„An einen vergleichbaren Vorfall kann sich niemand im Osnabrücker Zoo erinnern“, so Lisa Josef, Pressesprecherin des Osnabrücker Zoos gegenüber unserer Redaktion. In der von Dienstag auf Mittwoch waren Unbekannte in das Affenhaus eingedrungen. Nachdem sie sich gewaltsam Zugang verschafft hatten und dabei auch die Tür des Affenhauses beschädigten, brachen sie mit Gewalt einen „Spendentrichter“ auf und erbeuteten eine vermutlich nur geringe Menge Bargeld.
Großer Schaden – geringe Beute
Auf dem Sammelbehältnis, mit dem Geld für verschiedene Projekte des Zoos, auch für Buschis neues Heim gesammelt wird, steht deutlich: »Aufbrechen zwecklos, es wird täglich geleert«. Und tatsächlich wurde der Spendentrichter auch am späten Dienstagnachmittag geleert, erklärt die Zoo-Sprecherin. Es können „höchstens ein paar Euro“ in der Zwischenzeit zusammengekommen sein – die Reparatur wird „mindestens 150 Euro“ kosten, vermutet Lisa Josef.
Selbstverständlich ist auch der Zoo nicht vor Einbrechern gefeit, bislang hatten die es aber nur auf den Wirtschaftshof abgesehen. Ein nächtlicher Raubzug – wenn auch weitestgehend erfolglos – zwischen den schlafenden Tieren, das dürfte wohl einmalig sein.
Polizei bittet um Hinweise auf die Täter
Die Osnabrücker Polizei datiert den Einbruch zwischen Dienstagabend, 18.15 Uhr und Mittwochmorgen, 07.45 Uhr. Hinweise nimmt die Polizei unter 327 2115 oder 327 3203 entgegen.
Die Ermittler der Osnabrücker Polizei suchen Zeugen, die an der Iburger Straße (Neustadt / Schölerberg) einen Angriff durch einen Hund beobachtet haben.
Zugetragen hat sich der Vorfall am Samstagnachmittag zwischen 14.30 und 15 Uhr. Ein 72 Jahre alter Mann ging in Richtung stadtauswärts, als in Höhe der Berufsbildenden Schulen ein schwarzer Hund auf ihn zulief. Der Vierbeiner packte nach dem rechten Arm des 72-Jährigen und biss ihm in die Jacke.
Anschließend folgte ihm der Hund, bis schließlich ein Unbekannter erschien, den Hund anleinte und sich zügig in unbekannte Richtung entfernte.
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Der mutmaßliche Hundehalter war nach Angaben der Polizei „augenscheinlich Deutscher“, etwas 30 bis 35 Jahre alt, von schlanker Statur, ca. 1,75 bis 1,80 m groß und hatte dunkelblonde, kurze Haare.
Sein Hund hatte schwarzes Fell und trug ein schwarzes Lederhalsband. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 327-2115 oder 327-3317 entgegen.
Geht es nach Justizminister Maas, wäre so eine Werbung bald verboten
Ein Kommentar von Heiko Pohlmann
Geht es nach Justizminister Maas, wäre so eine Werbung bald verboten
Im Dezember suchten wir ein Anzeigenmotiv für unsere neue Smartphone-App (Download über diese Seite). Vorab stellten wir einige Überlegungen hinsichtlich möglicher Motive an:
Das Motiv sollte die Smartphone- oder Tablet-Nutzung in bequemer heimischer Umgebung zeigen – also gerade nicht in aufrecht sitzender Haltung am PC-Bildschirm.
Schnell war klar, dass das Motiv eine Frau zeigen sollte, denn weibliche Nutzer sind leicht überrepräsentiert unter unserer Leserschaft, die wollten wir jetzt auch für die App gewinnen.
So kurios es klingt (Frauenzeitschriften und Werbung für Kosmetikprodukte belegen das), Frauen fühlen sich in der Werbung von anderen Frauen angesprochen („Role Model Prinzip“). Männer finden Frauen in der Werbung auch attraktiv – vor allem wenn eine erotische Komponente dazu kommt.
Nach ein paar Tagen hatten wir ein paar Motive in der engeren Wahl. Eingesetzt haben wir schließlich ein Motiv, das eine junge Frau gemütlich beim Lebkuchen-Verzehr zeigt. Das Motiv passte hervorragend zur winterlichen Jahreszeit, in der wir die Anzeige bei Facebook schalteten.
Dieses Motiv war schließlich unser Favorit und wurde im Winter bei Facebook geschaltet.Verehrter Herr Justizminister, diese Werbung ist für Sie!
Ein anderes Motiv fiel durch
Ein anderes (erotischeres) Motiv fiel durch (siehe oben), weil es einfach nicht passen wollte.
Zu viel Erotik für unsere Anzeigenidee. Doch dieses – und ein paar andere durchgefallene Motive – verstießen in keinem Fall gegen die Sitten. Selbst jenseits des Atlantiks, wo ja der berühmte „Nippel“ als Indikator für Veröffentlichungsfähigkeit gilt, wären alle Motive „safe“ gewesen – wichtig wenn man bei Facebook werben will.
„Modernes Geschlechterbild“ soll Vorgänge wie in Köln verhindern
Geht es nach Heiko Maas, dem Bundesjustizminister, könnte dieses Motiv in Zukunft mit einer von ihm und der SPD angestrebten Gesetzesnovelle kollidieren – selbst wenn noch nicht einmal ein „Nippel“ zu sehen ist.
Ausgerechnet die Straftaten in der Kölner Silvesternacht, bei denen nordafrikanische Strauchdiebe sich neben Taschendiebstahl auch in sexueller Belästigung übten, nimmt der Minister aus dem Saarland nun zum Anlass die Werbung in einer Weise zu reglementieren, wie man es vielleicht in Teheran oder einem Dorf voller Hinterwäldler im mittleren Westen der USA erwarten würde.
Warum? Glaubt man Medienberichten, dann fühlt sich Maas durch einen SPD-Vorstandsbeschluss angetrieben, der vor dem Hintergrund der Kölner Vorkommnisse für Deutschland ein neues und „modernes Geschlechterbild“ fordert.
Grapschende und vergewaltigende nordafrikanische Gewohnheitsverbrecher sind nach der SPD-Logik Opfer zu freizügiger Werbemotive geworden. Sie sind nicht einfach nur Täter und Kriminelle, nein, sie müssen nun vor unserer (Un-) Kultur geschützt werden.
Der implizite Umkehrschluss des Sozialdemokraten: Nicht die potentiellen Triebtäter müssen eingefangen werden, sondern die Werbetreibenden.
A propos Logik: Es entzieht sich noch immer meines Verständnisses, wie eben jener Minister Heiko Maas es im vergangenen Jahr geschafft hat, trotz gegenteiliger Wahlversprechen und eines sehr eindeutigen Tweets (siehe unten), die Vorratsdatenspeicherung gegen alle und jeden in Deutschland durchzusetzen – dazu sehr lesenswert eine Stellungnahme des Osnabrücker FDP-Vorsitzenden.
Vom Paulus zum Saulus: Im Dezember 2104 lehnte Heiko Maas (SPD) die Vorratsdatenspeicherung noch „entschieden“ ab. Screenshot: Twitter
Zur Person des Bundesministers sei noch an seine Rolle in der Anzeige gegen die Blogger von „Netzpolitik.org“ erinnert. Auch da zeigte sich ausgerechnet der Bundesjustizminister als engagierter Kämpfer gegen das Grundgesetz. Durch ein Bauernopfer – der ihm unterstellte Generalbundesanwalt musste seinen Stuhl räumen – konnte sich Maas im Amt halten.
Gesetze gegen die Freiheit und für „kulturverschiedene“ Täter
Zuletzt sorgte Heiko Maas für Diskussionen, als er die Mindeststrafe für Mord auf 5 Jahre herabsetzen wollte.
Irgendwie auch eine sexuelle Anspielung. Wird der Justizminister bald auch Pizzaschachteln zensieren?
Strafmindernd soll, so die Pläne des Ministers, zukünftig eine „Beleidigung“ des Mörders durch sein späteres Opfer sein – ein üblicher Erklärungsversuch bei Tötungsdelikten durch „kulturverschiedene“ Straftäter.
Irgendwie passt das in die aktuell laufende Debatte um Jan Böhmermann und die Satiresendung extra3.
Statt sich klar und deutlich gegen die wirklichen „bösen Buben“ zu stellen – zum Beispiel Erdogan, einem Despoten, Leugner des Völkermords an den Armeniern und Feind der freien Presse – fällt diese Bundesregierung ein ums andere Mal der eigenen Bevölkerung in den Rücken und legt Hand an die grundrechtlich garantierten Freiheitsrechte.
Landkreis Osnabrück, Polizei und Verkehrswacht entwickelten mehrsprachige Verkehrsregeln
Gemeinsam haben die Polizeiinspektion Osnabrück, die Verkehrswacht und der Landkreis Osnabrück spezielle Plakate entwickelt, auf denen wichtige Verkehrsregeln für Fußgänger und Radfahrer mehrsprachig dargestellt sind.
Die Plakate werden Ende der Woche offiziell an die Dozenten des Deutschtreffs der VHS übergeben.
Am Montagabend kam es in Osnabrück zu einem Verkehrsunfall auf der Hansastraße stadteinwärts. Ein LKW kollidierte kurz vor einer Baustelle mit einem PKW direkt neben einem angrenzenden Rangiergleis der NordWestBahn. Es entstand hoher Sachschaden, verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Gegen 20:45 Uhr befuhr eine junge PKW-Fahrerin die Hansastraße in Richtung Innenstadt. Kurz vor einer Baustelle, bei der die Fahrbahn verengt wird, wechselte ein neben ihr fahrender Lastwagen die Spur. „Genaues können wir zum Unfallhergang noch nicht sagen. Aber offenbar hat hier das Reißverschlussverfahren zwischen den Unfallbeteiligen nicht funktioniert, was leider häufiger vorkommt.“, so Reinhold Mergelmeyer von der Osnabrücker Polizei.
Der PKW wurde bei dem Zusammenstoß zwischen dem Zugfahrzeug und dessen Anhänger eingekleppt. Der LKW beschädigte weiter ein Schild, knickte einen Laternenmast um, welcher auf das Rangiergleis für Züge fiel, und glitt mehrere Meter an/auf einer Mauer entlang.
LKW-Fahrer flüchtet, PKW-Fahrerin erleidet Schock
Die 21-jährige PKW-Fahrerin blieb nach ersten Angaben unverletzt, erlitt aber einen Schock. Der Fahrer des LKW flüchtete zunächst. Die Identität konnte durch die Polizei jedoch schnell festgestellt werden und noch vor Ort hatten die Beamten Anhaltspunkte, wo sie den 31-jährigen ausfindig machen können.
Hoher Sachschaden, PKW völlig zerstört
Nach ersten Schätzungen entstand an den Fahrzeugen, den Hinweisschildern und der Straßenbeleuchtung ein Sachschaden von mindestens 25.000 Euro. Der PKW ist vermutlich ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Für die Bergungs- und Aufräumarbeiten war der Verkehr auf der Hansastraße für rund zwei Stunden beeinträchtigt. Die Polizei musste beide Fahrspuren stadteinwärts sperren und leitete den Verkehr auf einem der Fahrstreifen für die Gegenrichtung an der Unfallstelle vorbei.
Hat die Idee Zukunft? Eine Ringbuslinie für Osnabrück.
In einer am Montag verbreiteten Erklärung bekräftigt der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Thomas Thiele den Beschluss zur „Entwidmung“ des Neumarktes.
Thiele sagt: „Die FDP setzt sich seit über einem Jahrzehnt für eine Aufwertung des Neumarktes ein. Bürgergutachten, Masterplan und Verkehrsprognosen bestätigen uns in unserer Entscheidung, den Neumarkt autofrei zu gestalten. Was dann im Mittelpunkt der Stadt entstehen kann, bezeichnet der FDP-Politiker als“einladenden Platz“.
Hat die Idee Zukunft? Eine Ringbuslinie für Osnabrück.
FDP kann sich eine „Ringbuslinie“ vorstellen
Den Busverkehr kann sich die Osnabrücker FDP zukünftig auch auf anderen Bahnen vorstellen, so Thiele: „Wir sehen auch gute Möglichkeiten, den Busverkehr zu einem großen Teil aus dem Bereich rauszunehmen, indem z.B. am Hauptbahnhof und am Adolf-Reichwein-Platz Umsteigestationen entstehen. Mit einer Ringbuslinie auf dem Wallring könnten auch Einpendler die Innenstadt gut erreichen“.
„Die Parkhäuser im Bereich des Neumarktes“, davon ist Thomas Thiele überzeugt, „sind auch nach einer Entwidmung weiterhin gut anzufahren“.
Kein „roter Teppich“ für „Durchfahrende“
Was den Durchgangsverkehr angeht, steht Thiele auf dem Standpunkt: „Es ist von uns gewollt, dass viele auswärtige Kunden in die Stadt kommen, um unsere Geschäfte zu besuchen. Wer Osnabrück als Arbeitsort, Einkaufs- und Verweilziel ansteuert, den nehmen wir mit offenen Armen auf.
Nicht gewollt ist, dass die Innenstadt als Abkürzung von Durchfahrenden genutzt wird, denen wollen wir keinen roten Teppich auslegen“.
FDP fordert Bürger zur konstruktiven Begleitung der Pläne auf
Dr. Thomas Thiele sieht die Osnabrücker Bürger nun aufgefordert, das Bürgerbeteiligungsverfahren konstruktiv zu begleiten. Damit, so der FDP-Fraktionschef, können Bürger mithelfen „die richtigen und zukunftsweisenden Weichen für ihre Stadt in dem Bereich mit zu stellen.“
Diese Wurstscheiben wurden in der Wüste gefunden und der Polizei übergeben.
Per Facebook-Nachricht informierte uns heute ein Leser über mögliche Giftköder am Pappelgraben in der Wüste.
Am vergangenen Mittwoch und am Samstag wurden „Am Pappelgraben“ (Wüste) Wurstscheiben an mehreren Orten gefunden. Weil nicht auszuschließen war, dass damit Hunde vergiftet werden sollten, übergaben die Finder die Wurstscheiben der Polizei und erstatteten Anzeige. In den vergangenen Wochen kam es mehrfach zu Giftköder-Attacken in Osnabrück, sogar gegen Polizei– und Rettungshunde. Ein Anschlag traf die Freilaufwiese einer Hundeschule.
Diese Wurstscheiben wurden in der Wüste gefunden und der Polizei übergeben.
Polizei konnte kein Gift feststellen
Wir haben bei der Osnabrücker Polizei nachgefragt, eine Pressesprecherin der Polizei gibt vorsichtige Entwarnung. Nach Angaben der Polizei wurden die vergangene Woche am Boden liegenden Fleischwurst-Scheiben untersucht, es konnten darin weder versteckte spitze Gegenstände noch giftige Substanzen entdeckt werden.
Wer verteilt Wurstscheiben am Pappelgraben?
Warum jemand dick geschnittene Wurstscheiben entlang typischer Spazierwege von Hundebesitzern ausgelegt hat, bleibt daher rätselhaft. Grundsätzlich sollten Hunde immer davon abgehalten werden am Boden liegende „Leckerli“ aufzunehmen. Notfalls muss ein Maulkorb her, die es inzwischen sogar in speziellen Ausführungen als Giftköderschutz gibt, um unbeabsichtigtes Fressen zu verhindern.
Süntelstraße am Sonnenhügel bis Ende Mai voll gesperrt
Schlechte Nachrichten für Anwohner der Dodesheide und des Sonnenhügels: Bis Ende Mai wird die Süntelstraße in Höhe der Moorlandstraße gesperrt.
Ab heute (Montag, 11. April) wird die Süntelstraße im Kreuzungsbereich mit der Moorlandstraße voll gesperrt. Grund ist die beginnende Erneuerung der Kanalisation in der Moorlandstraße. Für die erforderliche Kanaleinbindung muss der Kreuzungsbereich bis Ende Mai komplett gesperrt werden.
Stadtwerke leiten die Busse über die Kornstraße und die Bramscher Straße
Die Busse der Linien 51, 52, 53 und N5 fahren in beide Richtungen eine Umleitung über die Bramscher Straße und die Kornstraße. Die Haltestellen „Am Bürgerpark“ und „Moorlandstraße“ können nicht bedient werden. Eine Ersatzhaltestelle wird in der Kornstraße kurz vor der Hügelstraße eingerichtet.
Die gesamten Kanalarbeiten in der Moorlandstraße werden nach Angaben der Stadtwerke bis Frühjahr 2017 andauern.
Am Funkturm geht´s von der A33 vorerst nur noch nach Belm.
Wenn voraussichtlich ab Montag (11. April) erstmals Autofahrer die tief durch den Fels des Schinkelbergs gebrochene Schneise durchfahren werden, bedeutet das für zahlreiche Autofahrer ein Umdenken. Bis der Verkehr auf dem Schinkelberg neu geregelt ist – vermutlich bis Mitte Mai – ist am Ende der A33 nur ein Rechtsabbiegen Richtung Belm, Ostercappeln und Bohmte möglich. Der aus Richtung Bielefeld und vom Südkreuz kommende Verkehr wird bis auf weiteres über die Autobahnabfahrt Lüstringen nach Osnabrück geführt.
14 Meter tief wurde eine Schneise durch den Schinkelberg gebrochen
In den kommenden Wochen wird eine neue Verkehrsführung auf dem Schinkelberg eingerichtet, da Platz benötigt wird die A33 zukünftig kreuzungsfrei „unter“ der alten B51 hindurch zu führen, den Berghang hinunter auf die Trasse der neuen B51-Ortsumgehung.
Ab 2019 soll Belm dann von der B51 „umfahren“ werden. Ob und wann der Lückenschluss der A33 (Nord), vom Schinkelberg bis zur A1 bei Wallenhorst kommen wird, ist weiter offen.
ich habe in den letzten Tagen viel über den Begriff „Verantwortung“ nachgedacht. Seit nunmehr 300 Jahren lebe ich in Osnabrück, und diese Stadt ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Ich habe in dieser Zeit immer gerne Verantwortung übernommen, sowohl für mein eigenes Verhalten als auch für das Wohl derjenigen, die mir am Herzen liegen, und der Stadt, in der ich lebe. Ich finde, daß es eine der edelsten Eigenschaften des Menschen ist, die Konsequenzen seiner Entscheidungen selber zu tragen und dafür einzustehen. Wenn wir nicht die Verantwortung für unser Handeln übernehmen können oder wollen, dann richten wir uns früher oder später selbst zugrunde. Manchmal habe ich den Eindruck, daß den politisch Handelnden in Osnabrück das Bewusstsein für die Bedeutung von Verantwortung abhanden gekommen ist. Am Dienstagabend hat der Stadtrat Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen getroffen. Er möchte den Neumarkt zur Fußgängerzone umwidmen. Ich halte das für eine Farce, denn in dieser sogenannten Fußgängerzone werden weiterhin mehr als 2000 Busse am Tag verkehren. Er möchte die Fläche rund um den alten Güterbahnhof als reines Gewerbegebiet ausweisen. Ich halte das für eine Farce, weil bei dieser Entscheidung weder städtebauliche Aspekte noch ökonomische Abwägungen im Vordergrund stehen, sondern vielmehr eine politisch und weltanschaulich in den Augen vieler Ratsmitglieder mißliebige Freikirche in ihre Schranken gewiesen werden soll. Und schließlich möchte der Osnabrücker Stadtrat eine Wiese vor der neuen Universitätsbibliothek am Westerberg zum Nelson-Mandela-Platz umwidmen. Ich halte das für eine Farce, weil dieser Name eigentlich schon für den Neumarkt vorgesehen war und weil eine schnöde Wiese dem Lebenswerk des großen südafrikanischen Freiheitskämpfers nicht annähernd gerecht wird. Aber die sogenannte „Regenbogenkoalition“ scheint mittlerweile jegliches Gespür dafür verloren zu haben, wie man es vermeidet, sich lächerlich zu machen.
Große Politiker hat seit jeher ausgezeichnet, die Folgen ihres Handelns absehen zu können und auch bei schwierigen Entscheidungen für Vertrauen in der Bevölkerung zu werben und die Bürger zumindest ein Stück weit in den Entscheidungsfindungsprozess miteinzubeziehen. In Osnabrück wird stattdessen im Moment nach Gutsherrenart regiert. Angesichts der im Herbst bevorstehenden Kommunalwahl sollen nun endlich Fakten geschaffen werden, die auch nach einer verlorenen Wahl nicht mehr so leicht rückgängig gemacht werden können. Flankiert von wohlmeinenden Berichten der lokalen Tageszeitung fühlen sich führende Parteienvertreter der Ratsmehrheit legitimiert, in Osnabrück einen Politikstil durchzusetzen, der mit Demokratie eher wenig, dafür aber viel mit Ideologie zu tun hat. Dabei bleibt zwangsläufig die Vernunft auf der Strecke. Ich frage mich zusammen mit zahlreichen weiteren Osnabrücker Bürgern, was es denn bringt, die Wege für ein neues großes Einkaufscenter zu ebnen, wenn denn die Erreichbarkeit dieses Centers nicht mehr gewährleistet ist. Ein Oberzentrum lebt auch von seiner verkehrstechnisch günstigen Lage. Diese sollte man nicht mutwillig kaputt machen. Und es zeugt wahrlich nicht von dem politischen Willen, auch Minderheiten, die nicht in das eigene Weltbild passen, in die Gesellschaft zu integrieren, wenn man ihnen das Leben so schwer wie möglich macht und ihnen in letzter Konsequenz sogar die wirtschaftliche Grundlage entzieht und damit ihre Existenz gefährdet. Genau das passiert nun mit der „Freikirche Lebensquelle“. Hier wird ein Politikverständnis deutlich, das in der Osnabrücker Bevölkerung weiteren Verdruß über „die da oben“ schüren wird, die ja doch nur machen, was sie wollen und den Sorgen der Menschen keine Bedeutung mehr zumessen. Entscheidungen werden im wahrsten Sinne des Wortes ohne Rücksicht auf Verluste getroffen, wobei die Nachteile der getroffenen Entscheidungen diejenigen am wenigsten berühren, die sie zu verantworten haben. Die Verluste tragen immer die anderen. Doch wer trägt die Verantwortung?
Politiker sollten immer auch an die Menschen denken, von denen sie nicht gewählt worden sind. Demokratie lebt davon, andere Meinungen und Lebensentwürfe zu akzeptieren und im politischen Prozess zu berücksichtigen und so für möglichst viele Interessengruppen gemeinsam die beste Lösung zu finden. Wer dieses Grundprinzip unserer freien Gesellschaft achtlos über Bord wirft und stattdessen offensichtliche Klientelpolitik betreibt, die nur dazu dient, das eigene Weltbild zu untermauern, der mißachtet nicht nur die Bedürfnisse großer Teile der Bevölkerung, er zerstört zugleich mutwillig das Gemeinschaftsgefühl einer Stadt. Kurz vor der entscheidenden Ratssitzung am vergangenen Dienstag haben Vertreter von verschiedenen lokalen Wirtschaftsverbänden den Stadtrat gebeten, weitere Entscheidungen hinsichtlich der Zukunft des Neumarkts zeitlich an andere verkehrstechnische Entwicklungen wie den Lückenschluss zwischen A1 und A33 zu knüpfen. Ihre Bitte verhallte ungehört. Diejenigen, die die Entscheidungen des Osnabrücker Stadtrates zu einem nicht unwesentlichen Teil mitfinanzieren, finden keine Beachtung mehr. So wird in Osnabrück Politik gemacht. Und noch ein Skandal am Rande: einer der Initiatoren der neugegründeten politischen Vereinigung „Bund Osnabrücker Bürger (BOB)“, deren oberstes Ziel die Verhinderung der Neumarktsperrung zu sein scheint, wurde dahingehend diffamiert, daß in der Ratssitzung am Dienstag der Satz fiel, man lasse sich nicht von „Auswärtigen“ vorschreiben, wie man sich politisch zu verhalten habe. Dieser BOB-Initiator wohnt nämlich in Rulle, grade mal fünf Kilometer von Osnabrück entfernt. Was für eine geistige Grundhaltung tritt hier zutage? Ich finde, daß auch ein Bürger aus Rulle seine Meinung zur Osnabrücker Verkehrspolitik öffentlich kundtun darf. Alles andere wäre doch irgendwie Rassismus. Und ziemlich verantwortungslos!
Ich wünsche allen HASEPOST-Lesern ein Wochenende, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Verantwortung dafür trägt jeder von uns ganz alleine!