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Forsa: Union verliert etwas

Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union hat in der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa etwas in der Wählergunst nachgelassen. In der Erhebung für die Sender RTL und ntv verlor sie einen Prozentpunkt und kommt damit noch auf 28 Prozent.

Die Werte für SPD (18 Prozent), FDP (7 Prozent), Linke (5 Prozent) und AfD (13 Prozent) blieben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Anders als von einigen aufgrund der Proteste gegen den Braunkohletagebau in Lützerath gemutmaßt, verschlechterte sich auch der Wert für die Grünen nicht (20 Prozent). Die sonstigen Parteien gewannen einen Prozentpunkt hinzu und liegen aktuell bei 9 Prozent. Der Ukraine-Krieg (61 Prozent) und die Energiekrise (40 Prozent) bleiben weiter die Themen, die die Bundesbürger in dieser Woche am meisten bewegen.

Andere Themen wie etwa die Corona-Pandemie (13 Prozent) oder die Proteste in Lützerath (12 Prozent) interessieren die Befragten hingegen deutlich weniger. Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten und die Wahl zwischen Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Friedrich Merz (CDU) hätten, würden sich laut Umfrage aktuell 22 Prozent aller Wahlberechtigten für Scholz (+1) und unverändert jeweils 20 Prozent für Merz sowie für Habeck entscheiden. 38 Prozent würden sich für keinen der drei entscheiden. Die Daten wurden vom 10. bis 16. Januar erhoben.

Datenbasis: 2.500 Befragte.

AFP

Dauerhaft Stau in Osnabrück: BOB fordert schnelle Lösung für den Berufsverkehr

(Archivbild) Stau auf dem Wall in Osnabrück
(Archivbild) Stau auf dem Wall in Osnabrück

Während des Berufsverkehrs kommt es in Osnabrück immer wieder zu einigen Staus. Knotenpunkt ist vor allem der Wall, auf den durch die vielen Baustellen in der Osnabrücker Innenstadt ausgewichen wird. Insbesondere die wenigen Parkplätze sowie einen zu seltenen Busfahrtakt kritisierte nun der Bund Osnabrücker Bürger (BOB).

Bereits seit Jahren wird eine Stadtbahn für Osnabrück diskutiert, zuletzt beauftragte die Stadt eine Machbarkeitsstudie. Mit der Stadtbahn hofft man, die Osnabrücker Straßen zu entlasten und mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern. „Der ÖPNV ist für die Berufspendler keine Alternative, da er mit den Ansprüchen einer veränderten Arbeitswelt nicht mithalten und 77.000 Pendler nicht flexibel bewältigen kann“, so BOB-Fraktionsvorsitzender Levin Bosche zur Forderung der Stadtbahninitiative. Ein „24/7 ÖPNV“ – zu Kernzeiten im 15 Minutentakt – sei nach Ansicht von BOB nicht darstellbar und nicht bezahlbar. Anstatt den Berufsverkehr durch „ein mangelhaftes Baustellenmanagement, weniger Parkplätze und ständige Beschneidungen in den mangelhaften Busverkehr oder aufs Rad zwingen zu wollen“, bedürfe es hier eines bedarfsorientierten Umdenkens.

Osnabrücker brauchen schnelle Anbindung an die Stadt

„Einkäufer und Berufspendler wollen einen flexiblen und zügigen Zugang in die Stadt – dazu bedarf es bedarfsgerechter Straßen, intelligenter Leitsysteme und ausreichender Parkplätze, die einen umweltfreundlichen und flüssigen Verkehr garantieren können“, ergänzt Steffen Grüner, Vorsitzender der Bund Osnabrücker Wählervereinigung. Momentan sei genau das Gegenteil der Fall: Staus auf dem Wall würden zur Routine werden, immer mehr Menschen würde lange nach einem Parkplatz suchen, „die ökologischen und ökonomischen Kollateralschäden einer unbefriedigenden Verkehrspolitik“ würden inzwischen zum Stadtbild gehören. Ein wettbewerbsfähiger Busfahrtakt sei in Osnabrück nach Ansichten der Wählervereinigung nicht möglich, da sich der Bus hinterher wieder in den dadurch verursachten Stau einordnen müsste.

BOB kritisiert Kosten für Stadtbahninitiative

In einer Pressemitteilung warf der BOB die Frage auf, welche verkehrspolitische Kompetenz die Stadtbahninitiative in Osnabrück überhaupt hätte. „Bis jetzt hat sie für den Steuerzahler nur Kosten produziert: 80.000 Euro für das laufende Stadtbahngutachten, welches ebenso wie auch das teure Lindschulte-Gutachten nachweisen wird, das Osnabrück bei der derzeitigen Verschuldung keine 380 Millionen für eine Stadtbahn aufbringen kann“, so Pressesprecher Wolfgang Niemeyer abschließend.

AFP

Sneak-Test: Lohnt sich „Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team“?

Mit Popcorn gaben die Sneaker ihre Bewertung zu „Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team“ ab. / Foto: Hall of Fame
Mit Popcorn gaben die Sneaker ihre Bewertung zu „Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team“ ab. / Foto: Hall of Fame

Die Sneak ist zurück aus der Winterpause! Der Montag ist vorbei und das kann nur eines heißen: Die Sneak-Preview in der Hall of Fame, präsentiert von der HASEPOST, ist gelaufen. Doch was gab es für die Osnabrücker Kinobesucher dieses Mal zu sehen und vor allem: Lohnt sich der Film?

Am Montag (16. Januar) lief wieder ein Überraschungsfilm über die große Leinwand. Die Hall of Fame zeigte die Komödie „Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team“. Der Film läuft ab Donnerstag (19. Januar) in der Hall of Fame.

Worum geht’s? Die extravagante Hochzeit von Darcy (Jennifer Lopez) und Tom (Josh Duhamel) auf den Philippinen wird von Kriminellen gestürmt. Dabei wollten die beiden doch nur ihre anstrengenden Familien für die ultimative Hochzeitsreise zusammenbringen. Auf einmal steht auch noch Darcys Ex Sean (Lenny Kravitz) auf der Matte. Doch dann gerät plötzlich das Leben aller Hochzeitsteilnehmer in Gefahr, als sie zu Geiseln werden. „Bis, dass der Tod sie scheidet“ bekommt eine ganz neue Bedeutung. Darcy und Tom müssen ihre Liebsten retten – wenn sie sich nicht vorher gegenseitig umbringen.

Gemischte Meinung

Über die Hälfte (54 Prozent) gefiel der Sneak-Film, 24 Prozent fanden das Kino-Erlebnis „okay“ und 22 Prozent gefiel der Film leider gar nicht. Florian meint: „War ganz lustig und unterhaltsam.“ Begeisterter hört es sich bei Susanne an: „Ich fand den super! Habe viel gelacht.“ Sven und Stefan waren nicht ganz so überzeugt von dem Film. „War nichts für mich, klischeehaft und uninspiriert“, resümiert Sven. „Nichts besonderes, aber ganz ok. Gibt schlechteres“, meint Stefan.

Mit Popcorn gaben die Sneaker ihre Bewertung zu „Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team“ ab. / Foto: Hall of Fame
Mit Popcorn gaben die Sneaker ihre Bewertung zu „Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team“ ab. / Foto: Hall of Fame

Übrigens: Jeden Montag zeigt die Hall of Fame um 20 Uhr einen Film, der in Deutschland erst ein bis sechs Wochen später startet. Der Clou: Welcher Film gezeigt wird, ist und bleibt eine Überraschung. Mit der Sneak-Preview haben Osnabrückerinnen und Osnabrücker also die einmalige Gelegenheit, neue Produktionen exklusiv vor Kinostart zu sehen. Kostenpunkt: 5,50 Euro online im Vorverkauf, 6 Euro an der Kinokasse.


AFP

Lob und Kritik für Pistorius-Entscheidung

Foto: Verteidigungsministerium, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), den langjährigen niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD) zum neuen Verteidigungsminister zu ernennen, ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. Verhalten optimistisch äußerte sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP).

Sie kündigte in der „Rheinischen Post“ an, konstruktiv mit Pistorius zusammenarbeiten zu wollen. „Als Innenminister kennt er das Thema Sicherheit und die Zusammenarbeit mit denen, die sich für unsere Sicherheit einsetzen“, sagte die FDP-Politikerin. In Berlin werde er jedoch daran gemessen, ob er die Belange der Truppe verstehe und diese durchsetzungsstark gegenüber dem Bundeskanzleramt und dem Verteidigungsministerium durchsetzen könne. Der Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, Patrick Sensburg, begrüßte die Entscheidung. Pistorius sei ein erfahrener Innenminister und kenne „Menschenführung“, sagte Sensburg der „Rheinischen Post“. Der Reservistenverband freue sich, „dass nun ein Reservist an der Spitze des Ministeriums steht, der schon lange gute und intensive Kontakte zur Reserve in Niedersachsen hat“. Bei den Oppositionsparteien wurde die Personalie deutlich negativer aufgenommen. Unionsfraktionsvize Johann Wadephul nannte die Entscheidung zwar eine Überraschung, „nur leider keine gute“. Pistorius sei eine Besetzung aus der „B-Mannschaft“. Zudem verwies Wadephul darauf, dass sich Pistorius angesichts der aktuellen Lage, die sonst üblichen 100 Tage Einarbeitungszeit nicht erlauben könne. AfD-Chefin Alice Weidel warf dem Kanzler vor, mit Pistorius den nächsten Verteidigungsminister „ohne irgendwelche Expertise auf seinem Fachgebiet“ ausgewählt zu haben. Die Linken in Niedersachsen verwiesen unterdessen auf zahlreiche Skandale, welche die Amtszeit von Pistorius durchzogen hätten. So seien Schusswaffen und Munition aus Polizeidienststellen verschwunden und geheime Akten der Polizei verloren gegangen. Zudem verabschiede sich die Bundesregierung durch die Ernennung auch von ihrem Wahlversprechen eines paritätisch besetzten Bundeskabinetts. Dieses Thema könnte auch innerhalb der Bundesregierung noch für Streit sorgen – die Grünen hatten bis zuletzt auf Parität im Kabinett gepocht.

AFP

Bericht: Beim Windkraftausbau hinken viele Regionen hinterher

Foto: Windräder, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Beim Ausbau der Windenergie an Land hinken zahlreiche Regionen insbesondere im Süden der Republik schon so weit hinterher, dass die Vorgaben der Bundesregierung wohl nur noch mit erheblichen Anstrengungen zu schaffen sind. Dies geht aus Daten der Bundesnetzagentur und des Statistischen Bundesamtes hervor, die das „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Mittwochsausgaben) aufbereitet hat.

Enormer Nachholbedarf besteht demnach unter anderem in Oberbayern, aber auch im hessischen Rhein-Main-Gebiet. Auffallend ist außerdem, dass es teils starke Unterschiede zwischen benachbarten Landkreisen gibt. Der „RND-Energiewendemonitor“ zeigt, dass im vorigen Jahr Anlagen mit einer Leistung von lediglich rund zwei Gigawatt hinzugekommen sind. Zugleich gibt die aktuelle Version des Erneuerbare-Energien-Gesetzes aber vor, dass in den drei Jahren von 2022 bis 2024 die Gesamtleistung der Windräder um insgesamt 13 Gigawatt gesteigert werden soll. Das bedeutet, dass der Zubau massiv beschleunigt werden muss. Um dies anzuschieben, hat die Bundesregierung das Zwei-Prozent-Ziel ausgegeben: Die Bundesländer sind verpflichtet, bis 2032 im Durchschnitt zwei Prozent ihrer jeweiligen Landesfläche für Windenergie zur Verfügung zu stellen – genau formuliert sind es 1,8 Prozent bis 2,2 Prozent und 0,5 Prozent in Stadtstaaten. Die Umsetzung fällt höchst unterschiedlich aus. So gibt es ein starkes Nord-Süd-Gefälle, die Auswertungen des RND zeigen aber auch, dass es selbst unter benachbarten Kreisen zum Teil massive Ungleichheiten gibt.

So ist der Kreis Paderborn, wo sich bereits Windrädern mit einer Gesamtleistung von rund 1.000 Megawatt drehen und das Zwei-Prozent-Ziel bereits heute deutlich übertroffen wird, Spitzenreiter beim Ausbau der Windkraft in Nordrhein-Westfalen. Im benachbarten Hochsauerlandkreis hingegen liegt die Realisierungsquote, die sich aus dem Zwei-Prozent-Ziel ergibt, bei lediglich 14,4 Prozent. Die Auswertung macht außerdem deutlich, dass in mehr als einem Viertel der Stadtkreise und der kreisfreien Städte sowie in mehr als einem Dutzend der rund 300 Landkreise noch kein einziges Windrad steht. Schwerpunkt ist hier ganz überwiegend Süddeutschland.

Besonders in oberbayerischen Landkreisen, die stark vom Tourismus geprägt sind, wird bislang auf regenerativen Strom mittels Windkraft verzichtet: Das gilt unter anderem für das Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen oder für Bad Tölz-Wolfratshausen. Ähnliches gilt für weite Teile des Rhein-Main-Gebiets, und zwar nicht nur in den Städten, sondern auch im Main-Taunus-Kreis, im Kreis Groß-Gerau und im Kreis Offenbach. Die Spitzenreiter befinden sich hoch im Norden: Die Kreise Nordfriesland und Dithmarschen können Realisierungsquoten von deutlich mehr als 200 Prozent vorweisen. Die Stadt Emden kommt sogar auf knapp 380 Prozent.

AFP

Kubicki erwartet keine weitere Kabinettsumbildung

Foto: Wolfgang Kubicki, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Wechsel im Verteidigungsministerium erwartet FDP-Vize Wolfgang Kubicki keine weiteren Veränderungen im Bundeskabinett. „Ich gehe zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass Nancy Faeser bis zum Ende der Legislaturperiode Innenministerin bleibt“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

„Denn sonst hätte der Kanzler diese Frage ja auch jetzt schon klären können.“ Faeser wird als SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl in Hessen gehandelt, die am 8. Oktober stattfindet. Den Nachfolger von Christine Lambrecht (SPD) im Wehrressort, den bisherigen niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD), lobte Kubicki. „Boris Pistorius bringt alle Voraussetzungen mit, die es für diesen wichtigen Posten braucht“, sagte er.

„Ich bin froh, dass Olaf Scholz unserem Rat gefolgt ist, und dieses Amt nicht aufgrund des Geschlechts oder des Regionalproporzes besetzt hat.“

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Kein Wohnraum am Rubbenbruchsee: Abrissbagger zerstört Rohbau

Abrissbagger am Haus am Rubbenbruchsee
Abrissbagger am Haus am Rubbenbruchsee, Foto: Pohlmann

Für den seit Jahren leer stehenden Rohbau am Rubbenbruchsee beginnt nun das letzte Kapitel.

Ein Abrissbagger wird in den kommenden Tagen dafür sorgen, dass die Pläne der Eigentümergemeinschaft, die bis zuletzt den bereits weit fortgeschrittenen Rohbau in ein Mehrgenerationenhaus in Niedrigenergiebauweise umbauen wollte, zunichte gemacht werden.

Ursprünglich war die Immobilie als Hotel geplant. Nachdem an gleicher Stelle ein Altbau durch ein Feuer zerstört wurde, waren die Neubaupläne von der Stadtverwaltung auch mit einer gültigen Baugenehmigung versehen worden.

Bedingt durch wirtschaftliche Schwierigkeiten konnte der Bauherr den Bau allerdings nicht wie geplant zu Ende bringen. Nachdem für den Weiterbau wichtige Fristen verstrichen waren und im Rathaus neue Mehrheitsverhältnisse herrschten, wurde dem Bauherrn der Weiterbau versagt: Er hatte zu lange mit dem Weiterbau gewartet.

Wollte die Stadt den Eigentümer über den Tisch ziehen?

Unsere Redaktion berichtete im vergangenen Sommer darüber, wie die Stadtverwaltung dem ursprünglichen Eigentümer ein – so jedenfalls die Einschätzung der späteren Eigentümergemeinschaft – deutlich überhöhter Kostenrahmen für einen Abriss präsentiert wurde.
Als Alternative für die kaum lösbare Herausforderung nun auch noch den Abriss zahlen zu müssen, sei dem in finanzielle Schieflage geratenen Rohbau-Eigentümer seinerzeit angeboten worden, das halbfertige Projekt für einen symbolischen Euro an die Stadt zu übergeben.

Abrissbagger am Haus am Rubbenbruchsee
Bevor die Wände fallen, muss der Abrissbagger erst einmal das Haus aus dem Dornröschenschlaf befreien. / Foto: Pohlmann

Angeblich, so die Ansicht von Vertretern der inzwischen zusammen mit dem ursprünglichen Eigentümer gebildeten Eigentümergemeinschaft, hätte die Stadt, wäre sie in Besitz des Rohbaus gelangt, sich dann selbst einen Weiterbau gestattet.

Keine Klärung im Sinne der Investoren durch die Justiz

Es kam jedoch anders und auch vor Gericht konnte keine Klärung im Sinne der bauwilligen Investoren herbeigeführt werden. Auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen der Stadtverwaltung wegen „Prozessbetrug“ brachte den Investoren keinen Erfolg. Nun ist der Bagger angerückt.

AFP

DAX am Mittag trotz ZEW-Überraschung weiter leicht im Minus

Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der DAX hat sich am Dienstag nach einem schwachen Start bis zum Mittag nicht aus dem roten Bereich befreien können. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 15.115 Punkten berechnet.

Dies entspricht einem Abschlag von 0,1 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. Auch der überraschend starke ZEW-Index sorgte nicht für ausgelassene Kauflaune. Der entsprechende Index stieg im Januar unerwartet stark um 40,2 Punkte auf nun 16,9 Zähler, wie das ZEW in Mannheim mitteilte. Marktbeobachter hatten nur mit einem leichten Anstieg gerechnet.

Der Ölpreis stieg am Mittag: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 85,15 US-Dollar. Das waren 69 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

AFP

Kommentar: Deshalb ist Boris Pistorius der richtige Verteidigungsminister

Boris Pistorius und Justus Möser (Hintergrund)
Boris Pistorius und Justus Möser (Hintergrund)

Ein Osnabrücker, männlich und vom Kanzler gelobt: Boris Pistorius gehörte nicht zum Favoritenkreis und wird es nun doch der 62-Jährige übernimmt den Posten des Verteidigungsministers. Gelingt es ihm, endlich Ruhe in das vakante Ministerium, dessen Chefsessel zuletzt eher als Schleudersitz diente, einkehren zu lassen?

Eine Meinung von Maurice Guss

In Osnabrück ist Pistorius natürlich kein Unbekannter, dennoch ein kurzes Porträt: Der 62-Jährige absolvierte eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann, leistete von 1980 bis 1981 seinen Wehrdienst, studierte anschließend Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Von 2006 bis 2013 war er Oberbürgermeister von Osnabrück, ehe es ihn ins Chefbüro des Innenministeriums des Landes Niedersachsen zog, vor wenigen Monaten begann seine dritte Amtszeit. Sein Direktmandat verteidigte er mit sicherem Vorsprung. Pistorius ist verwitwet und hat zwei Töchter.

Auf Kommunal- und Landesebene folgt nun also der Bundesposten – ein logischer Schritt? Pistorius wurden immer wieder Ambitionen auf ein Bundesamt nachgesagt, so gab es etwa Spekulationen, er könnte Bundesinnenminister werden, sofern die jetzige Amtsinhaberin Nancy Faeser bei der Landtagswahl im Herbst in Hessen als Spitzenkandidatin für die SPD antritt. Der Schritt ins Kabinett folgt nun schon deutlich früher, wenn auch auf anderem Posten.

Vier (fünf) Argumente für Pistorius

Ob es Pistorius wirklich gelingt, Ruhe in das Verteidigungsministerium einkehren zu lassen, wird sich noch zeigen müssen, aber: Argumente, dass er der Richtige sein könnte, gibt es einige.

1. Politische Konstanz
Sahen sich seine Vorgängerinnen im Verteidigungsministerium noch permanent berechtigten Vorwürfen gegenüber und standen quasi allzeit kurz vor dem Rücktritt, verspricht Pistorius Karriere mehr Beständigkeit: sechs Jahre Oberbürgermeister in Osnabrück, dann der direkte Sprung ins Niedersächsische Innenministerium. Neun Jahre Innenminister, dann der direkte Sprung ins Bundeskabinett. Nicht nur gemessen an der Dauer seiner Amtszeiten hält sich der Osnabrücker stabil, auch die Bürgerinnen und Bürger hielten konstant zu ihm und wählten ihn wieder und wieder. Ab jetzt wird der Fokus auf Pistorius noch stärker werden und die kritischen Nachfragen sich nochmals mehren – die Grundlage für mehr Konstanz im vakanten Amt ist aber gegeben.

2. Gute Vernetzung innerhalb seiner Partei
Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an, gilt zudem als erfahrener Polit-Manager. Er ist gut vernetzt innerhalb seiner Partei – und auch innerhalb der zerstrittenen Ampel-Regierung. Zwar blieb Pistorius gemessen an seinen Ämtern stets in Niedersachsen, dennoch war er an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD und an den Koalitionsverhandlungen beteiligt.

3. Beliebtheit
Auf gleich zwei Ebenen lässt sich Pistorius Beliebtheit verdeutlichen: Zahlenmäßig an den stets guten und konstanten Wählerstimmen, die er in seinem Wahlbezirk in der Stadt Osnabrück erreichte, verbal an den Aussagen anderer Politiker. So bezeichnete Kanzler Olaf Scholz sein neues Kabinettsmitglied als einen „herausragenden Politiker unseres Landes“ und als „äußerst erfahrenen Politiker, der verwaltungserprobt ist, sich seit Jahren mit Sicherheitspolitik beschäftigt und mit seiner Kompetenz, seiner Durchsetzungsfähigkeit und seinem großen Herz genau die richtige Person ist, um die Bundeswehr durch diese Zeitenwende zu führen“. Osnabrücker halten eben zusammen! Im Kreise der Landesinnenminister hat sich Pistorius zudem den Ruf als kenntnisreicher Politiker erworben, der als schlagfertig, aber stets respektvoll gilt.

4. Alter
Muss es eine Frau sein oder darf es doch auch ein “alter weißer Mann“ werden, solange er Kompetenzen mitbringt? Natürlich darf bei der Besetzung eines vakanten Postens in Deutschland eine Quoten-Diskussion nicht fehlen. Und siehe da: Die Geschlechterparität im Kabinett ist gebrochen, es wurde der Mann im fortgeschrittenen Alter. Verbunden ist das nicht nur mit Erfahrung, sondern einem weiteren Vorteil für Pistorius. Mit 62 Jahren kann man schon mal in ein Chefbüro auf Bundesebene ziehen, das als Schleudersitz und somit auch als Karrierkiller gilt. Der Routinier wird sich dessen bewusst sein – und (siehe die weiteren Gründe für ihn) es besser machen als seine Vorgänger.

5. Schlimmer geht nimmer
Apropros schlechter machen: Um das mit Klammer versehene fünfte Argument für Pistorius zu erklären, braucht es nur einen Satz und ein Augenzwinkern. Mit Boris kann’s nur besser werden, schlechter als unter seinen Vorgängerinnen geht’s nicht mehr. Immerhin hat er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr geleistet.

Die stärkste Stadt im Kabinett: Osnabrück

Boris Pistorius wird neuer Verteidigungsminister – und auch wenn es ein schwieriger Posten ist, gibt es gute Argumente, warum es der Osnabrücker besser machen wird. Seine Ernennung, die am Donnerstag (19. Januar) ansteht – Pistorius wird dann seine Ernennungsurkunde vom Bundespräsidenten erhalten und im Deutschen Bundestag seinen Amtseid leisten – hat noch eine weitere Folge: Keine Stadt ist dann so stark im Bundeskabinett vertreten wie Osnabrück – neben Pistroius wurde auch Kanzler Olaf Scholz in der Hase- und Friedensstadt geboren.

 


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[Gruß vom Herausgeber] Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie es bis hier ganz unten geschafft haben. Ein paar Zeilen weiter finden Sie noch den obligatorischen Hinweis, dass gekennzeichnete Meinungsbeiträge stets ausschließlich die Meinung des Autors wiedergeben. Aber ich möchte diesem förmlichen Disclaimer noch etwas hinzufügen. Natürlich haben Sie, wie auch ich und jeder andere Leser, eine eigene Meinung. Vielleicht weicht Ihre Meinung fundamental von diesem oder einem anderen bei uns veröffentlichten Kommentar ab, vielleicht stimmen Sie aber auch vollkommen zu oder aber Ihre Meinung ist „irgendwo dazwischen“.
Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.

„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.


Als Kommentar, Kolumne, Meinungsbeitrag oder Satire gekennzeichnete Beiträge geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder, nicht die der gesamten Redaktion.

AFP

Neues in der Lotter Straße: Pinsta zieht in ehemalige Osnabrücker Pizzeria Calimero

Noch wird im ehemaligen Calimero umgebaut. / Foto: Emrich
Noch wird im ehemaligen Calimero umgebaut. / Foto: Emrich

Noch wird im ehemaligen Calimero umgebaut. / Foto: Emrich

Anfang Februar eröffnet mit Pinsta in Osnabrück an der Lotter Straße eine etwas andere Pizzeria, die das neue Trendprodukt Pinsa in Osnabrück anbietet. Bisher gibt es das so nur im Vapiano.

Pinsta zieht Anfang Februar in die Lotter Straße 103 in Osnabrück uns löst damit die Pizzeria Calimero ab. Das junge Franchise-Unternehmen aus Paderborn, das Pinsa – eine gesunde Pizza-Alternative – anbietet, hat bereits drei Standorte, möchte in Zukunft aber weiter expandieren. Bisher gibt es Pinsta in Paderborn, Mannheim und Bielefeld. Anders als in anderen Lokalen kann aber nicht vor Ort gegessen werden, sondern Pinsta ist ein reiner Lieferdienst. Selbstabholungen sind jedoch auch möglich.

Pinsa sieht aus wie Pizza, ist aber deutlich leichter. / Foto: Pinsta
Pinsa sieht aus wie Pizza, ist aber deutlich leichter. / Foto: Pinsta

Das italienische Trendprodukt liegt durch den außergewöhnlichen Pinsa-Teig nach Angaben von Marketingleiter Fabian Bösa „deutlich besser im Magen“. Dies läge an unterschiedlichen Mehlsorten, der langen Ruhephase von mindestens 72 Stunden sowie der geringen Menge an Hefe, die im Gegensatz zu Pizza im Magen nicht weiter gärt. Die Pinsaria setzt laut eigenen Angaben auf einen bekömmlichen und magenfreundlichen Teig und benutze dazu original italienische Zutaten.

Nicht nur Pinsa

Im Pinsta-Lokal sei für alle etwas dabei. So gibt es neben der Pinsa auch mediterrane Bowls, Pizzabrötchen namens „Pinstarelli“ mit einer hausgemachten Kräuterbutter „nach Geheimrezept“, italienische Kartoffelgratins sowie eine große vegane und glutenfreie Auswahl.

Auch Bowls gibt es bald bei Pinsta. / Foto: Pinsta
Auch Bowls gibt es bald bei Pinsta. / Foto: Pinsta

Auch umweltbewusstes Handeln ist den Gründern wichtig. Deshalb kommen nachhaltige, plastikfreie und recycelte Verpackungen zum Einsatz. Ebenfalls soll das Essen ausschließlich mit E-Fahrzeugen geliefert, die eigene Stromversorgung dafür langfristig durch Photovoltaik-Anlagen gesichert werden.

Osnabrück ist jung und voller netter Leute

Das in Paderborn gegründete Franchise möchte so viele Standorte wie möglich selber betreiben. Deshalb sei Osnabrück ein guter Standort, um das Firmennetzwerk zu vergrößern. Osnabrück sei nach Bösa eine junge Stadt, die sogar einen eigenen Starbucks habe. Das sei für eine Stadt in der Größenordnung von Osnabrück ungewöhnlich. „Daher muss Osnabrück ja etwas ganz Besonderes an sich haben“, meint Bösa. Davon wolle das Unternehmen profitieren und die Osnabrückerinnen und Osnabrücker durch ihr einmaliges Angebot bereichern.

AFP