HASEPOST
 

Wir wünschen allen Lesern schöne Ferien!

Hasepost wünscht allen Osnabrückern schöne Ferien
Wir wünschen allen Lesern schöne Ferien!

Erst am 3. September beginnt wieder die Schule in Niedersachsen – bis dahin werden zahlreiche Osnabrücker in den Sommerurlaub entschwinden.

Wir halten die Stellung an der Hase und wünschen gutes Wetter, viele Erholung – und kommt so zurück wie wir und Eure Lieben es erwarten: gut gelaunt, gesund und vor allem auch erholt!

AFP

Eine „Perle“ die Gewinne an alle Osnabrücker abliefert

Manfred Hülsmann (Vorstandsvorsitzender), Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Stephan Rolfes (Vorstand)
Sind zufrieden mit dem Stadtwerke-Geschäftsjahr 2014: (v.l.) Manfred Hülsmann (Vorstandsvorsitzender), Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Stephan Rolfes (Vorstand).

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, Stadtkämmerer Thomas Fillep und die versammelten Spitzen der im Stadtrat vertretenen Parteien sowie weitere Ratsvertreter hatten in dieser Woche endlich wieder „gut Lachen“, als die Stadtwerke am Mittwochabend ihren „positiven Jahresabschluss“ vorstellten.

Stadtwerke gehören allen Osnabrückern – und sind erfolgreich

Es ist keinesfalls selbstverständlich, wenn Stadtwerke so erfolgreich sind wie das „Unternehmen Lebensqualität“ (Eigenwerbung) aus Osnabrück. Besonders erfreulich ist es für eine Stadt, wenn diese dann auch noch Eigentümer dieser „Perle“ ist.
Als Perle bezeichneten Vorstandsvorsitzender Manfred Hülsmann und Vorstand Dr. Stephan Rolfes ihr Unternehmen – und die Zahlen des Geschäftsjahres geben ihnen tatsächlich Recht.

Manfred Hülsmann (Vorstandsvorsitzender), Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Stephan Rolfes (Vorstand)
Sind zufrieden mit dem Stadtwerke-Geschäftsjahr 2014: (v.l.) Manfred Hülsmann (Vorstandsvorsitzender), Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Stephan Rolfes (Vorstand), Foto: Stadtwerke.

In Münster sind die Stadtwerke hoch defizitär

Den Erfolg erkannte auch Michael Hagedorn (Grüne) an, der zwar hinsichtlich der geplanten Elektro-Kartbahn die vorgelegten Zahlen nicht ganz ohne leichte Kritik kommentieren wollte, aber in dem für die Hasestadt so typischen „Münster-Vergleich“  anschaulich den Erfolg der Osnabrücker Stadtwerke belegte.
Bei leicht geringerer Bilanzsumme, so Hagedorn, beträgt das Jahresergebnis des Lokalversorgers unserer westfälischen Nachbarstadt -3,1 Millionen Euro. Das Jahresergebnis in Osnabrück liegt mit 3,2 Millionen Euro nahezu gleichauf – allerdings ohne Minuszeichen  vor der entscheidenden Zahl. In Osnabrück sind die Gewinne als beachtlich; während nicht nur in Münster viele Stadtwerke erhebliche Probleme haben.

Stadtwerke übernehmen für die Stadt Verlustbringer

SPD-Chef Frank Henning betonte wie wichtig es für die Stadt sei, dass die Stadtwerke bereits vor Jahren den Betrieb der Schwimmbäder übernommen haben. Die in diesem Bereich auflaufenden Verluste von rund 5 Millionen Euro würden andernfalls die klamme Stadtkasse belasten. Und dennoch schaffen es die Stadtwerke auch in diesem Jahr wieder einen ordentlichen Gewinn zu erwirtschaften und mit 3 Millionen Euro den städtischen Haushalt zu unterstützen.
„Einer muss in der Stadt ja das Geld verdienen“, lobte Henning die Stadtwerke, die zudem auch einer größten Gewerbesteuerzahler sind, selbst fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigen, Jugendliche in mehr als 13 Lehrberufen ausbilden und einen großen Teil ihres Auftragsvolumens regional vergeben.

Gaskraftwerk muss womöglich eingemottet werden

Das die Gewinne der Stadtwerke nicht selbstverständlich sind, machte nicht nur das von Michael Hagedorn angeführte Beispiel der Stadtwerke Münster deutlich. Vorstandsvorsitzender Manfred Hülsmann zeigte auch die Sorgen auf, die ihm die Beteiligung an einem Gaskraftwerk macht. Einst politisch gewollt, sorgt die Energiepolitik der Bundesregierung nun dafür, dass ein vergleichsweise sauberes Kraftwerk nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist, während andernorts Steinkohle und die nochmals „dreckigere“ Braunkohle verfeuert wird.
Fritz Brickwedde erklärte für die CDU, dass auch er hoffe, der Handel mit Emissionsrechten  würde bald wieder funktionieren. Auf einen Strommarkt der sich in Deutschland gegenüber ausländischem Wettbewerb abgrenzt, darauf brauche man aber nicht zu hoffen, so der CDU-Fraktionschef. Und so stehen auch nach seiner Ansicht die Stadtwerke, trotz der guten Zahlen 2014, in einem „schwierigen wirtschaftlichen Umfeld“.
Manfred Hülsmann ist dennoch zuversichtlich: „Unser Ziel ist es natürlich, diesen Level weiter halten zu können – wohlwissend, dass es nicht einfacher wird.“

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Drei Personen im Auto – keiner will zugeben wer
am Steuer saß und die Radfahrerin „umnietete“

Symbolfoto Fahrradunfall
Symbolfoto Fahrradunfall

Ein mustergültiges Beispiel von „keine Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen“ liefern gerade zwei Männer und eine Frau ab, die gestern Abend eine junge Frau (21) umfuhren und schwer verletzten.

Zeugen sagen die Radlerin hatte „grün“

Nach Angaben der Polizei liegen Zeugenaussagen vor, dass die Radfahrerin bei „grün“ nach links in die Martinistraße abbiegen wollte. Sie kam von der Herderstraße und wurde dabei von einem roten Mitsubishi Colt erfasst, der auf der Martinistraße stadteinwärts fuhr.

Symbolbild Fahrradunfall

Unfallfahrer wollen sich nicht erinnern wer das Auto fuhr

Die drei Personen, zwei Männer und eine Frau, die in dem japanischen Kleinwagen saßen wurden direkt nach dem Unfall offenbar von partieller Amnesie übermannt, denn plötzlich wollte niemand für sein Fehlverhalten die Verantwortung übernehmen.
Der Unfalldienst der Polizei ermittelt nun wer von den drei verantwortungslosen Zeitgenossen das Unfallauto gefahren hat, hierzu liegen unterschiedliche Aussagen vor.

Die Polizei sucht auch Zeugen, die sich direkt beim Unfalldienst der Polizei 327 2315 melden sollen.

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Symbolbild
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2x rund um die Stadt: auf Inlinern, Skate- und Longboards

15. Skate-Night Osnabrück
15. Skate-Night Osnabrück

Es war die inzwischen 15. Skate-Night, die wieder hunderte Teilnehmer dazu motivierte auf den kleinen Rollen ihrer „schuhgebundenen“ Verkehrsmittel über den Wall und rund um Osnabrück zu rollen.

Unser Fotograf Jens Meyer war dabei, das sind seine Fotos

 

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Ab sofort: Stau? Bis November Baustelle am Hasetor

Baustelle Hasetor Osnabrück
Baustelle am Hasetor (Archivbild)

Bis November wird die Baustelle am Hasetor den Osnabrücker Verkehr massiv beeinflussen. 
In der Nacht zum 23. Juli – pünktlich zu den Sommerferien – begannen die Arbeiten.

3x Änderung der Verkehrsführung bis November

Geplant ist es die Bauarbeiten bis spätestens zum 18. November abzuschließen. Bis dahin wird die Verkehrsführung dreimal neu geregelt. Die Baumaßnahme wurde notwendig, weil die teils mehr als 100 Jahre alten Frisch- und Schmutzwasserkanäle der Stadtwerke Osnabrück dringend saniert werden müssen.

Im Vorfeld gab es eine politische Diskussion, ob nicht während der Bauarbeiten am Hasetor der Neumarkt zur Entlastung des Verkehrs wieder geöffnet werden könnte. Hier setzten sich jedoch die Befürworter einer dauerhaften Neumarkt-Sperrung durch (HASEPOST berichtete).

 

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Radwege in Osnabrück verwirren Berliner Grünen-Politiker

Matthias Oomen in Osnabrück
Radwege in Osnabrück verwirren Berliner Grünen-Politiker

Matthias Oomen ist Politiker der Grünen und als Lobbyist unter anderem für den Fahrgastverband ProBahn und gegen das Projekt Stuttgart 21 aktiv, so erklärt es Wikipedia.
Aktuell scheint Oomen in Osnabrück zu sein – und er ist verwirrt.
In einem Tweet zeigt er eine Radwegemarkierung, irgendwo in Osnabrück, die wirklich merkwürdig wirkt.

Matthias Oomen in Osnabrück

Vielleicht wissen unsere Leser wo der Politiker aus der Bundeshauptstadt hier das Foto gemacht hat? Und wie soll man sich als Radfahrer an dieser Stelle verhalten?

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Christopher Cheeseman verlässt die Osnabrücker Linken

Christopher Cheeseman Rathaus Osnabrück
Hier verabschiedet sich Christopher Cheeseman von Partei und Fraktion der Linken. Seine ehemalige Mitstreiterin Gisela Brandes-Steggewentz (im Hintergrund) wird nun alleine weitermachen müssen.

Auffallend gelöst wirkte Christopher Cheeseman (da noch Fraktionsmitglied der Linken) in der vergangenen Ratssitzung.
Seine Redebeiträge an diesem Abend, zum Beispiel in der aktuellen Stunde zur Wohnungssituation in Osnabrück oder zu dem von den Grünen geforderten Eindämmen der Wahlplakate-Flut wirkten souverän und hatten Substanz.

Gegen 21:30 platzte die politische Bombe

Erst kurz vor Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung klärte sich auf, warum Cheeseman, der zusammen mit Gisela Brandes-Steggewentz die Partei „DIE LINKE“ im Stadtrat vertritt, an diesem Abend offensichtlich einen Schuss mehr Adrenalin in seinen Adern hatte als üblich.
Die Empfehlungen aus den Ausschüssen waren zu diesem Zeitpunkt, rund dreieinhalb Stunden nach Beginn der Sitzung, endlich abgearbeitet – vor dem nicht-öffentlichen Teil stand auf der Agenda nur noch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert mit seinen Mitteilungen aus der Verwaltung.

Christopher Cheeseman Rathaus Osnabrück
Christopher Cheeseman verabschiedet sich von Partei und Fraktion der Linken. Gisela Brandes-Steggewentz (im Hintergrund) wird nun alleine weitermachen müssen.

Entscheidung erst am Vorabend gefällt

Ob seine Parteigenossin Brandes-Steggewentz vorab informiert war, konnte der Beobachter aus ihrer eher teilnahmslosen Mimik nicht erkennen – womöglich war sie auch leicht fassungslos darüber, was nun passieren würde.
Abseits von einer im Anschluss verteilten Presseerklärung (bei uns im Original als PDF) erklärte Cheeseman seine Entscheidung für diesen Schritt sei erst am Vorabend gefallen.
Offenbar erreichte ein schon länger bestehender Konflikt zwischen den Beiden da einen neuen Höhepunkt, der nach Aussagen Cheesemans ihn auch gesundheitlich angegriffen habe.

Das Leben in der Partei DIE LINKE ist kein Ponyhof

Neben einem Zitat des vietnamesischen Revolutionärs Hồ Chí Minh, stellte Cheeseman seiner emotionalen Erklärung auch die Feststellung voran, das Leben in seiner ehemaligen Partei „sei kein Ponyhof“ gewesen.

Cheeseman bleibt als Einzelkandidat im Stadtrat

Mit dem Austritt aus Fraktion und Partei verliert die Linke den Fraktionsstatus im Stadtrat, grundsätzlich ein finanziell schmerzhafter Schritt für die Partei. Ob durch die Degradierung der Linken zu einer „Ein-Frau-Fraktion“ innerhalb der laufenden Wahlperiode die (geldwerten) Vorteile wie das eigene Büro im Rathaus, Fraktionsmitarbeiter etc. entfallen, konnte kurzfristig von HASEPOST nicht ermittelt werden. Hier dürften die Verwaltungsrechtler noch Prüfen. Der Austritt von Cheeseman soll nach eigenen Angaben zum Stichtag 1. September erfolgen. Ein entsprechendes Schreiben liegt seiner Partei und der Stadtverwaltung noch nicht vor.

Bereits der zweite Austritt aus einer Fraktion

Christopher Cheeseman ist 2015 das zweite Ratsmitglied, das seiner Fraktion den Rücken kehrt. Michael Florysiak ging diesen Schritt bereits im Februar (HASEPOST berichtete hier und hier) und kehrte den Osnabrücker Grünen den Rücken.
Während Florysiak mit der von ihm neugegründeten Partei DMD auch bundesweit durchstarten will, ist sich Cheeseman, der seit 2006 Mitglied des Rates ist, unsicher wie es für ihn nach der Kommunalwahl im September 2016 weitergehen soll.
Theoretisch könnten die beiden nun sogar eine neue Fraktion bilden, so jedenfalls ein Vertreter einer anderen im Stadtrat vertretenen Partei – das würde vermutlich hinsichtlich der Besetzung von Ausschüssen für neuen Wirbel im Rathaus sorgen.

Cheeseman bleibt ein politischer Mensch

Im Gespräch mit der HASEPOST machte sich Christopher Cheeseman im Anschluss an die Ratssitzung Sorgen eine rechtspopulistische Partei könnte auch in Osnabrück zur Kommunalwahl antreten. Angesichts der niedrigen Wahlbeteiligung hätte die dann auch Chancen tatsächlich ins Rathaus zu gelangen – dem würde er gerne wieder als Stadtrat entgegentreten.
Die politische Karriere von Christopher Cheeseman scheint also auch ohne Parteibuch der Linken noch nicht zu Ende zu sein!

 

Die Erklärung von Christopher Cheeseman zum Rücktritt als PDF.

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Stadtrat will Gertrudenberger Höhlen schützen

Gertrudenberger Höhle
Gertrudenberger Höhle: vor fast 700 Jahren beim Brunnenbau entdeckt

Es kommt Bewegung in den Streit zwischen der Stadt und der bundeseigenen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die offenbar ihre Aufgabe darin sieht die Gertrudenberger Höhle einfach zuzuschütten und damit eine fast 700 Jahre alte Geschichte radikal zu beenden und zu zerstören.

Höhlen sind eng mit der Osnabrücker Geschichte verbunden

Die erste urkundliche Erwähnung ist datiert auf das Jahr 1333, dem ausgehenden Mittelalter.
Hierher stammen die Bausteine zahlreicher historischer Gebäude der Altstadt. Sagen umgeben seine Geschichte und er bot über die Jahrhunderte Mördern, Räubern und Falschmünzern ebenso eine Zuflucht wie ganz normalen Osnabrückern in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs. Die Höhlen wurden aber auch zu ganz profanen Zwecken genutzt, zum Beispiel als Bierkeller.

Gertrudenberger Höhle

Stadtrat will die Höhlen nicht aufgeben

Ratsmitglieder aus allen Fraktionen erklärten gemeinsam heute wie einig sie sich sind die Höhlen zu schützen.
Zwei Anträge, von der CDU und der rot/grünen Zählgemeinschaft wurden in der Ratssitzung am Dienstag zusammengefasst. Nun ist es an der Verwaltung einen Weg zu finden, um Fakten zu schaffen damit die bundeseigene Behörde daran gehindert werden kann weiter Beton oder Bauschutt in die Höhlen zu verfüllen.

 

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Keine Einstellungen, Beförderungen und größere Ausgaben –
Haushaltssperre in Osnabrück tritt ab sofort in Kraft

Wolfgang Griesert und Thomas Fillep
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Kämmerer Thomas Fillep (hinten) stellen sich der Lokalpresse

Nur noch knapp 30.000 Euro trennten Osnabrück am Nachmittag noch von einem maximal zulässigen Liquiditätskreditvolumen in Höhe von 170 Millionen Euro.

Was in einem ersten Artikel von uns heute Vormittag noch eine Vermutung war, wurde am frühen Nachmittag offiziell: für Osnabrück gilt ab sofort eine Haushaltssperre.

Finanzielle Situation drohte aus dem Ruder zu laufen

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert erklärte in einer eilig einberufenen Pressekonferenz: „Die Haushaltssituation hat sich so zugespitzt, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als mit einer Haushalts-, Wiederbesetzungs- und Beförderungssperre auf eine Situation zu reagieren, die anders aus dem Ruder zu laufen droht.“

Wolfgang Griesert und Thomas Fillep
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Kämmerer Thomas Fillep (hinten) stellen sich der Lokalpresse

Selbst der milde Winter bedroht die Finanzen der Stadt

Ausgerechnet der vergangene milde Winter, der vielen Bürgern geringere Heizkosten bescherte, ist ein Faktor der zu der kritischen Finanzlage beigetragen hat. Stadtkämmerer Thomas Fillep nannte neben einigen bekannten Kostenposten, wie die Fehlspekulation in Fremdwährungskredite in der Schweiz (-3,5 Mio. Euro), auch die verringerte Gas-Konzessionsabgabe durch die Stadtwerke, die mit einem Fehlbetrag von rund einer Million Euro so nicht eingeplant war.

Kämmerer setzt auf Zürich, erst dann auf die Bremer Brücke

Angesprochen auf die in diesem Jahr ebenfalls negativ zu Buche geschlagenen Sondereffekte durch die VfL-Rettung und die Chance dieses Geld (-3,9 Mio. Euro) zurückzubekommen – im Vergleich zu der Chance das sich der Wechselkurs des Schweizer Franken sich wieder bessert – war der Kämmerer etwas optimistischer beim Franken. Allerdings ist auch die Hoffnung immer noch da, dass ein Turnaround der finanziellen Situation des VfL gelingen könnte.

Haushaltssperre heißt nicht totale Ausgabensperre

Durch die ab sofort gültige Haushaltssperre sind Ausgaben über 10.000 Euro vom Stadtkämmerer zu genehmigen. Sofern vertragliche Verpflichtungen bestehen, werden diese bedient.
Wie hoch die Einsparungen durch die Beförderungs- und Wiederbesetzungssperre ist konnte der Oberbürgermeister noch nicht sagen, allerdings sieht er diese Maßnahme auch als wichtiges Zeichen an um den Sparwillen der Stadt deutlich nach Außen zu signalisieren.

Jetzt ist Ausgabendisziplin gefragt

Griesert und Fillep fordern vor dem Hintergrund der Entwicklung für die Planung der nächsten Haushalte eine Ausgabendisziplin an. Bereits abgelehnte Sparvorschläge müssten nun nochmal neu diskutiert werden,
Die Haushaltssperre wurde unbefristet angeordnet – sie kann erst bei einer merklichen Verbesserung der Haushaltslage wieder aufgehoben werden.

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Osnabrücker Affe wurden Zähne gezogen

Gibbon Otti, Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert
Nach genauer Untersuchung von Ottis Gebiss entschieden sich die Tierärzte dazu, die drei kariösen Zähne zu ziehen.. Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert

Ein Affe bei der Zahnbehandlung: Weißwangen-Schopfgibbon „Otti“ mussten in der Kleintierklinik Dr. Ladig Zähne gezogen werden – nach der Behandlung unter Vollnarkose geht es dem Gibbon wieder gut.

Mitbewohner von Buschi aus dem Osnabrücker Zoo

Eine nicht ganz so übliche Tierarztbehandlung hatte Otti, der bekannte Weißwangen-Schopfgibbon und Mitbewohner von Orang-Utan Buschi, am vergangenen Donnerstag: Unter Vollnarkose mussten ihm in der Kleintierklinik Dr. Ladig drei Zähne gezogen werden.

Gibbon Otti, Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert
Das OP-Team arbeitete zu dritt: Zoodirektor und Tierarzt Prof. Dr. Michael Böer, Tierarztpraktikantin Alina Schadenhofer und Kleintierärztin Dr. Dana Ladig.
Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert

Was beim Menschen routiniert abläuft, ist bei Tieren, besonders bei frechen und starken Primaten wie den Gibbons, ein Eingriff unter erschwerten Bedingungen. „Wir mussten Otti für die Behandlung narkotisieren – bei ihm reicht keine örtliche Betäubung wie beim Menschen“, erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Michael Böer. Ohne Vollnarkose ließe er sich gar nicht erst den Mund öffnen und würde sich erheblich zur Wehr setzen, da er ja nicht weiß, dass die Veterinäre ihm nur helfen wollen.
Bereits die Diagnose war nicht einfach: „Unsere Tiere können wir nicht zur halbjährlichen Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt schicken“, so Böer, „daher ist es wichtig, dass die Tierpfleger sie aufmerksam beobachten.“ Die Pfleger hatten bemerkt, dass Otti mit den Zähnen knirschte – ein Hinweis auf Schmerzen. Nach einer ersten Untersuchung unter Vollnarkose eine Woche zuvor war schnell klar: Ein Backenzahn im rechten Unterkiefer machte Otti zu schaffen. „Otti ist schon ein ‚alter Mann‘: Seine 30 Lebensjahre kann man mit etwa 80 Menschenjahren vergleichen. Und welcher 80jährige hat noch alle Zähne, die tip top in Ordnung sind?“ so Böer weiter.

Astronautennahrung für Affen

Und so hieß es für Otti vergangenen Freitag: Ab zum Zahnarzt. Bereits im Zoo wurde das Gibbonmännchen narkotisiert und Zoodirektor Böer und Alina Schadenhofer, die im letzten Semester ihres Tiermedizinstudiums im Osnabrücker Zoo ein Praktikum absolviert, fuhren mit dem schlummernden Otti zur Kleintierklinik der Fachtierärztin für Kleintiere Dr. Dana Ladig. Die Tierärztin unterstützt den Zoo insbesondere bei chirurgischen Eingriffen, da sie in ihrer täglichen Arbeit mit Kleintieren derartige Behandlungen durchführt.

Gibbon Otti, Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert
Nach genauer Untersuchung von Ottis Gebiss entschieden sich die Tierärzte dazu, die drei kariösen Zähne zu ziehen..
Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert

„Neben dem Backenzahn waren auch Ottis Eckzähne kariös und zudem abgebrochen. Deswegen entschieden wir uns, diese Zähne gleich mit zu entfernen“, erklärt Dana Ladig. Die noch etwa zwei Zentimeter großen Eckzähne saßen tief im Kiefer fest, weshalb die Operation etwa eine Stunde dauerte. „Die drei Zähne konnten wir komplett entfernen und für Otti wird das Fressen ohne sie kein Problem sein“, erklärt die Tierärztin. Noch während der Narkose bekam Otti ein tiermedizinisches „Rundumpaket“ zur Vorsorge: Neben einem Langzeitantibiotikum, Schmerzmitteln und Glukose wurde dem Gibbon ‚Astronautennahrung‘, bestehend aus Aminosäuren, Elektrolyten und Vitaminen, gespritzt – als Ersatz für feste Nahrung, falls das Fressen in den ersten Tagen schwer fällt. Innerhalb von sechs Stunden hatte der Körper des Schopfgibbons alle Narkosemittel abgebaut und schon einen Tag später hangelte sich Otti durch die Anlage und krakeelte, wie Zoobesucher und -mitarbeiter es von ihm gewöhnt sind.

Lange Freundschaft

„Besucher kennen Otti als lauten und frechen Gibbon, der eine diebische Freude daran hat, Menschen zu erschrecken“, schmunzelt Böer. Gleichzeitig ist der Gibbon aber auch ein liebevoller Partner für Weibchen Lenchen und ein fürsorglicher Vater.

„Otti kenne ich schon fast sein ganzes Leben lang“, erzählt der Zoodirektor. Nachdem die Frau des damaligen Leipziger Zoodirektors Jörg Adler den verwaisten Affen aus Vietnam mit der Flasche großgezogen hatte, kam Otti 1987 in den Zoo Hannover, in dem Michael Böer seinerzeit arbeitete. Mit dreieinhalb Jahren wurden Otti und Lenchen zusammengebracht und kamen 2001 nach Osnabrück. Hier ziehen sie zurzeit ihre Kinder Josita (6) und Jorge (2) auf – Gibbons verbindet eine lebenslange Partnerschaft. „Nachdem sich unsere Wege trennten, sah ich Otti nach 16 Jahren das erste Mal in Osnabrück wieder – und er und Lenchen haben mich sofort erkannt.“ Auch wenn Böer und Otti sich schon lange kennen: „In nächster Zeit wird unser Verhältnis getrübt sein – schließlich habe ich ihn narkotisiert. Und das macht Otti mir gegenüber natürlich argwöhnisch“, so der Zoodirektor. Otti ginge es trotz seines hohen Alters sehr gut, erklärt er. „Wir können uns hoffentlich noch viele Jahre an seinen Gesängen und Spielereien erfreuen“, lacht Zoodirektor Michael Böer.

 

Wissenswertes zu Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus leucogenys)

Weißwangenschopf-Gibbons werden etwa 45 bis 65 Zentimeter groß. Sie sind in Südost- und Südasien beheimatet und leben dort in tropischen Regenwäldern. Der Weißwangenschopf-Gibbon ist nach dem Siamang die zweitgrößte Gibbonart und gehört zu den Kleinen Menschenaffen. Die Baumbewohner haben sehr lange Arme, die sie über dem Kopf verschränken, wenn sie aufrecht gehen. Männchen haben dunkles und Weibchen helles Fell. Jungtiere werden mit hellem Fell geboren, das mit etwa einem halben bis einem Jahr dunkel färbt. Männchen bleiben dunkel, Weibchen färben mit der Geschlechtsreife (6. Bis 8. Lebensjahr) wieder hell.
Weißwangenschopfgibbons leben in Einehen zusammen und jedes Paar hat sogar seinen eigenen Gesang. Der Südliche Weißwangenschopf-Gibbon gilt als „stark gefährdet“, der Nördliche Weißwangenschopf-Gibbon ist sogar vom Aussterben bedroht.

AFP