Historische Kohlenwäsche trifft am MIK auf Künstliche Intelligenz

Dr. Henning Gösling vom DFKI und Dr. Vera Hierholzer freuen sich darauf, Forschung bald zum Anfassen in Osnabrück zu präsentieren. / Foto: Schulte

Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI) hautnah erleben – das ist das Ziel vom Museum Industriekultur (MIK) und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). In der historischen Kohlenwäsche, die jahrelang leer stand, können Osnabrückerinnen und Osnabrück jetzt einen Einblick in aktuelle Forschung erhalten.

Ausprobieren, anfassen und anschauen – so soll es ab sofort in der Kohlenwäsche des MIK laufen. Dort, wo vor 150 Jahren Kohlen zerkleinert, gesäubert und sortiert wurden, werden heute neuste Technologien des DFKI ausgestellt. Am Sonntag (4. September) von 11 bis 15 Uhr wird die Werkstatt zum ersten Mal für Interessierte geöffnet.

Und um ihn dreht sich alles in der alten Kohlenwäsche: ein Porsche-Traktor von 1961 / Foto: DFKI / Tobias Schwertmann
Und um ihn dreht sich alles in der alten Kohlenwäsche: ein Porsche-Traktor von 1961. / Foto: DFKI / Tobias Schwertmann

Ausgestellt ist ein Porsche-Traktor von 1961, der heute so nicht mehr gebaut wird. Ebenso können Besucherinnen und Besucher erfahren, wie mithilfe einer Augmented Reality-Brille (AR) Anwenderinnen und Anwender bei landwirtschaftlichen Prozessen Hilfe erhalten. Das dicke Handbuch des Traktors wurde digitalisiert, sodass mithilfe von AR-Technologien bei Problemen und Fragestellungen unterstützt werden können. Zudem wird ein Achsschenkel ausgestellt, dessen kaputtes Bauteil durch ein 3D-gedrucktes Bauteil ersetzt werden konnte. Denn mithilfe von KI können Schäden klassifiziert und identifiziert werden, an welcher Stelle das Bauteil repariert werden kann. “Dazu müssen natürlich historische Pläne oder Zeichnungen wie hier im MIK vorhanden sein”, so Dr. Friedemann Kammler, stellvertretender Forschungsbereichsleiter „Smart Enterprise Engineering“ am DFKI.

Tobias Dreesbach vom DFKI platziert das reparierte Bauteil am alten Traktor. / Foto: Schulte
Tobias Dreesbach vom DFKI platziert das reparierte Bauteil am alten Traktor. / Foto: Schulte

Gemeinsam mit Bürgern Ideen entwickeln

Ziel ist es, Formen der sogenannten Citizen Sciene zu schaffen. Bürgerinnen und Bürger können und sollen sich mit der Forschung auseinandersetzen und eigene Ideen einbringen. “Wir wollen von den Bürgern lernen”, so Kammler. Wie nutzen sie KI oder gewisse Software? Mit diesem Projekt wolle man Themen bürgernah aufbereiten und nicht nur hinter verschlossenen Türen der Wirtschaft präsentieren. Und es lohne sich regelmäßig zu kommen: “Hier werden immer wieder neue und ganz unterschiedliche Projekte ausgestellt.” So könne man sich von der Arbeit in der Forschung ein noch viel besseres Bild machen, denn auch da bleibt die Welt nicht stehen, sondern ist stets im Wandel.

Wie kann AR in der Landwirtschaft helfen? Unter anderem das erklären Forscher des DFKI. / Foto: Schulte
Wie kann AR in der Landwirtschaft helfen? Unter anderem das erklären Forscher des DFKI. / Foto: Schulte

Kooperation noch weiter ausbauen

“Wir eröffnen die historische Kohlenwäsche quasi neu”, freut sich Dr. Vera Hierholzer, Geschäftsführende Direktorin des MIK. Denn Ziel des Museums sei es, sich nicht nur der Geschichte, sondern auch aktuellen Themen der Gegenwart zu widmen. “Wir wollen neue Technik mit Vergangenem zeigen, um über die Zukunft nachzudenken”, fasst Jan Tönnies vom MIK zusammen. Und die Arbeit mit dem DFKI soll noch weiter intensiviert werden. Gemeinsam überlege man, sich um Fördergelder zu bemühen und erste Ideen gebe es bereits, wie man bei der kommenden Ausstellung um Thema Welthandel zusammenarbeiten könne.

Weitere Termine für die offene Werkstatt sind der 18. September von 11 bis 15 Uhr sowie der 2. November von 11 bis 14 Uhr. Das DFKI wird im kommenden Jahr in das neu entstehende Coppenrath Innovation Centre im alten Ringlokschuppen ziehen.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion