noch in der Opposition war. Von einer zwischenzeitlichen Distanzierung ist nichts bekannt.
In Osnabrück, wo die CDU den Oberbürgermeister stellt, während die SPD nur durch eine Zählgemeinschaft mit den Grünen an der deutlich stärkeren Fraktion der CDU vorbei-regieren kann, scheint es jedenfalls ein vollkommen anderes Bild von Vitali Klitschko zu geben als im Rest der Republik – und vor allem beim Rest der Sozialdemokratie. Eine Parteilinie ist im offenen Brief an den Oberbürgermeister nicht zu erkennen.
Nicht auf Parteilinie – ist das ist nicht gut so?
Sollten Politiker nicht vor allem ihrem Gewissen verpflichtet sein?
Angesichts der immer noch unklaren Situation in der Ukraine – selbst die sich inzwischen gejährten Todesschüsse auf dem Maidan und der Absturz der malayischen Boeing mit der Flugnummer MH17 sind noch nicht aufgeklärt – kann man jeden Mahner und Warner nur begrüßen.
Aber sich hier einseitig gegen den Oberbürgermeister zu stellen und auf die formelle Geste mit dem Goldenen Buch zu konzentrieren, das greift zu kurz.
Ein ungutes Gefühl entsteht: ist die Kritik an Vitali Klitschko womöglich gar nicht ernst gemeint? Wird hier nur „eine Welle geritten“ um der Unzufriedenheit im Ratssitzungssaal ein Ventil zu geben?
Sollten die Bedenken der SPD-Oberen Henning und Martin wirklich echt sein, dann mögen die Beweggründe ehrenhaft sein! Das Ziel ihrer öffentlichen veröffentlichten Empörung ist aber falsch gewählt – wo bitte bleiben die offenen Briefe nach Brüssel und Berlin?
Dort gibt es keine „Friedensgespräche“ wie in der Friedensstadt Osnabrück – dort wird von Strategen jede Option durchgerechnet. Und für diese Strategen und Bundespolitiker (über fast alle Parteigrenzen hinweg, von grün über rot bis schwarz) scheint auch Krieg eine Option sein – dann an der Seite von Vitali Klitschko!
Willkommen Mahner und Warner – vor allem aus der Stadt des Westfälischen Friedens und der aus der Heimat von Erich-Maria-Remarque – nur bitte adressiert Eure Briefe und Eure Kritik in Zukunft besser!
Heiko Pohlmann Herausgeber der HASEPOST
Der offene Brief der Osnabrücker SPD an den Oberbürgermeister liegt hier zum Download (PDF) bereit.