Aufgrund zahlreicher Nachfragen hier nochmal die Illustration des I♥OS und iOS Blogposts von gestern in hoher Auflösung (bitte anklicken).
Die Nutzung für nicht-kommerzielle Zwecke (bspw. als Eure Facebook-Titelgrafik) ist bei Beibehaltung des grafischen Hinweises auf I-love-OS genehmigt.
Osnabrück Panorama
Ungewöhnlicher Aktionismus der Stadtverwaltung – soll der Stadtrat einer unkonkret definierten Verkaufsfläche für das Neumarkt-EKZ zustimmen?
Keine Frage, die Sanierung des Neumarkts ist eine vordringliche Aufgabe der Lokalpolitik. Warum nun jedoch durch die Verwaltung ein sonderbarer Aktionismus entfacht wird, ist schon sehr erstaunlich.
Am vergangenen Freitag (21.09.) tauchte im Bürgerinformationssystem der Stadt plötzlich eine Vorlage (VO/2012/1605) auf, die der Rat der Stadt bereits bei seiner nächsten Sitzung – nur vier Tage (bzw. zwei Werktage) später – beschließen soll.
Durch die Vorlage wird ein „Aufstellungsbeschluss“ ermöglicht, der in einen späteren (neuen) Bebauungsplan münden soll.

Nun ist es aber nicht allein die ungewöhnliche Eile, mit der die Vorlage VO/2012/1605 dem Rat zur Abstimmung vorgelegt wird, sondern auch der Inhalt, der Fragen aufwirft.
Der kritische Knackpunkt der Verwaltungsvorlage findet sich in diesem Satz:
„Wesentliche Zielsetzung dieser Bauleitplanung ist es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Einkaufszentrums mit einer Verkaufsfläche von bis zu 21.500 m2 in zentraler Lage im Stadtgebiet zu schaffen, um damit eine städtebauliche Neuordnung des Planbereichs voran zu treiben. …“
Es sollen also die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Neumarkt-Einkaufszentrum geschaffen werden. Das eine solche Maßnahme kommen wird, war ja zu erwarten.
Aber wieso diese Eile und wie genau sind die offenbar exakten 21.500 Quadratmeter definiert?
Es sei daran erinnert, dass SPD und Grüne es dem Bürger als grossen Erfolg verkauften, als der Investor mfi im August bekannt gab erstmal nur ein „kleines Center“ zu bauen. Die NOZ schrieb dazu am 09. August:
„Im ersten Bauabschnitt soll ein kleines Center mit 16.500 qm Verkaufsfläche entstehen. Sobald weitere Immobilien im Umfeld zum Verkauf stehen, soll das Zentrum auf 21.500 qm erweitert werden.“
Wer glaubt, mit der quasi „über Nacht“ aufgetauchten Beschlussvorlage würde jetzt lediglich der Planungsstand von Anfang August in einen förmlichen Verwaltungsakt übergeben, der irrt.
Grundsätzliche „Hausaufgaben“ wurden nicht gemacht, die Quadratmeterzahl ist alles andere als exakt definiert!
Das Problem liegt in der Definition der Verkaufsfläche: die Verwaltung und/oder die politischen Befürworter des Einkaufszentrums versuchen jetzt schnell Fakten zu schaffen, die für den Investor mfi einen Freibrief bedeuten!
Ausgerechnet die scheinbar so präzise angegebenen Quadratmeter können im weiteren Verlauf der Planung und Zusammenarbeit mit mfi zu einer unendlichen Geschichte werden, da sie überhaupt nicht konkret definiert sind!
Wissen eigentlich alle Beteiligten, worüber sie sprechen?
Wikipedia liefert unter dem Begriff „Verkaufsfläche“ folgende Definition:

Weitere Details dazu regelt in manchen Bundesländern ein Einzelhandelserlass. Da es in Niedersachsen keinen solchen Erlass zu geben scheint, hilft ein Blick bei anderen Bundesländern. Das Dilemma dabei lässt sich ganz gut beim Einzelhandelserlass von Brandenburg ablesen, wo der Absatz über die Verkaufsfläche wie folgt beginnt:
“Der Begriff der Verkaufsfläche ist in der Baunutzungsverordnung nicht geregelt. Als planungsrechtlicher Begriff ist die Verkaufsfläche aus der Sicht des Städtebaurechts zu definieren; Fachdefinitionen der Handels- und Absatzwirtschaft können ergänzend herangezogen werden.”
Am ausführlichsten regelt unser Nachbar NRW das Thema. In Absatz 2.4 des Einzelhandelserlasses von 2008 (3 Jahre nach dem Streit in der Landeshauptstadt Düsseldorf entstanden – ob hier wohl ein Zusammenhang besteht???) sind folgende Regelungen für die Ermittlung der Verkaufsfläche definiert:
„Die Verkaufsfläche ist generell primärer Maßstab für die Beurteilung der städtebaulichen Wirkung von Einzelhandelsbetrieben (OVG NRW, 11.12.2006, 7 A 964.05). Bei der Berechnung der Verkaufsfläche ist die dem Kunden zugängliche Fläche maßgeblich. Hierzu gehören auch Schaufenster, Gänge, Treppen, Kassenzonen in den Verkaufsräumen, Standflächen für Einrichtungsgegenstände und Freiverkaufsflächen, soweit sie nicht nur vorübergehend zum Verkauf genutzt werden. Zur Verkaufsfläche sind auch diejenigen Bereiche zu zählen, die vom Kunden zwar aus betrieblichen und hygienischen Gründen nicht betreten werden dürfen, in denen aber die Ware für ihn sichtbar ausliegt (Käse-, Fleisch- und Wursttheke etc.) und in dem das Personal die Ware zerkleinert, abwiegt und abpackt. Auch die Flächen des Windfangs und des Kassenvorraums (einschließlich eines Bereichs zum Einpacken der Ware und Entsorgen des Verpackungsmaterials) können nicht aus der Verkaufsfläche herausgerechnet werden, denn auch sie prägen in städtebaulicher Hinsicht die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs. Davon zu unterscheiden sind diejenigen Flächen, auf denen für den Kunden nicht sichtbar die handwerkliche und sonstige Vorbereitung (Portionierung etc.) erfolgt sowie die (reinen) Lagerflächen (BVerwG, 24.11.2005, 4 C 10.04). Entscheidend für die Anrechnung auf die Verkaufsfläche ist somit die Frage, ob die Fläche für den Kunden zugänglich ist und in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Verkaufsvorgang steht.“
Wenn man sich weiter in das Thema vertieft, dann wird klar, dass die Verkaufsfläche im planungs- und bauordnungsrechtlichen nicht eindeutig definiert ist, sondern dass es verschiedene „Spielräume“ gibt, die je nach Interessenslage des (Center-)Investors Interpretationen ermöglichen.
Zunächst ist die Beschränkung auf den Zweck des „nicht nur vorübergehenden Verkaufs“ wichtig. Das bedeutet im Klartext, dass alle Flächen, die nicht dem Verkauf sondern einem anderen Zweck dienen, keine Verkaufsfläche sind. Bezogen auf ein Center bedeutet dies beispielsweise, dass die von Dienstleistern bewirtschaftete Fläche (z.B. ein Reinigungsunternehmen, ein Frisör oder eine Bank) nicht der Verkaufsfläche hinzuzurechnen sind. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden die Mall-Flächen (auf denen aber durchaus vorübergehender Verkauf stattfinden kann) sowie andere öffentliche Flächen wie beispielsweise die Toiletten. Und die Gastronomie ist natürlich ebenfalls kein Bestandteil der Verkaufsfläche. Der Spielraum entsteht jetzt bei der Berechnung beispielsweise bei Mischformen (vgl. Vortrag ecostra).
Beispiel: Wie ist der Bäcker zu werten, der sowohl Kuchen verkauft als auch ein paar Stühle und Tische zum sofortigen Verzehr bereithält?
Ein weiterer Spielraum ergibt sich innerhalb der Mietflächen. Im Regelfall mietet ein Mieter in einem Center eine nicht ausgebaute Mietfläche. Diese Fläche ist im Zeitpunkt der Baugenehmigung üblicherweise unterteilt in einen Verkaufsraum und in Nebenräume (Sozialraum, Lager, Büro etc.), die dem Kunden nicht zugänglich sind und damit nicht als Verkaufsfläche gerechnet werden. Ob diese Flächenaufteilung aber später noch Bestand hat, wenn der Mieter die gesamte Fläche ausbaut und dabei versucht, die Größe seiner Verkaufsfläche zu optimieren, darf bezweifelt werden.
Angesichts dieses Spielraumes bei der Verkaufsflächenermittlung, die sich einerseits aus der Berücksichtigung oder Nichtberücksichtigung von Flächen bei der Ermittlung der Verkaufsfläche ergibt, und andererseits aus Änderungen im Zuge der Mieterausbauten, rückt sicherlich noch einmal mehr die Frage in den Vordergrund, mit welcher Zielsetzung eine Verkaufsfläche ermittelt wird. Im Zuge eines Genehmigungsverfahrens für ein Shopping Center, das von der Politik und dem Handel intensiv hinsichtlich der Auswirkungen diskutiert wird, ist der Planer sicherlich immer bemüht, eine möglichst kleine Verkaufsfläche auszuweisen. Wenn es dann später um den Verkauf oder auch das Marketing des Centers geht, möchte man sich aber lieber mit größeren Zahlen schmücken. Regelmäßig steht dann eher die vermietbare Fläche im Fokus, die dann nämlich die gesamten vermieteten Nebenflächen mit enthält, oder auch die Brutto-Geschossfläche, in denen auch die Allgemeinflächen mit enthalten sind.
Aber L+T hat doch auch mehr als 20.000m²?
Vielleicht muss man vor diesem Zusammenhang auch die in der Diskussion L+T zugeschriebenen „mehr als 20.000m²“ noch einmal hinterfragen, zumindest wenn man die Zahl im Vergleich mit dem Neumarkt Center nutzen will.
Wie I-love-OS auf Nachfrage von L+T bestätigt wurde, handelt es sich hierbei „nicht um die Verkaufsfläche im Sinne des Bauordnungs- und Planungsrechts, sondern um die Gesamtgröße aus Kundensicht“. Das lässt vermuten, dass in dieser Flächenangabe also auch Bereiche enthalten sind, die bei der „reinen“ Verkaufsflächenermittlung nicht berücksichtigt worden wären, also z.B. die Markthalle, das Restaurant, die Toiletten, die Gastronomiepunkte im Laden. Auch die große Eventfläche in der Mitte ist vermutlich enthalten und wäre bei einer Flächenermittlung eines Centers als Mall-Fläche vermutlich nicht enthalten. Interessanterweise berechnet auch das Cima-Gutachten die Fläche nur mit 18.500m² Verkaufsfläche ohne Gastronomie und nicht mit den von der NOZ in der Folge (trotz besseren Wissens) immer wieder angegebenen 20.000m² Verkaufsfläche. Vielleicht ist die L+T Verkaufsfläche in Wirklichkeit sogar noch kleiner, denn die L+T Markthalle verfügt nach eigenen Angaben bereits über 1.600m² Fläche (www.l-t-markthalle.de), dann müssten für die Berechnung der „reinen“ Verkaufsfläche sicherlich noch einmal 1.000m² zusätzlich abgezogen werden.
Der Stadtrat soll über eine angeblich „konkrete Größe“ abstimmen, die nicht genau definiert wurde; ein Fazit:
Je tiefer man in das Thema der Verkaufsflächenermittlung einsteigt, desto verwirrender wird es. Klar wird einem nur, dass die Stellgröße „Verkaufsfläche“ eigentlich zu viel Spielraum lässt, um wirklich als Haupt-Bezugsgröße in einem städtebaulichen Vertrag zu dienen. Wenn die Verkaufsfläche begrenzt werden soll, muss sie auch klar definiert sein und nach Fertigstellung vor Ort überprüft werden. Daneben ist es aber sicherlich sinnvoll, neben der Verkaufsfläche auch eine Maximalgröße für die vermietbare Fläche (z.B. Verkaufsfläche + 20%) und eine Maximalgröße für die Bruttogeschossfläche (z.B. Vermietbare Fläche + 15% zzgl. Parkplatzfläche) festzulegen. Insbesondere aus dem Bezug der drei Größen zueinander lässt sich dann von Seiten der Stadt auch prüfen, ob sich der Investor auch wirklich an die Vorgaben des städtebaulichen Vertrags gehalten hat.
Man kann nur hoffen, dass die Vorlage VO/2012/1605 vor dem Hintergrund einer total unklaren Definition der darin aufgeführten (scheinbar präzisen) 21.500m² zurückgewiesen wird.
Gerade in der FDP, bei den Piraten oder der UWG sollte es doch noch genügend “unabhängige” Köpfe geben, die sich nicht so leicht überrumpeln lassen?
HP
Update 21:20: etwas unnötige “Spitze” aus der Überschrift entfernt
I♥OS und iOS… oder das neue iPhone und Osnabrück
Nicht genug, dass Facebook-Postings vom neuen iPhone jetzt “via iOS” gekennzeichnet werden (vorher “via iPhone”), der Blogger hat auch sonst schon Anfragen bekommen, ob “I love OS” irgendeinen Bezug zum angeblich “fortschrittlichsten mobilen Betriebssystem der Welt” (Apple Eigenwerbung) hat…
Nein, für einen Osnabrücker steht “OS” immer noch als DAS Kürzel für seine Heimatstadt (neben Chiffren wie 0541 oder 49…). Und für einen Informatiker sollte “OS” auch ganz generell für “Operating System” stehen. Im EDV-Kontext wären unter “OS” also auch weniger fortschrittliche Systeme wie Windows zu subsumieren. Nur mit dem “i” (sprich “ei”) davor wird ein “OS” zum iPhone-Betriebssystem. Womit wir irgendwie beim Thema wären…
Das iPhone des Herausgebers ist regelmässiger Begleiter und Allroundwerkzeug zugleich. Besonders die Kamerafunktion ist seit dem Vorgängermodell 4S hervorragend – und sie ist mit dem iPhone5 (Danke an den GRAVIS Store Osnabrück für die schnelle Lieferung) nochmals deutlich besser geworden.

Vor allem die jetzt integrierte Panoramafunktion begeistert. Zusammen mit dem neuen Bildsensor des iPhone5 (weiterhin 8 Megapixel aber technisch optimiert) entstehen damit hervorragende Bilder, die keinerlei Nachbearbeitung mehr benötigen. Siehe auch Impressionen vom Wochenmarkt auf Facebook.
Nach gut zwei Tagen intensiven Testens des neuen iPhones reift die Entscheidung, vor allem die digitale Spiegelreflex in Zukunft immer seltener ins Handgepäck zu packen. Eine Spiegelreflex braucht man eigentlich nur noch, wenn tatsächlich ein Weitwinkel- oder Teleobjektiv benötigt wird. Doch so häufig muss man keine Hochzeiten fotografieren oder geht man auf Safari – für alle anderen Anlässe sollte dem “normalen” Anwender heute ein iPhone oder ein anderes Smartphone reichen: schlecht für die Fotoindustrie.
Der neue Formfaktor des iPhone (etwas höher, dünner und merkbar leichter) und der angeblich doppelt so schnelle Prozessor wird dankend zur Kenntnis genommen. Auch das schnelle Datennetz LTE kann im Netz der Telekom in Osnabrück sehr oft genutzt werden – zumindest in der Innenstadt ist der Empfang von LTE sehr gut und die Datenraten werden subjektiv als hoch wahrgenommen.
Die angeblich von einigen Neubesitzern festgestellten Kratzer im Gehäuse wurden nicht festgestellt. Was allerdings wirklich ein Problem für Apple zu werden scheint, ist die offenbar zu früh vollzogene Abkehr von Google als Partner für die integrierte Kartendarstellung (siehe auch hier bei Spiegel Online).
Mit der neuen Karten-Funktion in iOS6 (steht auch für ältere iPhones als Update zur Verfügung) kann man eine Zeitreise unternehmen und auch bislang vollkommen unbekannte Orte entdecken.

Obiger Screenshot zeigt beispielhaft, wie mangelhaft die Kartendarstellung für Osnabrück ist.
Wer hat schon mal von einem Restaurant “Köster” an der Krahnstraße gehört? Es stellt sich mit ein wenig Google-Recherche heraus, dass die gleichnamige Baufirma einst das Gebäude des Restaurant “la Vie” umgebaut hat… ein dummer Algorithmus hat aus diversen Fundstellen im Netz (bspw. sowas hier) offenbar falsche Schlüsse gezogen.
Auch die Geschäftsräume einer TvB Tee Vertrieb Berlin wird man in der Altstadt vergeblich suchen. Und warum ausgerechnet “Beate Uhse” an einem Standort, der schon seit ein paar Jahren nicht mehr aktuell ist, als Restaurant gekennzeichnet ist, bleibt ebenso rätselhaft wie der offenbar grundsätzlich fehlende Aktualisierungsservice für die Daten. So werden immer noch Jonscher und Woll Kayser als Einkaufsadressen angegeben – andere große Läden wie Prelle, P&C etc. fehlen komplett.
Bis Apple hier nachgebessert hat empfiehlt Kollege Olma vom lesenswerten iPhoneBlog man maps.google.com auf dem Homescreen abzulegen oder sich durch das Angebot an OpenStreetMap-Apps zu wühlen.
HP
der Wochenmarkt im Herbst
Wochenmarkt am Dom im frühen Herbst.
September Nachtflohmarkt 2012
Schön und voll war´s wieder – und das Wetter hat auch mitgespielt: September-Nachtflohmarkt 2012.
Erinnert sich noch jemand daran, dass das Verkaufen vor gar nicht langer Zeit “offiziell” erst morgens erlaubt war..? Inzwischen werden die meisten Stände schon gegen Mitternacht wieder eingepackt und am Sonntag wird ausgeschlafen, wie es sich gehört.
Osnabrücker Original!
HP
Strategisch wichtiges Gebäude am Neumarkt geht an Einkaufscenter-Entwickler
+++ EXKLUSIV +++
Nach I-love-OS vorliegenden Informationen hat sich die Neumarkt 14 GmbH & Co. KG mit dem Haus Seminarstraße 2 ein weiteres für die Einkaufscenter-Pläne wichtiges Gebäude gesichert.

Nach dem „Rauschen-Coup“, bei dem drei Geschäftshäuser in der Johannisstraße an das Textilkaufhaus L+T verkauft wurden, ist dieser Deal eine weitere Maßnahme der Center-Entwickler um dringend benötigte Grundstücke gegen den Zugriff Dritter zu sichern.
Anfang August berichtete I-love-OS bereits exklusiv über den Verkauf des Hauses Johannisstraße 70 (Ihr Platz).
Ein Planungsstopp aufgrund fehlender Grundstücke, wie er der mfi in Bielefeld passierte (I-love-OS berichtete), soll sich in Osnabrück offenbar nicht wiederholen.
HP
Randnotiz: die lokale CDU und das „soziale Netzwerk“
Der Landtagswahlkampf kommt so langsam in Fahrt (siehe I-love-OS zu Frank Henning) und offenbar wird dieser im Jahr 4 nach Obamas erstem digitalen Wahkampf jetzt auch in Deutschland verstärkt über das Internet geführt.
2012, das Jahr in dem der Wahlkampf also auch auf lokaler Ebene digital wird?
Wie sonst ist zu verstehen, dass die Osnabrücker CDU ihre Mitglieder per E-Mail(!) auf die Facebook-Präsenzen ihrer Kandidaten hinweist…

Facebook allerdings als „sogenanntes“ soziales Netzwerk zu bezeichnen, zeugt noch von einer gewisse Distanz zum gar nicht mehr so neuen Medium – ebenso wie die etwas altbackene Bezeichnung „Fanseite“, die zur Politik nicht recht passen will.
Aktuell liegen die beiden CDU-Kandidaten Anette Meyer zu Strohen und Burkhard Jasper, trotz noch überschaubarer 58 bzw. 53 „Freunde“, weit vor ihren sozialdemokratischen Herausforderern Antje Schulte-Schoh und Frank Henning.
Während die eine offenbar überhaupt nicht bei Facebook aktiv ist, hat der um Transparenz bemühte Finanzbeamte Henning zwar eine private Facebook-Präsenz, teilt sich darüber aber vor allem als Privat-Nutzer* seinen Wählern mit.
Die von Frank Henning gewählte (noch dazu besonders „offene“) private Präsenz ist jedoch unter Gesichtspunkten des Datenschutzes kritisch einzuschätzen – so sind bei der von Henning gewählten Variante alle Beziehungen von und zu seinen Freunden ein offenes Buch… damit ist in gewissem Rahmen ein Mißbrauchspotential (auch zu Lasten der Freunde) vorhanden, dass mit der eigentlich für Politiker vorgesehenen Sonderform als „Person des öffentlichen Lebens“ entfallen würde.
I-love-OS wird in Kürze den Stand der Digitalisierung der Lokalpolitik etwas genauer beleuchten.
Den beiden CDU-Kandidaten gebührt erstmal Respekt für das Neuland, das sie betreten.
Ihre sozialdemokratischen Herausforderer haben sie im Internet zumindest teilweise und vorläufig überholt!
HP
Illustration: aus E-Mail-Rundschreiben der CDU Osnabrück
* Nachtrag 09:30: das Frank Henning „Privat“ und „Politik“ (auch bei Facebook) nicht trennt mag bei genauerer Betrachtung konsequent und bewusst entschieden sein (siehe oben bzgl. seiner Transparenz-Initiative), damit steht es also 2:1 CDU vs. SPD-Kandidaten;
sollte Frau Schulte-Schoh auch irgendwo eine (vielleicht schwer auffindbare) private Präsenz bei Facebook haben, oder die Politiker-Präsenz bald folgen, bitte sachdienliche Hinweise – am besten über Facebook!
Shopping-Center Betreiber in den Schlagzeilen
NEIN, die vom Osnabrücker Insider als “Wunsch-Story” bezeichnete Headline über die Pleite eines Shopping-Center Betreibers ist wohl nicht wahr.
Der Insider lässt seine Leser über den Wahrheitsgehalt von drei angeblichen “City-Gerüchten” abstimmen, von denen nur eins wahr sein soll – für die richtige Antwort sind 3x 100,- € als Preisgeld ausgelobt. Teilnahme noch bis 21.09.; alle benötigten Infos zur Teilnnahme im aktuellen Insider 09/2012.
Die Headline ist also nur Teil eines Gewinnspiels der Print-Kollegen – hoffentlich versteht das Unternehmen mfi, das im zugehörigen Artikel mit der fiktiven Headline in Verbindung gebracht wird, auch Spass…
Die beiden anderen Wunsch-Stories sind übrigens “Iduna-Hochhaus beliebt wie nie” und “Osnabrücker knackt Euro Jackpot”.

Erschreckend wahr sind jedoch ein paar ältere und vor allem echte Schlagzeilen aus Düsseldorf, auf die I-love-OS durch einen Leser aufmerksam gemacht wurde.
Im Stadtteil Unterbilk eröffneten bereits 2008 die “Düsseldorf Arcaden”.
Entscheidend für die positive Projektbegleitung durch die Lokalpolitik war ein “städtebaulicher Vertrag” mit dem auch in Osnabrück aktiven Unternehmen mfi.
Nicht zuletzt Dank dieses für die klamme Landeshauptstadt positiven Vertrages – und trotz massiver Betrugsvorwürfe gegen die mfi – wurden die Düsseldorf Arcaden schließlich realisiert.
Während sich in Düsseldorf die Lokalpolitiker vor allem von niemals gebauten Wohnungen (siehe unten) überzeugen ließen, ist es in Osnabrück das ungelöste Neumarkt-Problem, dass durch das Shopping-Center eine Lösung finden soll.
Inzwischen vier Jahre nach der Eröffnung der Arcaden stehen die Lokalpolitiker in Düsseldorf nun als Bittsteller gegenüber der mfi da.
Es wird um die genaue Zahl der noch zu bauenden Wohnungen ebenso gestritten, wie um den Fertigstellungstermin, der nun ins Jahr 2014 entrückt.
Auch in Osnabrück wollen die Lokalpolitiker ihre Vorstellungen durch Verträge mit der mfi absichern, wie im März von der NOZ berichtet.
So soll sich die mfi “…vertraglich verpflichten, wichtige Ankermieter aus anderen Teilen der Innenstadt wie Peek & Cloppenburg am Nikolaiort oder Saturn in der Kamp-Promenade nicht ins Center zu holen”.
Andere im Raum stehende Verträge sollen eine offene Gestaltung nach Wünschen der Stadtplaner sichern, obwohl Einkaufscenter in der Regel so konstruiert werden, dass ein “Entweichen” der Kunden in angrenzende Fußgängerzonen nach Möglichkeit durch konstruktive Maßnahmen verhindert oder zumindest erschwert wird. Dabei werden bspw. ganz bewußt schwer und nur nach Innen zu öffnende Türen installiert oder Rolltreppen so angelegt, dass sie von den Ausgängen wegführen.
Solche weltweit für Shopping-Center typische Merkmale ausgerechnet in Osnabrück per Vertrag zu verhindern, könnte zumindest schwierig werden.
In Düsseldorf (wohlgemerkt vier Jahre nach der Eröffnung) sind nur 18 von geplanten 160 Wohnungen gebaut worden, eisern versucht nun die FDP den Essener Investor an seine Verpflichtung zu erinnern. Eine im Raum stehende Strafzahlung von 120.000 € dürfte angesichts des Gesamtvolumens dieses Shopping-Centers als “Peanuts” angesehen werden.
Nach eigenen Angaben hat die mfi das für die Wohnbebauung vorgesehene Grundstück inzwischen an das niederländische Unternehmen Bouwfonds übertragen, an die sich die Stadt nun halten darf um die dringend erwartete Wohnbebauung einzufordern…
Düsseldorf ist nicht Osnabrück, aber für das dortige Einkaufscenter kann man wohl feststellen, dass der städtebauliche “Vertrag” nur ein Mittel zum Zweck war, und spätestens mit der Eröffnung 2008 für die mfi an Bedeutung verloren hatte. Die Durchsetzung dieses Vertrages dürfte nun ein langes und mühsames Nachspiel für die Lokalpolitik werden!
Vielleicht lernt Osnabrück noch aus derartigen Negativ-Beispielen…?
HP
Illustration: INSIDER Osnabrück, RP Online
Neues vom verschwundenen Spielplatz im Natruper Holz
Der vergangene Woche ersatzlos nach über 40 Jahren weg-planierte Spielplatz im Natruper Holz (siehe hier) wurde Opfer eines 2009 beschlossenen Spielplatz-Konzeptes, wie inzwischen ein Sprecher der Stadt mitteilte.
An der traditionellen Stelle auf der Waldlichtung neben dem Bolzplatz, der lt. Spielplatzkonzept erhalten bleiben soll, ist kein neuer Spielplatz geplant.

Die am heutigen Sonntag auf der ehemaligen Spielplatzfläche im staubigen Erdreich buddelnden Kinder werden dafür wohl ebenso wenig Verständnis haben wie ihre Eltern.
Es tröstet kaum, wenn von Seiten der Stadt versprochen wird “mittelfristig” (aber ohne genaue Zeitangabe) einen neuen Themenspielplatz am Rubbenbruchsee zu errichten, oder alternativ das Ausweichen auf den Spielplatz an der Wilhelm-Kelch-Straße empfohlen wird.
Warum jetzt planiert statt repariert wird und erst danach (irgendwann) Ersatz geschaffen werden soll, ist eine Logik, der man nur schwer folgen kann! Bedarf scheint ja vorhanden zu sein, sonst gäbe es keine Pläne für einen Neubau am Rubbenbruchsee.
HP
PS: Neben den Kommentaren hier im Blog sind übrigens auch die Facebook-Kommentare lesenswert, siehe bspw. hier bei Facebook zum ursprünglichen Beitrag vom 05. September.
Foto: aufgenommen am 09.09. gegen 12:00 am ehemaligen Spielplatz-Standort im Natruper Holz
Der prelle shop, ein „Osnabrücker Original“ für Nützliches und Liebenswertes
Wie in den Vorwoche stellen wir hier Originale vor, die es so nur in Osnabrück gibt.
Bisherige Osnabrücker Originale:
- Springbrötchen
- Iduna Hochhaus
- Grüner Jäger
- Hannoverscher Bahnhof
- Doc Moralez
- steinerner Eisbär im Zoo
- Carsten Thye – Stadionsprecher
Ein besonderes Papier für die Bewerbungsunterlagen? Eine exotisch anmutende Tintenpatrone für einen hochwertigen Füllfederhalter? Oder einfach nur ein schönes Geschenk, vielleicht sogar mit Osnabrück-Bezug? Für derartige Einkaufswünsche kennen viele Osnabrücker nur ein Ziel: den prelle shop in der Krahnstraße.
Auch wenn es um die Erstausstattung mit Buntmalstiften, Federmappe und Schulheften geht, ist „Prelle“ (der Osnabrücker verkürzt den Namen gerne) seit Generationen die zentrale Anlaufstelle für Schulanfänger, die dann oft bis ins Studium und darüber hinaus treue Kunden bleiben.

Angefangen hat es mit diesem „Osnabrücker Original“ vor mehr als 150 Jahren, als Firmengründer und Namensgeber Carl Prelle in der Krahnstraße eine Papier-Großhandlung gründete, die schon bald um eine Druckerei an der benachbarten Hakenstraße ergänzt wurde. Zu den Mitarbeitern von Carl Prelle gehörte Peter Franz Remark, der Vater von Erich Maria Remarque, der in den 20er Jahren als Buchbindermeister in der Hakenstraße tätig war. Das heutige Geschäftshaus an der Ecke Krahnstraße soll auch für kurze Zeit das Wohnhaus der Familie Remark gewesen sein, die als sogenannte „Trockenwohner“ von Neubau zu Neubau zogen bevor diese bezugsfertig waren. Infolge des Zweiten Weltkrieges, in dem die beiden Söhne von Carl Prelle starben, trennten sich die Wege der Druckerei und des Handelshauses.
1971 übernehmen Reni und Franz-Josef Westerholt den Handelsbereich, und der „prelle shop“ entstand in seiner jetzigen Form, als ein Geschäft, das man mit dem Begriff „Schreibwarenhandel“ nur unzureichend beschreiben kann.
Neben dem umfangreichen Sortiment an Schreibgeräten, das vom einfachen Bleistift bis zum Montblanc Kolbenfüllhalter der Luxusklasse reicht, findet der Kunde selbstverständlich auch das richtige Papier in der neudeutsch bezeichneten „Papeterie“, sowie die passende Tasche oder den Aktenkoffer. Das Sortiment wird ergänzt um hochwertige Rahmungen, einen Bastelshop, die eingangs erwähnten Geschenkartikel und den umfangreichen Schul- und Bürobedarf.
Man kann den prelle shop nicht beschreiben ohne auch auf Franz-Josef Westerholt zu verweisen, der vor inzwischen über 40 Jahren damit begann dieses außergewöhnliche Geschäftskonzept in Osnabrück zu etablieren. Der „Seniorchef“, der im Frühjahr als Inhaber von seiner Tochter Uta abgelöst wurde , ist selbst auch ein „Osnabrücker Original“. Bereits 1975, als „City-Marketing“ noch ein Fremdwort war, ruft er die Werbegemeinschaft Krahnstraße ins Leben und hat damit den Titel „Osnabrücks heimliche Hauptstraße“ für die Krahnstraße etabliert. Zu seinem Engagement für Osnabrück gehört auch, dass er sich entschieden gegen die aktuellen Planspiele für ein XXL-Einkaufszentrum stellt. Mit mehr als 40 Jahren Einzelhandelserfahrung ist er fest davon überzeugt, dass nicht austauschbare Filialisten und Kettenbetriebe den Reiz einer attraktiven Innenstadt ausmachen, sondern vor allem inhabergeführte Geschäfte, die eine feste Bindung zur Stadt und ihren Bürgern haben.

Die Nominierungsphase für das Osnabrücker Original ist beendet. Auf der Homepage der Initiative oder bei Facebook können Sie ab sofort aus den zahlreichen Nominierungen für Ihr Osnabrücker Original abstimmen.
HP, Foto: privat
Dieser Artikel erschien auch am 02.09.2012 in der Osnabrücker Sonntagszeitung (PDF Download).






