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Grüne werfen Union wegen Stasi-Vergleich mangelnden Anstand vor

Grüne machen Angebot an Union zu möglicher Wahlrechtsänderung
Grüne machen Angebot an Union zu möglicher Wahlrechtsänderung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen werfen der Union in der Debatte um ein Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung mangelnden Anstand vor. „Debatten und Streit über Gesetzesvorhaben gehören zum demokratischen Prozess dazu“, sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning dem Nachrichtenportal T-Online.

„Wer aber stattdessen Stasi-Vergleiche bemüht, agiert anstandslos, verantwortungslos und verhöhnt all jene, die in der DDR unter Verfolgung und Repression gelitten haben.“ Büning forderte: „Es wäre nun an Friedrich Merz (CDU), seine Partei an Maß und Mitte zu erinnern.“ Das Bundesbauministerium von Klara Geywitz (SPD) erarbeitet gerade federführend ein Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung, das zuletzt in die Kritik geraten war, da dafür Daten zu Gebäuden und Energieverbräuchen gesammelt werden sollen. „Kommunen beispielsweise in Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein setzen dieses Instrument auch jetzt schon ein“, so Büning.

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt hatte der „Bild“ gesagt, Habeck wolle „die Energie-Stasi einsetzen, um wie in einem „Schnüffel-Staat“ den Menschen in den Heizungskeller zu gucken“.


Foto: Grünen-Parteizentrale, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Allianz pro Schiene kritisiert „Elektrifizierung im Schneckentempo“

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Verkehrsverband „Allianz pro Schiene“ hat das Tempo der Elektrifizierung des Bundesschienennetzes kritisiert. Im vergangenen Jahr seien kaum mehr als 100 Kilometer des Streckennetzes neu elektrifiziert worden, obwohl sich die Ampelkoalition vorgenommen hatte, bis 2030 insgesamt 75 Prozent des Bundesschienennetzes mit Oberleitungen auszustatten.

„Dieses Elektrifizierungsziel ist mit gleichbleibendem Tempo nicht mehr zu erreichen“, kritisierte der Geschäftsführer des Verbands, Dirk Flege. „Es müsste acht Mal so schnell gehen wie bisher, um bis 2030 tatsächlich 75 Prozent des Schienennetzes zu elektrifizieren.“ Im Vergleich der Bundesländer zeigen sich laut einer Auswertung der Allianz pro Schiene deutliche regionale Unterschiede beim Stand der Elektrifizierung: Die Stadtstaaten Bremen (89 Prozent) und Berlin (84 Prozent) sind Spitzenreiter – dicht gefolgt vom Saarland (81 Prozent) und Hamburg (76 Prozent). Weit abgeschlagen sind Rheinland-Pfalz (42 Prozent) und Thüringen (34 Prozent). Schleswig-Holstein (27 Prozent) ist Schlusslicht beim Anteil elektrifizierter Schienenstrecken. Der Verband kritisiert, dass die Lücken bei der Elektrifizierung werden immer wieder zum Problem würden, wenn die elektrisch betriebenen Güterzüge und Fernzüge – etwa aufgrund von Bauarbeiten – mangels Oberleitungen nicht auf eine andere Strecke ausweichen können. Außerdem seien fehlende Oberleitungen ein Hindernis bei der zunehmenden Verkehrsverlagerung vom Lkw auf die Schiene. „Nicht elektrifizierte Strecken sind eine Verlagerungs- und eine Wachstumsbremse für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. Wir brauchen dringend mehr elektrifizierte Strecken, um das Angebot in beiden Bereichen deutlich ausbauen zu können“, so Flege.

Um mehr Tempo bei der Elektrifizierung von Schienenstrecken zu erreichen, hatte die Beschleunigungskommission Schiene Vorschläge erarbeitet und Ende 2022 an Bundesverkehrsminister Volker Wissing übergeben. „Wir wollen alles Bürokratische beiseiteschieben, damit wir auch bei der Elektrifizierung `Deutschland-Tempo` erreichen“, sagte Flege. „Bundesverkehrsminister Volker Wissing sollte nun schnell die Initiative für die nötigen Gesetzesänderungen ergreifen.“


Foto: Lok auf Gleisanlage, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Gute Nachricht des Tages: Uni Osnabrück fördert drei Projektideen mit insgesamt 75.000 Euro 

Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende der Uni freuen sich über die Förderung. / Foto:Jens Raddatz/Uni Osnabrück
Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende der Uni freuen sich über die Förderung. / Foto:Jens Raddatz/Uni Osnabrück

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Seit 2018 fördert die Universität Osnabrück unter dem Titel „LehrZeit“ die Entwicklung innovativer Lehrideen. Drei Projekte mit besonderem Modellcharakter werden nun in der fünften Runde ab dem Sommersemester 2023 mit insgesamt 75.000 Euro gefördert. 

„Lehre darf alles sein, nur nie langweilig“, so der Vizepräsident für Studium und Lehre an der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Jochen Oltmer. „Die drei eingereichten Projektideen faszinieren in ihrer Vielfalt und Kreativität. Und sie unterstreichen eindrücklich das große Potential, das sich in der Zusammenarbeit zwischen unseren Lehrenden und Studierenden entwickelt.“

Um Konzepte und Ideen für die Lehre entwickeln zu können, brauche es vor allem Zeit. Deshalb gibt es im Rahmen des Strategiepakets Lehre seit 2018 die Ausschreibung „LehrZeit“ an der Universität Osnabrück. Sie dient der Weiterentwicklung in Studium und Lehre und der Umsetzung der vier Qualitäts- und Qualifikationsziele Wissenschaftlichkeit, Interdisziplinarität, Profilbildung und Persönlichkeitsbildung im Bereich Studium und Lehre.

Digitale Projekte im Fokus

Gefördert wird unter anderem das Projekt „Virtuelle Lernräume in der Geschichtswissenschaft“. Durch die Zusammenarbeit zwischen den Didaktiken der Informatik und der Geschichte sollen digitale Werkzeuge und geschichtswissenschaftliche Inhalte zusammengedacht, reflektiert und erkundet werden. Konkret erarbeiten Studierende digitale Repräsentationen von Erinnerungsorten und Denkmälern. Außerdem profitiert das Projekt „Musikinstrumente als interaktive Digitalisate in der virtuellen Umgebung“ von der Förderung. In einem Seminar zur „Virtuellen Instrumentenkunde“ sollen außereuropäische Musikinstrumente interaktiv in einer virtuellen Umgebung ortsungebunden erfahrbar gemacht werden.

Zuletzt darf sich auch das „Digital Debate Lab“ über Gelder freuen. Auf Basis des Konzepts „inverted classroom“ werden dort aktuelle Themen im Pro & Contra-Format von Studierenden in Videos aufbereitet und Kommilitoninnen und Kommilitonen vor der jeweiligen Lehreinheit digital bereitgestellt. Teilnehmende werden aufgefordert, eine der Positionen zu vertreten und sich weitere Argumente auszudenken, um sie in der folgenden Lehrveranstaltung in die Diskussion einzubringen.

AFP

Jeder dritte Student muss von weniger als 800 Euro monatlich leben

Hochschulausgaben legen zu
Hochschulausgaben legen zu

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Jeder dritte Studierende muss von weniger als 800 Euro monatlich leben. Das geht aus einer Sozialerhebung mit dem Titel „Studierendenbefragung in Deutschland“ hervor, die das Bundesforschungsministerium, das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) am Mittwoch vorgestellt haben.

Im Sommer 2021 haben an der Erhebung rund 188.000 Studierende teilgenommen. „37 Prozent der Studierenden verfügen im Monat über weniger als 800 Euro – das sind nochmal 60 Euro weniger, als die Düsseldorfer Tabelle zum Erhebungszeitpunkt im Sommer 2021 für den Elternunterhalt für auswärts wohnende Studierende vorgab“, kommentierte Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, die Ergebnisse. „Diese Gruppe ist mit eben 37 Prozent weiter größer als die Gruppe der Studierenden, die BAföG erhalten; das sind 13 Prozent.“ Anbuhl appellierte an die Bundesregierung: „Lassen Sie beim BAföG nicht nach. Erhöhen Sie die Bedarfssätze, erhöhen Sie unbedingt auch die Eltern-Freibeträge, damit endlich wieder mehr Studierende vom BAföG profitieren können.“

Mehr als ein Drittel der Studierenden habe das auch wegen der Inflation bitter nötig, so der Vorsitzende des Studierendenwerks. Grundsätzlich sehe man eine soziale Polarisierung. „Ein Viertel aller Studierenden hat mehr als 1.300 Euro im Monat zur Verfügung; dieses Viertel gilt sicher nicht als armutsgefährdet. Hier schlagen die Fern-Studierenden und die berufsbegleitend Studierenden zu Buche, die eben in aller Regel finanziell weit besser ausgestattet sind.“

Aus der Studie geht weiter hervor, dass 63 Prozent der Studierenden einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Knapp 67 Prozent der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus und rund 60 Prozent der Studierenden aus akademischem Elternhaus arbeiten neben dem Studium. Die Gründe sind unterschiedlich: Bei 68 Prozent der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus, aber nur bei 50 Prozent aus akademischem Elternhaus steht die Finanzierung des Lebensunterhalts im Vordergrund.

Auch Studierende, die BAföG erhalten, sind zu 55 Prozent erwerbstätig und dies häufig zur Sicherung des Lebensunterhalts (63 vs. 58 Prozent Studierende ohne BAföG). Die Miete war zum Zeitpunkt der Erhebung im Sommer 2021 der größte Ausgabenposten der Studierenden. „410 Euro geben die Studierenden im Schnitt im Monat für die Miete aus – und das ist ein Wert wie gesagt vor Inflation und Energiepreis-Krise“, so Anbuhl.

„Zur Erinnerung: Beim BAföG sind fürs Wohnen derzeit 360 Euro im Monat vorgesehen. Das reicht in kaum einer Hochschulstadt für ein WG-Zimmer.“ Auch über ihre Gesundheit haben die Befragten Auskunft gegeben. Knapp 24 Prozent der Studierenden sind gesundheitlich beeinträchtigt, 16 Prozent durch die Beeinträchtigung in ihrem Studium eingeschränkt.

Der größte Anteil unter den Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung berichtet von einer psychischen Beeinträchtigung (65 Prozent). „Ihr Anteil ist nochmals deutlich – um 10 Prozentpunkte – gegenüber 2016 gestiegen, von 55 Prozent auf 65 Prozent“, sagte Anbuhl. „Wir haben im deutschen Hochschulsystem, nunmehr belegt durch die 22. Sozialerhebung, eine Mental-Health-Krise der Studierenden.“


Foto: Studenten in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur

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Schlagabtausch zum „Heizungsgesetz“ im Bundestag

FDP hält Verschiebung von geplantem Heizungsverbot für möglich
FDP hält Verschiebung von geplantem Heizungsverbot für möglich

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem die umstrittene Novelle des Gebäudeenergiegesetzes wegen Blockade der FDP nicht wie geplant in dieser Woche in die parlamentarischen Beratungen gekommen ist, hat sich der Bundestag am Mittwoch auf Antrag der Union in einer Aktuellen Stunde doch mit dem Vorhaben befasst. Die Ampel führe ein „Schauspiel“ auf, und sei „mittlerweile eine Standortgefahr für die Bundesrepublik Deutschland“, sagte Jens Spahn, der als stellvertretender Unionsfraktionschef für die Themen Wirtschaft, Klima und Energie zuständig ist, zum Auftakt der Debatte.

Der Gesetzentwurf müsse komplett zurückgezogen und der Prozess neu gestartet werden, so Spahn. Für die SPD erinnerte Matthias Miersch daran, dass bereits jetzt Beschlusslage sei, das Land bis 2045 klimaneutral machen zu wollen; Spätestens 2028/29 würden die Menschen einen Preisschock bekommen, wenn sie weiter auf fossile Energie setzten, so Miersch. Für die Grünen bot Andreas Audretsch die Bereitschaft seiner Partei an, über „Fristen“ und „Ausnahmen“ verhandeln zu wollen, und wie man „Technologieoffenheit, die ja Grundlage dieses Gesetzes ist, noch deutlicher herausarbeitet“; Den Koalitionspartner FDP forderte er auf, die Blockade zu beenden und parlamentarische Beratungen zuzulassen. Für die Liberalen sagte Lukas Köhler, die Ampel sei weiter der richtige Akteur, eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes zu beraten, „weil wir die Bandbreite innerhalb Deutschlands abbilden“; So wie das Gesetz von der Regierung komme, könne es aber nicht verabschiedet werden.

Kern des jüngsten Streits ist das geplante Verbot neuer Gasheizungen ab dem Jahr 2024: Im Koalitionsausschuss hatte die FDP den Plänen zugestimmt, ein Parteitag hatte die Fraktion der Liberalen aber einstimmig dazu verdonnert, jegliche Verbote bestimmter Heizungstypen nicht mitzutragen.


Foto: Gasheizung, über dts Nachrichtenagentur

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„Yoga hat mir geholfen“: Osnabrückerin erzählt in ihrem Buch von Essstörung, Sportsucht und Hochsensibilität

Mirja erzählt in ihrem Buch ihre ganz persönliche Geschichte. / Foto: Privat
Mirja erzählt in ihrem Buch ihre ganz persönliche Geschichte. / Foto: Privat

In ihrem autobiographischen Ratgeber „Ein Parasit in meinem Kopf“ spricht Mirja Landsberg ganz offen über ihre Vergangenheit. Zehn Jahre wurde die heute 24-Jährige von einer Essstörung begleitet, die sie in eine Sportsucht stürzte. Während der Pandemie musste sich die Osnabrückerin dann erstmals wirklich mit sich selbst beschäftigen und fand für sich den Grund für ihre Krankheit: Hochsensibilität. 

Fast zehn Jahre lang hatte die heute 24-Jährige mit ihrer Magersucht zu kämpfen. Bereits als Kind schickten ihre Eltern sie in stationäre und ambulante Therapie, aber es half ihr nicht. Heute weiß sie, dass sie in den Therapiestunden nicht aktiv mitgearbeitet hat, sich nicht verstanden gefühlt hat. Erst mit dem Beginn der Corona-Pandemie, als Freunde, Sport und Freizeit wegbrachen, beschäftigte sich Mirja Landsberg mit sich selbst. „Während Corona saß ich zu Hause und musste Zeit mit mir selbst verbringen. Ich habe mit Yoga begonnen, um Sport zu machen.“ Immerhin hatte die Osnabrücker Studentin mehrfach in der Woche im Wasser oder auf der Tartanbahn für einen Triathlon trainiert. „Und Yoga hat mental etwas mit mir gemacht.“

Wichtig, „dass sie mich und nicht die Krankheit gesehen haben“

„Ich habe mich als Kind schon immer anders gefühlt. Ich hatte das Gefühl, zu viel zu sein“, erzählt sie. Sie habe sich angepasst, um Anerkennung zu bekommen. „Durch Yoga habe ich zum ersten Mal meine Gefühle zugelassen und erkannt, dass ich fühlen und weinen darf.“ Mirja Landsberg hat in dieser Zeit viel gelesen, sich mit ihrer eigenen Psyche befasst und ihre „hochsensible Ader“ gefunden, die für sie nun auch endlich ihre Krankheit fassbar macht. „Dann hat es mit dem Essen für mich auch wieder funktioniert.“ Dann begann sie, ihr Buch zu schreiben.

Auch heute kostet es die 24-Jährige noch Überwindung, über ihre Krankheit zu sprechen. / Foto: Privat
Auch heute kostet es die 24-Jährige noch Überwindung, über ihre Krankheit zu sprechen. / Foto: Privat

Im Februar dieses Jahres hatte sie alles aufgeschrieben, ihre Vergangenheit in den Worten und Zeilen verarbeitet. Im Zuge dessen hat sie auch Interviews mit ihrer Mutter, ihrer besten Freundin und auch mit ihrer Trainerin geführt. Denn natürlich ist es für Betroffene am schwersten, aber als Bezugspersonen zu sehen, wie schlecht es jemandem geht, ist auch nicht leicht. „Damals war es für mich einfach wichtig, dass ich das Gefühlt hatte, dass Familie und Freunde für mich da waren und dass sie mich und nicht die Krankheit gesehen haben. Sie haben mir Mut gemacht, dass da noch ein Mensch ist, der in der Essstörung untergegangen ist, um den es sich aber zu kämpfen lohnt.“

24-Jährige will Mut machen

Mit ihrer Geschichte, die sie auf einigen hundert Seiten niedergeschrieben hat, möchte die gebürtige Bremerin ein Vorbild sein und Mut machen. Für sie ist es ein großer Schritt, so viel von sich in ihrem Text preiszugeben. „Wir können und dürfen über uns reden, wir sind so, wie wir sind, und das ist okay. Vermeintliche Ecken und Kanten müssen wir nicht verstecken.“

Heute bietet Mirja Landsberg selbst Yogastunden in Osnabrück an. 2022 bewarb sie sich sogar für das YouTube-Format 7 vs. Wild. „Dieser Prozess war ultraviel Arbeit, aber wenn man es will, kann man es aus dieser Spirale herausschaffen.“

Jeden Sonntag erscheint ein neues Kapitel

Da sie noch keinen Verlag für ihr Buch gefunden hat, veröffentlicht die Osnabrückerin jeden Sonntag ein Kapitel ihrer Geschichte auf ihrem Blog. Zehn Kapitel sind bereits unter dem Titel „Ein Parasit in meinem Kopf“ erschienen. Die Studentin arbeitet auf ihrem Blog bewusst ohne Fotos. „Die Krankheit wird oft auf den Körper reduziert, ich möchte den Fokus auf den Kopf lenken, denn dort sitzt die Krankheit.“

AFP

Investoren-Plan der DFL-Spitze verpasst benötigte Mehrheit

Alois Schwartz neuer Cheftrainer von Hansa Rostock
Alois Schwartz neuer Cheftrainer von Hansa Rostock

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga haben am Mittwoch gegen den umstrittenen Einstieg eines Investors gestimmt. Der Antrag des Präsidiums erreichte die benötigte Zweidrittel Mehrheit nicht.

Der Plan sah vor, die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft auszulagern und 12,5 Prozent der Einnahmen über einen Zeitraum von 20 Jahren zu veräußern. Der DFL hatte sich dadurch Kapital in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro erhofft. Davon hätten die 36 Klubs einen Teil zur freien Verwendung erhalten, ein anderer Teil sollte für den Aufbau einer eigenen Streamingplattform genutzt werden. Fanverbände sowie einige Klubs hatten sich im Vorfeld deutlich gegen die Pläne ausgesprochen. Sie befürchteten einen wachsenden Einfluss des Investors auf die Liga.


Foto: Fußbälle, über dts Nachrichtenagentur

AFP

NRW-Innenminister für Überprüfung der „Letzten Generation“

CDU pocht auf hartes Durchgreifen gegen Klimakleber
CDU pocht auf hartes Durchgreifen gegen Klimakleber

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Nach der bundesweiten Razzia gegen Anhänger der „Letzten Generation“ am Mittwochmorgen will NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) eine bundesweite Überprüfung, ob es sich bei der Gruppierung um eine kriminelle Vereinigung handelt. „Kunstwerke, Straßen und jetzt Autos: Dieses Geklebe ist für die Menschen in Nordrhein-Westfalen und anderswo schon lange eine Zumutung. Da muss man sich ernste Sorgen machen, welches Hassobjekt von der Letzten Generation als nächstes auserkoren und sabotiert wird“, sagte Reul der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Es sei gut und richtig, dass der Rechtsstaat dabei nicht zuschaue, sondern sich wehre gegen diese Krawallmacher, so Reul weiter. „Als Unions-Innenminister haben wir schon Ende vergangenen Jahres gefordert, sich die Letzte Generation bundesweit genauer anzuschauen und zu prüfen, ob es sich um eine kriminelle Vereinigung handelt“, so Reul weiter. „Klar ist: Hinter diesen Straftaten steckt eine Struktur.“

Man brauche weitere Erkenntnisse zum Modus Operandi und den Finanzströmen der Organisation. Auf der kommenden Innenministerkonferenz werde man sich darüber austauschen, kündigte Reul an.


Foto: Klimaprotest, über dts Nachrichtenagentur

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Kommentar: Wer sich Gehör verschafft, ist noch lange kein „Extremist“

Extinction Rebellion, Demonstration vor dem Osnabrücker Rathaus
Extinction Rebellion, Demonstration vor dem Osnabrücker Rathaus / Foto: Pohlmann

Fridays for Future, die „Letzte Generation“ oder Extinction Rebellion (XR): Der Klimaprotest hat viele Gesichter. Einige Aktionen spalten die Gemüter weltweit. Zuletzt sorgte auch in Osnabrück ein gewaltfreier Protest von XR für Aufregung. Doch nach Ansicht von Redakteurin Tatjana Rykov sind sie damit noch lange keine „Extremisten“. 

Ein Kommentar von Tatjana Rykov

Vor der vergangenen Ratssitzung am Dienstag (23. Mai) demonstrierten Unterstützerinnen und Unterstützer von Extinction Rebellion, Fridays for Future, Grüne Finger, Grüne Jugend, Solid sowie Rhythms of Resistance vor dem Rathaus und forderten eine schnellere Verkehrswende. Während der Sitzung stellte sich heraus, dass sich Mitglieder von Extinction Rebellion mit in die Zuschauerreihen gesetzt hatten – mittendrin standen sie auf, stellten sich vor den Stadtrat und trugen ihre Forderungen vor. Dass die beiden in einem HASEPOST-Artikel als „Extremisten“ bezeichnet wurden, stieß nicht nur in unserer Facebook und Instagram-Kommentarspalte auf Widerspruch, sondern regte auch redaktionsintern Diskussionen an.

Was ist ein „Extremist“?

Der Begriff „Extremismus“ ist nicht legal definiert. Das bedeutet, dass er nicht in einem Gesetz durch den Gesetzgeber beschrieben wird. Dennoch gibt es wissenschaftliche wie politische Definitionen des Begriffs, die im Kern übereinstimmen. Die Bundeszentrale für politische Bildung kennzeichnet Extremismus dadurch, „dass er den demokratischen Verfassungsstaat ablehnt oder ihn einschränken will.“ Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht im Extremismus eine extreme politische Gesinnung, in der „der demokratische Verfassungsstaat [und] die damit verbundenen Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung beseitigt“ werden sollen. Der Begriff „Extremist“ ist hart – und in unserem Demokratieverständnis auch als abwertend zu verstehen.

Inwiefern lehnen die beiden Menschen, die während einer Ratssitzung ein Plakat hochhalten und ihre Forderungen vortragen, eine demokratische Verfassung ab? Inwiefern wollen sie die Verfassungsordnung beseitigt sehen? Natürlich kann bei der Aktion auch Kritik geäußert werden – ein Rederecht während der Ratssitzung hat nicht jeder und jede, sondern nur die Personen, die demokratisch in den Stadtrat gewählt wurden. Besucherinnen und Besucher dürfen nicht das Wort ergreifen.

Eingriff in das Rederecht ist keine Bedrohung für die Verfassung

Die verschiedenen Organisationen der Stadt haben schon unzählige Male demonstriert, protestiert und ihre Forderungen verdeutlicht. Häufig werden sie überhört und in die „links-grün-versiffte“ Ecke gedrängt. Haben die beiden Extionction Rebellion-Mitglieder gegen das Rederecht während der Ratssitzung verstoßen? Ja. Wurden sie dafür gehört? Auch ja. Und dass ein Eingriff in das Rederecht als schwerwiegender Eingriff in die demokratische Verfassung gelte, also als „extremistisch“, ist meiner Meinung nach schlichtweg übertrieben und rückt einen ganzen Verband in einen vermeintlich verfassungsschutzrelevanten Bereich. Die gewählte Protestform mag nicht jedem gefallen. Sie als „Extremismus“ oder ihre Motivationen als „Ideologie“ zu bezeichnen, ist dennoch zu hart. Nennt man umweltbewusstes Denken „Ideologie“, ist auch der fleischessende SUV-Fahrer nicht von ihr befreit. Wer nicht gehört wird, verschafft sich Gehör. Ob es in Facebook-Kommentaren stattfindet oder während einer Ratssitzung.

Die Klimakrise ist und bleibt real. Seit Jahren versuchen große Verbände wie Fridays for Future und in letzter Zeit vermehrt auch die „Letzte Generation“ darauf aufmerksam zu machen, dass die Zeit abläuft. Seit 50 Jahren warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davor, dass der Planet Erde an seine Grenzen kommt. Nur in der Politik scheint das bisher noch nicht angekommen zu sein. Und das ist auch der Grund dafür, warum die Proteste zunehmen und die Aktivistinnen und Aktivisten zu überspitzteren Methoden greifen.

Heiko Pohlmann, Herausgeber der HASEPOST und Verfasser des Artikels über die Störaktion im Rathaus, in dem der Begriff „Extremisten“ zu finden ist, hält in seinem Kommentar dagegen.

 


Hier finden Sie alle bislang erschienenen Meinungsbeiträge.

[Gruß vom Herausgeber] Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie es bis hier ganz unten geschafft haben. Ein paar Zeilen weiter finden Sie noch den obligatorischen Hinweis, dass gekennzeichnete Meinungsbeiträge stets ausschließlich die Meinung des Autors wiedergeben. Aber ich möchte diesem förmlichen Disclaimer noch etwas hinzufügen. Natürlich haben Sie, wie auch ich und jeder andere Leser, eine eigene Meinung. Vielleicht weicht Ihre Meinung fundamental von diesem oder einem anderen bei uns veröffentlichten Kommentar ab, vielleicht stimmen Sie aber auch vollkommen zu oder aber Ihre Meinung ist „irgendwo dazwischen“.
Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.

„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.


Als Kommentar, Kolumne, Meinungsbeitrag oder Satire gekennzeichnete Beiträge geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder, nicht die der gesamten Redaktion.

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CDU-Wirtschaftsrat will Neufassung des Heizungsgesetzes

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Präsidentin des Lobby- und Berufsverbandes „Wirtschaftsrat der CDU“ hat sich gegen die aktuelle Fassung des Gebäudeenergiegesetzes ausgesprochen. „Das Gesetz muss komplett neu geschrieben werden“, sagte Hamker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe).

„Es bringt überhaupt nichts, das Heizungsgesetz mit der Brechstange durchzusetzen.“ Das Gesetz sei in seiner jetzigen Form nicht realisierbar, weil ihrer Ansicht nach „weder die Heizsysteme noch die Handwerker“ verfügbar seien. Es sei durch Panikkäufe zum Konjunkturprogramm für Gas- und Ölheizungen geworden, sagte die Verbandspräsidentin. „Wir haben doch gesehen, dass der CO2-Preis ein sehr effizientes Mittel ist, um Klimaschutz voranzubringen und Energie einzusparen. Seit wir ihn haben, hat Deutschland sein Bruttoinlandsprodukt verdoppelt und gleichzeitig 40 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 eingespart“, so Hamker.

„Marktwirtschaftliche Elemente müssen auch im Gebäude- und im Verkehrssektor die Grundlage sein.“


Foto: Wirtschaftsrat der CDU, über dts Nachrichtenagentur

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