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Spritpreise steigen wieder etwas

Foto: Zapfsäule, über dts Nachrichtenagentur

München (dts Nachrichtenagentur) – Die Spritpreise in Deutschland sind in der vergangenen Woche wieder etwas gestiegen. Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Mittel 1,781 Euro und damit 2,4 Cent mehr als in der Vorwoche, sagte ein Sprecher des ADAC am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur.

Diesel verteuerte sich unterdessen um 2,6 Cent und kostete im Schnitt 1,753 Euro. In der Vorwoche hatten sich die Preise in beiden Kategorien kaum bewegt. Der Unterschied bei den Preisen für beide Kraftstoffsorten verringerte sich durch die jüngste Entwicklung minimal. Ein Liter Diesel kostet jetzt im Schnitt 2,8 Cent weniger als ein Liter E10, nach 3,0 Cent in der Vorwoche.

AFP

Industrie fordert schnelle Wiederbelebung des Bergbaus

Foto: Schutzhelme, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Industrie fordert eine schnelle Wiederbelebung des Bergbaus in Deutschland. Dazu brauche es „sehr schnell mehr heimische Förderung und Weiterverarbeitung“, schreibt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in einer Stellungnahme zur geplanten Novelle des Bergrechts, über die das Portal „Business Insider“ berichtet.

Nur so könne vermieden werden, dass Deutschland bei wichtigen Rohstoffen abhängig von einzelnen Ländern wie China werde. Der Verband schlägt eine „Förderung-First-Klausel“ für das Bergrecht vor: „Die heimische Rohstoffsicherung und -gewinnung stehen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der Versorgungssicherheit.“ SPD, Grüne und FDP hatten bereits in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den heimischen Rohstoffabbau zu erleichtern. Durch den Ukraine-Krieg hat dieser Punkt noch größere Bedeutung erhalten.

Bei vielen wichtigen Rohstoffen ist Deutschlands Abhängigkeit von Ländern wie China noch stärker als beim Gas von Russland. Dabei geht es vor allem um Rohstoffe, die für Batterien und Elektroautos, Windräder, Solaranlagen, Mobiltelefone sowie viele klimaschonenden Prozesse in der Industrie benötigt werden. Laut BDI ist heimischer Bergbau der „natürliche Verbündete“, um „die politischen Ziele bei grüner und digitaler Transformation zu erreichen“. Im Bergrecht solle der Bund daher „Lagerstätten, die volkswirtschaftlich oder langfristig bedeutsam sind“, vor einer Überplanung für andere Zwecke durch Länder oder Kommunen schützen.

Der Industrieverband fordert, das von Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufene „Deutschlandtempo“ nicht nur bei Flüssiggas-Terminals, sondern auch im Bergbau umzusetzen. Für schnellere Genehmigungen schlägt der Verband unter anderem kürzere Fristen für Einwände sowie den Verzicht auf Umweltverträglichkeitsprüfungen „in geeigneten Fällen“ vor. Widersprüche und Klagen sollten nicht zwingend aufschiebende Wirkung haben, und das Naturschutzrecht solle vereinfacht werden, um „Gutachtenschlachten“ zu vermeiden. Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen und die Versorgungssicherheit verbessern wolle, führe „an mehr heimischem Bergbau kein Weg vorbei“.

Alle Optionen, die „zu mehr heimischer Förderung führen“, müssten jetzt „auf den Tisch“. Der BDI begrüßt außerdem die Förderung von Erdgas in Deutschland und beruft sich dabei auf das Wirtschaftsministerium. Laut einem Eckpunktepapier des Ministeriums zur Rohstoffversorgung ist „heimischer Bergbau dann den Rohstoffimporten vorzuziehen, wenn er zu besseren ökologischen und sozialen Standards führt und die Resilienz von Lieferketten stärkt“. Dies sei auch bei der Förderung von Erdgas in Deutschland der Fall, weil es „die um 20 bis 30 Prozent höheren CO2-Emissionen von LNG-Importen“ vermeide, so der Verband.

AFP

Stadtrat streitet über Sofortmaßnahmen gegen Abbiegeunfälle an Kreuzungen

Die Radfahrerin musste unter dem LKW befreit werden. / Foto: Pohlmann
Die Radfahrerin musste unter dem LKW befreit werden (09.02.2023). / Foto: Pohlmann

Vor dem Hintergrund des jüngsten schweren Unfalls, bei dem eine Fahrradfahrerin unter einen abbiegenden LKW geriet, wollte die FDP/UWG-Fraktion die Verwaltung darauf verpflichten, durch geänderte Ampelschaltungen zukünftig für mehr Sicherheit an Ampelkreuzungen zu sorgen.

Für den Antragsteller zählte FDP-Ratsherr Oliver Hasskamp mehr als ein halbes Dutzend Unfälle im Stadtgebiet auf, die immer gleich abliefen: Ein LKW oder PKW biegt nach rechts ab, ein Radfahrer landet schwer oder tödlich verletzt unter dem größeren und schwereren Fahrzeug.

„Die Situation ist ernst, wir müssen sofort handeln“, appellierte der Liberale an die Ratsmitglieder. Hasskamp verwies darauf, dass die Stadtverwaltung durchaus schnell reagieren kann, wie am Helmut-Kohl-Platz, wo die Abbiegespur auf die Martinistraße nach einem tödlichen Unfall kurzfristig umgebaut wurde. Und auch an der Römerschestraße wurde die Grünphase nach dem jüngsten schweren Unfall zwischen einer Fahrradfahrerin und einem LKW innerhalb weniger Tage für den Fußgänger- und Radverkehr verlängert.

FDP: Ausreden lassen wir nicht mehr gelten

In Vorwegnahme auf die folgenden Redebeiträge der anderen Ratsmitglieder, stellte Oliver Hasskamp für FDP und UWG klar: Ausreden wie Personalknappheit, Kosten oder kürzere Grünphasen für Autofahrer lassen wir nicht mehr gelten.

Ersten Gegenwind für den Antrag gab es von Volkmar Seliger. Der Grünen-Politiker stellte klar: „Jeder erneute Abbiegeunfall ist furchtbar und bewegt mich und die Gruppe Grüne SPD sehr.“ Als Grund für die nicht-optimalen Ampelschaltungen identifizierte Seliger, dass die Kreuzungen für den motorisierten Verkehr geschaltet. werden. Es sei jedoch eine Illusion zu glauben eine 60jährige Ausrichtung am Individualverkehr sei in zwei Jahren umzukehren.
Daher, so der Grünen-Politiker, sei es richtig mit einem priorisierten Ansatz, wie er von der Verwaltung bereits umgesetzt wird, der Problematik zu begegnen. Also zuerst am Wallring, dann an den Ausfallstraßen.

Otte erläutert große Aufwände für die Verwaltung

Für die Stadtverwaltung erläuterte Stadtbaurat Frank Otte, dass es nicht banal sei, „mal eben die Ampelschaltung zu ändern.“ Die Verwaltung ist „im Team unterwegs“ um die Möglichkeiten zu prüfen, es seien dabei auch immer rechtliche Vorgaben zu beachten. Erst kürzlich, so Otte, seien 70 Steuergeräte ausgewechselt worden.
„Schade, dass die FDP suggeriert, man müsse nur einen Antrag stellen“, so Otte, und weiter. „Es ist ein aufwändiger Prozess.“

Kein Beschlusslageproblem, sondern ein Umsetzungsproblem

Marius Keite von der CDU erinnerte daran, dass der Stadtrat in den vergangenen Jahren sehr oft über den Radverkehr debattiert hat und zahlreiche Anträge auf den Weg gebracht habe.
„Auch ich bin der Meinung: Wir haben kein Beschlusslageproblem, sondern ein Umsetzungsproblem“, so Keite.

Auch Heiko Panzer von der SPD lehnte den vorliegenden Antrag ab, verwies aber gleichzeitig darauf, dass er und seine Fraktion eine „Vision Zero“, also Null-Verkehrstote, als Ziel habe.
Für den Bund Osnabrücker Bürger (BOB) verwies Kerstin Meier-Leive darauf, dass es im weiteren verlauf der Ratssitzung noch um ein neues Verkehrsmodell gehe werde und zum jetzigen Zeitpunkt nach ihrer Ansicht ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Innenstadtverkehr fehle.

Mierke (UWG) beklagt „banale Ausreden“

Abschließend warb nochmals Siegfried Mierke (UWG) für den Ursprungsantrag: „Dass die Verwaltung belastet ist, steht außer Frage. Wir wollen aber nicht mehr in Ruhe beraten, während weiter Unfälle passieren. Wenn das Arbeit macht, dann muss man sich auch mal Arbeit machen. Dafür ist das Thema einfach zu wichtig. Das sind banale Ausreden, die hier präsentiert werden.
Wenn ich lese, dass wir 2019 im Fahrradkonsens uns einig waren, was ist denn seither passiert?“

Oberbürgermeisterin wirft FDP/UWG Populismus vor

Dieses Engagement konterte Oberbürgermeisterin: „Es tut mir leid, der Antrag und der Wortbeitrag [von Siegfried Mierke] ist Populismus“.
Katharina Pötter erläuterte dazu, dass man schlicht mit mehr Druck nicht weiterkomme. „Das braucht seine Zeit, das ist nicht trivial. Man kann nicht einen beliebigen Mitarbeiter in die Ampelsteuerung setzen“, so Pötter.

Mit den Stimmen der Gruppe Grüne/SPD,/Volt, Linke und Kalla Wefel wurde die weitere Behandlung des Themas Ampelsteuerung in den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen.

Im weiteren Verlauf der Ratssitzung meldete sich nochmals Thomas Thiele (FDP) zu Wort und beklagte sich über den Populismus-Vorwurf: „Es ist kein populistischer Antrag. Wir warten seit 2019, dass etwas passiert.“

AFP

Ende einer „scheinheiligen Debatte“: Osnabrücker Stadtrat beschließt Stärkung der Kunsthalle

Kunsthalle Osnabrück
Kunsthalle Osnabrück

Der Osnabrücker Stadtrat diskutierte in seiner Sitzung am Dienstag (7. März) die aktuelle Lage der Kunsthalle. Vor allem die Anzahl an verkauften Tickets sorgte dafür, dass die CDU-Fraktion eine Neuausrichtung der Kunsthalle zu einem „Dritten Ort“ – einem offenen Treffpunkt und kulturellem Begegnungszentrum – forderte. Dem entgegen stand die Sichtweise der anderen Parteien im Stadtrat: Sie beschlossen mehrheitlich keine Neuausrichtung, sondern Stärkung des Kunst- und Kulturorts in der Dominikanerkirche.

Mit wechselnden Kunstausstellungen ist die Kunsthalle Osnabrück in der Dominikanerkirche ein zentraler Kulturort in Osnabrück. Erklärtes Ziel der Kunsthalle war, im Jahr 2022 4.250 zahlende Besucherinnen und Besucher anzulocken – die Realität sah mit 2.406 verkauften Tickets anders aus; wenn auch nicht so drastisch, wie die CDU ursprünglich formulierte. Für die CDU-Ratsfraktion sind diese Zahlen Anlass dazu, über eine Neuausrichtung des Orts nachzudenken. „Angesichts der genannten Zahlen und der aktuellen finanziellen Situation der Stadt muss daher die Frage gestellt werden, ob für dieses besondere und zentrale Gebäude eine andere Verwendung gefunden werden kann, die den Ort weiter lebendig hält, aber besser von den Osnabrücker Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird und gleichzeitig weniger Kosten verursacht oder gar durch Vermietung Geld einbringt“, hieß es im Antrag der Fraktion.

Kunsthalle nur „nice to have“?

Brigitte Neumann von der CDU betonte, „dass der Antrag den Ort weiter und breiter öffnen will – nicht schließen oder aus Osnabrück herausheben.“ Mit dem Konzept des „Dritten Orts“ würde ein kultureller Mehrwert für Osnabrück entstehen. Insgesamt müsse allerdings bedacht werden, dass es sich bei der Finanzierung der Kunsthalle unter anderem um Steuergelder handele; diese müssten gut angelegt werden. Zustimmung fand die CDU vom Bund Osnabrücker Bürger, dessen Vertreterin Kerstin Meyer-Leive die Kunsthalle zwar als „nice to have“ betrachtete, aber als Konzept, das hinterfragt werden müsste.

„Verschleierung“ eines Schließungsantrags?

Die anderen Parteien im Osnabrücker Stadtrat zeigten sich von dem Antrag der CDU nicht nur entsetzt, sondern bezeichneten ihn auch als „Verschleierung“ eines Schließungsantrags. „Der Antrag der CDU ist nicht ehrlich, sondern scheinheilig“, formulierte Sebastian Bracke von den Grünen. „Osnabrück als demokratische Stadtgesellschaft braucht einen Ort wie die Kunsthalle – als Raum für Austausch, Diskussion und Inspiration.“ Volker Bajus bekräftigte: „Über Kunst kann man streiten, aber leider tun wir das hier nicht. Die CDU sucht die Debatte nicht – sie redet nicht über den Inhalt, die Ausrichtung, die Kuratierung, die Zielgruppen oder das Konzept der Kunsthalle. Sie redet über eine Schließung, die wir ganz klar ablehnen.“

Sichtbarkeit in der Stadt stärken

Heiko Schlatermund von der SPD interpretierte den Antrag der CDU-Fraktion als Kulturkampfpolitik. „Die Dominikanerkirche ist schon seit 30 Jahren die Kunsthalle der Region. Es gibt nirgendwo rentable Kunsthallen und das müssen sie auch gar nicht sein. Kunst und Kultur sind nicht wirtschaftlich.“ Schaltermunds Parteigenossin Susanne Hambürger dos Reis folgerte, nicht die Kunsthalle insgesamt in Frage zu stellen, sondern die Sichtbarkeit der Halle in den Vordergrund der Diskussion zu rücken. Es müsse darum gehen, wie die Präsenz der Kunsthalle mehr in die Öffentlichkeit getragen werden kann.

CDU-Antrag abgelehnt

Zum Abschluss der Debatte änderte die CDU-Fraktion ihren Prüfantrag und versuchte, die Debatte in den Kulturausschuss zu verlagern. Diesen Vorschlag lehnte der Stadtrat mehrheitlich ab. Der Änderungsantrag der Gruppen SPD/Grüne/Volt sowie FDP/UWG und Linke/Kalla Wefel, die Kunsthalle zu stärken statt neu auszurichten, wurde mehrheitlich beschlossen.

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Dax startet kaum verändert – Anleger werden vorsichtiger

Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt ist am Mittwoch kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 09:45 Uhr wurde der Dax mit rund 15.570 Punkten berechnet, das entspricht einem Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Handelsschluss am Vortag.

Besonders stark im Plus rangierten die Aktien von Continental. Der Autozulieferer hatte zuvor neue Geschäftszahlen vorgelegt, die bei den Anlegern offenbar gut ankamen. Unter anderem konnte das Unternehmen den Betriebsgewinn trotz deutlich höherer Kosten überraschend steigern. Die Papiere von Symrise, Zalando und Adidas standen unterdessen entgegen dem Trend deutlich im Minus am Ende der Kursliste. Der erwartete stärkere Anstieg der Zinsen in den USA sorgt bei den Anlegern in Deutschland offenbar für mehr Zurückhaltung. „Investoren werden zunehmend vorsichtiger, da ihnen klar wird, dass es die US-Notenbank ernst meint“, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Zeiten der „Ping-Pong-Zinspolitik“ seien vorbei. Jetzt werde mit „hartem Volley gespielt“ und daran müssten sich die Marktteilnehmer erst gewöhnen. „Der Notenbank-Put ist endgültig ausgelaufen.“ Der Druck auf Immobilien- und Aktienanlagen nehme zu. Zusätzlich drohe ein wahrnehmbarer Konjunkturrückgang durch das hohe Zinsniveau, so Lipkow. Die Realwirtschaft komme wieder im Einklang mit einer normalen Zins- und Geldmarktpolitik der großen Notenbanken. Langfristige Inflationsbekämpfung stehe vor kurzfristiger Konjunkturförderung als Ziel bei der Fed. „Das wird den Druck auf die Aktienmärkte vorerst weiterhin aufrecht halten“, sagte der Marktexperte. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochmorgen kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0547 US-Dollar (-0,06 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9482 Euro zu haben.

AFP

Grüne machen bei Kindergrundsicherung weiter Druck

Foto: Mutter und Kind, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven-Christian Kindler, fordert im Streit der Ampelkoalition um die Haushaltseckwerte genügend finanzielle Mittel für die geplante Kindergrundsicherung. „Gerechte Chancen für Kinder gibt es nicht zum Nulltarif“, sagte Kindler dem Nachrichtenportal T-Online.

Alle drei Partner seien jetzt bei der erfolgreichen Realisierung und der ausreichenden Finanzierung der Kindergrundsicherung in den Haushaltseckwerten gefragt. Diese sei eines der Schlüsselprojekte des Koalitionsvertrags, so Kindler. Es komme nun darauf an, dass die Ampel gemeinsam die richtigen Prioritäten setze. Dafür sei der Koalitionsvertrag die Grundlage. Er sei „zuversichtlich“, dass es eine „sinnvolle Lösung“ dafür gebe. Das Bundeskabinett soll die Eckwerte für den Haushalt eigentlich am 15. März beschließen, noch gibt es an vielen Stellen Streit. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) geht für die Kindergrundsicherung von Mehrkosten in Höhe von zwölf Milliarden Euro aus. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hingegen rechnet nur mit zusätzlichen Mitteln in „einstelliger Milliardenhöhe“. Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 mehrere Leistungen bündeln: vom Kindergeld über den Kinderzuschlag bis hin zur finanziellen Unterstützung für Klassenfahrten und Freizeit.

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Elektroindustrie hält Netzbetreiber für verschlafen

Foto: Strommast, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Elektroindustrie hält die Energiewende für gefährdet, wenn die deutschen Stromnetze nicht umgehend digitalisiert werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien laufe ins Leere, sofern die Leitungen damit nicht Schritt hielten, heißt es in einer Studie des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI), über welche die FAZ berichtet.

„Alle reden über Wind und Sonne, nicht über die Netze“, sagte ZVEI-Geschäftsführer Wolfgang Weber der Zeitung. Aber deren Modernisierung sei genauso entscheidend, sonst schaffe man die Klimaziele nicht. „Politik und Netzbetreiber sollten sich nicht allein auf den Trassenausbau konzentrieren, sondern, mindestens so wichtig, auf die Digitalisierung.“ Die Studie des ZVEI regt der FAZ zufolge den Aufbau eines „Klimaneutralitätsnetzes“ an. Damit könne die deutsche Stromversorgung zwischen 2030 und 2045 wie von der Bundesregierung vorgesehen „treibhausgasneutral“ werden. Noch aber seien die dafür nötigen technischen, rechtlichen und betrieblichen Erfordernisse „in den bisherigen Planungen nahezu vollkommen unberücksichtigt geblieben“, zitiert die Zeitung aus dem Papier. Nur zwei von 39 Voraussetzungen (Funktionalitäten) seien erfüllt. „Die Umsetzung der Planungsvorgaben der Bundesregierung ist nicht schnell und vollständig genug“, so das von der Beratungsgesellschaft PWC erstellte Gutachten. Die größten Lücken bestünden in den niederen Spannungsebenen. Das Verteilnetz sei völlig unzureichend digitalisiert. Das halten die Autoren der Studie deshalb für riskant, weil sie auf der Hochspannungsebene vorübergehende Leistungsdefizite von 240 Gigawatt erwartet. Da Großkraftwerke künftig fehlten, müsse der Strom dann aus den von Wind und Sonne abhängigen Verteilnetzen kommen. Das sei nur möglich mit einer digitalen Abstimmung zwischen dezentralen Erzeugern, Verbrauchern und Speichern, darunter geparkten Elektroautos. Verbandschef Weber kritisierte, dass die Verteilnetze oft den Kommunen gehörten, die politisch gut verdrahtet seien und sich querstellten. „Viele Verteilnetzbetreiber haben in der Digitalisierung lange geschlafen und sind damit davongekommen“, sagte er der Zeitung. „Ich will nicht gleich über Sanktionen reden, aber die Politik muss stärker nachfassen, damit die Betreiber in der Netzmodernisierung Gas geben.“ Er forderte die Bundesnetzagentur dazu auf, Daten zum Drosseln oder Abschalten durch einzelne Verteiler zu sammeln und zu publizieren. „Wenn man öffentlich macht, wie oft die Netzbetreiber statisch herunterregeln, würden die Nachzügler gezwungen, stärker in die Digitalisierung und nötigenfalls in den Ausbau zu investieren“, sagte er. Der ZVEI erwartet steigende Netzentgelte. Doch könnte dieser Preisauftrieb durch fallende Stromtarife kompensiert werden, weil es künftig flexible Preise je nach Tageszeit gebe.

„Nach unserer Einschätzung schlummern im Strompreis erhebliche Einsparpotentiale“, so Weber. Er plädierte dafür, auch Privathaushalten zu ermöglichen, langfristige Lieferverträge direkt mit Ökostromproduzenten einzugehen. Bisher sind solche PPA nur für Industrieunternehmen erlaubt. „Künftig könnten zum Beispiel zehn Einfamilienhäuser gemeinsam am Markt auftreten, in einer Art von `Volks-PPA`“, schlug Weber vor.

AFP

Einzelhandel macht weniger Umsatz

Foto: Einkaufswagen vor einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Januar 2023 weniger umgesetzt als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt ging der Umsatz real (preisbereinigt) um 0,3 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 0,7 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Mittwoch mit.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 6,9 Prozent und ein nominales Umsatzplus von 2,8 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegele das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider, so die Statistiker. Im Vergleich zum Januar 2020, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, ging der Einzelhandelsumsatz im Januar um 0,6 Prozent zurück. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete im Januar im Vergleich zum Vormonat saison- und kalenderbereinigt einen realen Umsatzzuwachs von 3,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Umsatz in diesem Bereich um 8,5 Prozent. Neben dem starken Anstieg der Lebensmittelpreise (+20,2 Prozent gegenüber Januar 2022) lasse sich dieser Rückgang mit dem umsatzstarken Januar 2022 erklären, so das Bundesamt.

Auch im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Pandemie war der Umsatz mit Lebensmitteln im Januar niedriger (-3,9 Prozent gegenüber Januar 2020). Der saison- und kalenderbereinigte reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lag 6,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau stieg der Umsatz jedoch um 1,4 Prozent. Im Internet- und Versandhandel sank der Umsatz im Januar gegenüber dem Vormonat um 6,5 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,0 Prozent. Allerdings war der Umsatz 12,6 Prozent höher als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020.

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Kinder sammeln „Grüne Meilen“ in Stadt und Landkreis Osnabrück

Die Kindermeilen-Kampagne findet auch 2023 in Landkreis und Stadt Osnabrück statt. Dann sammeln zahlreiche Mädchen und Jungen wieder „Grüne Meilen“. Foto: Landkreis Osnabrück/Aileen Rogge
Die Kindermeilen-Kampagne findet auch 2023 in Landkreis und Stadt Osnabrück statt. Dann sammeln zahlreiche Mädchen und Jungen wieder „Grüne Meilen“. Foto: Landkreis Osnabrück/Aileen Rogge

Ab dem 13. April können Kindergarten- und Grundschulkinder im Rahmen der Kindermeilen-Kampagne wieder „Grüne Meilen“ sammeln. Damit zeigen die Mädchen und Jungen nicht nur, wie man Alltagswege klimafreundlich zurücklegen kann.

Die Aktion ermöglicht, dass sich Kinder spielerisch mit den Themen Klimawandel, Mobilität und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Die Kampagne ist Teil des Klimaschutzes in der Region. Stadt und Landkreis haben das gemeinsame Ziel, den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen erheblich zu reduzieren. Vor allem der Ansatzpunkt Straßenverkehr wird thematisiert, der für rund ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist.

Gesammelte Meilen werden bei der 28. UN-Klimakonferenz vorgestellt

Um einen Weg Emissionsfrei bewältigen zu können, wird den Kindern gezeigt, wie das Fahrradaufpumpen funktioniert, die Pläne des ÖPNV studiert und bequeme Schuhe angezogen. Die Kindermeilen dokumentieren die Kids in einem Sammelheft. Auch das Thema Ernährung wird nicht ausgelassen: Mit den „blauen Energiemeilen“ und „roten Meilen“ aus dem Ernährungsbereich lernen die Teilnehmenden, dass Klimaschutz Veränderungen in allen Bereichen unseres Lebens braucht. Im Dezember findet die 28. UN-Klimakonferenz in Dubai statt, bei der die gesammelten Meilen an die Politikerinnen und Politikern übergeben werden. Kitas und Grundschulen aus Landkreis und Stadt Osnabrück können sich noch bis zum 17. März bewerben.

Anmeldungen sind für den Landkreis Osnabrück hier möglich und für die Stadt Osnabrück über diese E-Mail .

Spielerische Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz

In Stadt und Landkreis Osnabrück ist die Kampagne ein Baustein des Projekts Klimabildung. Für Vorschulkinder wird das Puppentheater-Stück „Der König und sein Daumen“ angeboten, das sich ebenfalls mit Klimaschutz befasst. Die Termine sind am 17. April (Universum, Bramsche), 18. April (Theater, Melle), 19. April (Gaststätte Stock, Hagen) sowie am 20. und 21. April in der Lagerhalle in Osnabrück. Die Stücke beginnen jeweils um 9.30 und 11 Uhr. Der Eintritt pro Kind beträgt zwei Euro, Begleitpersonen frei. Anmeldungen für das Puppentheater sind für den Landkreis Osnabrück hier möglich, für die Stadt Osnabrück per Mail an diese Adresse.

Weitere Informationen zu den Kindermeilen finden Sie hier.

AFP

Ausgaben für Forschung und Entwicklung erreichen neuen Höchststand

Foto: Bücher in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland haben im Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Mittwoch mitteilte, stiegen diese gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf 112,6 Milliarden Euro.

Damit setzte sich der langjährige Trend steigender Aufwendungen in diesem Bereich fort. Unterbrochen wurde die Entwicklung lediglich im Corona-Jahr 2020, als die Ausgaben gegenüber 2019 um 3,4 Milliarden Euro (-3,1 Prozent) auf 106,6 Milliarden Euro gesunken waren. In diese Zahlen fließen die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen, an Hochschulen und in der Wirtschaft ein, so das Bundesamt.

Einen deutlichen Ausgabenzuwachs von 7,5 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro verzeichneten im Jahr 2021 die öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen. An Hochschulen wurden 20,6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben, das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben der Wirtschaft stiegen um 5,9 Prozent auf 75,2 Milliarden Euro. Damit gab die Wirtschaft mehr als doppelt so viel für Forschung und Entwicklung aus wie die beiden anderen Sektoren zusammengenommen. Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2021 nach vorläufigen Berechnungen bei 3,1 Prozent. 2020 hatte der Anteil ebenfalls bei 3,1 Prozent gelegen. Bis 2025 wolle die Bundesregierung den Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am BIP auf 3,5 Prozent steigern.

Im Bereich der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften erhöhten sich 2021 die Ausgaben deutlich um 26,8 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Wie schon im Vorjahr dürften dabei auch coronabedingte Zuwendungen eine Rolle gespielt haben. So konnten mehrere Forschungseinrichtungen dieses Wissenschaftszweigs staatliche Mittelzuweisungen von jeweils über 100 Millionen Euro erzielen. Der Großteil der Ausgaben der öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen entfiel im Jahr 2021 jedoch auf Institutionen, die Forschung und Entwicklung in den Naturwissenschaften und der Mathematik betreiben. Hier stiegen die Ausgaben um 8,7 Prozent auf insgesamt 6,2 Milliarden Euro. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren die Bereiche Physik und Astronomie mit Ausgaben von 2,8 Milliarden Euro, das entsprach einem Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber auch öffentliche und öffentlich geförderte Einrichtungen der Ingenieurwissenschaften verzeichneten 2021 einen markanten Anstieg der Ausgaben um 12,1 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. So gaben die sonstigen Ingenieurwissenschaften ebenfalls 2,8 Milliarden Euro (+17,7 Prozent) für Forschung und Entwicklung aus.

Ferner nahm die Zahl der auf die volle Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten beim wissenschaftlichen Personal um 4,4 Prozent auf 63.701 zu. Besonders stark war der Anstieg mit 5,9 Prozent bei dem weiblichen Personal im Wissenschaftsbereich, mit einem Anteil dieser Gruppe von 35,5 Prozent an allen wissenschaftlichen Beschäftigten konnte keine Geschlechterparität erreicht werden. Etwas günstiger stellt sich die Situation bei dem insgesamt in der Forschung und Entwicklung tätigen Personal dar, hier stieg der Frauenanteil auf 41,8 Prozent der insgesamt 119.268 Vollzeitäquivalente, so die Statistiker.

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