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Neumarktsperrung: Was, wenn die Mehrheit wirklich für einen offenen Neumarkt ist?

Demonstration Neumarkt
Neumarktsperrung: Was, wenn die Mehrheit wirklich für einen offenen Neumarkt ist?

Kommentar

Knapp 50 Demonstranten zogen am Samstag durch die Osnabrücker Innenstadt, um angeführt vom Ratsherren Christopher Cheeseman (ehemals Linke) gegen die Nutzung des Neumarkts für den Individualverkehr zu demonstrieren.
Zuvor war erst ein Gerichtsurteil notwendig, um die Sperrungs-Befürworter (Linke, Grüne, SPD, UWG/Piraten, FDP) daran zu erinnern, dass die Sperrung einer Straße einfach aus politischer Willkür nicht zulässig ist.
Sie hätten es besser wissen können – eine entsprechende Analyse durch die Verwaltung lag den Ratsmitgliedern spätestens im Januar vor – zuvor hätte ein Blick in die StVO zu dem gleichen Ergebnis geführt. Tatsächlich aber hatte sich selbst der Stadtbaurat – leitender Verwaltungsmitarbeiter mit Parteibuch der Grünen – an der nicht ganz gesetzeskonformen Straßensperrung der Lokalpolitiker beteiligt. Seine Rolle, vor allem im Vorfeld der aufhebenden Entscheidung des Verwaltungsgerichts, ist in weiten Teilen noch ungeklärt.

Ein Höhepunkt der politischen Auseinandersetzung um den gesperrten Neumarkt war sicherlich die Aussage von Stadträtin Karin Jabs-Kiesler, die im Ratssitzungssaal erklärte:

Die Leute müssen einen Erziehungsprozess leider mitmachen!

Vielleicht war der von der pensionierten Gymnasiallehrerin verwendete Ausspruch gar nicht so falsch?
In einer Schulklasse sitzen 20-30 mehr oder weniger minderjährige Schüler – vorne erklärt ein (Ober-)Lehrer die Welt – oder was er dafür hält. Wer eifrig dem Lehrer folgt, bekommt am Schuljahresende ein gutes Zeugnis.
Zumindest beim Zahlenverhältnis stimmt das Bild. Ganz ganz viele Bürger scheinen „lern-resistent“, nur ein paar wenige Oberlehrer glauben aber für die große Menge der „Unwissenden“ zu wissen, was für sie richtig ist.
Das Zeugnis allerdings bekommen „im richtigen Leben“ die Oberlehrer. Ohne auf die Details der Bundespolitik eingehen zu wollen, „Quittungen“ und „Denkzettel“ machen da gerade die Runde. Mit der Gruppierung „BOB“ steht womöglich am 11. September sogar eine lokale Protestpartei auf dem Wahlzettel. Mehr Zustimmung als der Demonstrationsaufruf des Ratsherren Cheeseman dürfte BOB gewiss sein.

Zwei Facebookgruppen zeigen das Dilemma in Zahlen. Unter dem Motto „Gebt den Neumarkt wieder frei“ haben sich fast 4.000 „Fans“ versammelt.
Der Gruppe „Lasst den Neumarkt für Autos gesperrt“ wollen hingegen nur etwas mehr als 600 Osnabrücker folgen.

Eine versprengte Gruppe Demonstranten, eine kleine Facebookgruppe und eine „Regenbogen-Koalition“ im Stadtrat – sind das unsere Oberlehrer in Osnabrück?

AFP

So knapp entging Osnabrück einer Katastrophe!

Flugroute Absturz Osnabrück Eversburg Atter
So knapp entging Osnabrück einer Katastrophe!

Die Osnabrücker Feuerwehr machte es bereits am Abend nach dem Absturz einer zweimotorigen Geschäftsflugzeugs deutlich: Osnabrück kann und darf sich nicht darauf verlassen, bei drohenden Katastrophen immer Glück zu haben.

Wir haben uns nach dem Absturz des auf dem Flugplatz in Atter gestarteten Flugzeugs die mutmaßliche Flugroute angeschaut. Nach uns vorliegenden Aussagen eines Augenzeugen, ist die zweimotorige Piper in Richtung Finkenhügel (Klinikum, Hochschulen) gestartet und dann nach Norden in Richtung Eversburg Büren abgedreht. Im Umkreis von 500 Metern vom Absturzort befinden sich mehrere Kindergärten und Schulen. Im weiteren Umfeld und in der vermuteten Startrichtung auch das Klinikum und der Hochschulstandort am Westerberg.
Unabhängig von den Schulen und Kindergärten im Umkreis des Absturzortes – bei einem Start in Nord-Ost Richtung (Richtung Innenstadt/Eversburg) – war die Freifläche an der Landwehrstraße vermutlich die einzige Möglichkeit das Flugzeug nicht in besiedeltem Gebiet niedergehen zu lassen. Erst einige hundert Meter weiter, in Pye, hätte der Pilot wieder freie Flächen finden können.

Flugroute Absturz Osnabrück Eversburg Atter

In der heiklen Startphase sollen beide Flugzeugmotoren zumindest zeitweise ausgefallen sein. Gesteuert wurde das Flugzeug, das drei Mitarbeiter eines Osnabrücker Unternehmens nach Süddeutschland bringen sollte, von einem erfahrenen Berufspiloten. Auf dem Flugplatz in Osnabrück Atter gilt die abgestürzte Piper als sehr gut gepflegt, sie soll erst kürzlich technisch überholt worden sein und sich – obwohl bereits mehr als 20 Jahre alt – auf dem neuesten Stand der Technik befunden haben.
Vermutlich konnte nur durch das kühl kalkulierte Handeln des Piloten eine deutlich größere Katastrophe verhindert werden.

 

AFP

Wolfgang Griesert dankt Flüchtlingen für couragierte Hilfe

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert dankt Flüchtlingen
Wolfgang Griesert dankt Flüchtlingen für couragierte Hilfe

Nach dem Absturz eines in Atter gestarteten Geschäftsflugzeugs in unmittelbarer Nähe der Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Landwehrkaserne, waren es dort untergebrachte Flüchtlinge, die als Ersthelfer Schlimmeres verhinderten.

Über 30 Flüchtlinge haben sich vor Ankunft der Feuerwehr und Polizei um die Erste Hilfe gekümmert: Sie haben die verletzten Passagiere aus dem Flugzeug geborgen und versorgt. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert besuchte heute die Flüchtlinge, um ihnen zu danken. Er berichtete, dass die Flugzeuginsassen Mitarbeiter eines ihm bekannten Unternehmens seien. Er habe sich am Vormittag über deren Gesundheitszustand informiert. Die auf dem Gelände lebenden Flüchtlinge erzählten dem Oberbürgermeister noch einmal die dramatischen Ereignisse des gestrigen Tages.

Als Geste des Dankes für die couragierte Hilfe hatte Griesert Eintrittskarten für das Heimspiel des VfL Osnabrück am Samstag gegen Großaspach mitgebracht. 

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert dankt Flüchtlingen
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert zusammen mit der Integrationsbeauftragten Seda Rass-Turgut vor Ort in Eversburg
Foto: Sven Jürgensen, Stadt Osnabrück
AFP

Mösers Meinung – zum Thema „Fröhlichkeit“

Mösers Meinung Jahrmarkt
Mösers Meinung – zum Thema „Fröhlichkeit“

Guten Abend,

heute begann der Frühjahrsjahrmarkt in Osnabrück.
Ich werde auch einen kleinen Bummel wagen, zwischen den bunten Lichtern hindurch, den fröhlichen Kindergesichtern und den besorgten Mienen der Eltern, die fürchten, daß ihnen die Kosten aus dem Ruder laufen. Manchmal scheint mir, daß es nur noch den Kindern gelingt, wirklich ganz unaufgeregt und aus vollem Herzen fröhlich zu sein. Den Erwachsenen gelingt das nur noch unter Aufbietung aller seelischen Kräfte und mit viel Mühe. Oder sie täuschen eine Fröhlichkeit vor, der man schon auf den ersten Blick anmerkt, daß sie nur aufgesetzt ist und nicht die wirkliche Befindlichkeit ausdrückt. Vielleicht werden deshalb die Komödianten in Deutschland immer beliebter. Wir lassen andere für uns fröhlich und lustig sein, weil wir vermeintlich keine Zeit für so einen Blödsinn haben. Und wir merken nicht einmal mehr, wieviel Lebensqualität uns dadurch verloren geht.

Ich habe mich derselbst zu dieser Problematik schon vor 250 Jahren in meinen „Patriotischen Phantasien“ geäußert: „In gewissen Ländern und besonders am Rheine läßt der Pfarrer des Sonntags das Zeichen mit der Glocke geben, wenn der Fideler in der Schenke auf die Tonne steigen darf; und nun fängt alles an zu hüpfen. In der ganzen Woche aber findet man daselbst keinen Menschen in der Schenke. In Frankreich, wo das Tanzen am Sonntag verboten ist, sieht man des Abends nach verrichteter Arbeit häufige Tänze, und die Nation ist nüchtern und fleißig. In Genf findet man die Handwerker alle Abend, wenn es die Witterung erlaubt, eine Stunde auf öffentlichen Plätzen, um sich von der unermüdeten Anstrengung des Tages zu erholen; und so ist überall, wo die Gesetzgebung auf Erfahrungen gebauet wird, Freude und Arbeit vermischt, und die eine dient der anderen mit mächtiger Hand. In andern Ländern hingegen – wo die Feiertage nach einer gebieterischen Theorie abgeschafft, die blauen Montage eingezogen, die Fastnachts-Lustbarkeiten verboten, die Leichen- und Kindelbiere zu genau eingeschränkt, alle Zehrungen untersagt, alle Kirmesfreuden durch den nie schlafenden Fiskus gestöret, und überhaupt alle Lustbarkeiten der Unterthanen so viel immer möglich, unterdrückt sind – sieht man die Leute weit häufiger in den Schenken, stiller und trauriger, aber öfterer trinken, und auch weniger fleißig arbeiten. Ihre Wirthschaft geht bei allen Einschränkungen schlimmer, und der niedergeschlagene Mensch schafft mit seinen Händen dasjenige nicht, was der lustige schafft.“ Ich finde, das gilt im Großen und Ganzen bis heute.

Mösers Meinung Jahrmarkt

Mit der Fröhlichkeit ist das in Deutschland so eine Sache. Wir haben nicht den schwarzen Humor der Engländer, die Lockerheit der Italiener, das Laissez-faire der Franzosen. Manchmal habe ich den Eindruck, daß sich die Regenwolken über unseren Gemütern gar nicht mehr verziehen wollen. Wir haben uns daran gewöhnt, immer ein bißchen traurig zu sein. Im Moment sind wir traurig, weil der Osnabrücker Neumarkt wieder für den automobilen Individualverkehr geöffnet ist, weil Donald Trump vielleicht der nächste US-Präsident wird, weil keiner weiß, was bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg für ein Kuddelmuddel bei rauskommt, und weil uns der Rest der Welt, vor allem das übrige Europa, plötzlich nicht mehr ganz so doll mag, wie das noch vor einem halben Jahr der Fall war. Alles Gründe, um weit häufiger, als es uns gut tut, in den Schenken zu verweilen; still, traurig und am verzweifeln über die Ungerechtigkeit, mit der man uns behandelt.

Dabei brauchen wir uns nur an die eigene Nase zu fassen, um zu verstehen, warum in unserem Land immer wieder der Hochmut vor dem Fall kommt, warum wir ständig von einem Extrem ins andere stürzen. Wir schaffen es, innerhalb kürzester Zeit himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt zu sein. Und das sogar gleich landesweit. Das soll uns erstmal einer nachmachen. Es liegt wohl in unserer Natur, daß wir zu wenig über die Empfindlichkeiten und das werte Befinden unserer Mitmenschen nachdenken, daß wir unser Verhalten kaum selbstkritisch reflektieren und beim Erkennen von Fehlern und unbedachten Handlungen die Richtung unseres Tuns niemals ändern würden. Denn sowas macht ein guter Deutscher nicht. Wir stehen zu einmal getroffenen Entscheidungen, wir lassen uns von der Realität nicht aus dem Konzept bringen, wir glauben an uns, auch wenn wir nur Mist zustande bringen. Für Fröhlichkeit bleibt da natürlich wenig Platz, aber das ist uns letztendlich egal. Hauptsache, wir beweisen Standfestigkeit und zeigen den anderen, wo der Hase langläuft. Wir schaffen es bis heute nicht, Freude und Arbeit in einen vernünftigen Einklang zu bringen, auch mal fünfe grade sein zu lassen und das Leben zu genießen. Wir reden zwar ständig darüber, aber wir kriegen das einfach nicht hin. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ – das ist auch so ein gefährliches deutsches Sprichwort. Und trotzdem scheinen wir uns in unserem Wolkenkuckucksheim recht wohl zu fühlen. Wir schweben über den Dingen, und wir sind böse mit jedem, der es wagt, uns zu kritisieren. Dabei haben wir allerdings keine Scheu, den anderen mal gehörig die Leviten zu lesen und klarzustellen, was gut und richtig ist. Nur wenn das jemand mit uns tut, dann werden wir empfindlich. Und wenn es daran geht, die Konsequenzen für das eigene Handeln zu tragen, wenn mal wieder etwas richtig schiefgelaufen ist, dann sind wir Weltmeister im Suchen nach Schuldigen, die dafür gradezustehen haben. Auch das haben wir bis zur Perfektion verfeinert, da macht uns keiner was vor. Und darauf sind wir auch noch stolz.

Es gibt viele Menschen auf diesem Planeten, denen es schlechter geht als den Deutschen, aber trotzdem sind die meisten von ihnen weitaus fröhlicher als wir. Das sollte uns zumindest ein wenig zu denken geben. Es ist nie zu spät, sein Leben und seine Geisteshaltung zu ändern. Ich fange damit jetzt einfach mal an, ich werde mich auf der Frühjahrskirmes über Gebühr amüsieren und anschließend noch ausgiebig in den Schenken der Stadt verweilen. Zur Abwechslung mal laut und fröhlich, man muß ja nicht immer typisch deutsch sein!

Ich wünsche allen Hasepost-Lesern ein Wochenende, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.

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Trickdiebe versuchten es in der Osnabrücker Marktschänke

Dieb in Handschellen
Symbolfoto
Dieb in Handschellen
Symbolfoto

Am Donnerstagabend gegen 19 Uhr wurden zwei Trickdiebe, die in der Marktschänke ein Portemonnaie aus einer Jacke gestohlen hatten, von einem Zeugen verfolgt und festgehalten.
Am Freitag wurden sie dem Haftrichter vorgeführt.

 

Diebe hantierten an aufgehängten Jacken

Die beiden Männer (26 und 29) hielten sich in der Gaststätte auf und hantierten an den aufgehängten Jacken der anderen Gäste. Einem Besucher stahlen sie die Geldbörse aus der Jackentasche. Bei diesem Diebstahl waren sie jedoch beobachtet worden. Der Zeuge verfolgte die beiden, die unmittelbar nach der Tat aus der Kneipe flüchteten. Die Diebe, von denen einer bereits polizeibekannt war, konnten festgenommen werden, sie verbrachten die Nacht bei der Polizei und wurden am Freitag einem Haftrichter vorgeführt. Der Gast erhielt sein Portemonnaie zurück.

Reisende Diebesbande mit Auto voller Diebesgut?

Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete das Opfer der Taschendiebe, dass die beiden Kriminellen wohl mit einem Auto mit Hamburger Kennzeichen angereist waren und die Polizei in dem Fahrzeug auch noch anderes Diebesgut gefunden habe. Nachdem die beiden Taschendiebe gestellt wurden, hätten sie das gestohlene Portemonnaie sofort herausgerückt, wohl in der Annahme, dass sie damit dann auch selbst wieder freikämen.

 

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Was wenn Osnabrück einmal das Glück verlässt?

Kommentar Feuerwehr Osnabrück
Was wenn Osnabrück einmal das Glück verlässt?

Das Glück hat anscheinend eine besondere Tradition in Osnabrück

Mit diesen Worten beginnt ein Kommentar in eigener Sache, den die Feuerwehr Osnabrück am Abend nach dem Flugzeugabsturz in Eversburg bei Facebook veröffentlichte. Egal ob die die Bahnunfälle in 2002 und insbesondere 2004, die Schneekatastrophe 2005 oder das Hochwasser 2010. Alle diese Ereignisse haben nach Einschätzung der Rettungsprofis das Potential gehabt, zahlreiche Menschenleben zu fordern.

Eversburg entging nur knapp einer wirklichen Katastrophe

Tatsächlich, das zeigen auch unsere Videobilder vom Absturzort, hätte vermutlich eine leichte Windbrise ausgereicht, um das abstürzende Flugzeug am Donnerstagvormittag nur wenige Meter weiter auf die Intercity-Strecke nach Amsterdam oder das benachbarte Flüchtlingshaus zu schleudern. Glück gehabt? Vermutlich.

Wenn Osnabrück das Glück verlässt werden Ehrenamtliche gebraucht

Die Feuerwehr zieht den Schluss, dass die Frage nicht ist „ob“, sondern „wann“ Osnabrück mit einer dramatischen Situation konfrontiert wird. Allein mit hauptamtlichem Personal wird eine wirkliche Katastrophe nicht zu bewältigen sein, sollte Osnabrück einmal das Glück verlassen.

Die Feuerwehr warnt vor einem nur nach wirtschaftlichen Aspekten ausgerichteten Rettungsdienst und fordert „den mündigen Bürger“ – als ehrenamtliches Mitglied in der Feuerwehr, im THW oder in einer Hilfsorganisation. Und vielleicht reicht auch schon ein Erste Hilfe-Lehrgang und ausreichend Zivilcourage, um auch mal anzufassen.

Kommentar Feuerwehr Osnabrück
Der bei Facebook veröffentlichte Kommentar in eigener Sache

 

Screenshot: Facebook
Hier geht es zum Kommentar bei Facebook.

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Unfall mit Roller, PKW und zwei Bussen auf der Iburger Straße

Unfall Iburger Straße Osnabrück
Unfall Iburger Straße Osnabrück

Beim Versuch einen Bus zu überholen, stieß heute Mittag ein Rollerfahrer mit einem weiteren Bus und einem PKW auf der Iburger Straße stadtauswärts zusammen. Der Rollerfahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Für die Unfallaufnahme und die Aufräumarbeiten wurde die Straße zeitweise in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Gegen 12:15 Uhr hielt ein Bus im Bereich der zweispurigen Fahrbahn auf dem rechten Fahrstreifen an der Bushaltestelle vor einem Lebensmittelmarkt. Hinter ihm folgten ein Rollerfahrer und ein PKW. Nach ersten Ermittlungen der Polizei, versuchte der Rollerfahrer dann knapp hinter dem Bus auf den linken Fahrstreifen zu wechseln. Dort kollidierte er frontal mit einem weiteren Bus auf Höhe dessen Vorderachse. Durch den Zusammenstoß wurde der Rollerfahrer zurück nach rechts geschleudert und stieß mit dem hinter ihm fahrenden PKW zusammen, bevor er wieder nach links noch einmal gegen den Bus geriet.

Der verletzte Rollerfahrer wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Durch ausgelaufenen Kraftstoff bestand Brandgefahr am Unfallort. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz während der Unfallaufnahme sicher und reinigte anschließend die Fahrbahn von ausgelaufenen Flüssigkeiten und Fahrzeugsplittern. Nach rund einer Stunde konnte die Straße wieder freigegeben werden. Im Bereich benachbarter Straßen und des Rosenplatzes kam es bis dahin zu Staus und zähfliessendem Verkehr.

 

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Oberbürgermeister Wolfgang Griesert nur einer Tageszeitung verpflichtet?

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert
Foto: Heiko Westermann

Rund 750 neue Studierende wurden am Montagvormittag an den Osnabrücker Hochschulen begrüßt. Neben Hochschulvertretern begrüßte auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die neuen Studenten, die oft auch Neubürger der Hasestadt sind.
In seiner Rede lobte der OB wörtlich die „fast einzige Tageszeitung“ der Stadt. Weil sie deutschlandweit bekannt sei und er „es dem Herausgeber versprochen“ habe, soll er nach Angaben der Kollegen des Newsportals Studentenleben Osnabrück noch hinzugefügt haben.

Auch sonst, so die Studenten-Reporter, war die Rede des Oberbürgermeisters kein Glanzstück. Das Terrassenfest der Hochschule wurde nicht erwähnt, dafür jedoch das eher universitäre Fairytale-Festival am Schloss. Ganz allgemein, so Studentenleben Osnabrück, wirkte der Vortrag ein wenig unvorbereitet.

Die ganze Geschichte bei Studentenleben Osnabrück.

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Freitag startet der Frühlingsjahrmarkt in Osnabrück

Frühlingsjahrmarkt Osnabrück
Freitag startet der Frühlingsjahrmarkt in Osnabrück

Am Freitag 11. März startet wieder der Osnabrücker Frühlingsjahrmarkt an der Halle Gartlage, liebevoll auch „Jazzer“ genannt.
Die Eckpunkte sind, wie in jedem Jahr die Brilliant-Feuerwerke an den beiden Freitagen, der Familien-Mittwoch, die Ladies Night am Donnerstag ab 19 Uhr (jede Fahrt nur 1 Euro) und die Flohmärkte in der Halle Gartlage an den Wochenende.

Vom 11. bis 20. März

täglich von 15 bis 22 Uhr
Freitags und Samstags bis 23 Uhr

Am 20. März lockt zusätzlich der verkaufsoffene Sonntag in die Innenstadt (13 bis 18 Uhr), mit Hollandmarkt ab 11 Uhr in der Johannisstraße.

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Mösers Meinung aktuell – zum Thema „Demonstration der kleinen Geister“

Mösers Meinung Hasepost
Mösers Meinung – zum Thema „Position beziehen“

Die Demonstrationsfreiheit ist in einer Demokratie eines der wichtigsten Grundrechte. Sie sollte nicht leichtfertig für irgendwelche Spaßveranstaltungen oder zur persönlichen Profilierung für das Ego von selbstberufenen politischen Lichtgestalten genutzt werden. Leider habe ich in den letzten Tagen den Eindruck bekommen, daß genau das im Moment in Osnabrück passiert. Da meldet ein ehemaliger Ratsherr der Linken, der mit seiner Parteigenossin nicht mehr zurechtkam und deshalb mittlerweile fraktionslos ist, über das soziale Netzwerk Facebook eine Demo gegen die Wiederöffnung des Neumarktes für den automobilen Individualverkehr an. Aber nur, wenn er für diese Idee mindestens 50 Likes bekommt. Was soll das? Wenn das Thema für ihn eine so große Relevanz und Bedeutung besitzt, dann sollte er sich doch von den Facebook-Nutzern nicht davon abhalten lassen, alles zu tun, um den Neumarkt wieder gesperrt zu bekommen. Demonstrieren nur, wenn es Facebook gefällt? Was ist das für eine seltsame Form von Demokratieverständnis. Hier wird das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit zugunsten eines gesteigerten Bekanntheitsgrades der Lächerlichkeit preisgegeben.

Doch das ist nicht der einzige Anlass, der mich bewogen hat, diesen Kommentar zu schreiben. Es kommt noch schlimmer. Ein stadtbekannter Gewerkschafter sucht seit geraumer Zeit offensichtlich unablässig Gründe, um die Massen zu mobilisieren und die Leute vom Sofa auf die Straße zu holen. Es wird gegen Pegida demonstriert, gegen das Abgleiten nach rechts, gegen den Sexismus. Alles ehrenwerte Anlässe, ohne Frage. Aber wenn wir uns die Situation in Osnabrück einmal näher anschauen, dann muß man sich als Bürger dieser Stadt doch fragen, welchen Sinn diese Vielzahl an Demonstrationen haben soll. In Osnabrück hat es keine massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen gegeben, weder in der Silvesternacht noch sonst irgendwann. Hier ist auch weit und breit nichts von einer pegidaähnlichen Bewegung zu spüren. Geschweige denn von nennenswerten Aktivitäten der NPD oder ähnlichen scharfrechten Gruppierungen. So gesehen gäbe es eigentlich gar keine Gründe, um die oben aufgeführten Demonstrationen durchzuführen. Selbst die AfD tritt nicht zur Kommunalwahl im Herbst an (obwohl das ihr gutes Recht wäre) [Nachtrag der Redaktion: Aktuell überlegt die AfD wohl doch anzutreten]. Alles ist ruhig in unserer Hasemetropole. Und nur weil jetzt im März die „Internationalen Wochen gegen den Rassismus“ stattfinden, sollte man als politisch aktiver Mensch doch vielleicht sinnvolleres tun, als sich irgendwelche Themen an den Haaren herbeizuziehen. Nur, weil sie zur Zeit bundesweit auf der aktuellen Themenliste stehen. Nur, weil man durch sie in die Zeitung kommt. Am liebsten überregional.

Es kann doch nicht Sinn einer Demonstration sein, das Geltungsbedürfnis des Veranstalters zu befriedigen. Eine Demonstration sollte auf aktuelle Mißstände hinweisen, durchaus auch die Eigeninteressen von relevanten gesellschaftlichen Gruppen zum Ausdruck bringen und auf die Verbesserung von Lebensumständen hinwirken. Eine Demonstration ist eine ernste Sache, sie muß bei öffentlichen Behörden angemeldet werden, sie soll zur politischen Willensbildung beitragen, sie soll einen bestimmten politischen Willen zeigen (lateinisch = demonstrare) und ihn unterstreichen. Eine Demonstration hat Ziele. Welche Ziele haben in Osnabrück Demonstrationen wie die oben aufgeführten? Was unterscheidet sie überhaupt noch von den berühmt-berüchtigten Flashmobs, die nur das Ziel haben, im Internet möglichst große Verbreitung zu finden. Irgendwelche begeisterungsfähigen Bekannten werden sich schon finden, die mitlaufen. Irgendwer läuft schließlich immer mit, vor allem in Deutschland. Und alles, was gegen Pegida und gegen Rechts ist, das muß ja irgendwie gut sein. Zumindest im Weltbild der Veranstalter. Die Demonstrationsfreiheit wird dadurch immer mehr ausgehöhlt und der Lächerlichkeit preisgegeben. Ich finde das schäbig. Was passiert, wenn es wirklich wichtige Themen gibt, für die es sich lohnt auf die Straße zu gehen und Flagge zu zeigen? Wer nimmt Demonstrationen dann noch ernst? Nachdem ihre Sinnhaftigkeit von kleinen Geistern für persönliche Zwecke vereinnahmt worden ist. Nachdem mittlerweile soviel für oder gegen etwas demonstriert wurde, daß man als einfacher Bürger gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Ich kann nur hoffen, daß noch genug Bürger da sind, die die Demonstrationsfreiheit schützen und nutzen werden, wenn wir sie einmal wirklich brauchen.

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.

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