HASEPOST
 
HASEPOST

2023 steht das Osnabrücker MIK ganz im Zeichen des Welthandels

Museum Industriekultur
Museum Industriekultur

Nachdem sich das vergangene Jahr im Museum Industriekultur (MIK) vor allem rund um das Thema Essen drehte, steht in diesem Jahr der Welthandel auf dem Programm. Eingerahmt sind die Ausstellungen vom Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Friede“.

39.000 Besucher lockte die Dauerausstellung „Future Food“ 2022 an den Piesberg, mit der man laut Museumsdirektorin Dr. Vera Hierholzer ein breiteres Publikum als in den Vorjahren erreichen konnte. Als „Schanierstelle zwischen Forschung, Unternehmen und Gesellschaft“ wolle das MIK auch in diesem Jahr Impulse für Dialog setzen.

Bereits am kommenden Sonntag (29. Januar) eröffnet ab 11 Uhr die fotografische Ausstellung „Industriekultur andernorts“, die Impressionen aus der ehemaligen Kokerei Hansa in Dortmund zeigt. In der kleinen Galerie über der Schachthalle präsentiert die Fotografische Gesellschaft Osnabrück den 1992 stillgelegten Ort, an dem jahrzehntelang aus Kohle Koks und Rohgas erzeugt wurde. Unregelmäßig zeigt das MIK die Industriekultur an anderen Orten, damit Besucherinnen und Besucher Vergleiche zur hiesigen Industrie ziehen können.

So sieht es im Museum Industriekultur aus. / Foto: Schulte
So sieht es im Museum Industriekultur aus. / Foto: Schulte

Zeitreise in die Osnabrücker Innenstadt

Der Startschuss für das Jahresmotto Welthandel fällt allerdings erst am 19. März mit der Fotoausstellung „Gute Geschäfte“. Fotografien der Osnabrücker Fotografen Rudolf Lichtenberg und Georg Bosselmann zeigen stadtbekannte Traditionsgeschäfte der heimischen Innenstadt. „Sie machen greifbar, wie sich Lebensgewohnheiten verschoben haben und wie sich die Innenstadt gewandelt hat“, fasst Hierholzer zusammen. Denn die Ausstellung zeigt: Der Online-Handel hat bereits einige Geschäfte aus der Stadt verdrängt. Einen ersten Vorgeschmack auf die Ausstellung gab es Osnabrückerinnen und Osnabrücker bereits Ende 2022 im Pop-Up-Quartier am Neumarkt zu sehen.

Möbelgeschäft Möllmann in der Krahnstraße um 1970 / Foto: Strenger
Möbelgeschäft Möllmann in der Krahnstraße um 1970 / Foto: Strenger

Die thematische Dauerausstellung „Welthandel. Geschichte, Gegenwart, Perspektiven“ wird dann ab dem 6. Mai im Magazingebäude zu sehen sein. Knapp 250 Exponate werden dort gezeigt, die den Bogen zwischen den ersten Globalisierungszügen ab dem 16. Jahrhundert bis zur heutigen Robotik schlagen sollen. Wie hängen Handel und Frieden zusammen? Welche Chancen und Risiken bietet der Welthandel? Und wie kann er nachhaltiger gestaltet werden? Das sind Fragen, die die Dauerausstellung schlaglichtartig beleuchten soll. „Wir wollen an dieser Stelle sensibilisieren und einen Dialog anregen“, erklärt die Museumsdirektorin. Um auch die Region an dieser Stelle einzubeziehen, wird es – ähnlich wie bei der Ernährungs-Ausstellung – eine regionale Spur geben. „Außerdem wird es eine ‚aktive Spur‘ für Kinder und Jugendliche geben, an denen sie Vieles selbst ausprobieren können und spielerisch das doch recht komplexe Thema erfahren können.“ Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 15. Oktober.

Weltweit werden täglich unzählige Tonnen Waren verschifft. / Foto: MIK
Weltweit werden täglich unzählige Tonnen Waren verschifft. / Foto: MIK

Im August wird dann im Rahmen des Basislager Piesberg in Zusammenarbeit mit der Seebrücke Osnabrück und Fridays For Future Osnabrück Textilkunst präsentiert. William Adjété Wilson thematisiert im Rahmen des Projekts „375 Jahre Westfälischer Friede – (Post)koloniale Erweiterungen“ vom Exil e. V. in seinen aus zahlreichen Stoffbildern genähten Werken Sklavenhandel und Rassismus. Den Abschluss bilden dann ab dem 5. November die Fotografien von Phillip Sulke, der in „40 Days 40 Nights“ den Welthandel auf den Ozeanen in Vogelperspektive einfängt.

Diese Projekte bleiben

Obwohl thematisch das Industriemuseum einmal auf links gekrempelt wird, bleiben bewährte Veranstaltungsformate und Kooperationen auch in diesem Jahr bestehen. So wird das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) auch 2023 einen Einblick in seine Arbeit geben. Thema in diesem Jahr: intelligente Paketzustellung in Städten. Außerdem wird es wieder eine sonntägliche Veranstaltungsreihe mit den Akteuren rund um den Piesberg geben. Dann steht natürlich wieder der beliebte Kulturflohmarkt (2. Juli) oder auch das Bergfest (3. September) auf dem Programm. Beim Bergdinner (17. Juni), das im vergangenen Jahr seine Premiere feierte, wird Koch Helge Weber wieder zahlreiche Osnabrückerinnen und Osnabrücker an der gedeckten Tafel in historischem Ambiente verköstigen. Spielzeugliebhaber können sich außerdem den 3. Dezember vormerken, dann findet wieder die weihnachtliche Piesberger Spielzeugbörse statt.

Neuer Spielplatz direkt am Museum

Im vergangenen Jahr bot das MIK 243 schulische Angebote an. „Als zentrale Osnabrücker Kulturinstitution ist das MIK in jeder Hinsicht ein wichtiger Kultur-, aber auch Lernort, den jährlich über 200 Schulklassen besuchen“, ordnet Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann die museumpädagogische Arbeit ein. Künftig können sich Kinder auf dem großen Spielplatz neben dem Museum austoben, der bis Ostern fertiggestellt werden soll. Auch die beliebte Ferienbetreuung wird wieder stattfinden.

Noch sind die Bauarbeiten für den neuen Spielplatz am MIK in vollem Gang. / Foto: Schulte
Noch sind die Bauarbeiten für den neuen Spielplatz am MIK in vollem Gang. / Foto: Schulte

Unterstützt wird die Arbeit des MIK von der Stadt, der Sparkasse Osnabrück und dem Verein zur Förderung des Museums Industriekultur. Für den Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Johannes Hartig zeige sich im neuen Programm erneut die „schöne Entwicklung für die Region“. Bereits seit 1998 ist die Sparkasse Hauptgesellschafter des Museum. Der Förderverein mit heute 125 Mitgliedern stärkt dem Museum schon seit gut 33 Jahren den Rücken. Für den Vorsitzenden Kai Stolzenberg soll das MIK in der Region noch präsenter werden, denn es werde seiner „Bedeutung noch nicht gerecht“. Im vergangenen Jahr etwa schaffte der Förderverein ein museumseigenes Lastenrad an, das bereits bei der Kulturnacht Blicke auf sich zog.

Alle weiteren Infos rund um die Pläne des Museums für 2023 gibt es hier.

AFP

Esken beklagt weit verbreitete Kinderarmut in Deutschland

Foto: Kinder hinter einem Gitter, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die SPD-Chefin Saskia Esken hat angesichts der jüngsten Bertelsmann-Studie eine weit verbreitete Kinderarmut in Deutschland beklagt. „20 Prozent unserer Kinder und 25 Prozent der jungen Erwachsenen leben in Armut – das bedeutet Mangel, Verzicht, Scham und eine schwere Einschränkung ihrer Chancen auf Bildung und Teilhabe“, sagte Esken der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

„So können 25 Prozent der Grundschüler nicht genügend gut zuhören, sich artikulieren, lesen, schreiben und rechnen, um die Schule mit Erfolg abzuschließen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Diese Zustände sind nicht hinnehmbar“, sagte die SPD-Vorsitzende. „Eine Gesellschaft, die nicht genug in ihre Kinder investiert, verspielt ihre Zukunft.“

AFP

Gasverbrauch bleibt unter Vorjahren

Foto: Heizkostenverteiler, über dts Nachrichtenagentur

Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Gasverbrauch in Deutschland bleibt unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die Temperaturen seien in den letzten 14 Tagen 2,5 Grad Celsius „kälter“ gewesen als in den Vorjahren, teilte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Donnerstag mit.

Der temperaturbereinigte Verbrauch habe in dieser Zeit 19,5 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 gelegen. „Und damit im angespannten Bereich“, so Müller. Die Bundesnetzagentur fordert seit Monaten einen um mindestens 20 Prozent reduzierten Verbrauch. Die Gasspeicher in Deutschland leeren sich unterdessen, bleiben aber für die Jahreszeit gut gefüllt.

Stand Dienstagabend waren die Reservoirs zu 83,75 Prozent voll, und damit 1,07 Prozent weniger als am Vortag, wie aus Daten des Verbandes europäischer Gas-Infrastrukturbetreiber hervorgeht.

AFP

Glatteis sorgt für Chaos in Osnabrücker Kliniken – Marienhospital sagt alle planbaren OPs ab

(Symbolbild) Klinikum Osnabrück
Symbolbild: Klinikum Osnabrück

Die Glätte in den Morgenstunden macht sich mittlerweile auch in den Osnabrücker Kliniken bemerkbar. Während die Polizei auf Anfrage noch mitteilte, dass es bei zahlreichen Unfällen überwiegend zu Blechschäden gekommen sei, laufen die Notaufnahmezentren der Krankenhäuser aktuell regelrecht über.

„Wir haben aktuell 66 Patienten aufgrund des Glatteises, das ist fünf- bis sechsmal so viel wie üblich“, erklärt Dr. med. Lars R. Herda, Chefarzt des Notaufnahmezentrum im Klinikum Osnabrück. Zwar könne der größte Teil ambulant versorgt werden, doch „bei 13 Prozent der Patienten handelt es sich um schwere Verletzungen wie Brüche, die noch heute operiert werden müssen“.

Im Klinikum habe man daher zusätzliches Personal rekrutiert und einen weiteren OP-Saal in Betrieb genommen. Angesichts etwas gestiegener Temperaturen nehme die Zahl der neu ankommenden Patienten zwar leicht ab, aber: „Es kommen immer noch einige Verletzte zu uns, die es zunächst zuhause versucht haben oder deren Hausarzt nicht erreichen konnten“, berichtet Herda.

Auch im Marienhospital sorgte die Glätte für Chaos: „Aufgrund der Glätteunfälle haben wir für heute alle planbaren OPs abgesagt. Unser Team hat bis jetzt schon über 80 Patientinnen und Patienten behandelt, aber weiterhin ist es sehr voll in unserer Notaufnahme. Hinzu kommt, dass auch einige Kolleginnen und Kollegen ausgefallen sind, da sie selbst gefallen oder mit dem Fahrrad gestürzt sind. Es sind vor allem Hand- und Sprunggelenkbrüche sowie Unterschenkelbrüche, die zum größten Teil operiert werden müssen“, so Prof. Dr. Uwe Joosten.

AFP

Verteidigungsministerium legt Wiederbeschaffungsliste vor

Foto: Verteidigungsministerium, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Parallel zur Ankündigung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die Waffenlücken der Bundeswehr rasch schließen zu wollen, hat die Bundesregierung Mitgliedern des Haushaltsausschusses des Bundestags eine erste Liste übersandt, aus der hervorgeht, welches Material, das aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine abgegeben wurde, wieder beschafft werden soll. In dem Dokument werden 43 Einzelposten aufgelistet, wie die „Bild“ in ihrer Freitagausgabe schreiben wird.

Ersatz soll es demnach unter anderem geben für schweres Gerät wie die 14 abgegebenen Panzerhaubitzen 2000, für 50 Allschutz-Transportfahrzeuge Dingo, 30 MG3 für Bergepanzer oder für 35 LKW 8×8 mit Wechselladesystem. Außerdem ersetzt werden sollen die fünf Mehrfachraketenwerfer MARS II mit Munition, 100 Maschinengewehre MG3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen, aber auch Güter wie 216 Stromerzeuger und 28.000 Gefechtshelme. Nachbeschafft werden sollen unter anderem 18.500 Schuss Artilleriemunition (155 mm), Munition für Mehrfachraketenwerfer MARS II, 3.000 Patronen „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke, 14.900 Panzerabwehrminen, 22 Millionen Schuss Handwaffenmunition, 100.000 Handgranaten DM 51, 5.300 Sprengkörper 500g (formbar DM 52), 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln, 350.000 Zünder und Ersatzteile für das Maschinengewehr M2. Auch Bekleidung und persönliche Ausrüstung stehen auf der Liste für Nachbeschaffungen für die Truppe: 116.000 Kälteschutzjacken, 80.000 Kälteschutzhosen, 240.000 Wintermützen, 600 Schießbrillen, 14.000 Schlafsäcke, 200 Zelte und 405.000 Rationssätze Verpflegung/Einpersonenpackungen (EPa). Nicht wiederbeschafft werden hingegen unter anderem 2.700 Fliegerfäuste vom Typ Strela, 50 Bunkerfäuste, 15 Paletten Bekleidung, 280 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen), 1.200 Krankenhausbetten, 60 OP-Leuchten, 353 Nachsichtbrillen sowie 36.400 Wolldecken.

Laut „Bild“-Bericht liegt im Haushaltsausschuss auch bereits die Vorlage für die Ersatzbeschaffung der Panzerhaubitze 2000 und deren Bewaffnung (Geschoss 155 mm, DM121, DF20) vor. Auch die Nachbeschaffung von Panzerabwehrrichtminen (DM 22) wurde demnach bereits in die Wege geleitet. Die Bundeswehr bekommt nun außerdem, wie zuvor die Ukraine, das moderne Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM. Im Ausschuss liegt eine Vorlage zur Beschaffung von acht Feuereinheiten mit Führungs- und Aufklärungskomponenten, wie es weiter heißt.

AFP

DAX bleibt am Mittag im Plus – Anleger mit SAP unzufrieden

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der DAX ist am Donnerstagmittag im Plus geblieben. Um 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 15.100 Punkten berechnet und damit 0,1 Prozent über Vortagesschluss.

Papiere von SAP waren gegen den Trend im Minus und das mit einem Abschlag von fast vier Prozent deutlich. Das Restrukturierungsprogramm, bei dem der Softwarehersteller 3.000 Stellen streichen will, stößt damit nicht nur unter Mitarbeitervertretern, sondern auch bei Investoren auf Kritik. Es sei zwar positiv, dass das Management „nicht mit der Sense durch das Unternehmen schreitet, sondern Personalentscheidungen entlang des Portfolios ausrichtet“, sagte Andreas Hahn, Vorsitzender des europäischen Betriebsrats, dem „Handelsblatt“. Aber: „Bei einem trotz widrigster Umstände so guten Ergebnis einen Personalabbau durchzuführen, halte ich für grundlegend falsch.“ SAP hatte am Donnerstag ein „gezieltes Restrukturierungsprogramm in ausgewählten Bereichen des Unternehmens“ angekündigt. Ziel sei es, „den Fokus stärker auf strategische Wachstumsbereiche zu legen“, sagte Vorstandssprecher Christian Klein. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0903 US-Dollar (-0,09 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9171 Euro zu haben.

AFP

Pistorius verspricht Leopard-Lieferung spätestens Anfang April

Foto: Bundeswehr-Panzer „Leopard 2“, über dts Nachrichtenagentur

Altengrabow (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verspricht die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine spätestens bis Anfang April. „Auf den Tag genau kann ich es nicht sagen“, sagte der Minister am Donnerstag bei einem Truppenbesuch auf dem Übungsplatz Altengrabow in Sachsen-Anhalt.

Eventuell würden die Panzer auch schon Ende März in der Ukraine sein. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Marder werde in Munster durchgeführt und „in den nächsten Tagen“ beginnen. Die Ausbildung am Leopard werde „etwas später“ anfangen, sagte Pistorius. Der Bundeskanzler hatte am Vortag nach einer monatelangen Hängepartie die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine zugesagt.

AFP

Corona-Pandemie mit großem Einfluss auf Sprachstörungen bei Kindern

(Symbolbild) Kinder
(Symbolbild) Kinder

Diagnose „F80“: Sprachentwicklungsstörungen sind bei Kindern in Niedersachsen der häufigste Ursache für eine Heilmittelbehandlung. Mehr als 13.000 von insgesamt rund 22.000 betroffenen AOK-versicherten Mädchen und Jungen, die im Jahr 2021 eine Sprachtherapie erhalten haben, waren zwischen fünf und sieben Jahre alt. Hat die COVID-19-Pandemie die Häufigkeit von Sprachstörungen und therapeutischer Versorgung verändert?

Ja, ergibt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für den aktuellen Heilmittelbericht. So gingen sprachtherapeutische Behandlungen in Niedersachsen (analog zum Bundesdurchschnitt) während der ersten Corona-Phase im Jahr 2020 zurück. Während vor Corona pro Quartal durchschnittlich 5,4 Prozent der Kinder zwischen fünf und sieben Jahren behandelt wurden, waren es im zweiten bis vierten Quartal 2020 nur 5 Prozent. Im ersten Quartal 2021 stieg der Anteil wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.

Bei der Behandlungsintensität wurde Anfang 2021 ein Höchstwert erreicht. So
erhielt jedes Kind im ersten Quartal durchschnittlich 11 Therapiesitzungen. Nach dem Spitzenwert ist die Rate im Verlauf des Jahres wieder gesunken und hat mit 10,4 Behandlungen je Kind im dritten und vierten Quartal 2021 das durchschnittliche Niveau der Vor-Pandemie-Zeit erreicht. Auch die Häufigkeit der ärztlich dokumentierten Sprachentwicklungsstörungen hat sich verändert. Waren vor Corona pro Quartal durchschnittlich 14.000 aller AOK-versicherten Kinder zwischen fünf und sieben Jahren betroffen, waren es in den ersten Pandemie-Monaten zwischen April und Dezember 2020 pro Quartal nur etwa 13.000 – dies entspricht im Vergleich zum Vor-Pandemie-Zeitraum
einem Rückgang von fast 8 Prozent.

Fit für die Schule

Da gerade zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 Lockdown-bedingt Arzttermine verschoben wurden, vermuten die WIdO-Experten, dass Sprachentwicklungsstörungen bei den Kindern nicht erkannt und somit auch nicht behandelt werden konnten. Durch Nachholeffekte und Normalisierung der Zahlen sei aber nicht davon auszugehen, dass die Sprachentwicklung von Kindern in der Pandemie-Zeit trotz der Einschränkungen einen größeren Schaden genommen hätte. Trotzdem komme es auch in der Zukunft auf das bewährte Zusammenspiel von Eltern, Kindergärten, Ärzten und Sprachtherapeuten an, um Kinder in ihrer Sprachentwicklung zu unterstützen. Da diese mit etwa fünf Jahren weitestgehend abgeschlossen ist, wird bei der zu dieser Zeit anstehenden U9-Untersuchung besonders darauf geachtet, ob die Kinder alle sprachlichen Meilensteine gemeistert haben und fit für die Schule sind.

AFP

Frosch „Smarty“ aus der Quakenbrücker Innenstadt geklaut worden

Froschfigur / Foto: Polizei
Froschfigur / Foto: Polizei

Der Quakenbrücker Frosch „Smarty“ ist aus der Innenstadt entwendet worden.

Am vergangenen Donnerstag (19. Januar) wurde in der Lange Straße 11a der Quakenbrücker Innenstadt eine Werbefigur gestohlen. Die Tat ereignete sich zwischen 17 Uhr und 18 Uhr. Bei der Figur handelt es sich um einen sogenannten Quakenbrücker Frosch, hier mit dem Namen „Smarty“. Der sitzende Frosch ist etwa 75 x 85 cm groß und auffällig bemalt (siehe Foto).

Wer Hinweise zum Diebstahl oder zum Verbleib der Werbefigur geben kann, meldet sich bitte bei der Polizei in Bersenbrück unter 05439/9690.

AFP

Weniger Lebensmittelverschwendung: Immer mehr Osnabrücker Geschäfte bei „Too Good To Go“ dabei

In Osnabrück gibt es immer mehr Angebote in der App "Too Good To Go". / Foto: Guss
In Osnabrück gibt es immer mehr Angebote in der App "Too Good To Go". / Foto: Guss

Über die App „Too Good To Go“ können Restaurants und Geschäfte übrig gebliebene Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer verkaufen. Osnabrückerinnen und Osnabrücker können vermehrt auch bei heimischer Gastronomie und im Einzelhandel Lebensmittel vor der Tonne rettten.

Jeden Tag werden in Cafés, Bäckereien oder Supermärkten etliche noch gute Lebensmittel weggeworfen, weil sie tagsüber nicht über die Ladentheke gingen. 2015 entstand „Too Good To Go“ deshalb in Dänemark aus der Idee heraus, Lebensmittel nicht einfach zu verschwenden, sondern weiterhin essbare Lebensmittel auch zu essen. 2016 schwappte die App dann auch nach Deutschland, Ende 2017 waren die Gründer in Die Höhle der Löwen“ zu sehen. Dort schlossen sie mit allen fünf Löwen einen Deal in Höhe von einer Millionen Euro ab. Seit Gründung konnten allein in Deutschland bereits 9,3 Millionen Menschen per App in 17.851 Betriebe über 22 Millionen sogenannte Magic Bags retten.

So geht’s

Doch wie funktioniert das Prinzip eigentlich? Die App kann kostenfrei im App oder Play Store heruntergeladen werden. Nach der Erstellung eines Accounts können Vorlieben – etwa vegetarische Lebensmittel oder eine bestimmte Abholzeit – sowie der Standort ausgewählt werden. Schon erscheinen die ersten abholbereiten Tüten (Magic Bags) für einen Bruchteil des Originalpreises im ausgewählten Umkreis in der App. Oft besteht nur ein kleines Abholfenster vor Ladenschluss, einige Supermärkte wie Denns Biomarkt bieten sogar während der gesamten Öffnungszeiten eine Abholung an. Habe ich mich für eine Rettertüte entschieden, kann ich diese in der App reservieren. Per PayPal, Kreditkarte oder Apple Pay ist damit die Tüte gesichert, die dann zur entsprechenden Zeit vor Ort abgeholt werden kann. Der Inhalt der Tüte variiert täglich – das, was nicht verkauft wurde, findet dort seinen Platz. Darunter können auch Lebensmittel sein, die das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten haben. Im Geschäft muss dann das Handy mit der Bestellung vorgezeigt werden und die Bestellung entsprechend als abgeholt markiert werden.

An 45 Stellen können regelmäßig sogenannte Magic Bags in Osnabrück abgeholt werden. / Screenshot
An 45 Stellen können regelmäßig sogenannte Magic Bags in Osnabrück abgeholt werden. / Screenshot

Teilnehmende Geschäfte in der Hasestadt mehr als verzehnfacht

Bereits 2018 testete unsere Redaktion das Retter-Angebot in Osnabrück, das damals noch recht übersichtlich war. Lediglich vier Unternehmen boten übrig gebliebene Lebensmittel an. Unser Fazit damals: sehr gut. Etwa viereinhalb Jahre später gibt es deutlich mehr Auswahl in der Hasestadt. An 45 Stellen (Osnabrück plus fünf Kilometer) können regelmäßig Speisen abgeholt werden, die sonst im Müll landen müssten (Stand 26. Januar). Ganz neu dabei sind das orientalische Restaurant Mosaik und die Pizzeria Da Franco in der Möserstraße. In der Regel werden die Tüten für einen Preis zwischen 2,50 und 5 Euro angeboten.

Bäckereien:

  • Bäckerei Welp
  • Brezelbäckerei Ditsch
  • Brinkhege
  • Good Food Bakery
  • Kiepenkerl Bäckerei
  • Schäfer’s

Restaurants, Cafés und Bistros:

  • Boni Kaffeerösterei
  • China Garten
  • Da Franco
  • Dadas Ocakbasi
  • Genusshöfe
  • Gourmet Tempel
  • Ichiban Chen Sushi Grill
  • Leysieffer (auch Werksverkauf)
  • Mosaik
  • M&C Döner
  • Nordsee
  • Pans Kitchen
  • Starbucks
  • Sushi Palace
  • Tasty Vegan

Supermärkte:

  • Asien Markt
  • Bioladen Ambrosia & Nektar
  • Brörmann
  • Denns Biomarkt
  • Reformhaus Bacher
  • Shami House Supermarkt
  • Superbiomarkt

Sonstiges:

  • Aral mit REWE To Go
  • Hof Hauswörmann
  • Mensa der Handwerkskammer
  • Metzgerei Philipp Büning
  • Oase in der Q1 Tankstelle
  • Shell Café
  • Star Tankstelle
  • Violas‘

Konkurrenz zur Tafel?

In Zeiten, in denen die Tafeln durch steigende Preise in allen Lebensbereichen am Limit arbeiten und Spenden dringender gebraucht werden als zuvor, stellt sich natürlich die Frage, ob das „Too good to go“-Geschäftsmodell mit den Lebensmittelspenden an die Tafel konkurriert? Das Unternehmen ist sich allerdings sicher, dass bei den 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, die allein in Deutschland jährlich im Müll landen, niemand leer ausgeht. „Die Tafel und wir, das sind komplementäre Systeme“, sagte der Deutschland-Chef des dänischen Startups Wolfgang Hennen in einem Interview dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Für viele Partnerbetriebe sei das Konzept eine Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung. Was über Spenden hinaus übrig bleibt oder aus hygiene-rechtlichen Gründen nicht gespendet werden darf, wird dann via App vor der Tonne gerettet.

AFP