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Hallervorden spielt falsches Programm vor Osnabrücker Publikum

Dieter Hallervorden und Harald Effenberg
Dieter Hallervorden und sein ebenbürtiger Bühnenpartner Harald Effenberg auf der Osnabrücker Bühne.

„Am 8. Tag schuf Gott den Rechtsanwalt“, unter diesem Titel wurde ein Soloprogramm von Dieter Hallervorden angekündigt, so stand es auch auf den Eintrittskarten. Geboten wurde ein Rückblick auf 50 Jahre Nonstop Nonsens.

Wer ein Satireprogramm erwartet hatte, bei dem der aktuell durch seine Rolle in Til Schweigers Familienfilm glänzende Klamauk-Komiker auch seine anspruchsvollere Seite auf der Bühne zeigen würde, der wurde enttäuscht.
Unterstützt von seinem hervorragenden Bühnenpartner Harald Effenberg bot der Berliner stattdessen einen Rückblick auf mehr als 50 Jahre Bühnenerfahrung, bei dem nur am Rande auch mal die ernsthafteren Möglichkeiten des Schauspielers Hallervorden hervorblickten. Schnell landete „Didi“ dann aber doch wieder bei bekannten Sletchen aus Nonstop Nonsens oder Hallervordens Spotlight.
Wer das juristische Soloprogramm erwartete, wurde wohl kaum dadurch entschädigt, dass lediglich ein einzelner Sketch, bei dem der Satiriker aus einer juristischen Fachzeitschrift rezitierte, einen Hauch des versprochen Programms vermittelte. Immerhin erfuhr das Publikum dabei, dass Hallervorden bevor er sich für die Schauspielschule einschrieb auch über ein Jura-Studium nachgedacht haben will.

Dieter Hallervorden und Harald Effenberg
Dieter Hallervorden und sein ebenbürtiger Bühnenpartner Harald Effenberg auf der Osnabrücker Bühne.

Obwohl Dieter Hallervorden seine inzwischen 79 Lebensjahre offenbar auf der Bühne nicht zu spüren scheint, so omnipräsent und agil wirkte er, gab es dennoch Unterbrechungen durch Video-Einspieler aus seinen alten Shows, die dem „gereiften“ Komiker hinter der Bühne vielleicht auch Zeit zum Lufholen boten. Trotz schlechter Akkustik (was wurde da eigentlich an der Stadthalle renoviert?) und dem üblich trägen Getränkeverkauf vor der Vorstellung und in der Pause, schien das Osnabrücker Publikum den Abend zu geniessen.

Eintrittskarten Dieter Hallervorden Osnabrück
Gute Karten für das falsche Programm.

Etwas enttäuschend aus der Gastgeber-Perspektive war es, dass die Stadthalle nur zu gut 3/4 besetzt war – während Dieter Hallervorden es nicht schaffte das Publikum oder den Spielort einmal direkt anzusprechen.

Ein Hauch Spontanität blitzte dann lediglich bei den Zugaben (3) auf, als er bei den bekannten „gespielten Witzen“ endlich auch die „Flasche Pommes“ (Palim Palim) auf die Bühne brachte.
Wer dabei die Augen zumachte fühlte sich zurückversetzt auf die kuschelige Couchgarnitur der 70er Jahre, als „Didi“ in der sonst eher spiessigen Fernsehwelt für anarchistischen Nonstop Nonsens sorgte.

Der Abend bot sicher das, was die meisten Zuschauer von dem „Komiker“ Hallervorden erwarteten… nur nicht das Soloprogramm des etwas ernsthafteren „Satirikers“, das die Karten vorher verprachen!
Warum dies zu Beginn der Vorstellung nicht kurz zur Sprache kam, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Viele Zuschauer werden es vielleicht aber auch nicht gemerkt haben – wurde das Programm während der Tournee womöglich ausgewechselt, weil es zu anspruchsvoll war?

AFP

#JESUISCHARLIE

je suis charlie
#JESUISCHARLIE

je suis charlie

Wir trauern um die Opfer von Intoleranz!

Eine Erklärung von GIGA.de, die wir übernehmen, da man es einfach nicht besser erklären kann:

Aktuell finden sich bei Facebook vermehrt Nutzer, die ihr Profilbild gegen einen schlichten, schlichten, weißgrauen Schriftzug auf schwarzem Hintergrund mit den Worten „Je suis Charlie“ austauschen. Was steckt hinter diesem Profilbild?

Bei Twitter werden zahlreiche Tweets mit dem Hashtag #jesuischarlie gepostet und auch bei WhatsApp werden vermehrt Profilbilder ausgetauscht. Genauso schlicht, wie sich der Schriftzug zeigt, genauso traurig ist der Anlass für „Je suis Charlie“.

„Je suis Charlie“: Anschlag auf “Charlie Hebdo”-Redaktion heute

Hinter dem Schriftzug steckt kein WhatsApp-Spiel oder Kettenbrief, sondern das heute erfolgte Attentat auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“. Insgesamt zwölf Zeichner und Redaktionsmitglieder wurden bei einem Attentat in Paris getötet. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. Unter den Toten sollen sich vier Zeichner des Magazins befinden sowie der Chefredakteur Stéphane „Charb“ Charbonnier.

Die Angreifer befinden sich derzeit noch auf der Flucht. Nach dem Anschlag hat die französische Regierung die höchste Warnstufe für Terrorgefahren im Land ausgerufen. Ganz Frankreich befindet sich derzeit in Schockstarre. Die Tat soll von zwei Vermummten Angreifern im Redaktionsgebäude von „Charlie Hebdo“ durchgeführt worden sein. Das Satire-Magazin hat in der Vergangenheit vermehrt Mohammed-Karikaturen in ihren Ausgaben gebracht und dabei für die eine oder andere Schlagzeile gesorgt. Bereits im November 2011 wurde ein Brandanschlag auf die Redaktion ausgeführt. Zudem wurde das Webportal von Charlie Hebdo regelmäßig Ziel von Hackerangriffen.

„Je suis Charlie“: Terror in Paris, TV-Sondersendungen bei ARD und ZDF

Der Schriftzug „Je suis Charlie“ bei Facebook, WhatsApp und Co., bzw. der gleichbenannte Hashtag bei Twitter sollen als Zeichen der Kondolenz Mitgefühl mit den Terroropfern der Redaktion zeigen. Zudem findet ihr bei Twitter unter #jesuischarlie Tweets, die sich direkt auf den Anschlag beziehen.

Bei ARD und ZDF könnt ihr heute Abend zu Sonderausgaben zum Anschlag auf das Satire-Magazin einschalten. ZDF zeigt ab 19:20 Uhr ein “ZDF Spezial” zum Terroranschlag, bei der ARD wird es einen aktuellen “Brennpunkt” mit Berichten zum Terroranschlag in Paris ab 20:15 Uhr geben. Falls ihr kein TV-Gerät zu Hause habt, könnt ihr die Berichte zum Attentat auf die “Charlie Hebdo”-Redaktion im TV-Live-Stream online verfolgen.

Quelle: GIGA.de

AFP

Handydieb landet im Gefängnis

Symbolbild Taschendieb
Handyraub am Schölerberg

Kein Wohnsitz in Deutschland und offener Haftbefehl.

Beamte der Osnabrücker Bereitschaftspolizei konnten am Dienstagnachmittag einen 31-jährigen Mann festnehmen, der zuvor in der Innenstadt mehrere Handys gestohlen hatte. Der Täter entwendete gegen 15.30 Uhr ein teures Gerät in einem Telefon-Shop der Großen Straße, wurde dabei von einem Angestellten beobachtet und flüchtete aus dem Geschäft.

Handydieb

Die im Innenstadtbereich tätigen Zivilbeamten bemerkten die Flucht des Täter und verfolgten diesen. Im Bereich des Parkhauses der Straße Öwer de Hase konnten sie den Mann dann stellen und festnehmen. Bei dessen Durchsuchung wurden sechs weitere Handys, ein Tablet sowie eine Digitalkamera aufgefunden. Bei seiner Vernehmung räumte der Täter ein, einen Teil der Geräte zuvor in anderen Geschäften gestohlen zu haben. Da der Osteuropäer keinen Wohnsitz in Deutschland hatte und zudem noch ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, endete für ihn die Reise nach Osnabrück im Gefängnis.

PM PI OS, Symbolfoto
AFP

Osnabrück hin und zurück – „Cisco“ von Truck-Stop ist tot

Osnabrück hin und zurück – „Cisco“ von Truck-Stop ist tot
Osnabrück hin und zurück – „Cisco“ von Truck-Stop ist tot

Nachdem bereits 2012 der Sänger und Mitbegründer von Truck Stop „die letzte Ausfahrt“ genommen hat ist gestern auch der Gründer und Sänger Günter Berndt alias Cisco gestorben.

Wie berichtet wird in seinem Haus in Maschen „gleich bei der Autobahn“.

Zu den großen Zeiten von Truck Stop genoss die Autobahn A1 noch Kultstatus als „Hansalinie“ – und da ging auf dem Weg nach Maschen kein Weg an Osnabrück vorbei! Aus dieser Zeit (1979) stammt auch der Song „Osnabrück hin und zurück“.

Komm heil nach Hause, Cisco!

Hier noch mehr Autobahn-Videos (allerdings ohne Musik) 😉


AFP

Ein Sturm kommt auf – Osnabrück und Umgebung

Sturm kommt auf
Ein Sturm kommt auf – Osnabrück und Umgebung

Noch ist es ruhig im Osnabrücker Land, aber die Wetterportale wie Wetter.de sprechen schon von der „Ruhe vor dem Sturm.

Gleich zwei Tiefdruckgebiete bewegen sich auf Deutschland zu. Bereits Mittwoch sollen ein Westwind für eine frische Brise sorgen, die von Norden her sich ab Donnerstag zu einem ausgewachsenen Sturm entwickeln soll.

Sturm kommt auf
Ab Freitag droht dann eine schwere Sturmflut an den Küsten, wenn sich zwei Sturmfronten kurz hintereinander ablösen werden.

Foto: "Blitze IMGP6376 wp" by smial (talk) - Own work. Licensed under FAL via Wikimedia Commons.
AFP

Bundesbank schickt ihr Gold nach Osnabrück

Bundesbank schickt ihr Gold nach Osnabrück
Bundesbank schickt ihr Gold nach Osnabrück

Nicht die geradezu sagenumwobenen Gold-Vorräte der Bundesbank, aber immerhin eine wertvolle Münzsammlung, wird im Osnabrücker Rathaus gezeigt.

Die Kabinettausstellung „Reden wir miteinander, anstatt uns zu bekämpfen“ aus der Numismatischen Sammlung der Deutschen Bundesbank kommt nach Osnabrück. Die Auswahl der seltenen Münzen nimmt Bezug auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens und stellt die wichtigsten Protagonisten der damaligen Geschehnisse über wertvolle Münzprägungen vor. Die Präsentation im Osnabrücker Rathaus, das mit seinem Friedenssaal an die historische Bedeutung der Verhandlungen erinnert, will in die Gegenwart verweisen: Das Westfälische Friedenswerk als erster großer Schritt zu einem gemeinsam handelnden Europa.

münzen

Die Präsentation der „alten“ Münzen erfolgt im Vorfeld einer Ausstellung der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank, über das „moderne“ Gesicht der Eurozone. Diese Ausstellung wird am 25. Januar im Kulturgeschichtlichen Museum eröffnet.
Zur Präsentation der Kabinettausstellung am Freitag wird der Osnabrücker und Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele erwartet.

 

PM PA OS, Symbolfoto: Bundesbank
AFP

Handgiftentag: Griesert lässt die „Theater-Bombe“ platzen

Kosten Theater Osnabrück
Handgiftentag: Griesert lässt die „Theater-Bombe“ platzen

HASEPOST berichtete bereits Ende Oktober über das erhebliche Ungleichgewicht in der Kulturförderung der Stadt Osnabrück, die mit einem Anteil von fast 90% vom Theater dominiert wird.

Anlässlich des Handgiftentages lies Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die „Bombe“ platzen. Offenbar ist das Stadtoberhaupt nicht mehr gewillt bedingungslos sein „OK“ für die anstehenden Budgetforderungen des Theater zu geben.
Auch wenn die derzeitige Fördersumme für die städtischen Bühnen schon hoch sind, so stehen sehr bald nochmals deutlich höhere Geldforderungen des Theaters an, die dem Bürger kaum noch zu vermitteln sein dürften.
Kosten Theater OsnabrückDer Oberbürgermeister sprach beim Handgiftentag „lediglich“ von den 1,4 Millionen Euro, die aktuell an Renovierungskosten beim EMMA-Theater anstehen.
Richtig teuer wird es für die Stadt wenn die Renovierungsarbeiten am historischen Theater am Domhof beginnen. Insider aus dem Stadtrat berichten von erwarteten Gesamtkosten um 20 Millionen Euro, wenn nicht noch mehr. Bereits die Planungskosten sollen sich auf einen hohen sechsstelligen Betrag belaufen. Die Gesamtheit der Städtischen Bühnen wird die Stadt in den kommenden Jahren finanziell erheblich belasten, allein um einen Status Quo zu sichern, der Jahr für Jahr weitere Kosten verursacht.

Zum Vergleich: der Neubau einer Arena auf dem Gelände des alten Güterbahnhofes wurde mit 46,5 Millionen Euro 2012 vom Stadtrat als zu teuer abgelehnt, stattdessen investierte man 20 Millionen in die Renovierung der Stadthalle (aka OsnabrückHalle).

Alle Optionen auf dem Tisch? 
Es wird spannend wie diese Debatte in den kommenden Monaten weitergehen wird. Kann man tatsächlich Mäzene und Förderer für das Theater gewinnen? Noch sind nicht alle Optionen auf dem Tisch – man könnte auch so weit gehen wie die Stadt Wuppertal: dort wurde das experimentelle Schauspielhaus (zu Gunsten der anderen Wuppertaler Bühnen) vergangenes Jahr geschlossen.

HP, Grafik unter Verwendung von „Building Osnabrück 11“ von Mark Ahsmann - Eigenes Werk. Lizenziert unter GFDL über Wikimedia Commons.
AFP

Hier wirbt die Stadt für „befriedigende“ Freizeitgestaltung

Werbung für Prostitution und Bordelle in Osnabrück
Hier wirbt die Stadt für „befriedigende“ Freizeitgestaltung

Massagen mit „Happy End“, die Freuden der käuflichen „Liebe“ und alles „total pauschal“ – Osnabrück begrüßt seine Gäste.


Willkommen in Osnabrück, der Friedensstadt „Befriedigungsstadt“!

So ähnlich mag manch ein Gast der Stadt denken, wenn er aus dem Hauptbahnhof tritt und sich umworben sieht von einem Bordell mit Pauschalpreisangebot, oder bei der Fahrt von der Autobahn über die Hannoversche und Pagenstecherstraße, wo ein FKK-Club um die Kraft seiner Lenden wirbt. Am Wall werden Osnabrücks Gäste (und natürlich auch alle Osnabrücker) direkt vor einem Hotel mit dem Angebot eines Massagesalons konfrontiert, der auf seiner Homepage für „Handentspannung“ wirbt und den Kunden auffordert, er solle dabei den Orgasmus nicht verhindern wollen.

es wird prostituiert, die Stadt kassiert, Firma Ströer plakatiert

Nun ist es so, dass diese Citylight-Poster, auf denen derlei Dienstleistungen beworben werden, von der Stadtverwaltung per geheimen Vertrag und auf lange Jahre an die Firma Ströer vergeben wurden. Vor dem Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn die Hoheit, aber auch hier seien die Verträge vertraulich, so ein Sprecher der Bahn gegenüber HASEPOST.
Die Arbeitsteilung ist dabei einfach: es wird prostituiert, die Stadt kassiert (bzw. die Bahn) – die Firma Ströer plakatiert.

Auf unsere Anfrage erläuterte der städtische Pressesprecher Dr. Sven Jürgensen, dass die Firma Ströer sich die entsprechenden Plakatmotive „vorab zusenden“ lässt und intern prüft, „ob Motive plakatierbar“ sind, konkret: „konform mit geltendem Recht“. Und tatsächlich, so der städtische Pressesprecher zu den Verträgen: „Die sind nichtöffentlich, so dass ich Ihnen zu den Details nichts sagen darf“.

Totalclub Werbung Osnabrück
Juristisch umstritten: Pauschalclub in Osnabrück

Nun sind befriedigenden Massagen mit „glücklichem Ende“ in Deutschland ebenso wenig verboten wie die Prostitution (seit 2001). Etwas kritischer sehen das einige Experten bei „Pauschalclubs“ (Flatrate-Puffs), bei denen Mann nur einmal zahlt und so oft kann, wie er eben kann. Auch wenn bundesweit einige entsprechende Clubs inzwischen behördlich geschlossen wurden oder das Bezahlmodell etwas abgewandelt wurde, gibt es in Sutthausen noch einen Vertreter dieser Gattung, und der wirbt jetzt direkt zwischen Bahnsteig und Taxistand für sein Gewerbe.

Osnabrück hat offenbar schlecht verhandelt
Während in Osnabrück weder von Seiten der Stadt, noch von der Bahn für den Bereich des Bahnhofsvorplatzes, keine klare Regelungen über den Inhalt der Werbung bestehen (oder diese Regelungen nicht öffentlich bekannt gemacht werden dürfen), sind andere Orte da schon weiter.

FKK Club Werbung Pagenstecher Straße
Wirbt auf Flächen mit städtischer Lizensierung, ein FKK-Club aus Wallenhorst

So kann vor dem Frankfurter Hauptbahnhof (ebenfalls eine exklusiv von Ströer vermarktete Fläche) nur nach vorheriger „Motivfreigabe“ belegt werden. Aus Hamburg ist ein Fall bekannt, wo die in städtischem Besitz befindliche Hochbahn AG eine Werbung im von Ströer vermarkteten Fahrgastfernsehen für den Humanistenverband wegen eines Gottesbezuges ablehnte.
Anderswo achtet man also offensichtlich sehr genau darauf, was die Firma Ströer und ihre Kunden auf öffentlichem Grund bewerben dürfen.

Die Firma Ströer, nach eigenen Angaben einer der größten Anbieter von „Out-Of-Home“ Medien, erreichte ihre Position im Werbemarkt auch dadurch, dass sie 2004 die einst in kommunalem Besitz befindliche Deutsche Städte Medien GmbH übernehmen konnte. In Osnabrück besitzt Ströer die exklusiven Rechte für Werbung in den Stadtbussen und an den Bushaltestellen. Mehr als 240.000 Euro soll die Stadt dadurch pro Jahr einnehmen.
Auf Anfrage von HASEPOST heisst es von Ströer zu Osnabrück nur, man prüfe „ob ein Plakat sittenwidrige oder strafrechtlich relevante Inhalte enthält und behält sich vor, Aufträge in diesem Fall abzulehnen“, so Ströer-Pressesprecherin Andrea Breyther.

 

Werbung für Pauschalclubs und Bordelle wirklich legal?
Also alles OK? Die Werberechte wurden von der Stadt teuer und ohne Einschränkungen verkauft, Prostitution ist ohnehin legal und die Motive werden (immerhin) auf offensichtliche Sittenwidrigkeit und strafrechtlich relevante Inhalte geprüft?
Ganz so einfach wie sich alle Beteiligten das machen ist es vielleicht doch nicht. In einer vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Untersuchungen zu den Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes wurde festgestellt, dass über das Ordnungswidrigkeitengesetz durchaus eine Handhabe besteht:

„(Das) OWiG verbietet jede Art der Werbung für Prostitution, gleichviel, ob sie in anstößiger oder dezenter Form vorgenommen wird, ob sie direkt oder verbrämt erfolgt. Maßgeblich ist nach Auffassung des Bundesgerichtshofes allein, dass einer verständigen und nicht ganz wirklichkeitsfremden Person hinreichend klar ist, dass Gelegenheit zu entgeltlichen sexuellen Handlungen angeboten wird.“

Willkommen in Osnabrück, der „Befriedigungsstadt“ mit Flatrate-Puff und Happy-End Massagen!

AFP

Neues vom Neumarkt-Skelett

Skelett und Forscher unter sich
: Die Archäologen Axel Friederichs (links) und Bodo Zehm mit dem Skelett, das fast vollständig am Neumarkt im September gefunden worden war.

Kein Mafia-Opfer vor dem Landgericht.

Die Knochenfunde vom September  (HASEPOST berichtete hier) erinnerten daran:
So neu, wie der Name „Neumarkt“ klingt, ist der Platz im Herzen der Stadt Osnabrück nicht.
Bereits im 13. Jahrhundert war der Neumarkt ein belebter Ort.

Im September sind in der Großbaustelle unter einer Fernmeldeleitung aus den 60er-Jahren Knochen gefunden worden; direkt neben dem Landgericht unter der ehemaligen Tunnelrampe. Die Skelette eines Mannes und einer Frau waren fast vollständig erhalten. Auf den ersten Blick ein Fall für Polizei und Staatsanwalt. Auf den zweiten ein Fall für den Archäologen. „Keine Plomben, keine Zahnbehandlung, dieser Mann war bestimmt nicht nach einem Mafia-Mord unter der Leitung abgelegt worden“, erläutert der Archäologe Axel Friederichs. Er arbeitet mit dem Stadt- und Kreisarchäologen Bodo Zehm zusammen und war Ansprechpartner für Polizei und Staatsanwaltschaft, als die Knochen ge-funden wurden. „Wir hatten noch nie so schnell so viele Helfer zusammen. Die Fachmänner sagten den Polizisten, was sie tun müssen, und es hat sich wieder einmal gezeigt: Archäologie und Spurensicherung sind eng verwandt.“ Insgesamt wurden die Überreste von mindestens 40 Menschen gefunden.

Es sei schon erstaunlich, dass zwei Skelette fast vollständig geblieben sind, wundert sich Bodo Zehm. „Als der Tunnel in den 1960er-Jahren gebaut wurde, sind die Bauarbeiter viel robuster zu Werke gegangen als heute – auch wenn damals schon auf Überreste aus alter Zeit geachtet wurde.“ Doch da in den vergangenen Jahren nicht eben feinfühlig mit dem Boden umgegangen wurde, „ist es nicht sinnvoll, ihn heute mit großem Aufwand zu untersuchen. Das Gelände ist einfach zu zerwühlt.“
Wo heute das Landgericht steht, florierte seit dem 13. Jahrhundert ein Augustiner-Kloster. Von diesem Kloster ging Anfang des 16. Jahrhunderts die Reformation in Osnabrück aus. Und während des Dreißigjährigen Krieges ließen sich dort die Schweden nieder. Von den Gebäuden aus den Jahren ab 1287, als der Augustiner-Eremiten-Konvent von Bissendorf-Holte an den heutigen Neumarkt zog, war die Klosterkirche am langlebigsten. Doch sie wurde 1751 abgerissen.

An dieser Stelle baute Johann Conrad Schlaun ein Jahr später ein Zuchthaus. Dieser berühmte Baumeister des Barock hat unter anderem das Münsteraner Schloss entworfen, das Rüschhaus, das durch Annette von Droste-Hülshoff weltbekannt wurde oder das Jagdschloss Clemenswerth. Doch der berühmte Name des Architekten schützte das Gebäude nicht vor dem Abbruch, es stand 123 Jahre an dieser Stelle, dann musste es dem heutigen Landgerichtsgebäude weichen.

Skelett und Forscher unter sich
Die Archäologen Axel Friederichs (links) und Bodo Zehm mit dem Skelett, das fast vollständig am Neumarkt gefunden worden wurde.

„Das Gebiet rund um das Landgericht ist voller Geschichte und Geschichten“, sagt Bodo Zehm „Ich hatte bei den Knochenfunden sofort den Verdacht, dass sie zum Kloster gehören könnten.“ In diesem Fall aber wohl eher zum Friedhof der Klosterkirche. Die letzten Mönche verließen das Kloster 1544, anschließend wurde das Gotteshaus als evangelische Pfarrkirche genutzt. „Da wir einige Knochen Frauen und Kindern zuordnen können, gehe ich davon aus, dass sie nach 1544 auf dem Kirchhof beerdigt worden sind.“

Genauer untersucht werden die Skelette nicht, das wäre zu teuer und würde – so Zehm und Friederichs – hätte nur einen geringen Erkenntniswert und würde ohnehin nur bestätigen, was Archäologen und Historiker bereits vom Neumarkt wissen: das dort seit 1287 einiges los war.

 

 

 

Hintergrund

Wie viele Skelette genau im Archiv der Stadt- und Kreisarchäologie liegen, kann der Archäologe Bodo Zehm nicht sagen. „Dafür sind einfach zu viele unvollständige dabei.“ Die Knochen lagern in Kisten in einem etwa 25 Quadratmeter großen Raum im Keller des Emma-Theaters in der Lotter Straße. Zurzeit wird das Inventar neu erfasst. „Eine Anthropologin säubert die Knochen und katalogisiert sie neu, die Art wie sie bisher in ihren Kisten lagen, war nicht gerade ideal“, sagt der Fachdienstleiter. Je unberührter ein Skelett vorgefunden wird, desto besser kann ein Archäologe oder ein Anthropologe damit arbeiten. „Es ist sehr aufwändig herauszufinden, wie lange ein Mensch bereits tot ist.“

Die C14-Methode bringt genaue Ergebnisse – das ist eine Radiokarbondatierung. „Sie ist allerdings sehr teuer.“ Bei den Skeletten vom Neumarkt wird sie nicht angewendet. „Die Anthropologin fand schnell heraus, dass der Mann, der fast fünf Jahrhunderte am Neumarkt gelegen hatte, viel Fleisch gegessen hat und viel auf dem Pferd saß. Das verriet sein Zahnstein und die Form seines Beckens.“

PM PA OS, Foto:Stadt Osnabrück
AFP

FMO glänzt mit guten Zahlen und attraktivem Flugplan

Auf dem Rollfeld des FMO
FMO glänzt mit guten Zahlen und attraktivem Flugplan

Der Flughafen Münster/Osnabrück hat im Jahr 2014 rund 900.000 (genau: 899.595) Fluggäste gezählt. Auch die anderen Zahlen stimmen das Management hoffnungsfroh.

Gegenüber dem Vorjahr wird ein Wachstum von 4,8 Prozent verzeichnet. Der FMO entwickelte sich damit deutlich stärker als der Schnitt der deutschen Airports, der mit ca. 2,9 Prozent prognostiziert wird. Besonders erfreulich zeigte sich der Linienflugverkehr mit einer Steigerung von über 12 Prozent. Der Touristikverkehr blieb auf Vorjahresniveau. Die Zahl der Starts und Landungen waren im abgelaufenen Jahr mit 35.052 konstant.
Grund für die positive Verkehrsentwicklung im Jahr 2014 war vor allem der Einstieg der Fluggesellschaft Turkish Airlines am Flughafen Münster/Osnabrück. Mit Istanbul ist ab FMO neben Frankfurt und München das dritte große Umsteigedrehkreuz im Flugplan. Auch die Aufnahme der London-Verbindung durch Europas größte Regionalfluggesellschaft flybe sorgte für eine Stimulierung der Fluggastzahlen. Darüber hinaus wurden die Ziele Hurghada (Ägypten) und Enfidha (Tunesien) neu aufgenommen.

LUFTFRACHT MIT ALLZEITHOCH

Ein Rekordergebnis verzeichnete im abgelaufenen Jahr die Luftfracht am Flughafen Münster/Osnabrück. Mit 17.098 Tonnen und einer Steigerung von rund 18 Prozent wurde ein Allzeithoch erreicht. Gründe für dieses Wachstum liegen vor allem in einem signifikanten Bedarf an Beiladefracht bei der neuen Fluggesellschaft Turkish Airlines sowie einer Vielzahl von Frachtchartern für die Automobilindustrie.

Auf dem Rollfeld des FMO

GUTER AUSBLICK AUF 2015

Auch der Flugplan für den kommenden Sommer 2015 zeigt bereits jetzt erfreuliche Tendenzen. So wird Turkish Airlines die Frequenzen für die im vergangenen Juni neu aufgenommene Verbindung zum Istanbuler Flughafen Atatürk aufstocken und dann fünfmal wöchentlich starten. Zusätzlich wird auch die türkische Fluggesellschaft Pegasus von Ende Juni bis Anfang September dreimal wöchentlich zum Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen auf der asiatischen Seite der Metropole fliegen.

Die Deutsche Lufthansa wird im kommenden Jahr sowohl auf Flügen nach Frankfurt als auch nach München die Kapazität erhöhen und größeres Fluggerät einsetzen. Auf der Frankfurt-Route wird zunächst übergangsweise eine Boeing 737-500 (120 Sitze) und ab April dann ein CRJ 900-Jet (86 Sitze) eingesetzt. Bislang wurde die Strecke mit einem Jet vom Typ CRJ 700 (70 Sitze) bedient. Auf der München-Verbindung wird bei einigen Umläufen die Embraer 195 mit 116 Plätzen durch einen Airbus A319 mit 138 Plätzen ersetzt.
In der Touristik wird die deutsche Fluggesellschaft Germania das größte Angebot am Flughafen Münster/Osnabrück bereitstellen. Insgesamt 15 Mal pro Woche startet ein Airbus A319 mit 150 Sitzplätzen zu elf verschiedenen beliebten Urlaubsregionen. Es gibt Flüge zu den griechischen Inseln Kreta, Rhodos, Kos und Korfu. Zudem werden die Kanarischen Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa angeflogen. Die beliebten Mittelmeerinseln Mallorca und Ibiza sind
genauso im Programm wie der ägyptische Badeort Hurghada und Antalya an der Türkischen Riviera.
airberlin wird vom Flughafen Münster/Osnabrück auch im kommenden Sommer zweimal täglich nach Palma de Mallorca fliegen. Antalya steht im Sommer 2015 bei der Ferienfluggesellschaft SunExpress sogar täglich im Programm. Außerdem fliegt SunExpress einmal wöchentlich nach Izmir. Ebenfalls koordiniert wurden bereits touristische Verbindungen nach Tunesien (Nouvelair) sowie ans Schwarze Meer nach Varna (Bulgarian AirCharter) und Burgas (Air Via).

Weiter im Flugplan 2015 sind auch die bekannten Linienverbindungen von flybe nach London-Southend und von AIS-Airlines nach Stuttgart.

 

PM FMO
AFP