Seit Samstag trifft sich die deutsche Mittelalterszene beim „2. Osnabrücker Umschlag“ zum ersten Mal nach dem Winterschlaf. Die „Messe Anno 1500“ ist der Auftakt zu einer Saison, die mit den zahlreichen Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum sicher eine besondere sein wird.
Die veranstalter erwarten, dass anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation das Interesse an historischen Spektakeln besonders groß sein wird. Im Jahresverlauf finden in zahlreichen Städten finden aus diesem Grund historische Feste statt. Daher hoffen die Händler auf große Nachfrage, gilt es doch, sich neue Kleidung, Schuhe, Taschen usw. anzuschaffen, um für das Jubiläum passend gekleidet zu sein.
Aussteller kommen aus ganz Deutschland
Die Hutmacherin Hannelore Kanthak fuhr 2017 zum zweiten Mal von Xanten am Niederrhein nach Osnabrück. In ihrem über 30m² großen Stand präsentiert sie ausschließlich selbstgefertigte historische Kopfbedeckungen. Chapel, Hennin, Chaperon, Barett und Balzo – das sind nur einige der klangvollen Namen für Hüte und Hauben, die sie an ihrem Stand zum Kauf anbietet. „Osnabrück ist den weiten Weg wert“, erklärt die Xantenerin. „Die Mittelalterszene deckt sich ein. Es kommen aber auch Gäste, die auf Suche nach extravaganter Mode sind. Auch haben wir viele neugierige Besucher, die sich für Mode im Mittelalter interessieren.“ Wie alle anderen Standbetreiber in Osnabrück geht auch sie davon aus, dass die Mode der Lutherzeit in diesem Jahr gefragt sein wird.
Auch komplette Ritterrüstungen im Angebot
Beim Umschlag wird vieles von dem angeboten, was bereits zu Zeiten der Reformation bei den Markttagen hierzulande gehandelt wurde. Kleidung, Stoffe, Borten, Felle, Wolle, Hüte und Mützen, Schmuck, Haushaltgegenstände aus Metall, Holz oder Keramik, Kosmetik wie Düfte und Seifen, Spielwaren, Werkzeuge, selbst Ritterrüstungen und deren Zubehör gehen über den Ladentisch.
„Das Sortiment gleicht einem Gemischtwarenhaus“, erklärt Marktvogt Thomas Zierfuß von der Veranstaltungsagentur Sündenfrei aus Torgau. „Hier wird fast alles angeboten, was unsere Vorfahren einst gebraucht haben könnten und sogar ein bisschen mehr.“ Mit den Epochen würde man es beim Umschlag nicht so genau nehmen, schließlich sei die Szene riesig und reiche von der Wikingerzeit bis ins späte Barock. Aber die Zeit zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert sei sicher der Schwerpunkt.
Während der ganzen Marktzeit wird in und vor der Halle Gartlage ein facettenreiches Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie das Geschehen begleiten.
In der Szene bekannte Bands wie „Luscinia Obscura“, „Trouwanten“, „Forum Porcina“ und „Dudelzwerge“ spielen ihre mittelalterliche Musik. Narren, Gaukler und Stelzenläufer zeigen ihre Künste und mehrmals täglich schlagen sich fast echte Ritter in der Arena, sehr zur Freude der jüngsten Zuschauer.
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Geöffnet ist am Sonntag, 5. März, von 11 bis 19:00 Uhr. Der Eintritt kostet 8,00 Euro für Erwachsene und 4,00 Euro für Kinder und 6,00 Euro für historisch gekleidete Besucher. Familien zahlen nur für das erste Kind. Für alle weiteren und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei.