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Flüchtlinge: „Kippt“ die Stimmung in Osnabrück?
CDU und Rot/Grün gegen die Politik der Bundesregierung

Völkerwanderung, Flüchtlinge © Bwag/Commons
Flüchtlinge: „Kippt“ die Stimmung in Osnabrück?
CDU und Rot/Grün gegen die Politik der Bundesregierung

Angesichts der vom niedersächsischen Innenminister, dem ehemaligen Osnabrücker Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD), geplanten Neuregelung des Anrechnungsverfahrens für Flüchtlinge, brodelt es auch in der Lokalpolitik.
Beide Seiten stellen – wenn auch von unterschiedlichen Standpunkten aus – Forderungen an die Bundespolitik.

Den Anfang machte am Dienstag die CDU-Fraktion mit einer Pressemitteilung, in der sie „Zweifel“ anmeldete, dass zukünftig noch eine „menschenwürdige Unterbringung für alle“ dann noch möglich sei. Droht womöglich sogar die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen, wie der CDU-Fraktionsvorsitzender Fritz Brickwedde befürchtet?
In einer schriftlichen Erwiderung 
zeigen sich am Mittwoch die Fraktionsvorsitzenden Frank Henning (SPD) und Michael Hagedorn (Grüne) irritiert. „Wir wundern uns, dass der CDU-Vorsitzende sich auf einmal vom Kurs der eigenen Kanzlerin distanziert. Diese hat unter Berufung auf das Grundgesetz erklärt, dass das Grundrecht auf Asyl keine Obergrenze kennt. Gerade für uns als Friedensstadt sind Menschenrechte und Humanität Gebot und Auftrag“, so die beiden Chefs von SPD und Grünen im Stadtrat.


Wir fragen unsere Leser:


Neues Rechenmodell der Landesregierung bringt mehr Flüchtlinge

Nach der bisherigen Praxis wurde die Einwohnerzahl Osnabrücks wegen der Erstaufnahmeeinrichtung im Natruper Holz nur mit 50 Prozent berechnet, also deutlich weniger Flüchtlinge zugewiesen.
Nach dem neuen Modell, so die CDU-Fraktion, würden ab 2016 2.602 Flüchtlinge auf Osnabrück entfallen, davon 600 im Natruper Holz und 500 in der Notunterkunft an der Hannoverschen Straße. Für die 600 in der Erstaufnahmeeinrichtung sollen 750 (Faktor 1,25) und für die 500 in der Notunterkunft 375 Plätze (Faktor 0,75) der Stadt angerechnet werden, insgesamt also 1.125.

Osnabrück selber müsste also in diesem Modell 1.477 Flüchtlinge unterbringen. Zurzeit sind nach Angaben der CDU etwa 700 Flüchtlinge in 12 Einrichtungen der Stadt untergebracht.

Henning und Hagedorn: „Hier sind Bund und Länder gefordert“

Flüchtlingsheim am Natruper Holz Osnabrück
Wird bei der Berechnung der Flüchtlingszuweisung zukünftig nicht mehr so stark berücksichtigt: Erstaufnahmelager im Natruper Holz

Auch die Fraktionsvorsitzenden von SPD und Grünen erkennen, dass die Lage in Osnabrück wie auch bundesweit angespannt sei und die Herausforderungen angesichts der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen sehr hoch. „Die ehren- und hauptamtlichen Helfer machen jeden Tag aufs Neue eine schwere, aber gute Arbeit. Sie brauchen unbedingt Entlastung“, so Henning. Insbesondere das Aufnahmeverfahren, die Registrierung und die Betreuung müssten besser organisiert werden. „Hier sind Bund und Länder gefordert. Vor allem müssen endlich eine einheitliche Registrierung garantiert und eine erhebliche Verfahrensbeschleunigung durch die Bundesbehörden auf den Weg gebracht werden“, fordert Hagedorn.

„Wir kommen an Grenzen, die nicht mehr akzeptabel sind“

Angesichts der für Osnabrück erwarteten Zuweisungen von Flüchtlingen erklärte CDU-Chef Brickwedde: „Bei allem Engagement der Stadt und der vielen ehrenamtlichen Helfer kommen wir so an Grenzen, die nicht mehr akzeptabel sind. Die Zahl neuer Flüchtlinge muss deshalb reduziert werden.“
Das Modell des Landes gehe von über einer Millionen Flüchtlinge in 2016 für Deutschland aus, also so viel wie 2015. Auf Niedersachsen entfallen etwa 10 Prozent. Eine vergleichbare Zahl wie 2015 sei aber im kommenden Jahr nicht mehr zu verkraften.

SPD und Grüne erwarten bald mehr Geld von der Landesregierung

Rot/Grüne sieht hingegen auch schon erhebliche Fortschritte. So haben sich das Land Niedersachsen und die kommunalen Spitzenverbände auf eine erhebliche Erhöhung der Kostenpauschale für Asylbewerber geeinigt. „Das Land entspricht damit unseren Forderungen und die Stadt wird in die Lage versetzt, auch weiterhin einen guten humanitären Standard bei der Versorgung der Flüchtlinge zu gewährleisten“, so Henning. Im kommenden Jahr solle es demnach pro Flüchtling 9.500 Euro und ab 2017 sogar 10.000 Euro pro Jahr geben. Und, die Auszahlung der Pauschale komme jetzt zeitnah und nicht mehr mit einer Verzögerung von zwei Jahren.

Völkerwanderung, Flüchtlinge © Bwag/Commons

CDU fordert die Situation in den Herkunftsländern zu verbessern

Die Situation der Flüchtlinge in den Lagern des Nahen Ostens müsse verbessert, die Schlepperkriminalität bekämpft und eine Verteilung in der ganzen EU erreicht werden. Es dürfe auch keinen ungeregelten Zustrom nach Deutschland geben, jeder Flüchtling müsse kontrolliert und registriert werden.

Brickwedde: „Wir wollen Menschen in Not helfen. Das geht aber nicht unbegrenzt.“ Er erinnerte daran, dass die CDU in der Ratssitzung am 22. September beantragt hatte, „Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive für die Dauer ihres Verfahrens nicht auf die Kommunen zu verteilen“.

Das sei von SPD und Grünen abgelehnt worden. Auch der CDU-Antrag „alle Staaten des Balkans zu sicheren Herkunftsländern einzustufen“ sei von SPD und Grünen abgelehnt worden.

Selbst die CDU-Forderung, den „Rückführungserlass so zu gestalten, dass endgültig abgelehnte Bewerber in ihre Heimat zurückkehren“, habe die SPD nicht mitgemacht.

SPD und Grüne sehen die Bundesregierung in der Pflicht

Hagedorn und Henning beklagen hingegen, dass das Thema von der Bundesregierung nicht konsequenter angegangen wird. „Wir brauchen in den Kommunen Lösungen zur Bewältigung der Krise.
Wie Brickwedde fordern sie aber auch, dass dieFluchtursachen konsequenter angegangen werden.
Mit Hinweis auf die unterschiedlichen Auffassungen in der Union heisst es von kichael Hagedorn: „Statt jeden Tag einen neuen Placebo-Vorschlag aus Bayern zu diskutieren, sollte sich die Union endlich zusammenraufen und hinter der Kanzlerin versammeln“.

„Neben mehr Personal für Betreuung und schnelle, geordnete Verfahren braucht es endlich eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe in den Herkunftsländern und eine politische Lösung für Syrien. „Nur eine Bundesregierung, die geschlossen und entschlossen agiert, wird auch auf der EU-Ebene überzeugend wirken können. Hier geht es um mehr als Parteiränkespiele und aktuelle Umfragewerte“, ergänzt Henning.

CDU befürchtet die Stimmung könnte in der Bevölkerung kippen

„Für eine gute Versorgung der Flüchtlinge brauchen wir Zustimmung und Mithilfe unserer Bürger. Wenn wir die uns möglichen Zahlen überschreiten, kann die Stimmung kippen. Es darf keinesfalls zu fremdenfeindlichen Aktivitäten in Osnabrück kommen. Deshalb müssen wir rechtzeitig begrenzen, ordnen und steuern“, heißt es in der Erklärung der CDU-Fraktion.

Alles nur Parteitaktik von der CDU?

„Jammern hilft nicht“, erwidern die Spitzen von SPD und Grünen im Stadtrat, „Wenn Menschen in Not sind, muss gemeinsam nach Lösungen gesucht und gehandelt werden. Wir stehen als Politik in der Verantwortung für die Betroffenen, für die Helfer und unsere Stadt. Wir brauchen jetzt Mut und Entschlossenheit und die CDU offensichtlich eine Erinnerung an das „C“ in ihrem Namen“, so Henning und Hagedorn.

Vielleicht seien die Äußerungen von Brickwedde auch nur parteitaktischer Natur gewesen. Schließlich stehe am Wochenende der CSU Parteitrag und in drei Wochen der Bundesparteitag der CDU an. Heftige Kontroversen über die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin stünden dort auf der Tagesordnung. „Ein öffentliches Geplänkel zur parteiinternen Positionierung hätte uns Brickwedde hierzu ersparen müssen. Das wirkt nicht motivierend bei der Bewältigung der Aufgabe und kann auch parteiintern geführt werden. Da wird er seiner Verantwortung nicht gerecht“, so die beiden abschließend.

Lob von Michael Hagedorn an Verwaltung und Oberbürgermeister

„Unsere Sozialverwaltung und die Integrationsbeauftragte machen das sehr gut. Das gilt für die Leitung wie für die Mitarbeiter. Dabei binden sie Bürgerschaft und Politik vorbildlich ein. Alle Abteilungen, wie zum Beispiel das Bauamt oder die Freiwilligenagentur arbeiten konstruktiv zu. Zudem gibt es einen kurzen Draht zum Oberbürgermeister und zu den Dezernenten“, erklärt Hagedorn. Das sei wirklich vorbildlich.

AFP

Jedes 10. Großunternehmen in Niedersachsen sitzt in Osnabrück

Topunternehmen Osnabrück
Jedes 10. Großunternehmen in Niedersachsen sitzt in Osnabrück

Praktisch jedes zehnte Großunternehmen in Niedersachsen hatte im Jahr 2014 seinen Sitz in Osnabrück.
Jedes fünfte der umsatzstärksten Unternehmen stammt aus der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.

Topunternehmen Osnabrück

Die Region ist nach Hannover auf Platz 2

Wie in den Vorjahren bildet der IHK-Bezirk den zweiten regionalen Schwerpunkt für Großunternehmen nach Hannover. Dies geht aus der Rangliste des aktuellen Niedersachsen Reports hervor, der jetzt von der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) veröffentlicht wurde.

Durchschnittlicher Umsatz pro Mitarbeiter fast eine Viertelmillion

Exakt 21 der 100 umsatzstärksten niedersächsischen Unternehmen sind demnach im IHK-Bezirk ansässig, davon zehn Unternehmen in der Stadt Osnabrück. Die weiteren Unternehmenssitze verteilen sich auf die Landkreise Emsland (6), Osnabrück (4) und Grafschaft Bentheim (1). Die 21 gelisteten Unternehmen setzten 2014 rund 19,4 Milliarden Euro um und beschäftigten nahezu 80.300 Mitarbeiter. Das entspricht einem durchschnittlichen Umsatz pro Mitarbeiter von etwa 241.000 Euro

AFP

Schon jetzt die Osnabrücker Weihnachtsmarkttasse 2015 gewinnen!

Weihnachtsmarkttasse Osnabrück 2015
Schon jetzt die Osnabrücker Weihnachtsmarkttasse 2015 gewinnen!

Es ist eine Premiere auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt: Wenn am 25. November auf dem historischen Weihnachtsmarkt die zahlreichen Buden öffnen, werden erstmals 20.000 „Glas-Seidel“ für den beliebten Glühwein in den Umlauf gelangen.

Limitierte Präsentsets waren nach 48 Stunden ausverkauft

Weihnachtsmarkttasse Osnabrück 2015250 Präsentsets, bestehend aus einer neuen Weihnachtsmarkttasse, einem Teelicht und einem Zertifikat waren in der vergangenen Woche binnen 48 Stunden ausverkauft.
Bernhard Kracke Junior vom Schaustellerverband Weser-Ems freut sich über die rege Nachfrage. Mehr als 50% der limitierten Präsentsets wurden an Käufer außerhalb Osnabrück verkauft, für den Chef der regionale Schausteller ist das ein Beweis für die ungebrochene Attraktivität des Osnabrücker Weihnachtsmarkt, der regelmäßig als einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands bezeichnet wird.

HASEPOST hat eine Tasse vorab erhalten

Wir haben vom Schaustellerverband eine der begehrten neuen Glühweintassen vorab erhalten.
Wer Lust hat schon am kommenden Wochenende seinen Glühwein (Kaffee, Tee etc.) aus der neuen Tasse zu trinken, kann an einer Verlosung des begehrten Trinkgefässes teilnehmen.

Unter allen Lesern, die uns ein paar Fragen beantworten, verlosen wir unsere Premieren-Tasse (+ drei „I-love-OS“ Aufkleber).

Teilnahmeschluss: 20. November 2015. Der Gewinner wird per Zufall und ohne Gewähr ermittelt.
Die abgefragte E-Mail-Adresse wir ausschließlich zur Information des Gewinners genutzt.
Das Formular enthält keine Pflichtfelder. Alle mit diesem Formular übermittelten E-Mail-Adressen werden nach der Verlosung am 20.11. gelöscht.

[Update 20.11.2015] Die Aktion ist beendet, eine Gewinnerin wurde ermittelt und per E-Mail informiert.

AFP

Unfallflucht auf dem Parkplatz der Hochschule in der Albrechtstraße in Osnabrück

Polizei Osnabrück Symbolbild
Polizei Osnabrück (Symbolbild)

 

DRK Blutspende-Dienstfahrzeug beschädigt

Der Fahrer eines blauen Saab Kombi beschädigte am Dienstagmorgen gegen 09.20 Uhr einen geparkten LKW, der auf dem Parkplatz der Hochschule abgestellt war. Bei dem beschädigten Fahrzeug handelt es sich um einen Daimler des DRK Blutspendedienstes.

Der Unfallverursacher entfernte sich, ohne sich weiter um den entstandenen Schaden zu kümmern. Der blaue Saab Kombi dürfte an der rechten Seite beschädigt sein.

Hinweise auf den Unfallverursacher nimmt die Polizei unter 0541/ 327 2315 entgegen.

Polizei Osnabrück Symbolbild
Polizei Osnabrück (Symbolbild)

 

AFP

Sechs neue Stolpersteine in Osnabrück

Stolpersteine werden verlegt
Stolpersteine werden verlegt (Symbolbild)

Der Künstler Gunter Demnig ist mit dabei, wenn am Montag, 7. Dezember, sechs neue Stolpersteine in Osnabrück verlegt werden. „Stolpersteine“ sind zehn mal zehn Zentimeter große Betonwürfel, die mit einer beschrifteten Messingplatte versehen sind. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt 1997 ins Leben gerufen.
Aktuell wird an sechs Bürgerinnen und Bürger erinnert, die den Krankenmorden im Nationalsozialismus zum Opfer fielen und aufgrund ihres jüdischen Glaubens oder ihrer politischen Gesinnung ermordet wurden. Die Stolpersteine werden am Ort der letzten freiwilligen Wohn- oder Wirkungsstätte in den Gehweg eingelassen.

Beginn der Verlegung um 13:00 Uhr

Die Route der Verlegung beginnt um 13 Uhr in der Benzstraße 9 in Atter mit der Verlegung eines Stolpersteins für Frida Schröer. Frida Schröer wurde 1939 mit 25 Jahren als Patientin in der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück aufgenommen, 1942 nach Hildesheim und 1943 nach Altscherbitz verlegt. Am 30. Mai 1943 verstarb sie dort, vermutlich an den Folgen der dauerhaften Unterernährung.
Anschließend wird gegen 13.45 Uhr der Stolperstein für August Arndt an der Adolf-Staperfeldstraße 67 verlegt. August Arndt war KPD-Mitglied und Mitglied des Widerstands im Konzentrationslager Buchenwald. Als Pfleger auf der Krankenstation infizierte er sich mit Lungentuberkulose von der er sich nicht wieder erholte. August Arndt starb am 12. Januar 1952 an den Folgen der KZ-Haft in Osnabrück.
Gegen 14.15 Uhr findet am Bröckerweg 28 die Verlegung eines Stolpersteines für Johannes Beerlage statt. Johannes Beerlage wurde als „asozial“ stigmatisiert und war seit 1941 in Arbeitserziehungs- und Konzentrationslagern inhaftiert. Er starb am 7. Juli 1942 im KZ Ravensbrück aufgrund der Haftbedingungen mit nur 23 Jahren.

Stolpersteine werden verlegt
Stolpersteine werden verlegt (Symbolbild)


In der Goldstraße 38 wird um ca. 14.45 Uhr der Stolperstein in Erinnerung an Anna Sophie Blanke, geb. Landmeyer, verlegt, die ebenfalls Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde ist. Anna Sophie Blanke erkrankte mit 53 Jahren und wurde 1940 in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück aufgenommen. Auch sie wurde wie Frida Schröer 1942 nach Hildesheim und 1943 nach Altscherbitz verlegt, wo sie am 7. Mai 1943 vermutlich an Unterernährung verstarb.
Im Anschluss wird an der Großen Straße 60 um ca. 15.15 Uhr ein Stein für Fritz Aufderheide verlegt. Die Gestapokartei führte Fritz Aufderheide als „Querulant“. 1942 wurde er in Schutzhaft genommen und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Am 8. Mai 1943 starb er schließlich im KZ Stutthof mit 44 Jahren.

Letzter Stein wird gegen 15:45 verlegt

Die Verlegeroute endet gegen 15.45 Uhr mit der Verlegung eines Stolpersteins für Arthur Bock. Arthur Bock war jüdischer Abstammung, mit einer christlichen Ehefrau verheiratet und konvertierte selbst zum christlichen Glauben. Trotzdem wurde er in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 verhaftet. 1941 wurde die Ehe geschieden. Damit war Arthur Bock ungeschützt der Verfolgung ausgesetzt. Er wurde 1942 nach Theresienstadt, 1944 nach Auschwitz deportiert, wo er an einem unbekannten Datum ermordet wurde.Die Verlegung wird durch Berufsschüler des Berufsschulzentrums am Westerberg begleitet.

Verlegte Stolpersteine (Symbolbild)
Verlegte Stolpersteine (Symbolbild)

Weitere Informationen zu dem Projekt Stolpersteine sind im städtischen Büro für Friedenskultur unter Telefon 0541 323-2287 und im Internet unter www.osnabrueck.de/stolpersteine erhältlich.

AFP

Osnabrücker Rathaus in den Farben der Trikolore

Rathaus Osnabrück Trikolore
Osnabrücker Rathaus in den Farben der Trikolore

Die Welt hält nach den Anschläge in Paris in Trauer, Entsetzen und Verständnislosigkeit inne. Die Friedensstadt Osnabrück zeigt sich solidarisch mit den Opfern in Paris und mit ganz Frankreich. Daher erleuchten zwölf Fenster des historischen Rathauses eine Woche lang in den Farben der französischen Nationalflagge.

„Wir möchten ein für alle sichtbares Zeichen der Solidarität mit unseren französischen Nachbarn setzen“, begründet Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Illumination. „Den Schatten des Terrors überstrahlen wir mit Licht.“

Die Illumination ist in den Morgen- und Abendstunden vom Marktplatz aus zu sehen.

Rathaus Osnabrück Trikolore

Realisiert wurde die Beleuchtung durch die Firma Welzel Anlagen GmbH aus Bramsche, die nach Angaben der Stadtverwaltung unbürokratisch und binnen vier Stunden nach Kontaktaufnahme die Installation reibungslos in die Rathausfenster eingebaut hat.

Foto: Stadt Osnabrück
AFP

Kostenfreie Patentberatung der IHK-Osnabrück

Symbolfoto Patentberatung
Patentanwälte und Seniorexperten bieten ihre Hilfe an

Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim lädt am 1. Dezember 2015 ab 14:00 Uhr ein zu kostenlosen Erfinder- und Patentberatungen in Osnabrück. Die vertraulichen Gespräche finden statt in der IHK (Neuer Graben 38, 49074 Osnabrück). Das Angebot richtet sich sowohl an Unternehmen (Industrie und Handwerk) als auch an Privatpersonen.

In einer vertraulichen Einstiegsberatung informiert ein erfahrener Patentanwalt über notwendige Voraussetzungen und das Anmeldeverfahren von Patenten und Gebrauchsmustern. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Teilnahme an der kostenfreien Beratung ist grundsätzlich auf ein Gespräch pro Person begrenzt.

Anmeldung (bis 25.11.2015): IHK, Melanie Bussmann, Tel.: 0541 353-267 oder E-Mail: bussmann@osnabrueck.ihk.de

Symbolfoto Patentberatung

AFP

Hinter verschlossener Tür: Fraktionen sperren einzelne Ratsmitglieder von Haushaltsberatungen aus

Doppelhaushalt 2016
Hinter verschlossener Tür: Fraktionen sperren einzelne Ratsmitglieder von Haushaltsberatungen aus

Im Gespräch mit unserer Redaktion forderte SPD-Chef Frank Henning am vergangenen Donnerstag „zur größtmöglichen Einheit bei den Haushaltsberatungen“ auf.

Das er damit auch tatsächlich nur Fraktionen – die sich erst durch den Zusammenschluss von mindestens zwei Mitgliedern des Stadtrats bilden können – meinte, überraschte das Ratsmitglied Michael Florysiak offenbar sehr.
In einer Pressemitteilung beklagt er, dass er, zusammen mit den beiden Einzelkämpfern Christopher Cheeseman und Gisela Brandes-Steggewentz, am Samstag von den Haushaltsberatungen im Rathaus ausgeschlossen wurde.

Schon im Vorfeld der interfraktionellen Haushaltsberatungen gab es Stress, weil Fritz Brickwedde (CDU) die Teilnahme seiner Fraktion von einer Entschuldigung des Grünen Volker Bajus abhängig machte, die Bajus jedoch postwendend lieferte.

Doppelhaushalt 2016

Florysiak war bei der Kommunalwahl 2011 als Mitglied der Grünen angetreten, verlies die Partei und die Stadtratsfraktion überraschend Anfang des Jahres wegen unterschiedlicher Ansichten. Er baut nun eine neue Partei unter dem Namen Demokratische Mitte Deutschlands (DMD) auf. Auch Christopher Cheeseman verlies seine Partei, Die Linke, im Sommer. Seine bisherige Genossin Brandes-Steggewentz teilt nun unfreiwillig das Schicksal der beiden Partei-Exilanten, die drei sitzen inzwischen ohne eigene Fraktion im Rathaus.

„Einige Fraktionen“ (von fünf) wollten den Ausschluss

Nach Angaben von Florysiak teilte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert  der Ratsfrau Brandes-Steggewentz auf Nachfrage schriftlich mit, dass einige Fraktionen mit einer Teilnahme der fraktionslosen Mitglieder an den interfraktionellen Haushaltsberatungen nicht einverstanden seien. Welche Parteien sich hier gegen die Einzelkandidaten aussprachen, ist nach Angaben des ehemaligen Grünen-Politikers nicht bekannt.

Wurden Ratsmitglieder „mundtot“ gemacht?

Sollte der Oberbürgermeister oder Vertreter aus der Verwaltung an dieser Sitzung teilgenommen haben, liegt hier eine empfindliche Benachteiligung der drei ausgeladenen Ratsmitglieder vor“, so Florysiak, und weiter: „Mit dieser Aktion will man vermutlich versuchen, Ratsmitglieder mundtot zu machen, da man mit heftigem Gegenwind rechnen muss.“
Florysiak selbst betont, dass er schon länger „eisernes Sparen im Doppelhaushalt“ fordere, da der Stadt nun weitere Millionen an Gewerbesteuer vom Autobauer Volkswagen entgehen werden.

Florysiak: Fraktionslose Stadträte sind nun Ratsmitglieder „zweiter Klasse“

Florysiak befürchtet, dass Änderungen zum Haushalt, die „dieser Club“ (Zitat Florysiak) am Samstag vereinbarte,  von den Ausgeladenen später nur noch mit viel Mehraufwand mühsam nachzuvollziehen sind. Für gewählte ehrenamtliche Abgeordnete bedeutete das viele zusätzliche Stunden der Kontrolle, im Gegensatz zu den mit  bezahlten städtischen Mitarbeitern ausgestatteten Fraktionen.
Florysiak will die Rechtmäßigkeit prüfen lassen. Der nach seinen Worten „besorgniserregende Rauswurf nach Gutsherrenart“ entlarve „das fehlende demokratische Denken dieser Fraktionen“. In seinen Augen haben die Parteien mit Fraktionsstatus damit „Ratsmitglieder der „zweiten Klasse“ geschaffen“.

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Warum wir die Trikolore nach dem Terror von Paris zeigen

Tricolore - Outtakes
Warum wir die Trikolore nach dem Terror von Paris zeigen

15. November 2015

Auch am Ende dieser Woche holen wir ein Thema aus dem Papierkorb, das unsere Redaktion bewegt hat.
Heute: Die mehrfach gestellte Frage, warum wir die Trikolore – also die Flagge Frankreichs – als Facebookbanner zeigen?

Dabei ist natürlich jedem Leser klar, dass dies eine Reaktion auf die Terroranschläge von Paris ist.
Die eigentliche Frage lautet wohl ungefähr so: Warum nicht auch die Flagge der Türkei (95 Tote im Oktober in Ankara) oder die russische Flagge (Absturz über dem Sinai, 224 Tote)?
Diese Reihe liesse sich schier endlos fortsetzen – gerade die Mörderbande des IS hat doch in den vergangenen Wochen und Monaten reichlich Anlass zur öffentlichen Anteilnahme gegeben. Doch da haben wir nicht extra das Facebook-Banner geändert – mit zwei Ausnahmen: Nach den Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und auf das Kulturzenrum und die Synagoge in Kopenhagen, im Januar und im Februar 2015.

Tricolore - Outtakes

Die Antwort ist simpel: „Die Einschläge kommen näher“!

Nicht, dass man jetzt Angst haben sollte (und müßte) irgendwo in unserem beschaulichen Osnabrück von einem islamistischen Terrortrupp, frisch aus dem Mittelalter, ins Jenseits gebombt zu werden. Auch Reisen in das wunderschöne Paris sind noch immer verhältnismäßig sicher – gemessen an den Gefahren, die auf dem Weg dorthin alleine auf der Autobahn drohen.
Aber Paris, Frankreich, die Franzosen, die Kultur, die gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Werte: All das liegt uns an der Hasestadt nun einmal näher als der Konflikt zwischen Kurden und der Regierungspartei in Ankara, deren Beziehung zu den islamistischen Wirrkköpfen scheinbar nicht sonderlich eindeutig ist. Und auch Russland ist für viele Mitbürger immer noch ein exotisches Land, hinter einem nie ganz verschwundenen Eisernen Vorhang. Und dennoch, natürlich sind all diese Opfer beklagenswert. Kein Leben ist mehr oder weniger wert. Und dennoch, die Opfer von Paris haben mehr „ausgelöst“ bei uns. Und deswegen ist es nur verständlich, wenn ein Ventil gesucht wird diesen Schock irgendwie zu dokumentieren, und sei es nur mit einem kurzzeitig gewechselten Banner oder eingefärbtem Profilbild bei Facebook, wie es so viele jetzt machen.
Der Terror in Paris hat Menschen getroffen, Menschen deren Sprache viele Osnabrücker sprechen. Paris und die „Parisien“, die kennen viele Osnabrücker auch von einem Zwischenstopp auf Klassenfahrt in unsere Partnerstadt Angers. Paris, die Stadt der Liebe und des Lichts, ein Sehnsuchtsziel, das viele Osnabrücker schon einmal besucht haben, eine Stadt, deren Flughafen bei Fernreisen oft zum Umstieg genutzt wird. Und auch eine Stadt, in der man selbst vielleicht schon in einem Straßencafé gesessen hat. Bistros, so wie die Lokalitäten, die nun von Vermummten gestürmt wurden, und in denen wahllos und unter Anrufung eines – in den Wahnvorstellungen der Attentäter nicht sonderlich lieben Gottes – brutal und sinnlos getötet wurde. Es hätte buchstäblich jeden von uns treffen können!

Facebook Banner Hasepost Trikolore
So sieht unser Facebook-Banner seit dem 14.11.2015 vorübergehend aus

Deswegen zeigen wir die Trikolore auf unserer Facebook-Seite.
Eine Flagge, deren drei Farben auch für Freiheit, die Gleichheit und die Brüderlichkeit stehen (liberté, égalité, fraternité)! In diesen Tagen ist die Trikolore auch ein Symbol gegen den Terror: Ihr macht uns keine Angst – unsere Werte, die Liebe und das Leben, sind stärker als Eure Todessehnsucht!


 

Unsere Rubrik OutTakes erscheint regelmäßig jeden Sonntagabend, hier sind die bisherigen Beiträge im Archiv zu finden.

 

AFP

Modelleisenbahnausstellung im Franziskanerkloster Osnabrück

Modelleisenbahn, Ausstellung, Franziskanerkloster, Osnabrück
Modelleisenbahnausstellung im Franziskanerkloster Osnabrück

Eine Miniaturwelt im Maßstab 1:87 präsentierten die Eisenbahnfreunde Osnabrück am Wochenende im Franziskanerkloster an der Bramscher Straße.

Unser Video zeigt Impressionen von der großen Clubanlage.

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