Am Sonntagmittag (4. Juni) kam es auf der Mindener Straße in Osnabrück zu einem Autounfall mit mehreren Zusammenstößen. Eine der Kollisionen ereignete sich, während sich der Unfallwagen auf dem Dach befand.
Gegen 12 Uhr befuhr ein 39-Jähriger mit seinem Skoda Octavia die Mindener Straße stadtauswärts. An der Kreuzung Lüstringer Straße beabsichtigte der Mann aus Hilter nach rechts abzubiegen und missachtete dabei die rot anzeigende Ampel. Aufgrund dessen kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Seat Ibiza, der von links kam. Er überschlug sich und kollidierte in Dachlage mit einem Seat Ateca, der an der roten Ampel wartete.
Neben Sachschäden auch sechs Verletzte
Bei dem Unfall wurden eine Person schwer und fünf Personen leicht verletzt. Lediglich ein Unfallbeteiligter blieb unverletzt. Alle verletzten Personen wurden von dem Rettungsdienst in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. An allen drei Fahrzeugen entstanden Sachschäden. Der Skoda Octavia und der Seat Ibiza waren nicht mehr fahrtüchtig und mussten abgeschleppt werden. Im Rahmen der Unfallaufnahme kam es zu örtlichen Verkehrsbeeinträchtigungen.
Paris (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma erwägt nach heftigen Ausschlägen bei Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, kurz CDS) von Banken im März Konsequenzen. „Wir prüfen, ob es am Markt für Kreditausfallversicherungen für einzelne Unternehmen Reformbedarf gibt“, sagte Esma-Chefin Verena Ross dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).
Dieser Markt sei relativ illiquide. „Deshalb können Marktteilnehmer Kurse hier mit wenigen Transaktionen stark bewegen.“ Mit CDS können sich Investoren gegen den Zahlungsausfall von Instituten absichern, aber auch auf eine negative Entwicklung von Banken wetten. Ross sieht bei einer möglichen Reform des Marktes vor allem zwei Ansatzpunkte: mehr Transparenz und mehr Aufklärung.
„Wir gehen der Frage nach, ob der Signalwert, den die Entwicklung von Kreditausfallversicherungen für größere Märkte wie den Aktienhandel hat, überbewertet wird“, sagte sie. Sollte dem so sein, müsste man überlegen, wie man dieses Problem angehen können, beispielsweise durch mehr Aufklärungsarbeit bei Investoren. Darüber hinaus wünscht sich die Esma-Chefin mehr Transparenz. „Aktuell können wir nur Transaktionen von EU-Marktteilnehmern nachvollziehen, deren Geschäfte über Börsen oder Abwicklungshäuser laufen“, sagte Ross.
„Wenn Geschäfte direkt zwischen Banken oder Investoren abgewickelt werden oder zwischen zwei Nicht-EU-Marktteilnehmern stattfinden, haben wir keinen Einblick. Die Transparenz ist also noch nicht so hoch, wie sie sein sollte.“
Foto: Banken-Hochhäuser, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat auf der Digitalmesse „Republica“ Werbung für die Einführung eine neues computergestützten Zentralbankgeldes gemacht, den sogenannten „digitalen Euro“. Erstens ermögliche diese Technik innovative neue Anwendungen, zweitens eine gewisse Souveränität, damit man bei Zahlungssystemen nicht mehr auf die Amerikaner angewiesen sei, und drittens sollten alle normalen Bürger damit die direkte Möglichkeit bekommen, auf Zentralbankgeld ohne Umweg über kommerziellen Anbieter zuzugreifen, sagte Lindner.
„Wir zahlen alle immer mehr digital, da sollte es auch andere Anbieter geben als Paypal und Mastercard“, so der Finanzminister. Das System solle eine gewisse Anonymität ermöglichen, sagte Lindner.
Foto: Christian Lindner am 05.06.2023, über dts Nachrichtenagentur
Frische Betonblöcke für die Page. / Foto: Pohlmann
Am Montagmorgen rollte erneut ein Schwerlast-LKW an, um weitere 180 Betonblöcke entlang der Pagenstecherstraße im Stadtteil Hafen abzuladen.
Bereits im Mai wurde entlang der Pagenstecherstraße in der Gegenfahrtrichtung die Benutzung der Parkbuchten mit Betonblöcken blockiert.
Die Entscheidung, massenhaft Beton-Quader zu kaufen, folgt auf den gescheiterten Versuch der SPD und Grünen, die Page einspurig zu machen. Dieser Plan und ein radikaler Alternativvorschlag zur Fällung von Straßenbäumen für einen breiteren Fahrradweg wurden von einem Gutachter und später im Stadtrat abgelehnt.
Betonpoller als Folge gescheiterter Pläne
Angesichts des unerfüllbaren Vorhabens, die Fahrspur zu reduzieren oder Bäume zu fällen, sollen nun alle Parkplätze entlang der als „Automeile“ bekannten Page unbrauchbar gemacht werden, um die Sicherheit der Fahrradfahrer zu gewährleisten.
Stadt dachte diesmal an Platz für „Blitzer“
Nachdem bei der ersten Verlegeaktion kein Platz für „Blitzer“ geblieben war, wurde nun eine Lücke vor dem Autohaus Weller vorgesehen. Wer hier in Zukunft ein einzelnes Fahrzeug sieht, sollte besser vom Gas gehen.
Hier wurde Platz für einen „Blitzer“ gelassen, vor dem Autohaus Weller. / Foto: Pohlmann
Zweifel an der Wirksamkeit von Betonpollern
Trotz des unbestrittenen Risikos für „Dooring“-Unfälle auf der Page, ist die Frage der statistischen Signifikanz, basierend auf einem einzigen derartigen Unfall in fünf Jahren, umstritten.
Ein oft in die Diskussion eingebrachter tragischer Unfalltod einer jungen Radfahrerin, wurde nach Stand der Ermittlungen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ausgelöst.
Die vor drei Jahren verunglückte Radfahrerin befuhr zum Unfallzeitpunkt den Gehweg und der Unfall passierte an einer Stelle, an der überhaupt keine PKW-Parkplätze entlang der Straße vorhanden sind.
Visualisierung „Pagenstecherstraße mit Blumenbeeten“ / Grafik: Pohlmann
Basel/Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Der Sozialwissenschaftler Oliver Nachtwey hat den Polizeieinsatz in Leipzig gegen Demonstranten am Wochenende scharf kritisiert. „Diese Form von, tatsächlich, Rasterfahndung, auch polizeilicher Verhandlung nach körperlichen oder Aussehensmerkmalen ist auch für eine Demokratie nicht würdig“, sagte er am Montag dem Sender Phoenix.
Das Vorgehen der Polizei habe „auch ein wenig die unguten Erinnerungen an die 70er-Jahre zurückkommen lassen, wo dann Menschen gescannt werden sollten nach ihrem Aussehen, ob sie denn links ausschauten, ob sie ökologisch ausschauten oder Rastalocken hätten“, fügte er hinzu. Darüber hinaus habe das Verbot der Demonstrationen und die „systematische Verhinderung der Mobilisierung“ auf Autobahnen und im Zugverkehr viele Leute abgeschreckt, die „wirklich demokratische Anliegen hatten“. Zudem kritisierte Nachtwey die Berichterstattung zu den Protesten: „Dann hat man den Eindruck, es gibt gerade eine gewalttätige linke Szene, während man sehr stark nicht in Betracht zieht, dass das große Problem in Deutschland der gewalttätige Rechtsextremismus ist.“ Die radikale linke Szene in Deutschland sei klein geworden und auch in ihrer Gesamtheit weniger militant, so Nachtwey.
Infolge der Verurteilung der Studentin Lina E. hatte es am Wochenende in Leipzig Proteste gegeben, bei denen es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war. Unter anderem wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag über zehn Stunden lang rund 300 Personen von der Polizei eingekesselt, um ihre Identitäten festzustellen. Unter den Eingekesselten sollen sich auch Minderjährige befunden haben.
Foto: Oliver Nachtwey, über dts Nachrichtenagentur
Dax schiebt sich bis zum Mittag ins Plus – Banken weiter im Fokus
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Montag seine anfänglichen Zuwächse bis zum Mittag weitgehend wieder eingebüßt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.056 Punkten berechnet und damit nur knapp über dem Schlussniveau vom Vortag.
Gewinne konnten am Mittag trotzdem unter anderem die Aktien der Deutschen Telekom sowie die Autowerte der Porsche Holding, von Daimler Truck und Volkswagen verbuchen. Am Ende der Kursliste rangierten unterdessen Infineon und Zalando. „Trotz der Rückkehr des Deutschen Aktienindex über die 16.000er-Marke trauen sich potenzielle Käufer noch nicht wirklich auf das Börsenparkett“, sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. So könne in diesen Tagen die Wall Street einiges von dem wieder aufholen, was sie in den vergangenen Monaten gegenüber den davoneilenden Indizes auf dem alten Kontinent verloren hätten.
Es sehe so aus, als würde vermehrt Kapital von Europa zurück in die USA umgeschichtet – „bei einem Plus zum Beispiel im Dax von fast 40 Prozent in nur acht Monaten auch nicht ganz unverständlich“, so der Marktanalyst. Der Ölpreis der Sorte Brent reagierte am Montagmorgen auf die überraschende Förderkürzung von Saudi-Arabien mit einem Aufschlag von fast zwei Prozent und notierte damit auf dem höchsten Stand seit einem Monat. „Saudi-Arabien will im Alleingang seine Ölförderung im Juli um eine weitere Million Barrel pro Tag drosseln und damit dem Rückgang der Rohölpreise entgegenwirken“, so Oldenburger. Der „kühne Schritt“ des wichtigsten Mitglieds des Bündnisses zeige auch eine derzeit gute Beziehung zwischen Saudi-Arabien und Russland.
„Trotz einer hohen russischen Produktion und des damit steigenden Marktanteils ist das Angebot derzeit nicht so hoch wie im Jahr 2020, als sich die beiden Länder noch um Marktanteile stritten.“ Interessant und nachhaltig wirksam könne die Entscheidung vom Wochenende im Fall einer ausbleibenden oder nur schwachen Rezession der Weltwirtschaft werden, erwartet der Marktexperte. Noch bremse die Kürzung nur den „weiteren Verfall der Preise“. Komme aber doch wieder mehr Nachfrage in den Markt als bislang erwartet, bestehe Aufwärtspotenzial für den Ölpreis.
Jedoch sei es fraglich, ob die Opec eine solche Spekulation im Schilde führe. Ihr gehe es zunächst darum, den Preis in der Nähe von 75 US-Dollar zu stabilisieren. Noch sei es kein Mechanismus, der die Preise in die Höhe treibe, könne aber zu einem werden. Das Treffen zeige aber auch, dass die Allianz langsam Risse bekomme.
„Die Zugeständnisse an die Vereinigten Arabischen Emirate könnten andere Länder in Zukunft ebenfalls ermutigen, Forderungen in Richtung einer höheren Produktion zu stellen“, so Oldenburger. Der Ölpreis blieb unterdessen auch am Mittag bei einem deutlichen Zuwachs: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 77,44 US-Dollar, das waren 1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0687 US-Dollar (-0,19 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9357 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur
Die Stadt Osnabrück hat einen Lärmaktionsplan erstellt, der die Lärmbelastungen in der Stadt analysiert und darstellt. Gleichzeitig gibt er Empfehlungen, wie die Lärmbelastung verringert werden kann.
Um den Lärmaktionsplan fortzuschreiben, benötigt die Stadt die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Diese können ihre Meinung und Erfahrungen zum Thema Lärm in einer Onlinebefragung unter www.leiser-in-osnabrueck.de teilen.
Daten von 2018 müssen aktualisiert werden
Der Lärmaktionsplan der Stadt Osnabrück wurde 2018 erstellt und muss nun aktualisiert werden. Dafür ist die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Die Onlinebefragung soll dazu beitragen, ein umfassendes Bild der Lärmsituation in der Stadt zu bekommen und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zu entwickeln.
Die Bürgerinnen und Bürger können in der Onlinebefragung angeben, an welchen Orten sie sich besonders gestört fühlen und welche Art von Lärm sie als besonders belastend empfinden. Auch können sie Vorschläge machen, welche Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung ergriffen werden sollten.
Die Festmeile im Wallenhorster Zentrum lockt mit Kirmesflair und kulinarischen Angeboten. / Foto: Gemeinde Wallenhorst
Von Freitag bis Sonntag (9. bis 11. Juni) feiert die Gemeinde Wallenhorst ihre traditionelle Kirmes – die Wallenhorster Klib.
Los geht’s am Freitagnachmittag um 15 Uhr auf dem Kirchplatz vor der St. Alexanderkirche. Nach einem kurzen ökumenischen Segensgebet für alle Kinder haben dort „Frank & seine Freunde“ ihren großen Auftritt auf der Showbühne. Sie singen und tanzen gemeinsam mit den Kindern, ihren Familien und Gästen und sorgen für Spaß und Bewegung. Die Wallenhorster Kinder können während der Show nicht nur begeistert mitmachen, sondern auch ihre persönliche Einladungskarte bei Bürgermeister Otto Steinkamp und seinem Team gegen einen Gutschein für ein Fahrgeschäft auf der Klib eintauschen. Gleichzeitig nehmen sie damit an einer Verlosung teil, Hauptpreis ist ein Fahrrad. Welche Kinder gewonnen haben, wird um 16 Uhr direkt vor Ort ermittelt.
Kirmesstart um 14 Uhr
Über 60 Schausteller sind in diesem Jahr dabei. Fahrspaß für Jung und Alt bieten traditionell der „Break-Dance“, der Autoscooter, der „Musikexpress“ sowie weitere Fahrgeschäfte. Der Kirmesbetrieb läuft am Freitag (9. Juni) und Samstag (10. Juni) von 14 bis 3 Uhr. Grundsätzlich sollen alle Fahrgeschäfte und Stände – mit Ausnahme der Angebote für Kinder – bis 24 Uhr geöffnet sein. Für die weiteren drei Stunden entscheidet jeder Schausteller selbst, ob er sein Angebot weiter vorhält. Am Sonntag (11. Juni) findet die Kirmes von 14 bis 23 Uhr statt.
Einige Straßen schon ab Mittwoch gesperrt
Von Freitag bis Sonntag feiern die Wallenhorster und ihre Gäste die Klib – vor und während der Kirmestage sind deshalb einige Straßen für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Große Straße wird zwischen dem Kreisverkehrsplatz Niedersachsenstraße und der Einmündung Wetrihstraße von Mittwoch (7. Juni) ab 7 Uhr bis Montag (12. Juni) um 13 Uhr voll gesperrt. Gleiches gilt für die Straßen Kirchplatz (zwischen Große Straße und Annakapelle) und Flachshütte (zwischen Große Straße und Drosselweg). Umleitungen sind örtlich ausgeschildert. Haltverbote sind ebenfalls eingerichtet. Neben bekannten Parkplätzen steht der Schulhof der Katharinaschule zur Verfügung. Drei zusätzliche Behindertenparkplätze wird die Gemeinde während der Klib auf dem Parkplatz „Alter Pyer Kirchweg“ einrichten. Wegen der Eröffnung der Wallenhorster Klib wird das Rathaus der Gemeinde Wallenhorst außerdem am Freitag (9. Juni) schon um 13 Uhr schließen.
Gemeinsames Faltblatt der Stadt Osnabrück und der Soziale Dienste SKM gGmbH. / Foto: Pohlmann
Die Stadt Osnabrück arbeitet mit der Soziale Dienste SKM gGmbH zusammen, um eine Kommunale Fachstelle zur Wohnraumsicherung und Prävention zu schaffen.
Diese Stelle soll Menschen in schwierigen Wohnsituationen helfen und verhindern, dass sie ihre Wohnung verlieren. Auf einem Faltblatt wird betont, dass die Fachstelle für diese Menschen da ist und ihnen Unterstützung bietet.
Bei einem gemeinsamen Pressegespräch betonten Vertreter von Stadt und SKM wie wichtig die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses Thema ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass Wohnungslosigkeit alle Bürger betreffen kann und dass es wichtig sei, die zugrunde liegenden Probleme zu verstehen, die zu Wohnungslosigkeit führen können.
Jeder kann in eine Situation geraten, in der die Wohnung plötzlich weg ist
Situationen, die zu Wohnungslosigkeit führen können, sind oft komplex. Persönliche Probleme, Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt und andere Faktoren können dazu führen, dass Menschen ihre Wohnungen verlieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der Vermieter bei der Prävention von Wohnungslosigkeit. Es wurde betont, dass Vermieter eine wichtige Rolle spielen können, indem sie ihre Mieter unterstützen und frühzeitig Hilfe suchen, wenn Probleme auftreten.
Hilfe auch bei Konflikten mit dem Vermieter
Die Unterstützung der Fachstelle umfasst verschiedene Bereiche. Zum Beispiel kann sie bei finanziellen Problemen helfen und Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen bieten. Auch rechtliche Beratung ist möglich, um Mieterinnen und Mietern bei Konflikten mit Vermieterinnen und Vermietern zu helfen.
Darüber hinaus bietet die Fachstelle auch Beratung und Begleitung bei persönlichen Schwierigkeiten an. Hierbei geht es um Themen wie psychische Gesundheit, Arbeitslosigkeit oder Suchtprobleme. Die Fachstelle vermittelt auch Kontakte zu anderen Hilfsangeboten und unterstützt bei der Suche nach einer neuen Wohnung.
Das Ziel der Fachstelle ist es, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen und sie dabei zu unterstützen, ihre Wohnungen zu behalten. Die Stadt Osnabrück und die Soziale Dienste SKM gGmbH sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, Menschen in Wohnungsnot zu unterstützen und ihnen Perspektiven zu bieten. Das Faltblatt soll auf die Existenz der Fachstelle aufmerksam machen und Menschen ermutigen, sich bei Bedarf Unterstützung zu suchen.
Wie so oft öffnete die Lagerhalle ihre Türen für eine Podiumsdiskussion. Zuletzt sprachen die Grünen über die Osnabrücker Wohnsituation. Denn: Die Ressourcen Fläche, Wohnraum und Naturraum sind begrenzt, was auch in der Hasestadt immer wieder zu Nutzungskonflikten führe (die HASEPOST berichtete).
Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt, besonders junge und ältere Menschen ohne Vitamin B trifft die Wohnungsknappheit. Die Einwohnerzahlen wachsen, die Fläche platzt jedoch aus allen Nähten. Deshalb gebe es aus Platz- und Ressourcengründen auch in Osnabrück nur noch das Potenzial, bereits bestehende Immobilien zu nutzen.
Die immer stärker werdende Wohnungsknappheit betreffe alle. Denn eins haben sowohl die Podiumsteilnehmer – Dirk Zeiher, Jens Meier und Carsten Wanzelius – als auch Besuchende des Plenums gemeinsam: Die meisten haben Kinder, in deren Zukunft sie sich hineinversetzen wollen. Dementsprechend sollten „alle was vom künftig bestehenden Wohnraum haben“, so Dirk Zeiher von der Initiative „OS Klimaneutral“. Auch aus dem Publikum wurde der Wunsch geäußert, der Situation sozial gerecht zu werden. Laut einer Wortmeldung sei „vor allem die ungleiche Verteilung das Problem und nicht der Wohnraum selbst“. Was also tun, sowohl inhaltlich als auch bezüglich der politischen Prozesse?
Problemanalyse für Osnabrück
Laut Grünen-Lokalpolitiker Jens Meier wurde 2010 beschlossen, 3.000 neue Wohnungen in Osnabrück bereitzustellen. „Die Frage dabei sei jedoch, ob die Eigentümer die Flächen überhaupt zur Verfügung stellen wollen.“ Auch hier kam es immer wieder zu Wortmeldungen aus dem Publikum. Viel zu oft würden sich Personen direkt zwei oder drei Wohnungen als Wertanlage kaufen, zum Beispiel an der Möserstraße.
„Statt 1.000 Sozialwohnungen im Vorjahr haben wir heute nur noch rund 650 in Osnabrück“, kritisierte Carsten Wanzelius, Geschäftsführer des Mietervereins Osnabrück. Mittlerweile werden selbst mittelgroße Städte wie Osnabrück gentrifiziert. „Wir haben uns viel zu lange auf die Kräfte des freien Marktes verlassen, wenn es ums Grundrecht Wohnen geht.“
(von links) Podiumsdiskussion zwischen Osnabrücker Bürgern und Carsten Wanzelius, Jens Meier, Dirk Zeiher und Moderatorin Luca Theresa Wirkus. / Foto: Dayan
Ein Blick aufs Wohnverhalten in der Stadt
„Aus verdichteten Familienhausfläche planst du keinen guten Städtebau mehr“, so Meier. Jedoch treffen dabei alte Ansprüche am Wohnen auf die neuen Erfordernisse. Ideen wie eine Tauschbörse für Wohnungen sind nicht einfach umzusetzen: Seniorinnen und Senioren, deren Haus im Alter zu groß geworden ist, könnten zwar umziehen. Trotzdem sind sie ein Leben lang in ihrer gewohnten Lebensumgebung gewesen, es wäre also wichtig, innerhalb des Quartiers wohnen bleiben zu können.
Meier versteht auch den Wunsch eines Einfamilienhauses. „Trotzdem darf man überdenken, ob isoliertes Wohnen mit Hecke, Garten und Zaun die einzige Möglichkeit für ein gutes Leben ist“, so das Stadtratsmitglied der Grünen. „Da denkt jeder nur von seiner Seite aus“, merkt eine Person aus der Menge an.
Was tun? – Projekte aus anderen Städten
Ob durch Häusertausch oder gemeinsames Wohnen über Generationsgrenzen hinweg: Die Möglichkeiten für eine Anpassung sind da, schlussendlich bleibt die Frage der Anreize. In London haben die Verantwortlichen sich psychologische und praktische Anreize überlegt. Um dem Flächenmangel durch Bauen in die Höhe entgegenzutreten, wurde ein kostenloser Entrümpelungsservice zur Verfügung gestellt. „Abgesehen von effizientem Ressourcenverbrauch müssten sich Politik und Stadtplanung auch nach dem Verhalten der Menschen richten“, schlussfolgert Zeiher. Meier spricht sich deshalb für einen Grundsatzbeschluss aus, der es ermöglichen soll, weiter in die Höhe zu bauen. Vor allem mit Holz ließe sich hochbauen. „Holz ist nachhaltig und leicht, von der Statik her ist es kein Problem“, ergänzt Zeiher, der auch angehende Dachdecker ausbildet.
Eine weitere Maßnahme wäre, Leerstand zu besteuern. Laut niedersächsischem Gesetz können Kommunen Bußgelder verhängen, wenn Wohnungen leer stehen. Doch die Kommunen müssten das Gesetz eigenständig umsetzen, in dem sie das niedersächsische Landesgesetz in ihr städtisches Gesetz aufnehmen.
Kritik an Bebauung der „Grünen Finger“
Auch laut Publikum müsse sich juristisch sehr viel tun. Selbst wenn die energetische Sanierung des Eigenheims gewollt ist, stünden zu viele gesetzliche Hürden im Weg. Kritik wegen der Bebauung der Grünen Finger, zu deren Schutz sich der Rat bekannt hat, wurde aus dem Publikum mit Applaus gewürdigt. Ein Herr aus dem Zuschauerkreis ergänzte zum Schluss: „Es ist wichtig, Wünsche und Gewohnheiten von existenziellen Erfordernissen zu trennen. Nur mit Krise kommt Veränderung.“