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Unwetter beendet heißesten Tag des Jahres im Norden und Westen

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Unwetter beenden heißesten Tag des Jahres in Deutschland. 
Der bislang heißeste Tag des Jahres mit bis zu 38 Grad ist am Sonntag im Norden und Westen Deutschlands mit Unwettern zu Ende gegangen. Gegen 21 Uhr hob der Deutsche Wetterdienst zwar alle Warnungen vor schwerem Gewitter formal auf, vornehmlich in Norddeutschland könne es aber weiter „markante Gewitter“ mit schweren Sturmböen geben, hieß es.

Einsätze der Feuerwehren im Westen und Nordwesten

In der zweiten Nachthälfte könnten auch im Südwesten sowie in der Mitte weitere Gewitter auftreten, die sehr wahrscheinlich aber unterhalb der Unwetterschwelle bleiben, so der Wetterdienst. Vorher hatte es am Sonntagnachmittag und -abend zahlreiche Einsätze der Feuerwehren im Westen und Nordwesten gegeben, unter anderem wegen umgeknickter Bäume oder überfluteter Straßen. In einem Gewerbegebiet bei Moers wurde das Flachdach eines Gebäudes fast vollständig abgedeckt, lose Dachziegel und verdrehte Ampelanlagen sorgten für weitere Einsätze. In Köln wurde das Bühnenprogramm der Feiern zum Christopher Street Day (CSD) auf dem Heumarkt wegen des Unwetters unterbrochen, die Parade mit schätzungsweise deutlich über einer Million Zuschauern lief aber weiter.

Gewitterstörung schwächt sich ab

Die Gewitterstörung über Teilen Deutschlands soll sich im Laufe der Nacht immer mehr abschwächen, nachfolgend setzt sich dann leichter Zwischenhocheinfluss durch, bei dem sich aber trotzdem noch einzelne Gewitter entwickeln können, so der DWD.

AFP

Baerbock verfehlt deutlich Parität bei Einstellung von Frauen

Bundesregierung will Wagner nicht als Terrorgruppe einstufen
Bundesregierung will Wagner nicht als Terrorgruppe einstufen

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Baerbock verfehlt Geschlechterparität im eigenen Ministerium. 
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihr Ziel, eine Geschlechterparität im eigenen Ministerium zu erreichen, deutlich verfehlt. Laut Informationen aus Ministeriumskreisen hat sie in diesem Jahr nur 35 Prozent Frauen in den höheren diplomatischen Dienst eingestellt. Dies berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Ministeriumskreise. Bei Amtsantritt hatte Baerbock betont, dass feministische Außenpolitik Chefinnensache sei und dass sie Parität auf allen Hierarchieebenen erreichen wolle.

Psychologischer Test abgeschafft wegen hoher Durchfallquote von Frauen

Vor einem Jahr hatte Baerbock den psychologischen Test im Auswahlverfahren der zukünftigen Diplomaten abgeschafft. Insidern zufolge geschah dies unter anderem deshalb, weil besonders viele weibliche Kandidaten bei diesem Test durchfielen. Baerbock wollte offenbar sicherstellen, dass Frauen nicht aufgrund dieses Tests benachteiligt werden.

Frauenanteil im höheren Dienst und bei Auslandsvertretungen

Anfang dieses Jahres waren 39,1 Prozent der Beamten im höheren Dienst Frauen. Dies zeigt, dass eine Geschlechterparität auch in anderen Bereichen der Diplomatie noch nicht erreicht ist. Zudem werden nur 27 Prozent der insgesamt 226 deutschen Auslandsvertretungen von Frauen geleitet. Auch in den Referaten haben nur 26 Prozent Chefinnen.

Fazit: Baerbock verfehlt eigene Ziele zur Geschlechterparität

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Bundesaußenministerin Baerbock ihre eigenen Ziele zur Geschlechterparität im diplomatischen Dienst nicht erreicht hat. Trotz der Abschaffung des psychologischen Tests und der Betonung der Bedeutung feministischer Außenpolitik sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen Baerbock ergreifen wird, um die angestrebte Parität doch noch zu erreichen.

AFP

Wirtschaftsweiser äußert Bedenken zur Sparpolitik von Lindner

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Ökonom wirft Ampel-Koalition Fehler in der Haushaltspolitik vor. 
Der Ökonom Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung und damit ein sogenannter „Wirtschaftsweiser“, hält der Ampel-Koalition und insbesondere Finanzminister Christian Lindner (FDP) Fehler in der Haushaltspolitik vor. Die von Lindner ausgerufene Trendwende hin zu mehr Konsolidierung im Etat nannte Truger „zu drastisch“. „Es war ein großer Fehler, dass sich die Ampel-Koalition auf Druck vor allem der FDP dafür entschieden hat, die Regelung zur Schuldenbegrenzung im Grundgesetz schon in diesem Jahr wieder voll anzuwenden“, sagte Truger dem Berliner „Tagesspiegel“. Zusammen mit Entscheidungen in der Zinspolitik und einer „Überkompensation“ der kalten Progression habe das die Koalition in eine schwierige Lage gebracht. „So stellt sich die Koalition ein Bein ums andere“, sagte Truger mit Blick auf das Etataufstellungsverfahren in den vergangenen Monaten. Er legte der Regierung nahe, sich wieder darauf zu besinnen, „etwas Gemeinsames voranzubringen und sich nicht im internen Streit zu verausgaben“.

Plädoyer für einen Industriestrompreis

Truger plädierte dafür, einen Industriestrompreis aus ungenutzten Kreditermächtigungen im Wirtschaftsstabilisierungsfonds zu finanzieren. Ein Industriestrompreis sei vom bisherigen Zweck des Fonds nicht weit entfernt.

Ökonom warnt vor schwacher Konjunktur

Zur aktuellen Konjunktur sagte er: „Sie ist alles andere als kräftig.“ Eine leichte bis mittlere Rezession sei nicht auszuschließen. Die Erholung 2024 könne zudem schwächerausfallen.

Kritik an Spar-Etat

„Bei einer solchen Aussicht mit einem Spar-Etat quer durch alle Ressorts zu planen, ist falsch“, sagte Truger.

AFP

Kunsthalle Osnabrück zeigt „wahre Größe“ – HA Schult kommentiert Kaufhof-Verhüllung von Ibrahim Mahama

Friedensspeicher von HA Schult, Osnabrück im Sommer 1998, Privat
Friedensspeicher von HA Schult, Osnabrück im Sommer 1998 / Foto: Privat

Es ist 25 Jahre her, da wurde in Osnabrück bereits einmal ein großes Gebäude verhüllt: Der Objekt- und Aktionskünstler HA Schult hatte auf Einladung der Spedition Hellmann auf deren Betriebsgelände im Stadthafen ein altes Speichergebäude zum „Friedensspeicher“ gemacht.

Hintergrund damals wie heute bei der Verhüllung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der Osnabrücker Innenstadt: die Jubiläumsfeierlichkeiten für das Friedensjahr 1648.

Während in der öffentlichen Diskussion um das aktuelle Verhüllungswerk des aus Ghana stammenden Künstlers Ibrahim Mahama vielfach Kritik geäußert wird, wie denn ausgediente Jutesäcke und eigens in Afrika gewebter leicht entflammbarer Stoff zum Friedensschluss vor inzwischen 375 Jahren passen sollen, war die Deutung beim Friedensspeicher vor 25 Jahren auch für weniger kunstinteressierte Betrachter einfacher. HA Schult hatte seinerzeit für die Verhüllung 15.000 besonders imprägnierte Kartons verwendet, auf denen in allen Sprachen und Schriften der Welt das Wort „Frieden“ zu lesen war.

Im aktuellen Statement von HA Schult (siehe unten) betont der Künstler, dass er seine Kunst „immer selbst finanziert“ hat.

Das von Ibrahim Mahama verhüllte ehemalige Kaufhof-Gebäude in Osnabrück
Spektakulär aber auch umstritten: das von Ibrahim Mahama verhüllte ehemalige Kaufhof-Gebäude in Osnabrück / Foto: Pohlmann

Vor 25 Jahren kamen Bundeskanzler, Präsidenten, Könige und Königinnen nach Osnabrück

Der spektakuläre Anblick des zusätzlich nachts beleuchteten Friedensspeichers brachte Osnabrück im damaligen Friedensjahr viel Aufmerksamkeit. Bundeskanzler Gerhard Schröder zeigte sich vor dem Friedensspeicher wie auch der inzwischen weltberühmte Architekt Daniel Libeskind, dem Osnabrück das Nussbaum-Museum zu verdanken hat.

Zum Ende des Friedensjahres 1998, in dem Osnabrück als weiteren Höhepunkt vier Könige, fünf Königinnen, zwei Fürsten und acht Präsidenten zu Gast hatte, musste der Friedensspeicher sehr zum Bedauern vieler Osnabrückerinnen und Osnabrücker wieder abgebaut werden, die Kartons waren vom Regenwasser durchweicht.
Inzwischen finden sich Teile des alten Lagerhallen-Gebäudes in die Architektur eines neuen Verwaltungsgebäudes der Spedition Hellmann integriert.

Friedensspeicher-Kartons gelegentlich noch bei eBay zu finden

Gelegentlich findet man etwa auf eBay oder in Kleinanzeigenportalen noch einzelne Kartons, die inzwischen als Sammlerstück gehandelt werden.

HA Schult vor seiner Installation "Wertgigant" in Düsseldorf
HA Schult vor seiner Installation „Wertgigant“ in Düsseldorf, 26.10.2021. / Foto: IMAGO NurPhoto, Ying Tang

Unsere Redaktion bat den in Köln lebenden Künstler HA Schult um ein Statement zu der aktuellen Installation, die dieses Friedensjahr begleitet.
Wir veröffentlichen das Statement in voller Länge und in der von HA Schult gewählten Form:

Die Freiheit einer Gesellschaft ist
so gross, wie die Freiheit ihrer
Kunst. Daher bekommen in einer
unfreien Gesellschaft zuerst
die Künstler eins aufs Dach
und dann die Bürger.

Noch 1989 liess Deng Xiaoping,
nach Vorstellung meines Projekts
“Berg der Höchsten Harmonie“
verlautbaren: “Die Aktionskunst
ist ein Feind des Volkes.“

2001 stand ich dann mit dem Volk
meiner 1.000 Trash People auf
der Grossen Mauer vor Peking.
Millionen Chinesen kamen und
das Bild ging um die Welt.

Wenn vor 25 Jahren zehntausende
Bürger Osnabrücks zu meinem
Friedensspeicher im Hafen
strömten, blieb das nicht ohne soziokulturellen Nachhall.

Dass ein so kleines Haus, wie die
Kunsthalle Osnabrück, gegen viele
Widerstände, einem so aktuellen
Künstler wie Ibrahim Mahama ein
Forum bietet, zeigt wahre Grösse.

Mich erinnert es an den Mut
des unvergessenen Harald
Szeemann, als er 1968  gegen
ähnliche Widerstände, die
Verhüllung der Kunsthalle
Bern durch Christo umsetzte.
Der kulturelle Einfluss der beiden
ging von da an steil nach oben.

Zu meiner Arbeit ist zu sagen, dass
ich sie immer selber finanziert
habe und immer etwas mehr
ausgebe, als ich habe. Getreu
dem Motto des Sammlers
Peter Ludwigs: “Wer Geld auf
dem Konto hat, ist kein echter Kunstsammler.“

Zur Kritik an meiner Arbeit ist zu
sagen: “Ohne die wäre ich nicht
HA Schult.“

AFP

Heizungsgesetz-Debatte der Union könnte Landtagswahlen beeinflussen

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Streit um Heizungsgesetz könnte Wahlkämpfe beeinflussen. 
Politiker von CDU und CSU schließen nicht aus, dass der Streit um das Heizungsgesetz in den Wahlkämpfen in Hessen und Bayern eine zentrale Rolle spielen könnte. „Sollte die Ampel an ihrem vermurksten Heizungsgesetz festhalten, würde sie sich damit keinen Gefallen tun“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CSU im Bundestag, Stefan Müller, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).

Opposition kritisiert die Ampel

Inzwischen lehne annähernd jeder zweite Deutsche das Gesetz ab. Die Ampel müsse auf die Bürger zugehen, anderenfalls komme die „baldige Quittung“ bei den anstehenden Landtagswahlen im Herbst. Der CDU-Wohnungspolitiker Jan-Marco Luczak zeigte sich überzeugt, dass die inhaltlichen Diskussionen über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) über den Sommer weitergehen werden. „Die Vogel-Strauß-Politik der Ampel kann und darf nicht aufgehen“, sagte Luczak dem „Handelsblatt“.

Kritik an fehlender Klärung

Das Heizungsgesetz sei „nicht beschlussreif“. Es seien „zentrale Fragen“ immer noch ungeklärt. „Nach wie vor fehlt es an einer gesetzlichen Festlegung, wie die Förderung genau ausgestaltet ist.“ Es sei zu spät, ein Förderkonzept erst Ende September vorzulegen.

Ampel sollte Neustart für Novelle einleiten

„Zum Zeitpunkt der Beschlussfassung muss das Förderkonzept feststehen, denn das entscheidet darüber, ob das Heizungsgesetz zu sozialen Verwerfungen führt oder nicht.“ Müller sieht in der parlamentarischen Sommerpause eine gute Gelegenheit dafür, einen „Neustart“ für die Novelle des GEG einzuleiten. Man fordert von der Ampel eine „ergebnisoffene Beratung“, um die Bürger mitzunehmen, sagte der CSU-Politiker. Klimaschutz dürfe nicht auf Kosten des Wohlstandes gehen.

Finanzielle Belastung für Bürger

„Der Zwang zum Heizungstausch würde für viele Bürger eine zu große finanzielle Belastung bedeuten“, warnte Müller.

AFP

Max Verstappen siegt erneut in Silverstone bei der Formel 1

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Verstappen gewinnt Formel-1-Rennen in Großbritannien. 
Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat seine Siegesserie fortgesetzt und auch das Formel-1-Rennen in Großbritannien gewonnen. Der WM-Führende und Titelverteidiger fuhr am Sonntag in Silverstone vor Lando Norris (McLaren) und Lewis Hamilton (Mercedes) über die Ziellinie.

Verstappen überholt Norris in der 5. Runde

Nachdem sich der Niederländer beim Start noch Norris geschlagen geben musste, konnte er den Briten bereits in der 5. Runde überholen. Im Anschluss war sein Sieg ungefährdet, auch weil er nach einem Motorschaden von Kevin Magnussen (Haas) in der 33. Runde davon profitierte, noch nicht in der Box gewesen zu sein. Nach der fälligen Safety-Car-Phase blieb Verstappen mit frischen Reifen vorn. Dahinter belohnte sich zumindest Norris für seine gute Leistung im Qualifying.

Hamilton profitiert von Pech anderer Fahrer

Der andere McLaren-Pilot Oscar Piastri hatte beim Safety-Car Pech, da er gerade erst in der Box war. Nutznießer war stattdessen Hamilton, der es so auf das Podium schaffte. Auf den Punkterängen dahinter landeten am Sonntag Piastri, George Russell (Mercedes), Sergio Pérez (Red Bull), Fernando Alonso (Aston Martin) und Alex Albon (Williams). Charles Leclerc (Ferrari) holte auf Rang neun zwei Punkte für die WM-Wertung, Carlos Sainz (Ferrari) auf dem zehnten Platz einen Punkt.

Hülkenberg landet auf dem 14. Rang

Der einzige deutsche Pilot Nico Hülkenberg landete in Silverstone auf dem 14. Rang. Das nächste Rennen findet in zwei Wochen in Ungarn statt.

AFP

Verstappen triumphiert beim Großen Preis von Großbritannien

Silverstone (dts Nachrichtenagentur) – Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat auch das Formel-1-Rennen in Silverstone gewonnen. Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Informationen.

AFP

Wetterdienst (DWD) warnt vor schwerem Gewitter in Stadt und Landkreis Osnabrück

aktuelle Unwetterwarnung des DWD für Osnabrück
aktuelle Unwetterwarnung des DWD für Osnabrück, 9. Juli 2023

Nach der Hitze folgen in Stadt und Landkreis Osnabrück voraussichtlich schwere Gewitter, vor denen der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt.

Im heutigen Nachmittagsverlauf und am Abend des Sonntags (9. Juli 2023) entwickeln sich von Benelux her teils schwere Gewitter mit heftigem Starkregen bis 35 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, orkanartigen Böen bis 110 km/h sowie Hagel um 3 cm.

Auch Starkregen in Osnabrück möglich

Bei besonders schweren Entwicklungen sind vereinzelt und lokal eng begrenzt auch extrem heftiger Starkregen über 40 Liter pro Quadratmeter, Orkanböen um 120 km/h sowie Hagel um 5 cm nicht ganz ausgeschlossen. In der ersten Nachthälfte ziehen die Gewitter nordostwärts ab und verlieren dabei an Intensität.

Aktuelle Wetterwarnungen gelten vorerst bis Sonntagnachmittag

Die aktuellen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes gelten vorerst bis Sonntagnacht 23 Uhr. Es ist jedoch möglich, dass die Warnungen auf Montagvormittag verlängert oder auf weitere Gebiete ausgedehnt werden. Es ist ratsam, die Wetterlage im Auge zu behalten und sich auf mögliche Unwetter vorzubereiten.

AFP

Merz kritisiert Grüne wegen angeblicher Demokratiebeschädigung

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Merz wirft Grünen respektlosen Umgang mit Parlament vor. 
CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert die Grünen für ihren respektlosen Umgang mit dem Parlament und wirft ihnen vor, damit die Demokratie zu beschädigen. In einem Doppelinterview mit der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ äußerte er sich besorgt über das Vorgehen der Grünen beim umstrittenen Heizungsgesetz. Durch den Versuch, ein unausgereiftes Gesetz durch das Parlament zu peitschen, zeige die Koalition ihre Panik vor dem nächsten großen Streit. Merz fordert eine grundsätzliche Überlegung über den Umgang mit dem Deutschen Bundestag.

Lang: Ampelkoalition soll Verlässlichkeit ausstrahlen

Die Grünen-Vorsitzende Lang räumte ein, dass das Verfahren zur Verabschiedung des Heizungsgesetzes kein Glanzstück war und sie Respekt vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat. Sie betonte, dass die Ampelkoalition mehr Verlässlichkeit ausstrahlen müsse und die Frage des sozialen Ausgleichs bei der Gesetzgebung stärker berücksichtigen sollte. Die Menschen seien besorgt darüber, wie sie die Kosten für die geplanten Maßnahmen tragen sollen. Lang plädiert außerdem für weniger öffentliche Streitigkeiten innerhalb der Koalition.

Kritik an grundsätzlichem Politikverständnis der Grünen

Merz kritisiert das grundsätzliche Politikverständnis der Grünen, das sich in den Ausführungen von Lang zu den nötigen Reformen zeige. Er wirft ihnen ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber den Menschen vor und behauptet, dass die Grünen alles planen, weil sie den Menschen nicht zutrauen, eigene vernünftige Entscheidungen zu treffen. Lang widerspricht dieser Aussage und betont, dass sie den Menschen sehr viel zutraue. Sie sieht es als Aufgabe der Politik an, Dinge einfacher und verbraucherfreundlicher zu gestalten.

Unsicherheit als Nährboden für radikale Parteien

Lang warnt vor den Auswirkungen von Unsicherheit in sozialen und wirtschaftlichen Fragen, die den Nährboden für radikale Parteien wie die AfD bilden könne. Sie stellt die Frage, ob die Union aus dieser Unsicherheit einen rechten Kulturkampf machen sollte, wie es die AfD betreibt. Merz betont, dass die Union keinen Kulturkampf wolle, aber Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg gehe, wenn sie von der Bundesregierung ausgelöst werden.

AFP

Kretschmann mahnt zur Vorsicht bei Debatte über das Auto

Deutsche Autobauer sollen von US-Subventionsprogramm profitieren
Deutsche Autobauer sollen von US-Subventionsprogramm profitieren

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Ministerpräsident Kretschmann beklagt zunehmenden Kulturkampf in der Politik. 
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ seine Besorgnis über den wachsenden Kulturkampf in der politischen Auseinandersetzung. Er bezeichnete dies als eines der größten Probleme in der Politik. Kretschmann betonte, dass Fragen zur Gestaltung einer CO2-freien Wirtschaft und Lebensweise vor allem technischer Natur seien und nicht kulturell aufgeladen werden sollten. Er wies darauf hin, dass Elektroautos eine disruptive Entwicklung seien, auf die man reagieren müsse. Kretschmann kritisierte, dass viele Grüne weiterhin an ihrem „alten Feindbild“ festhalten würden und betonte, dass Fahrrad fahren und Schienen bauen allein nicht ausreichen würden, um das Klimaproblem des Individualverkehrs zu lösen. Er warnte davor, einen Kulturkampf gegen das Auto zu führen, da dies schädlich sei.

Kulturelle Aneignung und Cancel Culture

In Bezug auf die Diskussion über kulturelle Aneignung und Cancel Culture äußerte sich Kretschmann dahingehend, dass die Geschichte der Menschheit ein fortlaufender Prozess der kulturellen Aneignung sei. Er verwies auf Beispiele wie die Übernahme der Skulpturenkultur durch die Römer von den Griechen und seine eigene Prägung durch den Jazz, den afrikanischstämmige Amerikaner in den USA für Trauerfeiern erfunden hätten. Kretschmann betonte, dass es völlig in Ordnung sei, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen sich gegenseitig beeinflussen und neue Dinge schaffen. Er verwies auf den französischen Jazzpianisten Jacques Loussier, der Bach verjazzt habe, was ebenfalls als kulturelle Aneignung betrachtet werden könne. Kretschmann betonte, dass Kultur sich zwischen den Kulturen verflüssige und es daher abwegig sei, darin etwas Unerlaubtes zu sehen.

AFP