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Stadtwerke Osnabrück: Immer Ärger mit den Anzeigetafeln

Anzeigetafel Stadtwerke Osnabrück
Heute Vormittag an der Natruper Straße: Keine Hinweise mehr auf der digitalen Tafel

Vor ein paar Tagen konnten Fahrgäste und Stadtwerke die seltsamen Zeitangaben auf den digitalen Anzeigetafeln noch mit Humor nehmen, inzwischen häufen sich allerdings Meldungen über Totalausfälle und der Ärger bei den Fahrgästen.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer heute: „Der Ausfall ist natürlich für unsere Fahrgäste als auch für uns sehr ärgerlich. Grund ist ein defekter Router unseres Dienstleisters Telekom. Dieser externe Router verteilt die Daten und Informationen an alle Displays im Stadtgebiet weiter – und muss ersetzt werden. Dies soll nach Auskunft der Telekom in den kommenden Tagen geschehen.“

Anzeigetafel Stadtwerke Osnabrück
Heute Vormittag an der Natruper Straße: Keine Hinweise mehr auf der digitalen Tafel

Weiter erklärt Hörmeyer: „Wir haben zwischenzeitlich versucht, den Ausfall mit Hilfe eigener technischen Lösungen zu beheben. Dies führte dann leider zu den „Zeitreisen“ (HASEPOST berichtete) , so dass wir unsere eigenen Bemühungen einstellen mussten und jetzt auf die Telekom warten. Grundsätzlich lief diese Routertechnik bislang sehr gut und so gut wie störungsfrei.“

Aufgrund der Abhängigkeit von einem technischen Dienstleister denken die Stadtwerke inzwischen über die Nutzung anderer Techniken nach.

AFP

Zoo-Lotterie 2015: Mehr als 10.000 Euro Reinerlös

Zoo-Lotterie 2015
Mehr als 10.000 Euro Reinerlös bei der Zoo-Lotterie 2015 – darüber freuen sich (v.l.n.r.) Michael Strob (Soziale Dienste SKM gGmbH), Hans Cromme (Zoo-Vizepräsident), Wolfgang Griesert (Oberbürgermeister Stadt Osnabrück), Philip Freund (Zoo Osnabrück), Ulrike Sensse (Die Diakonie), Thomas Kater (Soziale Dienste SKM gGbmH) und Bettina Dreyer (Kirchenvorstand St. Marien, Träger des Diakonie Bistro).

Die Zoo-Lotterie 2015 dürfte wohl als die turbulenteste Veranstaltung dieser Art für den Osnabrücker Zoo in seine Geschichte eingehen. Erst musste die Lotterie wegen Auseinandersetzungen während des Flohmarkts den Platz in der Innenstadt räumen, dann ging es den Rest des Jahres nur innerhalb des Zoos weiter. Doch für das aktuelle Jahr ist ein Neustart geplant. Und trotz aller Turbulenzen konnte auch 2015 ein Gewinn für den Guten Zweck erwirtschaftet werden.

Die Sozialen Dienste SKM gGmbH, das Diakonische Werk sowie der Osnabrücker Zoo freuen sich über den Abschluss der Zoo-Lotterie 2015: Insgesamt kamen über 10.000 Euro zusammen, die unter den drei Einrichtungen aufgeteilt werden. 2016 wartet die Zoo-Lotterie mit einem neuen Konzept auf.

Zwei Kleinwagen, Reisegutscheine und verschiedene Zoo-Artikel gehörten zu den Preisen der Zoo-Lotterie 2015 – mit nur 1 Euro pro Los konnte jeder sein Glück versuchen. Die Kleinwagen warteten zwar vergeblich auf neue Besitzer, aber Hotelgutscheine, hochwertige Notizbücher, City-Scooter und andere interessante Gewinne wechselten den Besitzer. Verkauft wurden 58.330 Lose, davon waren 15.000 Gewinne im Wert von insgesamt 37.000 Euro. Vom Reinerlös der gemeinnützigen Lotterie gehen 60 Prozent an den Osnabrücker Zoo und jeweils 20 Prozent an das Diakonische Werk sowie an die Sozialen Dienste SKM. Schirmherr und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert freut sich über einen Reinerlös von 10.383,15 Euro: „Toll, wieviel Jahr für Jahr bei der Zoo-Lotterie zusammenkommt. Dass der Zoo mit der Lotterie dann noch andere gemeinnützige Einrichtungen unterstützt, ist besonders nennenswert.

Straßenzeitung, Bistro und Menschenaffenhaus

Die Soziale Dienste SKM gGmbH fördert mit den über 2.000 Euro, die ihr aus der Zoo-Lotterie zukommen, die Straßenzeitung „abseits“. Geschäftsführer Michael Strob erklärt, warum ihm dieses Projekt wichtig ist: „Bei der Straßenzeitung abseits engagieren sich neben ehrenamtlichen Mitarbeitern wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen, deren Selbstwertgefühl durch die Mitarbeit und den Verkauf enorm gesteigert wird. Vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten werden gefördert und neue entdeckt. Mit dem Geld konnten wir eine Broschüre mit Zielen und Hintergründen zu abseits herausbringen, die in allen Osnabrücker Haushalten verteilt wurde.“

Der Anteil des Diakonischen Werks fließt in den Betrieb des Diakonie Bistros, des Café Oase und des Café Connection. Diese Cafés bieten Mittagessen zu einem besonders günstigen „Diakoniepreis“ an, so Ulrike Sensse, Leiterin der Osnabrücker Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Diakonischen Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück: „Hier gibt es warme Küche für Menschen, die sogar beim Essen sparen müssen. Gut – günstig –  selbstgekocht – und nicht allein.“  Ohne Spenden sei diese Unterstützung nicht möglich.

Der Osnabrücker Zoo, der sich mit nur geringen kommunalen Zuschüssen größtenteils über Eintrittsgelder und Sponsoring finanzieren muss, nutzt das Geld für den Umbau des Menschenaffenhauses. Der Umbau startete im vergangenen Jahr und wird das Zuhause der Orang-Utans und Weißwangenschopfgibbons deutlich vergrößern und in eine Tempelruine im Stile von Angkor Wat verwandeln. In diesem Sommer sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Zoo-Lotterie 2015
Mehr als 10.000 Euro Reinerlös bei der Zoo-Lotterie 2015 – darüber freuen sich (v.l.n.r.) Michael Strob (Soziale Dienste SKM gGmbH), Hans Cromme (Zoo-Vizepräsident), Wolfgang Griesert (Oberbürgermeister Stadt Osnabrück), Philip Freund (Zoo Osnabrück), Ulrike Sensse (Die Diakonie), Thomas Kater (Soziale Dienste SKM gGbmH) und Bettina Dreyer (Kirchenvorstand St. Marien, Träger des Diakonie Bistro).

Geringerer Reinerlös, aber neues Konzept

„In diesem Jahr geht die Zoo-Lotterie mit einem geänderten Konzept weiter“, erklärt Philip Freund vom Zoo Osnabrück, zuständig für die Zoo-Lotterie. „Es wird dann zwei Lotterien geben: Eine in der Stadt und eine im Zoo. Der Erlös des Losverkaufs am Nikolaiort geht dann nach alter Verteilung zu 60 Prozent an den Zoo und zu jeweils 20 Prozent an zwei gemeinnützige Einrichtungen in Osnabrück.“ Das zweite Verkaufshäuschen werde nicht mehr an der Großen Straße aufgestellt, sondern bleibe im Zoo. Der Reinerlös dieses Verkaufs gehe komplett an den Waldzoo. „Wir freuen uns auf einen Neustart der Zoo-Lotterie und sind guter Dinge, dass die Zoo-Lotterie dann wieder zur alten Hochform aufläuft“, so Zooehrenpräsident Reinhard Coppenrath. Der Reinerlös war 2015 deutlich geringer ausgefallen als in den letzten Jahren (2014: 52.000 Euro). „Das ist den Umständen der Zoo-Lotterie 2015 geschuldet. Die Zoo-Lotterie musste nach einem Zwischenfall auf dem Nachtflohmarkt zwei Monate pausieren und konnte danach nur mit einem Häuschen im Zoo weiter geführt werden“, erklärt Zoovizepräsident Hans Cromme. Zusätzlich seien die Personalkosten gestiegen, die vom Umsatz abgezogen werden müssen. Trotz der widrigen Umstände und der Tatsache, dass im Zoo nur an den Wochenenden und in den Ferien täglich die Lose verkauft wurden, konnten die Verantwortlichen ein gutes Ergebnis erzielen. „Das hat uns gezeigt, dass es genau richtig ist, ein Verkaufshäuschen erneut im Zoo aufzustellen“, erklärt Freund. Nach der Überarbeitung des Konzepts blickt der Osnabrücker Zoo positiv in das neue Zoo-Lotterie-Jahr. Offiziell eröffnet wird die Zoo-Lotterie 2016 kurz nach Ostern.

Foto: Zoo Osnabrück
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Im Landkreis Osnabrück *blitzt* es (KW 10/2016)

Symbolbild, "Geschwindigkeitsmessung Tarnnetz" by Haberlon -Lizenz: CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Im Landkreis Osnabrück *blitzt* es (KW10/2015)

Folgende “Blitzer” sind vom Landkreis für die Kalenderwoche 10 (07.03. – 13.03.2016) geplant:

Montag 07.03. Georgsmarienhütte
Dienstag 08.03. Georgsmarienhütte
Mittwoch 09.03. Bramsche
Donnerstag 10.03. Hasbergen
Freitag 11.03. Bramsche
Samstag 12.03. Belm
Sonntag 13.03. Bramsche

Der Landkreis weist darauf hin, dass jederzeit auch an anderen Orten mit “Fotos” gerechnet werden muss.

Symbolbild, "Geschwindigkeitsmessung Tarnnetz" by Haberlon -Lizenz: CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Symbolbild: „Geschwindigkeitsmessung Tarnnetz“ by Haberlon -Lizenz: CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

 

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Mösers Meinung – zum Thema „Hoffnung“

Mösers Meinung – zum Thema „Hoffnung“
Mösers Meinung – zum Thema „Hoffnung“

Guten Abend,

endlich ist die Zeit wieder reif für Frühlingsgefühle. Der März ist da, die Menschen werden fröhlicher, die Herzen werden weiter, die Liebe übermannt uns. Na ja, zumindest dürfen wir jetzt die berechtigte Hoffnung auf besseres Wetter hegen. Vielleicht beginnt endlich eine Zeit der allgemeinen Sorglosigkeit, der Unbeschwertheit, der guten Laune, der Mitmenschlichkeit. Ich habe da allerdings so meine Zweifel. Zum Monatsanfang mache ich traditions- und pflichtbewußt immer gerne eine Runde durch ausgewählte Schankstuben der Stadt. Ich möchte wissen, was die sogenannten einfachen Bürger denken und fühlen, wie es ihnen geht, ob sie mit ihrem Leben zufrieden sind. Vorher statte ich meiner Hausbank am Haarmannsbrunnen noch einen Höflichkeitsbesuch ab. Dort versorge ich mich mit ein wenig Bargeld, weil es die Wirte heute genauso wie vor 250 Jahren nicht gerne sehen, wenn man anschreiben läßt.

 

Hoffnung_m

Ich finde es gut, Bargeld in der Tasche zu haben. Mir ist die Aufregung völlig fremd, die um die Abschaffung dieses Zahlungsmittels seit einigen Wochen gemacht wird. Ich möchte nicht auf den 500Euro-Schein verzichten, auch nicht auf 1- und 2Cent-Münzen, von mir aus kann es auch 30-, 40- oder 400Euro-Scheine geben. Geld kann man gar nicht genug haben, ich gönne jedem meiner Mitmenschen ein fettes Portemonnaie. Das gibt einem doch ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Und jeder Mensch sollte für sich ganz persönlich entscheiden können, wie er seine Rechnungen bezahlt, auf welche Art und Weise er seine Finanzgeschäfte tätigt, ob er sein Geld zur Bank trägt oder es lieber unter dem Kopfkissen versteckt (wofür es heutzutage wirklich gute Gründe gibt). Für mich ist Bargeld ein Stück Freiheit, etwas eigenes, etwas, das nur mir gehört, das ich mir verdient habe und über dessen Verwendung ich ausschließlich selber entscheiden möchte. Ich weiß natürlich, daß der Staat es nur ungerne sieht, wenn seine Bürger ihre Vermögensverhältnisse nicht bis ins letzte Detail offenlegen. Aber beim Geld hört ja bekanntlich die Freundschaft auf, und vielleicht könnte sich unser Staat viel mehr Freunde machen, wenn er seinen Bürgern möglichst viel von ihrem sauer verdienten Geld läßt und endlich aufhört, ihnen vorzuschreiben, auf welche Art und Weise sie es aufzubewahren, anzulegen und auszugeben haben. Der Staat sollte sich an die eigene Nase fassen und seinen Umgang mit Geld einmal kritisch hinterfragen. Das Geld, das der Staat ausgibt, ist zuvor von seinen Bürgern verdient worden. Deshalb finde ich es auch höchst befremdlich, wenn der Bundesfinanzminister von einem Überschuß spricht, den der Staat erwirtschaftet habe. Diesen Überschuß hat er ausschließlich den Steuerzahlern zu verdanken, der Staat hat wenig zu den schwarzen Zahlen beigetragen, der Staat nimmt unbarmherzig, was er nur kriegen kann, und gibt wenig bis gar nichts zurück. Sollte er wirklich einmal Geld über haben, so wäre es doch nur gerecht, wenn er dieses Geld seinen Bürgern auf direktem Wege wieder zukommen ließe. Aber es werden sich schon genug Mittel und Wege finden, diesen Überschuß auch noch zu verbraten. Bis endgültig nichts mehr da ist. Der Bürger muß am Ende sehen, wie er zurecht kommt und wo er bleibt. Hauptsache, die Staatsfinanzen sind in Ordnung. Ich finde diese Einstellung der Politiker in hohem Maße gefährlich.

Nichtsdestotrotz habe ich mir am Geldautomaten ein wenig Bargeld besorgt. Ohne Moos nix los, ohne Knete keine Fete. Das Leben muß ja irgendwie weitergehen. Als ich dann vom Haarmannsbrunnen Richtung Domplatz schlenderte, traf ich einen alten Bekannten. Wir sind kurz miteinander ins Gespräch gekommen. Er war viele Jahre Geschäftsführer einer Firma für Fleischverarbeitung irgendwo im Osnabrücker Südkreis. Mittlerweile hat er die 70 überschritten und genießt seinen Ruhestand. Er fragte mich, was ich vom allgemeinen Zustand des Landes halte. Ich tat so, als wüßte ich nicht, worauf er hinauswollte. Er machte einen betrübten Eindruck und erzählte mir, daß er zusammen mit seiner Frau überlege, in den Süden zu ziehen, nach Spanien. Die beiden fühlen sich hier offensichtlich nicht mehr wohl, in ihrer eigenen Heimat, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben. „Alles verändert sich, und keiner fragt uns, ob wir das wirklich wollen. Ich habe mehr als 55 Jahre gearbeitet, ich habe wirklich schwere Zeiten erlebt, ich bin einigermaßen hart im Nehmen, aber was jetzt passiert, damit komme ich einfach nicht mehr klar. Und weit und breit kein Politiker, der das versteht. Ich möchte mal wissen, wie Adenauer oder Brandt mit der aktuellen Lage umgegangen wären. Ich glaube nicht, daß die uns so im Regen stehen lassen würden wie Merkel und ihre Konsorten. Man muß doch in erster Linie an die eigenen Bürger denken und kann uns nicht die Probleme der ganzen Welt aufbürden. Griechenland, Syrien, Pegida, AfD, Flüchtlinge, VW-Affäre, Donald Trump – wo man auch hinschaut, überall nur Elend. Und wir werden mit ein paar Worthülsen vertröstet. Ich habe mir im Internet schon einiges angeschaut. Hier hält uns wirklich nicht mehr viel. Im Grunde sitzen wir auf gepackten Koffern.“ Dann wünschte mir der Mann noch einen schönen Abend und ging seiner Wege.

Ich hatte den Eindruck, mein Bekannter fühlte sich im Stich gelassen. Er hatte sein Leben lang für dieses Land gearbeitet, für den Steuerüberschuß, den der Finanzminister kürzlich voller Stolz präsentierte. Er war hier zuhause, seine Kinder waren hier aufgewachsen, er hatte ein Haus gebaut, für seine Familie gesorgt und war alles in allem immer ein braver Bürger gewesen. Und plötzlich, im Herbst seines Lebens, wo er doch eigentlich die Früchte seiner Arbeit und Mühen ernten sollte, wollte er nur noch weg. In diesem Land scheint wirklich etwas fundamental schiefzulaufen und aus den Fugen zu geraten, wenn die, die ihr ganzes Leben hier zugebracht haben, die dieses Land viele Jahrzehnte lang am Laufen gehalten haben, plötzlich auf gepackten Koffern sitzen. Vielleicht sollten unsere Politiker sich mehr um die Sorgen und Ängste ihrer Bürger kümmern, statt über die Abschaffung des Bargeldes zu schwadronieren. Vielleicht sollten wir uns alle mehr umeinander kümmern, dann hätten nicht mehr so viele von uns den Eindruck, sie würden im Stich gelassen. Aber dafür müßte endlich mal jemand über seinen Schatten springen und den ersten Schritt wagen. Dazu gehört viel Mut. Und in einer Gesellschaft von Jasagern und Karrieristen ist Mut eine Tugend, die eher selten zu finden ist. Nachdenklich und schwermütig ging ich in eine Schankwirtschaft in der Hasestraße und bestellte mir etwas zu trinken. Fröhlichkeit und Unbeschwertheit kamen bei mir an diesem Abend nicht mehr auf.

Ich wünsche allen Hasepost-Lesern ein Wochenende, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.

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Unfall auf der Autobahn A33 bei Osnabrück

Polizei und Rettungsdienst auf der A33
Polizei und Rettungsdienst auf der A33 bei Unfall mit mehreren Fahrzeugen

Am späten Donnerstagnachmittag stießen mehrere PKW auf der Bundesautobahn A33 in Richtung Bielefeld im Bereich einer Wanderbaustelle zusammen. Vier Menschen wurden dabei verletzt.

Zwischen den Anschlussstellen Harderberg und Borgloh/Kloster Oesede mussten die Fahrzeuge zunächst verkehrsbedingt abbremsen. Eine Autofahrerin erkannte die Situation zu spät und fuhr auf den vor ihr fahrenden PKW auf. Dieser geriet dabei ins Schleudern, erfasste ein Fahrzeug auf der Überholspur am Heck und rutschte dann in die rechte Leitplanke. Die auffahrende Fahrzeugführerin wurde schwer verletzt, drei weitere Insassen im gleichen Fahrzeug leicht. Sie wurden in ein Osnabrücker Krankenhaus gebracht. Die beiden weiteren Unfallbeteiligten blieben nach ersten Erkenntnissen unverletzt.

Unfall geschah im Bereich einer Baustelle

Die Besatzung eines Rettungswagens aus Gütersloh sowie ein Feuerwehrkollege, die zufällig an der Einsatzstelle vorbeikamen, leisteten Erste Hilfe, während zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sowie weitere Rettungswagen zur Einsatzstelle alarmiert wurden. Die Feuerwehr Oesede rückte ebenfalls an und stellte den Brandschutz sicher.

Verlezte konnten sofort professionell versorgt werden

Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten sowie für die anschließende Reinigung der Fahrbahn von ausgelaufenen Betriebsflüssigkeiten durch eine Spezialfirma, musste die Richtungsfahrbahn mehr als zwei Stunden voll gesperrt werden. Der Verkehr staute sich bis zum Autobahnkreuz Osnabrück-Süd.

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VfL Osnabrück verliert 0:3 – Dresden im Spitzenspiel dynamischer

VfL Osnabrück verliert 0:3 – Dresden im Spitzenspiel dynamischer
VfL Osnabrück verliert 0:3 – Dresden im Spitzenspiel dynamischer

Dynamo Dresden bleibt auch nach dem 28. Spieltag an der Tabellenspitze der dritten Liga: Der ostdeutsche Traditionsklub gewann das Spitzenspiel beim VfL Osnabrück am gestrigen Mittwoch mit 0:3 (0:2). Dabei zeigte Dynamo, dass sie zurecht an der Spitze stehen.

Vor der Rekordkulisse von 13.768 Zuschauern legten die Gäste vom Anstoß weg dynamischer los. Dresden machte umgehend Druck und kam früh vor das VfL-Tor. Und die Gäste belohnten sich schnell: In der achten Minute schickte Justin Eilers seinen Mitspieler und Ex-VfLer Pascal Testroet mit einem schönen Pass auf die Reise, aus abseitsverdächtiger Position schob Testroet zum 0:1 ein. Osnabrück wirkte in der Folgezeit ein wenig gelähmt, die Gastgeber hatten im Spielaufbau keine Ideen und ließen sich zu einfachen Fehlern verleiten. Dynamo agierte derweil clever, ließ Osnabrück laufen und setzte mit schnellen Kontern die VfL-Defensive unter Druck. Erst nach gut zwanzig Minuten versprühte auch der VfL ein wenig Gefahr: Halil Savran spielte Massimo Ornatelli frei, Ornatellis Querpass konnte Marcos Alvarez aber nicht richtig verwerten. Die Gastgeber wurden nun mutiger, erhöhten das Tempo und kamen zu eigenen Chancen: Massimo Ornatelli scheiterte aus dem linken Halbfeld mit einem Distanschuss, Halil Savran wurde Augenblicke später am Abschluss gestört. Doch auch Dresden blieb gefährlich – und die Gäste trafen erneut. Aias Aosman spielte Pascal Testroet an, Testroet traf in der 36. Minute zum 0:2. Das war auch der Pausenstand, eine Vorentscheidung aber nicht.

Denn Osnabrück zeigte sich nach der Pause weiter engagiert und leidenschaftlich. Die Lila-Weißen nahmen die Zweikämpfe an, schalteten schnell um und hatten mehrfach die Chance zu Toren. Dymanos Hintermannschaft blieb jedoch standhaft, nach vorne agierten die Kicker aus Elbflorenz wie schon im ersten Durchgang mit viel Tempo. Insgesamt sahen die Zuschauer eine gute und jederzeit unterhaltsame Drittligapartie. Zwanzig Minuten vor dem Ende machte es sich der VfL Osnabrück aber selbst unnötig schwer: Nach einer rüden Attacke ohne Chance auf den Ball an Niklas Kreuzer sah Alexander Dercho völlig zurecht die rote Karte, der VfL musste die Schlusspahse in Unterzahl absolvieren. Das Team von Joe Enochs kämpfte weiter aufopferungsvoll, konnte sich aber in der Offensive nicht mehr entscheidend durchsetzen. Den Schlusspunkt der Partie setzte Dresdens Justin Eilers: In der 85. Minute traf der SGD-Goalgetter zum 0:3, die Partie war entschieden.

Dercho sieht zu Recht die rote Karte.
Alexander Dercho sieht zu Recht die rote Karte.

Bereits am Sonntag bekommt der VfL die Möglichkeit zur Wiedergutmachung: Im Derby bei Preußen Münster zählt für die VfL-Fans nur ein Sieg. Joe Enochs muss dann definitiv auf Alexander Dercho verzichten: Dercho wurde mittlerweile für zwei Spiele gesperrt. Und verzichten muss der VfL auch auf seinen Anhang: Der DFB lässt in Münster keine Gästefans zu, für Sonntagmorgen haben die Fans der Lila-Weißen allerdings eine Demonstration gegen das Verbot in der westfälischen Friedensstadt angekündigt.

VfL Osnabrück: Schwäbe – Pisot, Willers, Syhre, Falkenberg – Groß, Ornatelli (57. Sembolo), Dercho, Hohnstedt – Savran (73. Odenthal), Alvarez (52. Menga)

Dynamo Dresden: Blaswich – Modica, Hefele, Kreuzer (78. Moll), F. Müller, Holthaus – Hartmann (71. J. Müller), Aosman (86. J.-P. Müller), Eilers, Lambertz – Testroet

Tore: 0:1 Testroet (8.), 0:2 Testroet (36.), 0:3 Eilers (85.)

Rote Karte: Alexander Dercho (VfL, 71.)

Zuschauer: 13.768

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Die Bildergalerie zum Spiel von osnaball ist hier zu finden:

www.osnaball.de

Text/Fotos: Robert Gertzen (osnaball.de)
AFP

Europäische Wölfe haben Zoo Osnabrück verlassen

Die Wölfe sind nun nicht mehr da.
Die Wölfe sind nun nicht mehr im Zoo Osnabrück.

Das achtköpfige Wolfsrudel des Osnabrücker Zoos ist am vergangen Montag in den Zoo Dublin nach Irland gereist. Damit hat der Zoo vorerst keine Wölfe mehr. Mit der geplanten neuen Tierwelt „Nordamerika“ werden aber spätestens in einem Jahr wieder Wölfe einziehen.

In den letzten Wochen lebten noch acht Europäische Wölfe im mehr als 5.500 Quadratmeter großen „Wolfswald“ des Osnabrücker Zoos – doch nun startet der Zoo in diesem Bereich mit den Umbauarbeiten für die geplante nordamerikanische Tierwelt. „Während der Umbauarbeiten können keine Tiere vor Ort bleiben und anschließend wird eine nordamerikanische Wolfsart bei uns einziehen“, erklärt Zoodirektor Professor Michael Böer. Zwei andere Wölfe waren bereits vor einigen Wochen in ein neues Zuhause im Wildpark Eekholt und Heimat-Tierpark Olderdissen gereist. Für das restliche Wolfsrudel meldete der Zoo Dublin Interesse an. „Besser hätte es nicht laufen können: So können die acht Tiere in ihrem gewohnten Verband bleiben“, freute sich Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Mitarbeiter, der die Tiertransporte koordinierte.

Wohlbehalten angekommen

Die acht Raubtiere gingen am vergangenen Montagvormittag um halb elf auf die Reise. „Wir haben das Weibchen Paulina und die sieben Rüden, sechs davon sind ihr eigener Nachwuchs von 2013 und 2014, zunächst nacheinander narkotisiert und noch untersucht“, berichtete Böer. Neben einem Gesundheitscheck wurde auch der implantierte Chip ausgelesen. Wie Hunde oder Katzen tragen auch Zootiere diese Chips, damit sie eindeutig zu identifizieren sind. „Anschließend legten wir jeden Wolf separat in eine Transportbox“, so der Zoodirektor und Tierarzt. Dann musste das Team warten, bis die Wölfe wieder wach wurden: „Tiere transportiert man nicht narkotisiert“, erklärt er weiter. „Sie müssen wach sein, damit sie mögliche Schwankungen während des Transports ausgleichen können und eine so lange Narkose wäre auch gesundheitlich bedenklich.“ In einem Transporter mit Anhänger fuhren Zoomitarbeiter die außergewöhnlichen Passagiere quer durch England mit zwei Schiffspassagen bis nach Dublin. Vorschriftsmäßig hielten sie alle zweieinhalb Stunden an, um die Tiere mit Wasser zu versorgen und zu überprüfen, dass es ihnen gut geht. Diese Kontrollen mussten für die irischen Behörden auch protokolliert werden. Futter gab es während der Reise nicht, damit die Wölfe nicht reisekrank werden und sich eventuell erbrechen. In Dublin kamen die Raubtiere am Dienstagnachmittag um vier Uhr wohlbehalten an. Nun müssen sie erstmal ihr neues Zuhause erkunden. Im Nebengehege leben noch vier ältere Artgenossen – ob die Tiere miteinander vergesellschaftet werden, hängt vom Verhalten der Wölfe ab.

Die Wölfe wurden nacheinander mit Pfeilen aus einem Narkosegewehr narkotisiert. Anschließend wurden sie tierärztlich untersucht und in die Transportboxen gelegt.
Die Wölfe wurden nacheinander mit Pfeilen aus einem Narkosegewehr narkotisiert. Anschließend wurden sie tierärztlich untersucht und in die Transportboxen gelegt.

 „Nordamerika“ mit Wölfen, Bisons und Schwarzbären

„Unsere Wölfe haben in Irland ein sehr gutes, neues Zuhause gefunden. Die Anlage ist groß und schön“, so Böer. Der „Dublin Zoo“ liegt im Phoenix Park im Herzen von Irlands Hauptstadt und ist der viertälteste Zoo Europas. Er ist die beliebteste Familienattraktion Irlands – mehr als 1 Million Besucher hat es im vergangenen Jahr in den Zoo gezogen.

 Die Tierwelt „Nordamerika“ (Arbeitstitel) im Zoo Osnabrück wird in den nächsten zwei Jahren im südöstlichen Teil des Zoos errichtet. In dem schönen Buchenwald werden dann nordamerikanische Tiere wie Wölfe, Bisons, Pumas oder Schwarzbären leben. Die Umbauarbeiten kosten 3,4 Millionen Euro. Alte und nicht mehr zeitgemäße Gehege wie das Kamelgehege oder die Vogelvolieren weichen dann großzügigen, naturnahen Gehegen.

Bildquelle: Zoo Osnabrück (Hanna Rickert)

 

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Aufwändige Tanklaster-Bergung auf der A1 bei Osnabrück [Update]

Aufwändige Tanklaster-Bergung auf der A1 bei Osnabrück [Update]
Tanklaster-Bergung Autobahn A1

[Update 03.03.2016]

Wie uns heute die Autobahnpolizei Osnabrück mitteilte, geriet der Tanklastzug am Mittwoch gegen 11:00 Uhr von der Fahrbahn ab. Der Fahrer gab an, von einem weiteren LKW mit Anhänger geschnitten worden zu sein. Die Unfallspuren bestätigten diese Aussage vor Ort jedoch noch nicht. Der LKW transportiert in seinem Tank normalerweise Lebensmittel, zum Unfallzeitpunkt war er jedoch leer. Beim Unfall wurden ca. 50 Meter Leitplanke sowie der Tanklastzug beschädigt, Verletzte gab es aber nicht.

 

Während es bei Bramsche zu mehreren Verkehrsunfällen kam (HASEPOST berichtete), staute es sich nur wenige Kilometer entfernt in der Gegenrichtung aufgrund von Bergungsarbeiten. Der Mittwochnachmittag stand auf der Autobahn A1 unter keinem guten Stern.

Bereits in den Morgenstunden war kurz hinter der Autobahnauffahrt Osnabrück-Nord ein niederländischer Tanklastzug von der Fahrbahn abgekommen. Die Bergung begann gegen 13:45 Uhr am selben Tag. Wie es zu dem Unfall gekommen war, darüber konnte uns die Pressestelle der Polizei noch keine Auskünfte geben.

Der komplette Sattelzug war anscheinend über die rechte Leitplanke gefahren und kam parallel zu ihr im feuchten Untergrund des Autobahnwalls zum Stehen. Es rückten zwei Kräne und ein LKW-Abschlepper eines Bergungsunternehmens an, um das schwere Gefährt nun wieder auf die Fahrbahn zu heben und abzuschleppen. Die kompletten Bergungs- und Aufräumarbeiten dauerten bis zum frühen Abend. Die Sperrung des rechten von drei Fahrstreifen verursachte in dieser Zeit zähfliessenden Verkehr und kurze Staus.

 

AFP

Mehrere Unfälle auf der A1 zwischen Bramsche und Osnabrück

Mehrere Unfälle auf der A1 zwischen Bramsche und Osnabrück
Unfall Autobahn A1, 02.03.2016

Kurz vor 14:00 Uhr ereignete sich heute auf der Autobahn A1 in südlicher Fahrtrichtung (Richtung Münster), kurz vor der Anschlussstelle Bramsche ,ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Bei dem Unfall wurden mehrere Menschen verletzt, zum Teil schwer. Im sich anstauenden Verkehr passierten weitere Folgeunfälle mit weiteren Verletzten.

„Eine Wettermischlage aus Regenfall,  Sonnenschein, vereinzelt Hagel und Schnee sowie Temperaturen von nur 2,5 Grad herrschten zum Unfallzeitpunkt.“, erklärte uns Tino Sternberg von der Autobahnpolizei Osnabrück. „Aufgewirbelte Gischt und tiefstehende Sonne haben schlechte Sicht verursacht“.

Unfallopfer mit Rettungshubschrauber ausgeflogen

Zum ersten Unfall in einer Serie von insgesamt sechs(!), kam es, als ein Fahrzeug verkehrsbedingt abbremsen musste. Die darauffolgenden haben dies zu spät gesehen, weshalb vier weitere PKW auffuhren. Dabei wurden neun Menschen verletzt, vier davon schwer. Sie wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht, einer von ihnen wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Vier der fünf Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Den Sachschaden in diesem Unfall bezifferte der Autobahnpolizist in einer ersten Schätzung auf ungefähr 70.000 Euro.

Weitere Auffahrunfälle am Stauende

Im sich anstauenden Verkehr sahen weitere Verkehrsteilnehmer die Bremsung vorausfahrender Fahrzeuge zu spät, sodass es zu mehreren Auffahrunfällen kam.

So fuhr nur wenige hundert Meter von der ursprünglichen Unfallstelle entfernt, ein PKW auf einen LKW auf, zwei weitere Autos folgten. Auch hier wurden drei Personen verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Auch zwei PKW dieses Unfalls mussten von einem Abschleppdienst abgeholt werden.

Sieben Streifenwagen der Polizei waren mit 14 Beamten vor Ort, um die Unfälle abzusichern und aufzunehmen. Mit ca. 35 Personen in über 10 Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und einem Rettungshubschrauber versorgte der Rettungsdienst die Verletzten.

Von den zwölf verletzten Personen erlitten fünf schwere und sieben leichte Verletzungen. Der Gesamtschaden der 16 beteiligten Fahrzeuge beläuft sich nach Polizeiangaben auf etwa 150.000 Euro. Zur Versorgung der Verletzten waren acht Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Für die Bergungsarbeiten und eine umfangreiche Fahrbahnreinigung um ausgelaufene Betriebs- und Schmierstoffe der Fahrzeuge zu entfernen, wurde die Autobahn in dieser Richtung komplett gesperrt. Aufgrund der Folgeunfälle im Verlauf des Nachmittages musste diese Sperrung bis kurz nach 18 Uhr aufrecht erhalten werden und zog einen langen Stau von über 15 km Länge nach sich. Auch die Umleitungsstrecken waren stark überlastet.

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Warum wirbt die Stadt Osnabrück für einen „Sexmob zum Mitmachen“?

Sexmob Osnabrück
Warum wirbt die Stadt Osnabrück für einen „Sexmob zum Mitmachen“?

Giesela Brandes-Steggewentz (Die Linke) stellte in der Aktuellen Stunde zum Thema „Flüchtlinge“ die Frage, wie es denn sein könne, dass in einer von der Stadt Osnabrück verteilten Broschüre (Herausgeber: „Der Oberbürgermeister“) zu einem Sexmob aufgerufen werde?
Tatsächlich findet sich in dem Programmheft zur Internationalen Woche gegen Rassismus (10. bis 23. März) ein entsprechender Aufruf, in dem „eine Aktion der besonderen und ironischen Art: Unser Sexmob zum Mitmachen“ angekündigt wird. Kaffee und Kuchen soll es bei der organisierten sexuellen Belästigung auch geben.

Was ist eigentlich ein „Sexmob“?

Bemüht man Google, ist man sehr schnell bei den Vorfällen rund um die vergangene Silvesternacht, bei denen in zahlreichen deutschen Großstädten unbeteiligte Frauen von vorwiegend aus Nordafrika stammenden Migranten ausgeraubt und sexuell belästigt wurden. In Osnabrück kam es, anders als im nahen Bielefeld, zum Glück nicht zu ähnlichen Vorfällen. Auch eine Pegida-Bewegung gibt es an der Hase nicht. Das hindert jedoch den ehemaligen Karmann-Gewerkschaftler Harald Klausing nicht daran in Osnabrück gegen Pegida zu demonstrieren (vorsorglich). Und mangels tatsächlicher sexueller Übergriffe gegen Frauen in der Silvesternacht an der Hase, organisiert er nun selbst einen Sexmob – wenn auch als „ironisches“ Happening. Im Stadtrat sorgte dies gestern Abend für einen kleinen Eklat.

Stadträtin findet Aktion „überhaupt nicht lustig“

Im Gespräch mit unserer Redaktion findet die Stadträtin der Linken, die wie der Organisator des Sexmobs, Harald Klausing, aus der Gewerkschaftsbewegung stammt, diese Art der Auseinandersetzung mit einem ernsten Thema überhaupt nicht lustig.

„Viele Frauen“, so Brandes-Steggewentz, „brauchen sehr lange, um mit erlebter sexueller Gewalt nach Außen zu gehen und überhaupt eine Anzeige bei der Polizei zu stellen“.  Das sei auch der Grund, so die Lokalpolitikerin, dass viele Taten in diesem Bereich im Dunkeln blieben. Wenn nun – auch wenn es gut gemeint sei – mit sexueller Gewalt Späße getrieben würden, kommen bei ihr „unschöne Gedanken“ hoch. Sie sieht die Gefahr, dass Opfer, die sich ohnehin oft alleine gelassen fühlen, nun nochmals ihre Traumatisierung durchleben müssten, weil das Thema vollkommen unsensibel behandelt wird.

Sexmob Osnabrück

Presseamt der Stadt… schweigt

Obwohl wir auch beim Presseamt der Stadt Osnabrück nachfragten und unsere Fragen sogar schriftlich einreichten, gab es von dieser Seite bis zum Nachmittag keine Reaktion auf die Sexmob-Ankündigung im städtischen Programmheft.

Auf unsere Nachfrage meldete sich jedoch Mit-Organisator Harald Klausing mit einer schriftlichen Stellungnahme, die wir hier ungekürzt weitergeben: 

1. Die in Aussicht genommenen Aktion des FAB während der Internationalen Wochen gegen Rassismus steht unter der Überschrift: „Für ein buntes und weltoffenes Osnabrück“. Ab ca. 13.00 Uhr startet dann eine Aktion unter dem Arbeitstitel: „Eine Aktion der besonderen und ironischen Art: „Unser Sexmob“ – zum Mitmachen (Broschüre).

2. Gestern hat das FAB in seiner wöchentlichen Sitzung diese Idee folgendermaßen konkretisiert : Sie steht in einer gewissen Analogie zu einem Weltklassiker von Bertolt Brecht nach 1945: „Der anachronistische Zug“. In diesem vielfach dramatisierten Gedicht setzt sich Bertolt Brecht unmittelbar nach dem Ende des „dritten Reiches“ auch mit denjenigen EX-Nazis auseinander, die sich einen Persilschein verpassen ließen und sich der zweiten deutschen Demokratie andienten – in sehr unterschiedlichen Facetten.

3. Die Umsetzung dieser Idee soll nach heutigem Stand – Umsetzungsfähigkeit nächste Woche – folgende Elemente aufweisen: Etwa zehn als Biedermänner – die in Wirklichkeit Brandstifter sind – leicht verkleidete Darsteller tragen Schilder mit z.B. folgenden Aufschriften: „Ich bin Mitglied der NPD und schütze DEUTSCHE Frauen vor dem Sexmob von Flüchtlingen“  –  „Ich bin Mitglied einer Osnabrücker Bürgerwehr und schenke Ihnen zu Ihrem Schutz als DEUTSCHE FRAU Pfefferspray“ – „Ich bin PEGIDA. Merkel und die deutsche Polizei versagen. Für einen anderen Staat.“ Auch sexualisierte Gewalt z.B. auf dem Oktoberfest und im Karneval, im Zusammenhang mit Sextourismus und anderweitig  soll auf die gleiche Grundlage gestellt werden wie die offensichtlich in Köln von Flüchtlingen begangenen Sexualdelikte – so wie… 

4. Wie eine Rednerin von Solwodi, einer auch in Osnabrück tätigen Frauenschutzorganisation, es auf der Kundgebung gegen Rechts am 25.02. auf dem Nikolaiort ausdrückte: „Was da (in Köln) passierte, das tun Männer – Franzosen und Briten, Polen und Österreicher, das tun syrische, irakische, kosovarische – und das tun deutsche Männer. Was da passierte, ist kein Flüchtlingsproblem!“ Die NOZ berichtete bereits.

5. Während der Aktion werden an die Zuschauer in einem Flyer Informationen über rechte Ideologie und Sexismus weiter gegeben – auch um die teilweise künstlerische Verfremdung in der Aktion, die aber schon für sich das Thema verdeutlicht , wieder so „zurück zu brechen“. So sollen Realität und künstlerische Darstellung zu einer deutlichen Aussage zum Thema rechter Angriffe auf den demokratischen Staat und den Hintergründen des Phänomens männlicher Gewalt weltweit  formuliert werden.

Internationale Woche gegen Rassismus Osnabrück

 

AFP