HASEPOST
 

Radfahrer Handy entwendet

Es gibt Polizeimeldungen, die lassen den Leser ratlos zurück. Im vorliegenden Fall scheint nur weniges klar zu sein: das spätere Opfer fuhr illegal mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg und am Ende hatte er kein Handy mehr.

Die Polizei schreibt: „Einem 27jährigen Fahrradfahrer wurde in der Nacht zum Sonntag auf dem Kurt-Schumacher-Damm das Handy entwendet. Zwischen 00.30 und 00.35 Uhr begegnete der verbotswidrig auf dem Gehweg fahrenden Radler zwei Fußgängern. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung mit den beiden offensichtlich alkoholisierten Männern. Der Fahrradfahrer verlor kurz darauf die Kontrolle über sein Rad und fuhr über den Bordstein, so dass die Kette absprang.
Daraufhin ließ er sein Fahrrad und das dabei aus der Tasche gefallene Smartphone zurück und flüchtete zu Fuß. Einer der beiden Fußgänger nahm dann das in Höhe Martinistraße / Schreberstraße liegende Handy an sich.

Der Bestohlene erstattete eine Anzeige und beschrieb einen Fußgänger als ca. 1,80 m groß, kräftig und bekleidet mit einer hellen Jacke. Er führte eine Supermarkttüte mit sich. Der zweite Unbekannte war größer, dünn und bekleidet mit einer schwarzen Lederjacke sowie einer blauen Jeans. Zeugen melden sich bitte unter der Tel.-Nr.: 0541/3272115.

PM PI OS
AFP

Eisglätte in der Nacht zu Montag

Symbolbild: Eisglätte
Symbolbild

Nach dem Temperatursturz über die Feiertage droht zu Wochenbeginn nun Eisglätte im Osnabrücker Land. Auch über den Jahreswechsel soll es kalt bleiben.

Ab dem späten Sonntagabend zieht ein Niederschlagsgebiet durch das Osnabrücker Land, so die Vorhersage der MeteoGroup Deutschland.
Anfangs fällt noch Schnee, der in Schneeregen oder Regen übergehen kann. Mit Glätte durch Schnee, Schneematsch oder gefrierende Nässe ist zu rechnen. Auch Glatteis durch gefrierenden Regen ist möglich

In Tagesverlauf wird es am Montag noch kälter und die Niederschläge nehmen ab. In der Nacht zu Dienstag wird erneut mit Schnee oder Glatteis gerechnet.
Die Prognosen für den Jahreswechsel deuten auf sibirische Temperaturen in Bayern hin (-10c in München) während an der Küste die Werte deutlich über dem Gefrierpunkt liegen werden. Osnabrück liegt wie immer in der goldenen Mitte – nicht zu kalt, nicht zu warm – mit Straßenglätte ist daher in den kommenden Tagen immer zu rechnen.

AFP

Sonntagsshopping in der Osnabrücker Innenstadt

Große Straße Osnabrück, verkaufsoffener Sonntag vor Modehaus L&T
Modehaus L&T in der Großen Straße in Osnabrück / Foto: Pohlmann

Unter dem Motte „Die City macht auf“ öffnen am letzten Sonntag in diesem Jahr die Händler der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr ihre Geschäfte.

Traditionell nutzen viele Kunden diesen Tag, um Geschenkgutscheine einzulösen, die unter dem Tannenbaum lagen. Viele Angebote im Bereich Mode und Accessoires locken in die Innenstadt. Und wer auf der Suche nach dem passenden Silvesteroutfit ist, wird jetzt bestimmt fündig.

In vielen Geschäften sind die Weihnachtsartikel reduziert, zum Beispiel im Prelle Shop in der Krahnstraße. Hier gibt es 50 Prozent Rabatt auf die Saisonware. In der Tourist Information gibt es 25 Prozent Rabatt auf den beliebten Osnabrücker Coffee-to-go-Becher.

Die zahlreichen Restaurants und Cafés in der Innenstadt bieten an diesem verkaufsoffenen Sonntag nicht nur Entspannung, sondern auch leckere Gerichte, Kaffee und Kuchen. Mit Freunden oder mit der Familie kann man von dort das bunte Treiben in der Fußgängerzone beobachten.

„Wir freuen uns auf den letzten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr. Die Sonntagsöffnungen sind beliebt bei den Osnabrücker Einzelhändlern und bei den Kunden zugleich. Die positive Resonanz und die Besucherzahlen bestätigen uns darin, auch im kommenden Jahr die vier Sonntagsöffnungen in unserem Veranstaltungskalender zu platzieren, erklärt Ira Klusmann, Vorsitzende des Osnabrücker Citymarketing (OCM).


Sonntagsöffnungen und Shoppingevents 2015

Im kommenden Jahr finden die verkaufsoffenen Sonntage an folgenden Terminen statt: 29. März, 26. April, 06. September und 01. November 2015. An diesen Tagen öffnen die Einzelhändler wie gewohnt von 13 bis 18 Uhr. Im nächsten Jahr gibt es zwei weitere Shoppingevents: am 10. Oktober das Moonlightshopping und am 05. Dezember einen langen Adventssamstag. An diesen Samstagen sind die Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet.

 

PM PA-OS
AFP

Platz 11 von 28: der Osnabrücker Weihnachtsmarkt

Places you have to see - der Weihnachtsmarkt
Platz 11 von 28: der Osnabrücker Weihnachtsmarkt

Mailand, Tokio, New York City oder London… was ist das schon, wenn man einen der weltweit schönsten Weihnachtsmärkte vor der Haustür hat?
In einer Auflistung der schönsten Weihnachtsdekoarationen (Kategorie: „Christmas Trees, Lights and Decorations“) auf der Website „Places you have to see in your Lifetime“ führt Osnabrück vor den oben genannten Weltstädten auf Platz 11.

Wie genau das Ranking zustande gekommen ist – womöglich wie beim ADAC – geht aus der Website allerdings nicht hervor. Auffällig ist, dass ein Großteil der Bilder (auch das von Osnabrück) auf der Fotoplattform 500px zu finden sind, auf die zudem die meisten Urheber-Angaben verweisen.

Aber wie auch immer das Ranking entstanden sein mag, warum fast alle Bilder auf eine Quelle verweisen und obwohl es auf der gleichen Seite auch noch andere weihnachtliche Rankings gibt – zum Beispiel ein Ranking der Weihnachtsmärkte in denen Nürnberg fehlt aber Hamburg(!) auf Platz drei kommt – egal!

Im vorliegenden Ranking spielt der Weihnachtsmarkt in Osnabrück ganz weit vorne mit und wird lediglich von „üblichen Verdächtigen“ wie Las Vegas (6), Rom (3) und Paris (1) getoppt. Warum allerdings das südliche Faro in Portugal (9) oder Taipeh in Taiwan (4) noch vor Osnabrück platziert sind? Ein weihnachtliches Rätsel.

+++ Update 27.12. +++
Inzwischen hat sich der Urheber (www.facebook.com/fotograf.osnabrueck) des im Ranking benutzen Bildes bei uns gemeldet.
Das Bild wurde ohne Zustimmung von der Seite „Places to See“ verwendet. Vielen Dank nochmal an www.fb.com/fotograf.osnabrueck, dass wir im Rahmen eines journalistischen Zitats dieses Bild stehen lassen dürfen. In diesem Fall aber leider auch als Dokument für eine Urheberrechtsverletzung durch den Betreiber dieser Ranking-Seite. Wie weitere Recherchen gezeigt haben, ist das Bilder-Klauen und Zusammenfügen von intransparenten Rankings wohl Geschäftsmodell dieser Seite (um Werbeclicks zu generieren). Warum sonst verbirgt sich der Seitenbetreiber hinter einem Anonymisierungsdienst? Leider ist dadurch auch ein wenig die Platzierung von Osnabrück in diesem Ranking entwertet…
Echte Osnabrücker sehen unseren Weihnachtsmarkt aber sowieso auf Platz 1 – weltweit!

zuerst gesehen bei Facebook: was los in Osnabrück
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Der steinerne Eisbär im Zoo, ein „Osnabrücker Original“ auf dem schon viele Osnabrücker fotografiert wurden

Steinerner Eisbär im Zoo Osnabrück
Steinerner Eisbär im Zoo Osnabrück

Sie waren in Ihrer Kindheit einmal im Osnabrücker Zoo? Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass irgendwo in einem Fotoalbum auch von Ihnen ein Foto schlummert, das Sie auf dem Rücken dieses Osnabrücker Originals zeigt!

Der steinerne Eisbär gehört zweifelsohne zu den stillen Stars des Zoos. Scheinbar unbeweglich wartet er auf das nächste Kind, das vorsichtig von seinen Eltern auf seinem Rücken platziert wird, oder sich keck an ihm heraufarbeitet.
Und wieder ist ein Erinnerungsfoto entstanden vom beliebtesten Fotomotiv der Stadt, zumindest wenn es darum geht glückliche Kinderaugen für die Nachwelt festzuhalten.

Steinerner Eisbär im Zoo Osnabrück
Steinerner Eisbär im Zoo Osnabrück

In zwanzig oder dreißig Jahren wird der heute noch kleine Zoobesucher vermutlich feststellen, dass in seinem gesamten Osnabrücker Bekanntenkreis ganz ähnliche Fotos existieren. Und während einige andere „Highlights“ des Osnabrücker Zoos inzwischen verschwunden oder an den Rand gedrängt wurden, wie die Sommerrodelbahn oder die Dampflokomotive auf dem Spielplatz am alten Eingang, bleibt der alte steinerne Bär bestehen und bietet täglich seinen Rücken als Kindersitz und Fotomotiv feil.

Dabei ist der Steinbär ganz schön herumgekommen, seit er 1948 in den damals noch als „Tiergarten“ bezeichneten Zoo einzog. Seine „Karriere“ begann er im alten Eingangsbereich zwischen den Flamingos. Doch schon bald holte man ihn zu seinen lebendigen Artgenossen an die Bärengrube. 1980, mit Eröffnung der neuen Bärenanlage, trennten sich die Wege des Steinbärs und der „echten“ Bären. Insgesamt je drei Eis- und Braunbären und jeweils zwei Schwarz- und Kragenbären zogen in ihr neues Gehege. Der steinerne Eisbär jedoch wanderte erst zu den Nashörnern und fand dann unterhalb der Seelöwenanlage ein neues Refugium. Inzwischen findet man ihn auf der Kajanaland-Plattform.

Bevor der Steinbär seinen neuen Standort einnehmen konnte, der bestimmt nicht sein letzter sein wird, hat man ordentlich geschrubbt, und saniert, nun erstrahlt er in heller Pracht wie zu seiner Jugend. Wer alte Kinderbilder von sich hervorkramt, erkennt wie dunkel sich die Oberfläche in mehr als 60 Jahren Zoo-Karriere verfärbte – einzig im „Sitzbereich“ auf dem Rücken wurde der Bär ständig durch unzählige Kinder „poliert“. Am gesamten Körper frisch gewaschen, wird auch klar: der steinerne Bär ist tatsächlich ein Eisbär, wenn auch ein etwas graues Exemplar.

An seinem aktuellen Standort ist auch die Bodenplatte wieder lesbar, die sich zuvor im Betonfundament versteckte. Neben der Jahreszahl 1948 findet sich dort der Name des Künstlers Karl Altenbernd. Über den Künstler lässt sich auch die genaue Herkunft dieses Osnabrücker Originals bestimmen. Lokalpatrioten müssen tapfer sein, der Steinbär ist ein gebürtiger Ostwestfale! Der 1967 verstorbene Vater des ältesten Eisbärs im Osnabrücker Zoo stammte aus Bielefeld.

HP, Foto: Zoo Osnabrück

Dieser Artikel erschien auch am 19.08.2012 in der Osnabrücker Sonntagszeitung (PDF Download).

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Der erste Weise aus dem Morgenland…

Weiser aus dem Morgenland im Dom St. Peter Osnabrück
Der erste Weise aus dem Morgenland…

Der erste Weise aus dem Morgenland ist schon da…

Mit diesem Bild, das während der Proben für das Krippenspiel im Osnabrücker Dom entstanden ist, wünschen wir allen Lesern ein frohes, friedliches und einfach nur schönes Weihnachtsfest!

Diesen, und die beiden anderen Weisen aus dem Morgenland, kann man Heiligabend um 15:30 Uhr bei der Kinder-Krippenfeier im Dom treffen.
Die Termine für die Messen der katholischen Kirche sind hier zu finden, die evangelisch-lutherischen Kirchen haben ihren Kalender hier im Internet.

HP
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Brutaler Straßenraub am Heger Friedhof

Dieb in Handschellen
Symbolfoto

Zwei Tage vor Heiligabend kam es gestern auf dem Parkplatz des Heger Friedhofs an der Rheiner Landstraße zu einem äußerst brutalen Raub durch mehrere Täter.

Als ein 25-jähriger gegen 17.30 Uhr zu Fuß über den Parkplatz ging, sprangen plötzlich vier bis sechs junge Männer aus dem Gebüsch und traten auf das Opfer ein. Dieses ging zu Boden und erhielt weitere Tritte durch die Angreifer. Als die Täter von dem Mann abließen und wegrannten, bemerkte der leicht Verletzte, dass die Unbekannten seine Geldbörse mitgenommen hatten.

Aufgrund der Personenbeschreibung konnte die Polizei im Rahmen der Fahndung vier Tatverdächtige in der Bredowstraße antreffen. Die 17 und 18 Jahre alten Personen mussten mit zur Polizeiwache kommen, wo ihre Personalien festgestellt wurden.

Weitere Zeugen melden sich bitte bei der Polizei Osnabrück, Tel. 0541-3272215.

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Alle gegen Immobilienkaufmann Theo Bergmann?

Alle gegen Immobilienkaufmann Theo Bergmann?
Alle gegen Immobilienkaufmann Theo Bergmann?

Gestern dürften in der Hamburger Wahlheimat des Immobilienkaufmanns Dr. Bergmann die Sektkorken geknallt haben, denn das Oberverwaltungsgericht Lüneburg lehnte im Eilverfahren drei Klagen gegen das am Neumarkt geplante Einkaufszentrum ab.


Dr. Theodor „Theo“ Bergmann ist Gesellschafter der „Neumarkt 14 GmbH & Co. KG“, die das von Kritikern als „XXL-Shoppingcenter“ bezeichnete Shoppingcenter bauen will. Mit ihm im Boot, und federführend bei der Planung und Umsetzung, ist die Firma mfi aus Essen, die wiederum Teil der Unibail-Rodamco ist, einem global agierenden Investmentunternehmen aus Paris.

Im Rahmen der Umgestaltung des Neumarkts soll Bergmann selbst die Möglichkeit bekommen ein weiteres Kaufhaus vor das ihm bereits gehörende H&M-Haus zu bauen. Neben dem H&M-Haus besitzt Bergmann (neben vielen anderen Wohn- und Geschäftshäusern in Osnabrück) auch das Sportarena-Haus gegenüber von Kaufhof. In diesen beiden Häusern betrieb seine Familie lange Zeit Einzelhandel mit Textilien unter dem Namen „Bergmann“ und „Thomas“.

Aus dieser Zeit, so Brancheninsider, entstammt ein stark ausgeprägtes Konkurrenzdenken zwischen Bergmann und dem Textilkaufhaus L+T, vertreten durch die Familie Rauschen, die auch heute noch vorwiegend mit Kleidung statt Immobilien handelt.

Die grundsätzliche Geschichte dürfte in Osnabrück bekannt sein. Mit Bekanntwerden der Shoppingcenter-Pläne am Neumarkt engagierte sich L+T auch auf der „anderen“ Seite des Neumarkts und schnappte den Einkaufscenter-Planern wichtige Grundstücke weg, die diese offenbar vergessen hatten sich für ihr eigenes Projekt zu sichern.

Anfang diesen Jahres, kurz bevor der Stadtrat eine wichtige Entscheidung für den notwendigen Bebauungsplan treffen sollte, berichtete die Lokalpresse über einen scheinbar skandalösen Fall: in einem „Millionenschacher“ (Zitat NOZ.de, hinter Paywall) sollte am Nikolaiort „Monopoly“ gespielt werden – zu Ungunsten von Theodor Bergmann.

Dabei spielte ein am Amtsgericht tätiger Richter als Immobilienkäufer eine gewichtige Rolle, sowie ein (im Wirtschaftsleben absolut nicht unüblicher) Plan, durch den Verkauf einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft – statt der ihr gehörenden Immobilien – Grunderwerbssteuern zu sparen. Problematisch wurden diese Geschäfte aber vor allem durch offenbar nicht geleistete Kaufpreiszahlungen von Seiten des Richters und der Gesellschafterstruktur auf der Käuferseite, die Bergmann für Strohmänner seines Widersachers Rauschen hält.

Die Süddeutsche Zeitung aus dem fernen München hat heute Morgen – just in dem Moment wo sich die Gegner des Shoppingcenters überlegen müssen welche weiteren Rechtsmittel sie gegen das Shoppingcenter am Neumarkt einlegen können – diesen Fall wieder ausgegraben und leicht aktualisiert. Offenbar ermittelt inzwischen der Staatsanwalt gegen den mit Immobilien handelnden Amtsrichter. Mehr dazu hier direkt bei der Süddeutschen Zeitung (keine Paywall).

Es bleibt spannend rund um den Neumarkt. Das Monopoly-Spiel um die besten Lagen der Hasestadt wird uns auch 2015 weiter beschäftigen.
Fraglich ist, ob dieses Spiel nicht eigentlich Schach heißen sollte oder Billard. In dem einen Spiel werden die „Bauern“ geopfert, im anderen wird am erfolgreichsten „über Bande“ gespielt.

HP
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Lokalzeitung sieht Symbol der Widerstandskämpfer vom 20. Juli in falschem Zusammenhang

Lokalzeitung diffarmiert Widerstandskäpfer
Lokalzeitung sieht Symbol der Widerstandskämpfer vom 20. Juli in falschem Zusammenhang

Kennen Sie Josef Wirmer – genannt „der rote Wirmer“?
Vermutlich nicht, denn er gehörte „nur“ zu den tausenden Widerstandskämpfern, die von den Nazis bis Mai ´45 „vernichtet“ wurden, und deren Namen längst vergessen sind.
Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der kennt aber seine „Kreuzflagge“, die nach dem Attentat vom 20. Juli endlich das Hakenkreuz verbannen sollte.

Josef Wirmer, der nach dem von Claus Schenk Graf von Stauffenberg ausgeführten Attentat auf Adolf Hitler den Posten des Reichsjustizminister hätte einnehmen sollen, hatte ein neues „Nationalsymbol“ entworfen, das nach dem 20. Juli 1944 die Hakenkreuzflagge – und die zuvor verwandten Farben des Kaiserreichs – ablösen sollte.

Josef Wirmers „Kreuzflagge“ blieb in der jungen Bundesrepublik nach 1945 nicht unvergessen – und beinahe wäre sein Entwurf auf Betreiben der Unionsparteien zur neuen Nationalflagge Deutschlands geworden.

Warum die NOZ heute ausgerechnet den Flaggenentwurf eines der Widerstandskämpfer vom 20. Juli in die Nähe der „Hauptstadt der Bewegung“ (gemeint ist offensichtlich München als Keimzelle der Nazi-Bewegung) rückt?
Es muss eine Art Beissreflex sein, gegen alles, was man selbst nicht kennt. Vielleicht auch ein Reflex gegen die inhaltlich nur schwer zu fassende PEGIDA-Bewegung, die sich allen bisher gültigen Deutungsmustern, von dem was rechts und links ist, geschickt entzieht?

Vermutlich ist schlichte Unkenntnis der Geschichte, in einer Flagge der Widerstandsbewegung – ausgerechnet gegen die Nazis – ein Symbol von Rechtsradikalen zu sehen?
Vielleicht fehlt jungen Journalisten die Kenntnis unserer jüngeren Geschichte? Man sollte die Demonstrierenden von Dresden nicht in eine Ecke stellen, in die sie nicht hineinpassen. Nicht jede – einem jungen Facebook-Redakteur unbekannte Flagge – ist gleich der „Hauptstadt der Bewegung“ entsprungen.
In diesem Fall war es genau andersherum, die „Kreuzflagge“ war ein Symbol des Widerstands gegen die bis 1945 herrschende Nazi-Diktatur!

Ob diese Flagge auf eine Demonstration der PEGIDA-Bewegung gehört, das ist eine ganz andere Frage. Eines ist sie aber in keinem Fall: ein Beweis für die angeblich rechtsradikale oder gar neo-nazistische Gesinnung der tausenden Montags-Marschierer von Dresden.

Update 26.12.: nach kritischen Kommentaren auf Facebook und via Mail haben wir uns entschlossen die Headline ein wenig zu entschärfen

HP
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Flüchtlingsheim am Natruper Holz eröffnet

Flüchtlingsheim am Natruper Holz Osnabrück
Erstaufnahmelager im Natruper Holz

Vierter Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in Osnabrück eröffnet

„Das ist ein guter Tag für diejenigen, die aus großer Not zu uns geflüchtet sind und ein guter Tag für das Land und seine Kommunen“, so der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius (SPD). Der Innenminister begrüßte am Montag (22. Dezember 2014) die ersten Flüchtlinge am neu eingerichteten 4. Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Osnabrück.

Pistorius weiter: „Ich habe angekündigt, dass die ersten Menschen noch vor Weihnachten in die vierte Erstaufnahmeeinrichtung des Landes einziehen werden, dieses Versprechen haben wir heute eingelöst. Ich freue mich vor allem für die Menschen, die heute hier ankommen und ruhige Weihnachtsfeiertage begehen können. Wir können hier Kindern, Frauen und Männern, die auch vor Krieg, Verfolgung, Gewalt und großer Not aus ihrer Heimat geflohen sind, eine erste Zuflucht bieten.“

Der Innenminister zeigte sich über seine Heimatstadt erfreut: „Die Bürger der Stadt Osnabrück mit der hier vorhandenen beeindruckenden Friedens- und Willkommenskultur haben sich von Anfang an sehr offen für diese Idee gezeigt, sie wollen mitwirken und helfen. Ich bedanke mich auch bei der Stadt und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, dem staatlichen Baumanagement, dem Finanzministerium, dem neuen Betreiber und natürlich auch bei dem Personal in meinem Haus und in der Landesaufnahme- behörde, dass alle Vorbereitungen so schnell und reibungslos geklappt haben.“

Der Standort ist innerhalb von nur acht Wochen auf die Beine gestellt worden. Mit Hochdruck wurden einige Gebäudeteile im ehemaligen Klinikum am Natruper Holz umgebaut, um die ersten 158 Flüchtlinge unterbringen zu können. 2015 folgen weitere Baumaßnahmen, um die Einrichtung vollständig in Betrieb nehmen zu können. Das betrifft vorrangig den Rückbau der Krankenhausvorrichtungen. Nach Abschluss der Bauarbeiten zum Ende des kommenden Jahres sollen dort insgesamt 600 Flüchtlinge untergebracht werden

In Osnabrück halten sich die Flüchtlinge für einige Wochen auf, bevor sie dann auf die Kommunen weiterverteilt werden. Durch diesen 4. Standort in Osnabrück werden vor allem die Kommunen entlastet, weil sich die derzeit kurzen Vorlaufzeiten zur Aufnahme neuer Flücht- linge mittelfristig verlängern werden. Erst vor wenigen Wochen hatte das Land Niedersach-sen eine erste Außenstelle der LAB NI in Hildesheim eröffnet. Angesichts der anhaltend ho-hen Zugangszahlen von Flüchtlingen hält das Land bereits die Augen bzgl. eines möglichen fünften Standorts für die LAB NI offen.

Das Land hat ein umfassendes Betreuungs- und Beratungskonzept in der Einrichtung für die Flüchtlinge vorgesehen. Ob medizinische Versorgung, Sprachunterricht, soziale Betreuung oder Kinderbetreuung, die Diakonie wird als Gesamtbetreiberin diese Leistungen anbieten und damit die Aufnahmeeinrichtung nach den Maßgaben des Landes führen. „Die Flüchtlinge sind hier in guten Händen“, betont Pistorius.

Auch der Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert begrüßte die Flüchtlinge heute, er sagte: „Ich freue mich sehr darüber, dass das Land Niedersachsen, die Diakonie als Betreiberin und die Stadt Osnabrück diese Flüchtlingsaufnahmestelle so zügig realisieren konn-ten. Insbesondere danke ich den Osnabrückern für ihre große Hilfsbereitschaft. Die hier an-kommenden Flüchtlinge werden nur kurz in der Stadt bleiben. Ich hoffe, dass sie sich trotzdem in der Friedensstadt wohlfühlen werden.“

Friedemann Pannen, Superintendent im Ev.-luth. Kirchenkreis Osnabrück, sagt:
„Aufnahme, Fürsorge und Betreuung von Menschen, die in Not sind und Hilfe brauchen, sind das Urmotiv christlichen Handelns. Nicht umsonst ist der Leitspruch unserer Evangelischen Diakonie `Stark sein für andere` – wir machen uns stark für Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen. In diesem Sinne heißen wir Flüchtlinge herzlich willkommen und nehmen sie in unserer Mitte auf. Anders als es die PEGIDA-Demonstrationen in verschiedenen Orten Deutschlands momentan suggerieren wollen, herrscht in Osnabrück ein Klima des Willkommens mit Menschen aus anderen Kulturen, das uns die Aufnahme und Arbeit mit den Flüchtlingen erleichtert und dazu beitragen wird, dass Niedersachsen ein weihnachtliches Signal der Menschlichkeit und Solidarität mit den Schwächeren senden wird.“

Gerhard Töller vom Diakoniewerk Osnabrück:
„Die Diakonie dankt dem Ministerium für das Vertrauen, die Flüchtlinge betreuen zu dürfen. Wir sind stolz darauf, Vertragspartner des Ministeriums für Inneres und Sport zu sein.
Die gesamte Diakonie hat in den letzten Tagen mit aller Kraft für den Betrieb des Flüchtlings-hauses gearbeitet. Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diesen großartigen Einsatz.“

Hinrich Haake, der Geschäftsführer vom Diakonischen Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück: „Die Diakonie als Betreiber der vierten niedersächsischen Erstaufnahmeeinrichtung in Osnabrück hat es sich zum Ziel gesetzt, für die Flüchtlinge einen Ort des Ankommens und des Willkommens zu bieten. Wir wollen, dass sich die Bewohner bei uns wohl fühlen und gut auf Ihren weiteren Weg vorbereitet werden. Dabei werden wir auf die Unterstützung durch das Netzwerk der sozialen Hilfen und Einrichtungen der Stadt und das bürgerschaftliche En- gagement vieler Osnabrücker zählen können.“

PM: IM NDS, Foto: Pohlmann

 

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