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FMO: neuer Topmanager unterzeichnet Geschäftsführer-Vertrag

Vertragsunterzeichnung, Schwarz, Griesert
Vertragsunterzeichnung im Osnabrücker Rathaus

Der neue Geschäftsführer des Flughafens Münster/Osnabrück, Prof. Dr. Rainer Schwarz, und der FMO-Aufsichtsratsvorsitzende, Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, haben am Montag den Geschäftsführervertrag unterzeichnet.

Ende August hatte die FMO- Gesellschafterversammlung Prof. Dr. Schwarz einstimmig zum neuen Geschäftsführer gewählt. Diese Entscheidung wurde in den letzten Wochen auch in allen Gremien der Gesellschafter bestätigt. Rainer Schwarz wird seine Tätigkeit mit Beginn des kommenden Jahres aufnehmen.

HASEPOST-Herausgeber Heiko Pohlmann, hatte im August, kurz nach Bekanntwerden der Personalie, einen Kommentar dazu geschrieben, den wir hier nochmals wiederholen:

Kommentar vom 28. August 2016

Zugegeben, als am Samstagnachmittag eine Pressemitteilung des Flughafens Münster Osnabrück (FMO) bei uns in der Redaktion eintrudelte, war ich für einen Moment sehr perplex. Ausgerechnet ein ehemaliger Top-Manager des Skandalflughafens BER soll zukünftig die Geschicke des Problemflughafens in Greven leiten?

Doch bei genauerer Betrachtung der Personalie Prof. Dr. Rainer Schwarz wird klar: Dieser Mann kann genau der Richtige für den Osnabrücker Hausflughafen sein.

Erstaunliche Erfolge: Nürnberg, Düsseldorf, Rostock

Bevor sich der Aufsichtsrat des FMO für den neuen Chef des FMO entschied, sollen insgesamt 50 Kandidaten von der Personalberatung Kienbaum Executive Consultants auf ihre Eignung geprüft worden sein. Dass sich der ehemalige BER-Manager durchsetzen konnte, wird wohl vor allem in seinen belegbaren Erfolgen begründet liegen.
Um sich von diesen Erfolgen ein oberflächliches Bild zu machen, reicht eigentlich schon ein Blick in die Wikipedia: Der Mann „kann Flughafen“.
Nach einer schnell beendeten Universitätskarriere, war Schwarz von 1988 bis 1996 in verschiedenen Positionen „in der zweiten Ebene“ beim Großflughafen München tätig.
Ab 1996 übernahm der gebürtige Essener die Geschäftsführung beim Regionalflughafen Nürnberg. Wer ab den späten 90er Jahren mit Air Berlin in den Urlaub flog – auch vom FMO – kam oft nicht an Nürnberg vorbei, denn unter Führung des zukünftigen FMO-Chefs entstand dort ein touristisches Drehkreuz und bis 2001 stiegen die Passagierzahlen um 50%.
2001 wechselte Schwarz zum NRW-Drehkreuz nach Düsseldorf, wo er unter anderem den Wiederaufbau nach dem Brandunglück von 1996 beendete.
Auch in seiner bisher letzten Position am Flughafen Rostock-Laage, schaffte Schwarz – nach einem unfreiwilligen Karriereknick – erstaunliche Ergebnisse. Wie mehr als zehn Jahre zuvor in Nürnberg, stiegen auch im Nordosten der Republik die Passagierzahlen um rund 50% – und das nur zwei Jahre nach seinem Amtsantritt.

In Berlin gab und gibt es nicht nur den BER

Bekannt wurde Schwarz allerdings durch seine Tätigkeit bei der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (2006 – 2013) – und dort vor allem durch eine bundesweit medial begleitete Kündigung, die seinen Namen eng mit der ewigen Flughafenbaustelle BER verknüpfte.
Das die Flughafengesellschaft neben der Baustelle auch für die aktiven Großstadtflughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld verantwortlich zeichnete, geschenkt. Auch die von Schwarz verantworteten Zuwächse bei den Passagierzahlen und die Ergebnisverbesserungen der Berliner Flughäfen während seiner Tätigkeit waren schnell vergessen, als Schwarz in den Strudel der Flughafenbaustelle BER geriet und 2013 seine Kündigung ausgesprochen wurde.

Doch wie vor Gericht später geklärt wurde, war die Kündigung am BER nicht gerechtfertigt, denn Rainer Schwarz war für den Baubereich überhaupt nicht zuständig.  

Unterm Strich bleiben also überwiegend Erfolge – und eine ungerechtfertigte und vermutlich politisch motivierte Kündigung.
Auch in Greven wird sich Schwarz mit der Politik herumschlagen müssen. Teils aus grundsätzlichem Pessimismus – zu lange schon schreibt der FMO rote Zahlen -, teils aber auch aus ideologischen Gründen, wird ihm von Seiten der Osnabrücker Politik viel kritische Aufmerksamkeit begleiten.
Sollte es Rainer Schwarz ab kommenden Jahr aber erneut gelingen aus einem Problemflughafen einen Landeplatz zu machen, über den sich auch Finanzpolitiker freuen können, dürften die Kritiker des FMO bald ein wenig zurückhaltender sein. Fürs Erste ist zu hoffen, dass sie sich mehr mit der kompletten Vita des Flughafenmanagers beschäftigen.
Reflexhaft zu bellen und zu beissen, nur weil „der Neue in Greven“ in den BER-Strudel geraten war, bringt gar nichts.
Wer einmal im Stau bei Vechta, irgendwo im Ruhrgebiet oder in Bad Oeynhausen stand, während  er seinen Abflug in Bremen, Düsseldorf oder Hannover verpasste, weiss es zu schätzen, wenn „vor der Haustür“ eine attraktive Alternative besteht – egal ob für den Urlaubsflug oder eine Geschäftsreise.

Foto: FMO

AFP

Neumarkt am Dienstag ab 15 Uhr wieder offen

Osnabrücker Neumarkt wieder offen
Neumarkt am Dienstag ab 15 Uhr wieder offen

Die Sperrung des Osnabrücker Neumarkts für den Individualverkehr wird ab Dienstag, 18. Oktober 2016, um 15 Uhr wieder aufgehoben.

Die Kanalbauarbeiten sind abgeschlossen. In beide Richtungen steht dann wieder eine Spur zur Verfügung, das teilte das Presseamt der Stadt Osnabrück am Montagnachmittag mit.

Ob der neu gebildete Stadtrat, wie von BOB angekündigt, die noch von der alten Ratsmehrheit für das Frühjahr 2017 geplante Umwandlung in eine Fußgängerzone stoppen kann, ist noch offen – die neuen Mehrheitsverhältnisse sind auch in dieser Frage unklar.

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AFP

Mehr klassische Polizeiarbeit oder mehr Überwachung in Osnabrück?

mehr Überwachung in Osnabrück?
Überwachung

Konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität, statt bloßer Symbolpolitik fordern die Jungen Liberalen in einer Reaktion auf die Forderung der Osnabrücker CDU nach mehr Kameraüberwachung, die diese in der vergangenen Woche anlässlich der steigenden Einbruchszahlen in Osnabrück aufgestellt hat (HASEPOST berichtete).

Die Kreisvorsitzende Tanja Josefa Figlus erklärt hierzu: „Wir brauchen eine stärkere Polizeipräsenz in den Stadtteilen, mehr Wachsamkeit in der Bevölkerung und mehr Prävention. Dazu gehören gut beleuchtete Straßen ebenso wie Maßnahmen von Privatpersonen, etwa die Installation von Bewegungsmeldern. Wir JuLis halten es für richtig, dass die Osnabrücker Polizei das Vorgehen gegen Einbrecher bereits vor Monaten zu einem Arbeitsschwerpunkt erklärt hat. Die einzelnen Maßnahmen müssen noch stärker kommuniziert und umgesetzt werden“, so Figlus.

Die JuLi-Kreisvorsitzende erklärt weiter: „Die CDU hat zur Bekämpfung von Einbrüchen mehr Videoüberwachung gefordert [Ergänzung der Redaktion: Die Osnabrücker CDU hatte vor allem auch mehr Polizei gefordert und Landesinnenminister Boris Pistorius kritisiert]. Das halten wir für Aktionismus. Möchte die CDU ganze Straßenzüge überwachen? Die Union muss klarstellen, was sie mit dieser pauschalen Forderung konkret meint und wo der Nutzen für mehr Sicherheit liegen soll. Eine Totalüberwachung á la 1984 wollen wir in unserer Stadt nicht.

Die einzelnen Maßnahmen zur Verhinderung von Einbrüchen müssen sich im Frühjahr 2017 an der Entwicklung der Einbruchszahlen in der polizeilichen Kriminalstatistik messen lassen.“

Wir fragen unsere Leser:

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AFP

Radfahrer, bitte umparken am Hasetorbahnhof und Hauptbahnhof Osnabrück

Hauptbahnhof Osnabrück, Fahrräder
Chaos vorm Hbf

Erst am Hasetorbahnhof (aka „Altstadtbahnhof“), dann am Hauptbahnhof,  heißt es wieder „umparken“ für die dauerparkenden Radfahrer, sonst könnte das Zweirad eingesammelt werden.

Der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) wird in den kommenden Wochen die Fahrradabstellfläche vor dem Altstadtbahnhof (für echte Osnabrücker: Hasetorbahnhof) und dem Hauptbahnhof reinigen und gegebenenfalls das Pflaster ausbessern. Während der Arbeiten muss die Fläche frei sein, die Radfahrer müssen ihre Räder umparken. Weit weg müssen sie nicht dafür fahren. „Natürlich reinigen wir nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern wir gehen Abschnitt für Abschnitt vor“, erklärt Uwe Neuber, der Verantwortliche für die Aktion beim OSB. Die Fahrradabstellanlage plus Ausweich-Fläche wird in acht Abschnitte aufgeteilt. Jeweils montags wird ein Abschnitt gereinigt und wenn nötig nachgepflastert. 

Schilder informieren die Radfahrer über die Aktion. Außerdem baut der OSB Ausweich-Fahrradständer auf und hat am Donnerstag, 13. Oktober, Handzettel an den parkenden Fahrrädern befestigt.

Arbeiten sollen im Dezember beendet sein

Die Arbeiten beginnen am Montag, 17. Oktober, am Erich-Maria-Remarque-Ring/Ecke Hasestraße und Montag, 24. Oktober, am Altstadtbahnhof. Der erste Abschnitt am Hauptbahnhof wird am Montag, 31. Oktober gereinigt, die anderen Termine folgen jeweils montags am 7., 14., 21. und 28. November sowie am 5. Dezember. Zu diesen Terminen dürfen in den jeweiligen Abschnitten keine Fahrräder geparkt werden. Den Radlern stehen in dieser Zeit die noch freien oder schon bearbeiteten Flächen plus einer Ausweichfläche zur Verfügung sowie natürlich die Radstation gegen Gebühr. Unmittelbar nach der Reinigung bzw. Instandsetzung wird der jeweilige Abschnitt wieder freigegeben.

Wer sein Fahrrad vermisst, kann es zurückbekommen

Nicht entfernte Räder werden durch die Polizei, die Fachbereiche Umwelt und Klimaschutz und Bürger und Ordnung sowie durch den Osnabrücker ServiceBetrieb abgeräumt, damit die notwendigen Arbeiten ausgeführt werden können.
In Verwahrung genommene Fahrräder können bei der Radstation Osnabrück, bzw. an der Lagerhalle „Am Limberg“ nach Terminabsprache gegen Vorlage des Personalausweises und Besitznachweis abgeholt werden.
Als Besitznachweis wird der passende Fahrradschlüssel akzeptiert.

 

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AFP

Flohmarkt im Moskaubad bei herrlichem Oktoberwetter

Flohmarkt im Moskau, Osnabrück Wüste
Flohmarkt im Moskau.

Noch bis 15 Uhr können Trödler und Schnäppchenjäger am Sonntag (16.10.2016) auf der Liegewiese des Moskaubades entspannt stöbern, feilschen, kaufen und verkaufen. Neben dem typischen Flohmarktangebot von ausschließlich privaten Trödlern verkauft das Moskaubad-Team Schwimmbadfundsachen zugunsten des Kinderschutzbundes Osnabrück.

„Unsere Freibadflohmärkte vor und im Anschluss an die Sommersaison sind mittlerweile zu einer festen Institution geworden“, betont Peter Lübker, Leiter des Moskaubades. Im Oktober 2014 verzeichneten die Stadtwerke Osnabrück mit ca. 19.800 Besuchern und 589 Flohmarktständen den bisher erfolgreichsten Herbstflohmarkt.
„Auch das Moskaubad-Team wird in diesem Jahr wieder mit einem Stand vertreten sein und vergessene Schwimmflügel, Handtücher, Taucherbrillen etc. aus dem vergangenen Jahr verkaufen“, berichtet Lübker. Je Kilogramm kosten die Fundsachen 2,50 Euro, egal um welchen Gegenstand es sich handelt. Ab zehn Kilogramm reduziert sich der Preis auf 2 Euro pro Gewichtseinheit. „Den Erlös aus dem Fundsachenverkauf stiften wir traditionsgemäß an den Kinderschutzbund in Osnabrück, der damit unter anderem ein Projekt zur Förderung der Schwimmfähigkeit von Kindern im Grundschulalter unterstützt.“ Eine Anmeldung für den Flohmarktstand ist nicht erforderlich. Der Aufbau ist ab 7 Uhr morgens möglich und der Preis für einen Standplatz in der Länge eines Tapeziertisches beträgt zehn Euro. Für das leibliche Wohl von hungrigen Flohmarktbesuchern sorgt das Moskaubad-Team mit gegrillten Würstchen, Pommes, Kaltgetränken sowie Kaffee und Kuchen.

Veränderte Straßenführung rund um das Moskaubad

Am Veranstaltungstag gilt von 6 bis voraussichtlich 17 Uhr eine vorübergehend veränderte Straßenführung im Bereich des Moskaubades: Die „Limberger Straße“ wird ab der Einmündung „Wüstenstraße“ in Richtung „Feldstraße“ zur Einbahnstraße. Ebenso wird die „Sandstraße“ aus Richtung „Limberger Straße“ bis zur „Rehmstraße“ zur Einbahnstraße. Punktuell werden rund um das Moskaubad Haltverbote als verkehrslenkende Maßnahmen eingerichtet, um das Verkehrsaufkommen zu regeln.

Anreise am besten mit dem Bus

„Wer einer Parkplatzsuche entgehen will, kommt am besten zu Fuß, per Rad oder nutzt die Busse der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück“, gibt Peter Lübker abschließend einen Anreise-Tipp. „Von der Haltestelle „Moskaubad“ der Buslinie 92 und der Haltestelle „Laischaftsstraße“ der Linie 51/52 ist das Moskaubad bequem zu erreichen.“

Der normale Badbetrieb läuft während des Freibadflohmarktes weiter, somit ist das Hallenbad von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt auf die Freibadfläche ist während der Veranstaltung frei.

 

AFP

Mösers Meinung – zum Thema „Feindbilder“

Mösers Meinung - Feindbilder
Feindbilder

Guten Abend,

die Menschen neigen dazu, sich die Welt und ihre Protagonisten in schwarz und weiß zu unterteilen, in die Guten und die Bösen, die Gerechten und die Schlechten. Hilfreich hierbei sind Feindbilder jedweder Couleur. Die einen heften ein Bild von Angela Merkel und Joachim Gauck vor eine Dartscheibe, um ein Ziel für ihren Frust und ihren Hass zu haben, sie halten bei Demonstrationen einen Galgen hoch, an dem eine Puppe hängt, die Vizekanzler Sigmar Gabriel darstellen soll. Für andere sind alle, die die Flüchtlingskrise auch als solche empfinden und Bedenken äußern über die Vielzahl von Menschen aus fremden Kulturen, die nach Deutschland streben, potentielle Nazis, Pack, rassistisch, blöd, asozial. Die Handelsabkommen TTIP und CETA eignen sich ebenfalls hervorragend, um verquere Weltsichten zu projizieren und antiamerikanische und vor allem antikapitalistische Ressentiments neu zu beleben und sich klar abzugrenzen gegen diejenigen, die entweder anderer Meinung sind oder einfach zu doof, um die Gefahren zu erkennen, die von Chlorhühnchen und ähnlichen Dingen ausgehen. Was früher die Sozis und die Katholiken waren, sind heute wahlweise die Neoliberalen, die Moslems, Frauke Petry, Wladimir Putin, Vitali Klitschko, Pegida, Antifa, das OS-Team oder Wolfgang Griesert und Frank Henning. Die Welt ist voll von Feindbildern, wer soll sich da eigentlich noch zurechtfinden und feststellen können, welche Feindbilder zu ihm passen oder welche er sich möglicherweise zu eigen machen sollte?

Ich finde, daß die Aufteilung der Welt in Gut und Böse der Komplexität der Zustände, mit denen wir heutzutage leben müssen, nicht sonderlich gerecht wird. Viele Dinge sind doch vielschichtiger, als wir es zugeben wollen, auch wenn das oft so gar nicht in unser Weltbild passt. Das Feindbild hat das Vorurteil als nahen Verwandten, und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer der Abschied von liebgewordenen Vorurteilen fallen kann. Ich neige aufgrund meines Alters zu einer eher unaufgeregten Betrachtungsweise der Dinge, manche mögen diese Haltung auch konservativ nennen. Nun ja, ich mag dieses Schubladendenken überhaupt nicht, weil ich in vielen politischen Positionen vorzugsweise mit einer linken Sichtweise der Dinge sympathisiere, während ich in einigen essentiell wichtigen Menschheitsfragen durchaus dem rechten Lager zugeordnet werden kann. Und da fangen die Probleme auch schon an. Ich trinke mit meinen Stammtischbrüdern gerne zusammen ein Bier ob der Feststellung, daß in Deutschland mehr für die soziale Gerechtigkeit, für die Armen, Kranken und Schwachen getan werden muß. Es kann nicht sein, daß Armut ein Gesundheitsrisiko ist, daß Armut zur Ausgrenzung von Kultur und Lebensfreude führt. Aber ich finde nicht, daß man die Autofahrer mehr belasten und die Gutverdienenden stärker zur Kasse bitten sollte. Auch bin ich ein entschiedener Gegner des Mindestlohns und des Rauchverbots, weil ich ein Zuviel an staatlicher Einmischung in wirtschaftliche und individuelle Freiheiten nicht zuletzt aufgrund unserer durchaus wechselhaften deutschen Geschichte und den Erfahrungen im Dritten Reich und der DDR für hochgefährlich halte. Möglicherweise tauge ich aufgrund dieser Vielzahl an politischen Einstellungen auch als Feindbild für die oder jene Seite; ich werde damit klarkommen müssen. Viel Feind, viel Ehr, wie wir früher zu sagen pflegten.

Vielleicht haben Feindbilder auch eine durchaus therapeutische Funktion. An wem könnten wir denn unseren ganzen Frust, unsere Unzufriedenheit, unsere Enttäuschungen und die ein oder andere Ebbe in der Kasse abarbeiten, wenn es Recep Tayyip Erdogan, Donald Trump, wahlweise die Neumarktsperrung oder -öffnung, die FDP, die Energiewende oder das OS-Team nicht gäbe?
Würden wir dann wieder anfangen, unsere Kinder zu schlagen? Oder zum Alkohol greifen, um den ganzen aufgestauten Frust zu betäuben? Da ist es mir schlußendlich doch lieber, wenn wir weiterhin über die bösen Politiker schimpfen, die sowieso keine Ahnung haben, oder nicht mehr in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen, weil da so viele Leute die AfD gewählt haben. Was wir auch tun, es trifft im Grunde immer die Falschen. Logisch ist das zwar nicht, aber durchaus menschlich. Mein Lieblingsfeindbild ist übrigens das Finanzamt. Aber dazu an anderer Stelle mehr. Die Beamten an der Süsterstraße tun schließlich nur ihre Pflicht. Wie unsere ganzen anderen Feindbilder auch. Würden sie das nicht tun, dann wären sie ja irgendwie keine guten Feindbilder mehr. Und dann würde uns was fehlen, da bin ich ganz sicher!

Ich wünsche allen HASEPOST-Lesern ein Wochenende, an dem es ausnahmsweise mal nichts zu mösern gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.

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Osnabrücker Star-DJ Robin Schulz arbeitet an Filmprojekt

Robin Schulz, the Movie
Quelle: YouTube

Das nächste große Ding? Filme aus und dem Leben von DJ´s und Musikproduzenten?
Allerdings ist Cro, der gerade zusammen mit Til Schweiger (diesen Link dürfen wir bei der Gelegenheit nicht vergessen) einen Flop an den Kinokassen erlebt, nicht nur zusätzlich Maskenträger, Rapper und international gesehen auch ein Niemand. Aber zumindest was die Ausweitung der Aktivitäten auf „Film“ angeht, hat das Osnabrücker Wunderkind Robin Schulz bald etwas mit dem Barden mit der lustigen Maske gemeinsam.

„Robin Schulz – the Movie“ wird im Februar kommenden Jahres seine Premiere feiern. Ein erster Trailer wurde nun veröffentlicht, in ihm ist nicht nur der DJ aus dem Schinkel zu sehen, sondern auch Altstar David Guetta, der mit seinen 48 Lenzen durchaus als Vater von Schulz (29) durchgehen könnte.
Im Mittelpunkt des ersten Trailers stehen neben Schulz und Guetta, Ibiza und der legendäre Club Pacha.

Massive Unterstützung für das Filmprojekt gibt es von dem urbanen Modelabel “Q/S designed by”, das zu der bekannteren Mark „s.Oliver“ gehört. Robin Schulz ist seit diesem Sommer „Markenbotschafter“ für das Label und wird auch zwei Damen- und Herren-Kollektionen für die junge Modemarke entwickeln.

08:30: FMO – 10:45: Ibiza, die Frisur, sitzt!

Robin Schulz, the Movie
Quelle: YouTube
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Zulassungsstelle der Stadt Osnabrück zieht vorübergehend um

Disneys Zoomania
Disneys Zoomania

Die Räume der Kfz-Zulassungsbehörde der Stadt Osnabrück im Stadthaus 1 werden ab Montag, 17. Oktober 2016, renoviert. Deshalb zieht die Kfz-Zulassung am kommenden Wochenende vorübergehend in das Stadthaus 2 um.

Wegen des Umzugs bleibt die dieses Serviceangebot am 17. Oktober geschlossen. Unaufschiebbare Zulassungsangelegenheiten können an diesem Tag auch beim Landkreis Osnabrück im Kreishaus am Schölerberg durchgeführt werden (hier alle Infos zur Zulassungsstelle des Landkreises).

via GIPHY

Ab Dienstag, 18. Oktober, steht dann die Kfz-Zulassungsbehörde im Erdgeschoss des Stadthauses 2 (links) – während der Sprechzeiten montags und dienstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 8 bis 19 Uhr – wieder zur Verfügung.

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Illustrationen: Screenshots von Trailern auf YouTube des Disney-Films Zoomania

AFP

Flamingo „Fussel“ wird in Osnabrück von Hand aufgezogen

Flamingonachwuchs Fussel im Zoo Osnabrück
Flamingo Fussel

Höchst erfreulichen Nachwuchs vermeldet der Osnabrücker Zoo: Am 21. Juli 2016 schlüpfte ein Flamingo-Küken. Nach den ersten Monaten in Ruhe hinter den Kulissen, lebt die mittlerweile drei Monate alte Handaufzucht im Flamingo-Haus. Dort hat das Jungtier noch einen separaten Bereich, wird jedoch in den nächsten Wochen zu der Gruppe gelassen und somit auch für Besucher zu sehen sein.

 „Fussel“, wie er liebevoll von seinen Tierpflegern genannt wird, ist mittlerweile ein prächtiger kleiner – wenn auch noch recht grauer – Flamingo. Nach rund 30 Tagen in der Brutmaschine erblickte das Küken am 21. Juli 2016 das Licht der Welt. „Das Schlüpfen hat es auch fast ganz alleine geschafft. Da musste ich wirklich  nur ein bisschen nachhelfen“, erzählte Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo und Ziehvater des Flamingo-Nachwuchses bei der Vorstellung seines Zöglings.

Nach dem Schlüpfen ist vor dem Füttern

„Vier- bis fünfmal täglich haben wir Fussel in den ersten paar Wochen gefüttert“, beschrieb Andreas Wulftange seine Aufgabe als Ziehvater.

Flamingonachwuchs Fussel
Fussel wurde von Andreas Wulftange im Zoo Osnabrück großgezogen.

Die Aufzucht von Flamingos war bis vor ein paar Jahren noch sehr schwierig, weil die Jungtiere in der ersten Zeit nach der Geburt eine Kropfmilch – eine Art Muttermilch – von den Eltern bekommen, die für die Küken unverzichtbar ist. Vor ein paar Jahren haben Forscher jedoch ein Ersatz für diese Kropfmilch entdeckt: Da sie zu einem großen Teil aus Proteinen und Fett besteht, eignet sich Eigelb als gute Alternative. „Das Eigelb haben wir in Pulverform bekommen und mit Wasser vermischt, sodass eine milchähnliche Konsistenz entstand. Pro Fütterung hat Fussel anfangs noch die Menge von ungefähr zwei Eigelben bekommen, mittlerweile reduzieren wir den Anteil des Eigelbs und füttern normale Flamingo-Pellets zu, die die erwachsenen Flamingos auch bekommen“, erklärte Wulftange. Die Pellets, die aus einem Gemisch aus diversen Pflanzenarten, Fischmehl, Sojaöl, Vitaminen und Mineralstoffen bestehen, scheinen Fussel auch schon sehr gut zu schmecken.

Aber nicht nur die Fütterung stellte für die Tierpfleger und Andreas Wulftange eine organisatorische Herausforderung dar. „Jeder, der ein bisschen Zeit entbehren konnte, schnappte sich den Kleinen und ging mit ihm eine Runde auf einer Wiese bei den früheren Vogelvolieren spazieren“, erzählte Wulftange. Die tägliche Bewegung dient nicht nur dem Knochen- und Muskelaufbau, sie ist auch für die Ausbildung der Gelenke sehr wichtig. Außerdem begünstigen die natürlichen UV-Strahlen wesentlich die allgemeine körperliche Entwicklung des Jungtieres.

Männlein oder Weiblein?
Bei Fussel ist das noch nicht so klar…

Der Name „Fussel“ passt nicht nur wegen seines noch sehr weichen Daunenkleides zu dem Flamingo-Jungtier: Noch kann nämlich kein Geschlecht bestimmt werden, wie Andreas Wulftange weiter erläuterte: „Das Geschlecht des Jungtieres können wir erst anhand eines DNA-Tests in ein paar Wochen bestimmen. Äußerlich sehen weibliche und männliche Flamingos ziemlich gleich aus.“ Zurzeit hat der Nachwuchs einen abgetrennten Bereich im Flamingo-Haus, bald wird er jedoch zum Schwarm dazu stoßen und auch draußen für die Besucher zu sehen sein. „Bei der Zusammenführung mit dem Schwarm, die grundsätzlich relativ unproblematisch verläuft, kann es anfangs noch etwas gröber zwischen den Flamingos zugehen. Der Zuwachs muss sich erst noch in der Gruppe behaupten und seinen Platz finden. Wie das oftmals bei Tieren zu beobachten ist, gehen sie nicht besonders zimperlich miteinander um“, erklärte Wulftange. Damit die Einführung aber so gut wie möglich gelingt, können die Tiere jetzt schon miteinander durch das Abtrenngitter Kontakt aufnehmen. Sie sehen und hören sich, sodass beide Seiten schrittweise aneinander gewöhnt werden.

Handaufzucht schützt vor Wildtieren

Hintergrund der Handaufzucht ist, die Eier und später die Jungtiere vor natürlichen Fressfeinden wie Madern zu schützen. Da der Osnabrücker Zoo ein Waldzoo ist, leben hier nicht nur die Zootiere, sondern auch wilde Tiere. Viele Gehege können nicht vollständig von der Umwelt abgeschottet werden, es lässt sich daher nicht gänzlich vermeiden, dass diese Wildtiere hin und wieder in ein Gehege eindringen und Eier oder kleine Jungtiere erbeuten.

Wissenswertes über Flamingos (Phoenicopterus roseus)

Flamingos sind eine weit verbreitete Vogelart. Sie kommen in Süd-, Mittel- und Nordamerika sowie Europa, Afrika und Südwestasien vor. Die in Europa natürlich vorkommende Art innerhalb der Flamingos ist der Rosaflamingo. Die insgesamt sechs Arten untereinander sehen sich sehr ähnlich. Sie haben alle lange Beine sowie einen langen Hals und eine rosa-rote Färbung des Gefieders. Auch zwischen Männchen und Weibchen gibt es kaum äußerliche Unterschiede. Männchen sind lediglich etwas größer. Die rosa Farbe ihres Gefieders verdanken sie den in ihrer Nahrung enthaltenen Carotinoiden. Diese wandeln mit Hilfe von Enzymen um, woraus mehrere Pigmente entstehen, die sich danach in Haut und Federn ablagern und die Färbung verursachen. Ihr Nahrungsspektrum reicht von kleinen Fischen über Einsiedlerkrebse, Muscheln und Algen bis hin zu Schlamm. Zur Nahrungsaufnahme schwenken sie ihren Schnabel durch seichtes Gewässer und nehmen dabei den Schlamm vom Boden auf. Diesen filtern sie durch eine Lamellenstruktur seitlich an ihrem Schnabel heraus, sodass kleine Tiere im Schnabel zurückbleiben. Gelegentlich fressen sie jedoch auch den Schlamm, um die darin enthaltenen organischen Inhaltsstoffe aufzunehmen.

Flamingos leben in teilweise sehr großen Verbänden zusammen. Sie sind opportunistische Brüter, das bedeutet, sie brüten nur, wenn ihre Umgebung die perfekten Bedingungen dafür bietet. Nach rund 30 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die anfangs noch sehr weiche graue Daunen haben. Die erste Zeit werden sie von den Eltern noch mit einer Kropfmilch versorgt, denn die Jungvögel werden mit einem zunächst noch graden Schnabel geboren. Nach zehn bis zwölf Wochen ist dieser soweit ausgebildet und gekrümmt, dass sie selbstständig auf Futtersuche gehen können.

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Fotos: Zoo Osnabrück, Lisa Josef 

AFP

Was hat ein Viehtransporter in der Osnabrücker Innenstadt zu suchen?

Was hat ein Viehtransporter in der Osnabrücker Innenstadt zu suchen?
Ghostbike: Salim Virji, CC BY-SA 2.0

Ein Kommentar von Heiko Pohlmann

Nach dem tragischen Unfalltod einer Fahrradfahrerin, die Mittwochnachmittag am Berliner Platz unter den Anhänger eines Viehtransporters geriet und danach im Krankenhaus verstarb, müssen endlich die richtigen Fragen gestellt werden.

Um Antwort wird gebeten – nein besser noch: Es muss endlich gehandelt werden!

Guten Morgen Heiko Panzer! Gerne erinnere ich mich, wie Sie als verkehrspolitischer Sprecher der SPD vor der Kommunalwahl Autofahrern aus Belm oder Hellern, oder auch nur aus der Wüste oder dem Schinkel, die Autobahn empfahlen, statt wie gewohnt den direkten Weg über den Neumarkt.
Das dabei tausende Verkehrsteilnehmer täglich mehr als 5 Kilometer Umweg in Kauf nehmen müssen und sich der Schadstoffausstoß selbst bei modernen PKW nahezu verdoppelt (hier nachgerechnet), war nie ein Thema für Sie. Auch für die tausenden Anwohner entlang des Walls, habe ich kein Verständnis wahrgenommen, denn neben der Autobahn empfehlen Sie ja auch den Wallring als Ausweichstrecke.

Und an unseren grünen Stadtbaurat Frank Otte erinnere ich mich gerne, der im vergangenen Dezember kein Problem damit hatte, auf dem Neumarkt eine Baustelle zu erfinden und auch noch Chuzpe besaß, gegenüber dem Rechtsamt und dem Oberbürgermeister die Lüge Unwahrheit so lange aufrecht zu halten, bis sich der Handwerker Klute vor Gericht die Durchfahrt erfolgreich erstreiten konnte.

Wann empfehlen Sie dem Schwerlastverkehr alternative Routen?

Gegen die Autofahrer und für den gesperrten Neumarkt sind Sie alle sehr aktiv, Herr Panzer, Herr Otte und die vielen(?) anderen Anhänger der Neumarktsperrung.
Doch seien wir mal ehrlich, der „Kampf“ gegen das Automobil in der Innenstadt hat viel mit den Interessen des zögerlichen Kaufhaus-Investors zu tun, wie SPD-Fraktionschef Frank Henning beim Heimatabend vor der Kommunalwahl unumwunden zugegeben hat – auch wenn er es kurz danach zu relativieren versuchte, was auf dem hier zu findenden Videoausschnitt nicht zu sehen ist.

Doch nun zu meiner eigentlichen Frage: „Was hat ein Viehtransporter in der Osnabrücker Innenstadt zu suchen?“

Diese Frage lässt sich ganz ähnlich zu den zahlreichen anderen tödlichen(!) Unfällen, bei denen in Osnabrück ein Radfahrer unter einen LKW geriet, stellen.
Mal war es ein Schüttgutkipper eines Bauunternehmens, mal ein im internationalen Fernverkehr fahrender Sattelzug – und immer lag ein Fahrradfahrer unter den Reifen und verstarb entweder am Unfallort oder kurz darauf im Krankenhaus.
Das lokale Radfahrer-Blog „It started with a fight“ hat eine Karte erstellt, auf der alle im Verkehr getöteten Radfahrer seit 2000 aufgelistet sind.
Immer wieder lautet die Unfallbeschreibung: Radfahrer geriet unter abbiegenden LKW.

Getötete Radfahrer in Osnabrück seit 2000
Screenshot: itstartedwithafight.de
Mit Verweis auf den Datenschutz hält sich die Polizei bei den Angaben zu den Unfallverursachern zurück.
Aber schauen wir uns doch die Unfallorte und die Unfallfahrzeuge an:

  • Ein Viehtransporter auf dem Berliner Platz – wo ist der Schlachthof, die Viehauktion oder der Bauernhof?
  • Ein Bauschutt-LKW auf dem Johannistorwall – wo war da die Großbaustelle?
  • Ein südeuropäischer Speditionslaster auf dem Rosenplatz – weit und breit kein Speditionshof in der Nähe! Pakete hat der sicher nicht ausgeliefert…

Vielleicht sind die oben genannten Unfallverursacher nur durch die Stadt gefahren um Mautgebühren oder ein paar Minuten Zeit zu sparen? Vielleicht hatten Sie auch tatsächlich ein Ziel oder einen Fahrtbeginn in Osnabrück? Auf direktem Weg zur Autobahn waren sie aber mit Sicherheit nicht!

Selbstverständlich gibt es gute Gründe auch mal mit einem schweren LKW in die Innenstadt zu fahren. Die Osnabrücker Viehauktionshalle ist zum Beispiel an der Bremer Straße und nicht in einem Gewerbegebiet. Und es gibt auch Baustellen in der Innenstadt und der Einzelhandel will mit Ware versorgt werden.

Warum sollen PKW-Fahrer Umwege machen, doch Sattelzüge kurven durch die Innenstadt?

Wenn ein Viehlaster zum Beispiel aus Ostwestfalen in die Osnabrücker Schlachthofstraße muss, dann kann er sein Ziel quer durch die Innenstadt, über den Wallring und den Berliner Platz erreichen. Fahrspurwechsel und Abbiegevorgänge zwischen Radfahrern und dichtem Autoverkehr inklusive. Oder er kann ein paar (mautpflichtige) Extrakilometer über die A33 fahren und nahezu auf direktem Weg die Bremer Straße nehmen – blöd nur, dass die inzwischen auch nicht mehr so gut ausgebaut ist wie noch vor wenigen Jahren.

Screenshots: Google Maps
Alternative Routen ohne die Innenstadt zu belasten. Screenshots: Google Maps
Ein fast 20 Meter langer Lastzug, der dazu noch bis zu 40 Tonnen auf die Waage bringt, ist nicht für die Innenstadt gebaut worden, sondern für die Autobahn! Da helfen auch keine extra Spiegel und gut gemeinte Schilder, die den ohnehin schon unter Stress stehenden Fahrer an den Blick in diese zusätzlichen Spiegel erinnern sollen.

Andernorts sind schwere LKW in der Innenstadt tabu

Supermärkte lassen sich auch mit kleineren 7,5 Tonnen LKW beliefern. In vielen italienischen Städten gibt es sogar Vorschriften, dass für den lokalen Lieferverkehr grundsätzlich am Stadtrand auf kleine Elektro-LKW (umweltfreundlich!) umgeladen werden muss.
Es ist nicht bekannt, dass die Warenversorgung der Italiener durch derartige Vorschriften nachhaltig gelitten hat.
In chinesischen Großstädten werden bei jeder Baugenehmigung harte Auflagen gemacht, wann und in welcher Quantität die notwendigen LKW-Fahrten zu erfolgen haben – auf keinem Fall innerhalb der Rush Hour.
Wenn unsere Lokalpolitiker schon gerne auf Beispiele im Ausland zurückgreifen – dann bitteschön: Erstmal Beispiele suchen, die helfen die tödlichen Gefahren des LKW-Verkehrs einzudämmen!

Und wenn wir schon bei kreativen Lösungen sind – wie wäre es einfach mal die Tragkraft gewisser Straßenabschnitte zu überprüfen lieber Herr Stadtbaurat? Ich bin mir sicher, wenn Sie wirklich wollen, können Sie was erfinden, um auswärtigen LKWs die Durchfahrt der Innenstadt unmöglich oder zumindest unattraktiv zu machen.
Auch wenn es zu Anfang schwerfallen sollte, dann geht es mal nicht gegen Ihre direkten Mitbürger. Tun Sie was für ihren eigentlichen Arbeitgeber: Die Menschen dieser Stadt!

Die Energie, die Sie bislang an den Tag gelegt haben um tausenden Osnabrückern und Landkreisbewohnern den Weg zur Arbeit oder zum Shopping zu erschweren, könnten Sie wirklich besser und sinnvoller dazu verwenden, um Mautprellern und Kostenoptimierern in den Speditionen einen Riegel vorzuschieben.
2017, das Jahr, in dem kein Radfahrer unter einem LKW stirbt, wäre das nicht ein Ziel?

Hier geht es um Menschenleben – nicht um den Kulturkampf Fahrrad gegen Automobil.
Wenn Sie es geschafft haben den potentiell tödlichen Schwerlastverkehr aus der Innenstadt zu verbannen – oder zumindest auf direkte Wege von der Autobahn zum innerstädtischen Zielort zu schicken – können Sie sich gerne wieder dem Kampf gegen den automobilen Normalbürger verschreiben.

 

Foto: Salim Virji, CC BY-SA 2.0

AFP