HASEPOST
 
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Alter Aprilscherz der Hasepost: Nun fordert Verkehrsminister Wissing (FDP) Seilbahn für die Innenstadt

Der Haseflyer, Entwurf: Avril Skämt
Der Haseflyer, Entwurf: Avril Skämt

Im Frühjahr 2020 kündigte unsere Redaktion den “Haseflyer” an. Eine Seilbahn quer durch Osnabrück, die einen “radikalen Wandel für den Nahverkehr der Hasestadt verspricht”. Das war allerdings ein Aprilscherz! Doch nun will Bundesverkehrsminister Volker Wissing tatsächlich Seilbahnen in Innenstädten fördern und verspricht dafür sogar 75% der Kosten zu übernehmen.

Hintergrund war vor drei Jahren die Angst vor Corona und die deshalb von ihren Arbeitsplätzen fernbleibenden Busfahrer.
Busfahrer sind immer noch knapp und der Verkehr in der Osnabrücker Innenstadt wird gefühlt immer schlimmer.

Wie bequem wäre es doch einfach in einer Gondel über den Straßen von Osnabrück zu schweben? Ganz ähnlich wie der zum Zeitpunkt unseres Seilbahn-Artikels bereits vorgestellte “Sun Glider”, nur eben mit herkömmlicher und bewährter Seilbahn-Technologie.

Eine erste Route könnte über dem Flusslauf der Hase entstehen

Vorgeschlagen hatten wir im April vor drei Jahren, dass die  erste Route entlang der Hase vom Neumarkt bis nach Haste führen sollte. Die Seilbahn könnte dabei bis zur Römereschstraße dem Flussverlauf folgen. Auf Höhe des Fastfood-Restaurants KFC sollte eine Umsteigestation entstehen, von wo aus Eversburg und eine weitere Endhaltestelle im neuen Wohngebiet Landwehrviertel an das Seilbahnsystem angebunden würde.
In der Gegenrichtung sollte die erste Linie des Haseflyers am Hauptbahnhof vorbei bis nach Düstrup geführt werden sollen, ebenfalls weitestgehend über die Hase gleitend. Eine schwebende Bahn über einen Fluss zu trassieren ist keine neue Idee, die Wuppertaler Schwebebahn führt zu weiten Teilen über den Verlauf der Wupper.

Haseflyer
Lautlos schweben die Gondeln des Haseflyer durch Osnabrück, Entwurf: Avril Skämt

Im ursprünglichen Konzept fehlte noch die Verknüpfung mit P&R-Pendlerparkplätzen, aber inzwischen entsteht ja tatsächlich ein solcher Parkplatz, nur unweit der herbefantasierten Endhaltestelle in Eversburg. Und auch Düstrup, direkt an den Autobahnen A30 und A33 gelegen, böte sich zum Umsteigen in die Seilbahn an..

Seilbahn-Profi beschwerte sich bei unserer Redaktion über Aprilscherz

“Krisen sind immer auch eine Chance um radikale Neuerungen umzusetzen”, hieß es in unserem Aprilscherz, der übrigens einige Tage später zu einer wütenden Zuschrift des Herausgebers einer Fachzeitschrift für Seilbahntechnik führte, in der unserer Redaktion vorgeworfen wurde die Potentiale von Seilbahnen auch im Flachland nicht richtig zu würdigen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nimmt das Thema jetzt aber ernst und will das Thema Seilbahnen als Verkehrsmittel in Ballungsräumen voranbringen, wie das Handelsblatt bereits Ende Juli berichtete. Deswegen wolle Wissing auch im kommenden Jahr die Schirmherrschaft über die Seilbahn-Mobilitätsmesse “Cable Car World” übernehmen.

Volker Wissing will großzügig Fördermittel für Seilbahnen vergeben

Nur drei Wochen nach der ersten Ankündigung scheint die Liebe des Liberalen zur Seilbahn wild entflammt zu sein. Die Bild-Zeitung berichtete dazu am Dienstag, dass Wissing sich inzwischen auch als Minister in der Ampelkoalition dafür einsetzen will, dass wir schon bald in Gondeln durch Deutschlands Innenstädte schweben können. Vorausgegangen war eine bereits im Dezember 2022 veröffentlichte Seilbahn-Studie des Verkehrsministeriums, die verbunden wurde mit der großzügigen Zusage des Ministeriums, bis zu 2/3 der für die Installation von städtischen Seilbahnen anfallenden Kosten zu fördern.

Aprilscherze wurden bereits mehrfach Wirklichkeit

Beispiele für Aprilscherze, die kurz darauf Wirklichkeit wurden gibt es einige. So hat Autobauer Tesla im Jahr 2018 einen “Teslatequila” herausgebracht, nachdem Elon Musk diesen in einem Aprilscherz angekündigt hatte. Und drei Jahre bevor das Apple iPhone auf den Markt kam, wurde eine Telefonoption für den iPod als Aprilscherz angekündigt. Tatsächlich war das erste iPhone im Jahr 2017 dann nahezu baugleich mit dem iPod-Touch, nur eben mit zusätzlicher Telefonoption.

Fäkalien fließen durch den Keller: Wie ein Osnabrücker von der Stadtverwaltung untergebracht wurde

Klaus kurzzeitiges Zuhause / Foto: Schulte
Klaus kurzzeitiges Zuhause / Foto: Schulte

Blut, Fäkalien und fehlender Brandschutz: In der Wohnungslosenunterkunft an der Iburger Straße herrschen erschreckende Zustände. Der Osnabrücker Klaus* lebt dort seit knapp zwei Monaten aufgrund unglücklicher Umstände. Ein Freund von ihm wandte sich an unsere Redaktion, da er fand, dass sein Freund in “dieser Behausung menschenunwürdig” leben müsse. 

Schon seit Jahren befindet sich Klaus in psychologischer Behandlung, ist auch aufgrund seiner körperlichen Verfassung offiziell arbeitsunfähig. Doch die Rentenversicherung akzeptiert diese ärztliche Einschätzung nicht, derzeit bezieht er deshalb Bürgergeld (ehemals Arbeitslosengeld II).

Von seiner Ex-Freundin erhielt er eine Räumungsklage aus der gemeinsamen Wohnung – genau für solche Fälle hält die Stadt Osnabrück einige Wohnungen bereit, damit niemand sprichwörtlich auf der Straße sitzen muss, bis er oder sie eine neue Wohnung gefunden hat. Für Klaus begann damit ein langer und steiniger Weg. Er bewarb sich auf etliche Mietwohnungen, erhielt reihenweise Absagen und wendete sich in seiner Not zuletzt an die Stadt. Diese vermittelte ihn in die Wohnungslosenunterkunft an der Iburger Straße, eine von vier städtischen Unterkünften. Dabei handelt es sich um keine Dauerunterkunft, sondern die Bewohner sind dazu verpflichtet, sich schnellstmöglich um eine neue Wohnung zu kümmern. Mit einem Hotel hat Klaus nicht gerechnet, die Umstände vor Ort haben ihn dann aber doch geschockt.

Offene Wände, kaputte Küche und fehlende Rauchmelder / Foto: Schulte
Offene Wände, kaputte Küche und fehlende Rauchmelder / Foto: Schulte

Klaus schämt sich sichtlich für die Umstände, in denen er jetzt leben muss. Wir treffen uns zunächst an einer Tankstelle und sprechen über seine Geschichte. Erste Eindrücke der Unterkunft zeigt er uns per Fotos auf dem Handy. “Ich schäme mich, dir gleich mein ‘Zuhause’ zu zeigen”, sagt Klaus. Natürlich sei er weiter auf der Suche nach einer Wohnung, aber die wenigsten Menschen geben ihm eine Chance. Er erhält wenige Absagen, dafür umso öfter gar keine Rückmeldung. Zu Beginn habe er versucht, bei einem Freund auf dem Sofa zu schlafen, aber das habe – insbesondere aufgrund seiner psychischen Erkrankung – nicht geklappt. Eine Nacht habe er sogar auf einer Parkbank geschlafen. Dann sei er zwischenzeitlich in der städtischen Wohnungslosenunterkunft untergekommen. Hier teilt er sich mit vier weiteren Bewohnern ein Bad und eine Küche. Im Haus wohnen noch weitere Wohnungslose. Für dieses Zimmer müsste Klaus rund 170 Euro im Monat zahlen, die Kosten trägt das Jobcenter.

Stadt sei auf Hinweise der Bewohner angewiesen

Auf kleiner Fläche lebt er dort mit seinem Hab und Gut. Das spartanische Zimmer ist mit einem Schrank, Bett und Schreibtisch ausgestattet. Die Wände sind mit Holz verkleidet, dennoch fehlt ein Rauchmelder, der eigentlich in jedem Wohnraum Pflicht ist. Vor Veröffentlichung dieses Artikels haben wir das Presseamt der Stadt mit einigen Bildern konfrontiert. “Fehlende Rauchmelder sind ein allgemeines Problem in allen gemeinschaftlichen Unterkünften, mit dem alle Kommunen im Land zu kämpfen haben”, heißt es vonseiten einer Stadtsprecherin. “Die Rauchmelder werden von den Bewohnern nach Installation oder Ersatz leider immer wieder kurzfristig abgebaut und entsorgt, weil sie in den Räumlichkeiten verbotswidrig rauchen wollen oder sich von den Geräten gestört fühlen. Eine lückenlose Sicherstellung der Ausstattung mit Rauchmeldern ist daher weder finanziell noch personell leistbar.”

Ein Loch im Fallrohr sorgt für Fäkalien im Keller. / Foto: Schulte
Ein Loch im Fallrohr sorgt für Fäkalien im Keller. / Foto: Schulte

Keine Zeit, um Blutspritzer zu entfernen?

An einem der Schränke und auch an der Decke befinden sich augenscheinlich Blutspritzer. Auch dazu hat die Stadt eine Antwort parat: “Die vorhandenen Blutspritzer werden wir im Zuge der nächsten turnusmäßigen Renovierungen beseitigen lassen.” Weiter heißt es, dass die städtischen Obdachlosenunterkünfte in der Regel zweimal wöchentlich von Mitarbeitern kontrolliert werden würden. Für Renovierungen gebe es allerdings feste Zyklen, akut erforderliche Instandsetzungen würden aber so schnell wie möglich vorgenommen werden.

Die Blutspritzer will die Stadt laut eigenen Angaben bei den nächsten Renovierungsarbeiten beseitigen. / Foto: Schulte
Die Blutspritzer will die Stadt laut eigenen Angaben bei den nächsten Renovierungsarbeiten beseitigen. / Foto: Schulte

Und auch die Matratze von Klaus hat bereits bessere Tage gesehen. Schimmel und Dreckflecken zieren die Unterseite – und das offensichtlich nicht erst seit ein paar Wochen. “Matratzen können jederzeit auf Wunsch von uns ausgetauscht werden, es sei denn sie sind nachweislich vom Bewohner selbst verschmutzt worden”, reagiert die Stadt auf die Bilder.

Klaus schläft dort auf einer verdreckten Matratze. / Foto: Schulte
Klaus schläft dort auf einer verdreckten Matratze. / Foto: Schulte

Offene Wände, sichtbare Leitungen und im Keller ein undichtes Fallrohr, durch das Fäkalien wortwörtlich neben der Waschmaschine her in den Abfluss laufen. Dies sei der Stadt nicht bekannt gewesen, heißt es auf Nachfrage. Man wolle das Rohr aber so schnell wie möglich reparieren, wird uns versichert.

Bei Frost frieren die Scheiben ein­­

Die Fenster sind einfach verglast, teilweise undicht. Bei den vor Weihnachten herrschenden Minusgraden bildeten sich sogar Eiskristalle auf der Innenseite der in einem einfachen Holzrahmen verbauten Scheibe (Video liegt unserer Redaktion vor). Auch von diesem Missstand, der hinsichtlich Wärmedämmung wohl einem Baustandard der frühen 70er Jahre entspricht, will die Stadt nichts gewusst haben. “Beide Mängel wurden uns von den Bewohnern bisher nicht mitgeteilt; darauf sind wir jedoch angewiesen, da wir nicht jede Woche das ganze Haus auf komplette Funktionstüchtigkeit kontrollieren können”, heißt es aus dem städtischen Presseamt. Insgesamt gebe es dort eine “hohe Fluktuation” und damit verbunden eine “deutliche Abnutzung”.

Bei Minusgraden fror sogar die Fensterscheibe von innen. / Foto: Schulte
Bei Minusgraden fror sogar die Fensterscheibe von innen. / Foto: Schulte

Bisher 40 Prozent Auslastung in den städtischen Unterkünften

Im Stadtgebiet gibt es neben einer Unterkunft an der Iburger Straße noch drei weitere Unterkünfte mit insgesamt 73 Plätzen. Die Auslastung liege nach Angaben der Stadt derzeit bei knapp 40 Prozent, die Unterkunft von Klaus war fast vollständig belegt. Einen Anstieg der Nachfrage durch steigende Mieten oder erhöhte Lebenshaltungskosten infolge der Inflation habe man in Osnabrück bisher nicht bemerken können, die Zahlen seien seit Jahren gleich geblieben. “Die Auslastung schwankt sehr stark, war bisher aber noch nie ‘im roten Bereich’“, so die Stadtsprecherin. Bisher gab es also noch keine überfüllten Unterkünfte. Sollte dies doch einmal der Fall sein, könne die Stadt kurzfristig auf Hotels oder Pensionen zurückgreifen oder Personen in den bisherigen Wohnraum wiedereinweisen. “Insgesamt sieht sich die Stadt in diesem Bereich jedoch sowohl qualitativ als auch quantitativ gut aufgestellt, wobei wir trotzdem in Zusammenarbeit mit dem SKM ständig an Verbesserungen arbeiten”, lautet das Fazit der Stadt.

Spülbereich in der Unterkunft / Foto: Schulte
Spülbereich in der Unterkunft / Foto: Schulte

Osnabrücker kann bald eigene Wohnung beziehen

Doch für Klaus gibt es nun trotz der Umstände in der Unterkunft gute Nachrichten: Er kann eine eigene kleine Wohnung beziehen. Die Stadt konnte ihm zwei Wohnungsangebote machen. Für den Einzug steht ihm rein rechtlich auch eine Erstausstattung zu. Er hofft, diese so schnell wie möglich zu erhalten und dann in sein richtiges und hoffentlich endgültiges Zuhause zu ziehen.

* Name von der Redaktion geändert

AfD verliert nach Skandalen in Europa-Umfragen an Zustimmung

Maximilian Krah
Maximilian Krah (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Nach Kontroversen um ihre Spitzenkandidaten erleidet die AfD im Vorfeld der Europawahlen Verluste, wie der “Europawahl-Trend” des Meinungsforschungsinstitut Insa für die “Bild am Sonntag” zeigt. Mit zwei Prozentpunkten weniger als in der letzten Umfrage, steht die AfD nun bei 17 Prozent.

AfD schrumpft aufgrund von Skandalen um Spitzenkandidaten

Die AfD verzeichnet eine Abnahme ihres Umfragewertes im aktuellen “Europawahl-Trend”, den das Meinungsforschungsinstitut Insa für die “Bild am Sonntag” erhoben hat. Die Partei erreicht 17 Prozent, was einem Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zu einer Insa-Umfrage für “T-Online” vor zwei Wochen entspricht.

Umfragewerte anderer Parteien

Die SPD rangiert in der Umfrage knapp hinter der AfD mit 16 Prozent. Die Unionsparteien führen mit 29 Prozent. Die Grünen könnten mit 13 Prozent der Stimmen rechnen; FDP und Linke kommen auf jeweils vier Prozent. Das BSW könnte auf sieben Prozent zählen, die Freien Wähler auf drei Prozent und die restlichen Parteien könnten sieben Prozent der Stimmen für sich beanspruchen.

Regulärer Sonntagstrend zur Bundestagswahl

Der von Insa für die “Bild am Sonntag” erhobene reguläre Sonntagstrend zur Bundestagswahl zeigt eine leichte Veränderung im Vergleich zur oben genannten Umfrage. Die SPD konnte einen Punkt zulegen und steht nun bei 16 Prozent. Die Union verliert einen Punkt, bleibt jedoch mit 29 Prozent die stärkste Kraft. Die AfD behält ihre 18 Prozent, während die Grünen bei 13 Prozent verharren. Die FDP könnte wie in der Vorwoche mit fünf Prozent der Stimmen rechnen. Die Linke bleibt unter der Fünf-Prozent-Marke mit vier Prozent, das BSW könnte erneut auf sieben Prozent kommen. Die sonstigen Parteien könnten sechs Prozent der Stimmen für sich beanspruchen.

Methodik der Erhebung

Die Erhebung basiert auf Befragungen von 1.203 Personen, die im Zeitraum vom 22. bis zum 26. April durchgeführt wurden.

SPD und FDP fordern härteren Marine-Kurs gegen China

Deutsche Marineschiffe
Deutsche Marineschiffe / Foto: dts

Inmitten der zunehmenden Spannungen mit China fordern Verteidigungspolitiker von SPD und FDP eine entschiedenere Positionierung Deutschlands bezüglich der Pazifik-Mission der Marine. Ziel ist es, ein klares Zeichen für die ungehinderte Seefahrt und gegen Chinas territoriale Ansprüche in internationalen Gewässern zu setzen.

Forderung nach klarer Positionierung

Im Vorfeld der kommenden Pazifik-Mission der Marine verlangen Verteidigungspolitiker von SPD und FDP eine härtere Haltung gegenüber China. Andreas Schwarz (SPD) sagte gegenüber der “Bild am Sonntag”: “Wir sollten den chinesischen Drohgebärden und inakzeptablen Besitzansprüchen ein klares Zeichen entgegensetzen und mit der Fregatte durch die Straße von Taiwan fahren”. Für ihn stellt dies ein “Bekenntnis für die freie Seefahrt in die Welt” dar, welches “in diesen Zeiten notwendig” ist.

Die FDP-Verteidigungspolitiker drängen ebenfalls auf eine Durchfahrt durch die Straße von Taiwan. Marcus Faber (FDP) betonte gegenüber der “Bild am Sonntag”: “Als Handelsnation, die von offenen Seewegen lebt, sollten wir mit der Durchfahrt durch die Straße von Taiwan unser Verständnis von internationalen Gewässern und freier Schifffahrt demonstrieren”.

China’s Standpunkt

China betrachtet die Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und der demokratischen Insel Taiwan als eigenes Territorium und hat in der Vergangenheit auf die Passage westlicher Kriegsschiffe verärgert reagiert.

Die Mission der Marine

Die Fregatte “Baden-Württemberg” und der Einsatzgruppenversorger “Frankfurt am Main” sollen am 7. Mai in See stechen und nach einer Teilnahme an der Pazifik-Übung “RIMPAC” das Südchinesische Meer durchqueren. Nach Angaben der “Bild am Sonntag” plant die Marine nach einem Stopp im Hafen von Tokio eine Fahrt nach Singapur. Noch nicht festgelegt ist, ob sie auf dieser Strecke durch die für den Handelsverkehr wichtige Straße von Taiwan fahren soll.

Das Bundesverteidigungsministerium steht der Route durch die Straße von Taiwan offen gegenüber, während das Auswärtige Amt Bedenken geäußert hat. Eine endgültige Entscheidung über die genaue Streckenführung steht noch aus.

Spionage-Verdacht: Innenministerin warnt vor Angriff auf Demokratie

Nancy Faeser
Nancy Faeser am 25.04.2024 / via dts Nachrichtenagentur

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußert sich besorgt über den Spionage-Verdacht gegen einen Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah. Sie bezeichnet dies als “Angriff von innen auf die europäische Demokratie” und kritisiert die AfD scharf.

Spionage-Verdacht: “Angriff auf die europäische Demokratie”

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich gegenüber der “Bild am Sonntag” zur aktuellen Spionage-Vorwürfen: “Die Putin-Freunde der AfD verachten und verraten unser Land”. Sie griff die AfD scharf an und kritisierte die Sympathien der Partei zum russischen Regime, die sich laut Faeser “einspannen lassen für die Lügen und Kriegspropaganda des russischen Verbrecher-Regimes.”

Vorwürfe der Einflussnahme aus dem Europäischen Parlament

Die SPD-Politikerin bezog sich ebenfalls auf Vorwürfe der Spionage und Einflussnahme für China aus einem Abgeordnetenbüro im Europäischen Parlament. Sie stellte klar: “Das ist ein Angriff von innen auf die europäische Demokratie. Es besteht ein dringender Tatverdacht, sonst hätte der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs nicht Haftbefehl erlassen können.”

Verfassungsstaatlichkeit durch unabhängige Gerichte

Faeser betonte die Rolle des Rechtsstaates bei der Aufklärung solcher Fälle: “Im Rechtsstaat gibt es unabhängige Gerichte, vor denen sich auch Spione verantworten müssen.” Sie versprach eine gründliche Untersuchung der Verbindungen und Hintergründe – “und zwar rechtsstaatlich”. In klarer Abgrenzung zu der von der AfD ihrer Meinung nach verehrten Diktaturen wies sie darauf hin: “Das unterscheidet uns von den Diktaturen, die von der AfD so verehrt werden.”

Sikorski fordert stärkeres deutsches Engagement in Ukraine-Krise

Olaf Scholz
Olaf Scholz am 24.04.2024 / via dts Nachrichtenagentur

Der polnische Außenminister, Radoslaw Sikorski, ruft den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu auf, in der Frage der deutschen Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine umzudenken. Dies folgt auf die Lieferung von US-ATACMS-Raketen an die Ukraine und mitten in dem eskalierenden Konflikt mit Russland.

Appell an die Bundesregierung

Der Außenminister Polens, Radoslaw Sikorski, hofft auf einen Sinneswandel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Bezug auf die Lieferung der deutschen Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. “Ich hoffe, der Kanzler fühlt sich durch die Ereignisse der letzten Tage ermutigt”, sagte Sikorski gegenüber der “Bild am Sonntag” und weiteren Axel-Springer-Medien. Er äußerte die Hoffnung, “dass Deutschland mehr tun wird als es bereits tut”, und verwies hierbei auf das Beispiel der Leopard-Panzer.

Reaktion auf die Eskalation

Die Lieferung der ATACMS-Raketen aus den USA an die Ukraine, welche eine Reichweite von 300 Kilometern besitzen, kommentierte Sikorski als “Reaktion auf die drastische russische Eskalation”. Der Minister hofft, dass die Bundesregierung diese Maßnahme anerkennt. “Die Russen haben bereits 70 Prozent der ukrainischen Stromerzeugungskapazität abgeschaltet”, stellte Sikorski fest und betonte: “Das ist eigentlich ein Kriegsverbrechen.”

Plädoyer für stärkeren Druck auf Putin

Sikorski äußerte auch seine Ansicht über den russischen Präsidenten Vladimir Putin. Er sagte: “Heute wissen wir alle, dass Putin nur auf Druck, auf die härtesten Argumente roher Macht reagiert”. Er erinnerte an die kürzlich in Berlin abgehaltene Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg und stellte die Frage: “Wie wäre es, zu verhindern, dass sie überhaupt erst zerstört wird?”.

FDP-Parteitag stimmt für Wirtschaftswende und Distanz zu Koalitionspartnern

Abstimmung auf
Abstimmung auf FDP-Parteitag am 27.04.2024 / via dts Nachrichtenagentur

Die FDP hat bei ihrem Parteitag am Samstag Mehrheit für eine “Wirtschaftswende” abgestimmt, basierend auf dem umstrittenen 12-Punkte-Plan. Die Partei distanziert sich damit von ihren Koalitionspartnern und setzt auf eine deutliche Neuausrichtung ihrer Wirtschaftspolitik.

FDP-Parteitag befürwortet “Wirtschaftswende”

Mit einer eindrucksvollen Mehrheit hat der FDP-Parteitag am Samstag den Leitantrag der Parteispitze zu einer sogenannten “Wirtschaftswende” befürwortet. Der umstrittene 12-Punkte-Plan, der bereits in der vergangenen Woche für Aufsehen sorgte, bildete dabei die Basis der Abstimmung.

Neue wirtschaftspolitische Ausrichtung

Die Liberalen distanzieren sich mit diesem Vorstoß von ihren bisherigen Koalitionspartnern, insbesondere den Grünen und der SPD. Konkret fordern sie unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters, Kürzungen für Arbeitslose, die Jobangebote ablehnen, sowie eine Abschaffung der Solidaritätszuschlags und Steuerfreiheit für Überstunden.

Rückhalt durch Parteispitze

Im Vorfeld der Abstimmung hatten bereits der FDP-Parteichef Christian Lindner und die Spitzenkandidatin für die Europawahl Marie-Agnes Strack-Zimmermann den Delegierten durch klassische liberale Forderungen wie freie Marktentfaltung und Bürokratieabbau den Rücken gestärkt. Beide skizzierten ein besorgniserregendes Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Fortsetzung des Parteitags

Der Parteitag wird am Sonntag fortgesetzt. Unter anderem wird dann eine Rede vom FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai erwartet.

Insgesamt zeigt sich, dass die FDP mit ihrem Kurswechsel eine klare Botschaft sendet: Eine andere, stärker wirtschaftlich orientierte Politik ist gefordert. Wie diese im Detail aussehen wird und wie sie von den anderen Parteien aufgenommen wird, bleibt abzuwarten.

UK erwägt Soldateneinsatz zur Verteidigung von Gaza-Hilfslieferungen

Gazastreifen
Gazastreifen / Foto: dts

Das Verteidigungsministerium Großbritanniens erwägt laut Berichten der BBC und des Guardians, Soldaten zur Verteidigung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu entsenden. Der Vorschlag wurde jedoch noch nicht dem Premierminister Rishi Sunak vorgelegt.

Potentielle militärische Unterstützung für Hilfslieferungen

Berichten der BBC und des Guardians zufolge, erhält der Plan, britische Soldaten zur Sicherstellung von Hilfslieferungen nach Gaza zu schicken, ernsthafte Überlegungen von Großbritanniens Verteidigungsministerium. Die Lieferungen sollen über eine durch die USA gebaute Anlegestelle transportiert werden, die voraussichtlich Anfang Mai fertiggestellt sein wird. Bislang wurde der Vorschlag jedoch noch nicht an Premierminister Rishi Sunak übermittelt.

Ablehnung von US-Soldaten vor Ort

Unterdessen lehnte der US-Präsident Biden die Entsendung von US-Soldaten zur Unterstützung bei der Landung der Hilfslieferungen ab. Trotz des offensichtlichen Bedarfs an Unterstützung bei der Versorgung des Gazastreifens wird keine militärische Präsenz von amerikanischer Seite in Betracht gezogen.

Warnung vor Hungersnot

Der Handlungsbedarf ist dringend, da das Welternährungsprogramm (WFP) davor warnte, dass ohne signifikante und kontinuierliche Hilfslieferungen die Schwelle zur Hungersnot im Gazastreifen in den nächsten sechs Wochen erreicht wird. “Ungehinderte und sichere Lieferungen seien die einzige Möglichkeit, die Hungersnot zu beenden”, so das WFP. Aktuell verschärft eine Hitzewelle die bereits prekäre Situation der Bevölkerung.

Last-Minute-Ausgleich: Leverkusen und Stuttgart trennen sich 2:2

Leverkusen -
Leverkusen - VfB Stuttgart am 27.04.2024 / Oliver Kaelke/Defodi/FoxImages/ddp, via dts Nachrichtenagentur

Am 31. Spieltag der Fußballbundesliga endete das Aufeinandertreffen von Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart mit einem 2:2 Unentschieden. Der bereits feststehende neue deutsche Meister Leverkusen konnte die erste Saisonniederlage in letzter Minute abwenden, während Stuttgart seinen dritten Tabellenplatz behält.

Zurückhaltende Taktik und späte Tore

Beide Mannschaften begannen das Spiel mit einer vorsichtigen Spielweise, was zu einer chancenarmen ersten Halbzeit führte. Erst nach der Halbzeitpause kam Bewegung ins Spiel: Chris Führich brachte Stuttgart in der 47. Minute in Führung. Deniz Undav sorgte in der 57. Minute für eine 2:0-Führung für Stuttgart.

Leverkusen kämpft sich zurück

Die Werkself zeigte sich von dem Rückstand unbeeindruckt und kämpfte sich zurück ins Spiel. Amine Adli verkürzte in der 61. Minute den Rückstand auf 1:2. Unter hoher Spannung fiel erst in der siebten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich. Robert Andrich war es schließlich, der Leverkusen vor der ersten Saisonniederlage bewahrte.

Insgesamt erlebten die Zuschauer ein Spiel, das besonders in der zweiten Halbzeit an Spannung zulegte und ein letztes Aufbäumen des neuen deutschen Meisters zeigte. Stuttgart konnte trotz der frühen Führung keine drei Punkte mit nach Hause nehmen und bleibt daher auf dem dritten Tabellenplatz. Leverkusen hingegen bewies einmal mehr, warum die Mannschaft bereits als deutscher Meister feststeht: Trotz Rückschlägen und schwierigem Spielverlauf geben sie nicht auf und punkten auch in schwierigen Situationen.

Vier Millionen im Jackpot: Neue Lottozahlen gezogen

Lottoschein
Foto: dts

In der Samstagsausspielung von “6 aus 49” des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden die Gewinnzahlen bekannt gegeben. Der Jackpot liegt derzeit bei vier Millionen Euro.

Lottozahlen und Gewinnchancen

In der Samstagsausspielung des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden die Zahlen 8, 27, 43, 45, 46, 48 gezogen, während die Superzahl die 0 ist. Darüber hinaus lautete der Gewinnzahlenblock im “Spiel77” 5098591 und im Spiel “Super 6” wurde der Zahlenblock 160918 gezogen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Informationen ohne Gewähr sind.

Warnung vor Glücksspielsucht

Der Deutsche Lotto- und Totoblock betonte, dass die Chance, sechs Richtige und die Superzahl zu tippen, bei etwa 1 zu 140 Millionen liegt. Zudem warnte die Organisation vor den Gefahren des Glücksspiels und stellte fest: “Glücksspiel kann süchtig machen”.

Jackpot bei vier Millionen Euro

Aktuell liegt der Jackpot bei vier Millionen Euro, der bei der nächsten Ausspielung gewonnen werden kann. Die Teilnehmer sollten sich jedoch der geringen Gewinnchancen bewusst sein und die Risiken des Glücksspiels berücksichtigen.

Geflügelpest-Virus H5N1 breitet sich unter US-Milchkühen aus

Fressende Kühe
Foto: dts

Neue Daten aus den USA weisen auf eine breite Verbreitung von aviärem Influenzavirus vom Subtyp H5N1 (HPAIV H5N1), gemeinhin als Vogelgrippe bekannt, unter Milchkühen hin. Bisher wurde das Virus in 34 Milchbetrieben in neun Bundesstaaten nachgewiesen, obwohl viele Tiere symptomfrei blieben. Die Pasteurisierung bleibt laut vorläufigen Tests der US-Lebensmittelbehörde FDA in der Inaktivierung des Virus wirksam, und der Konsum von Milch ist wahrscheinlich sicher.

Ausbreitung von Vogelgrippe in US-Milchviehbetrieben

Das US-Landwirtschaftsministerium berichtet, dass etwa jede fünfte Probe positiv auf Vogelgrippe getestet wurde. Anhand dieser Daten und der Sequenzierung des Genoms scheint das Virus bereits seit Ende letzten Jahres unter Milchkühen auf dem Vormarsch zu sein. Obwohl die Übertragung durch Vogelkot im Futter zunächst vermutet wurde, wird dies immer unwahrscheinlicher. Anstatt dessen werden Möglichkeiten wie die Verbreitung durch Melkgeräte, Aerosolbildung beim Melken oder eine direkte Übertragung von Kuh zu Kuh diskutiert.

Keine Anzeichen von H5N1 unter deutschen Milchkühen

Laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts wurden in Deutschland keine Hinweise auf H5N1-Infektionen bei Milchkühen gefunden. “Erste orientierende Untersuchungen von 1.000 Rinderserumproben aus Deutschland durch das Friedrich-Loeffler-Institut ergaben keinen Hinweis auf H5N1-Infektionen”, so das Forschungsinstitut. Es gebe “keinerlei Hinweise auf ähnliche Infektionsgeschehen außerhalb den USA.”

WHO: Pandemierisiko bleibt gering

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von H5N1 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit derzeit als gering ein, obwohl die Todesrate bei H5N1-infizierten Menschen insgesamt sehr hoch ist. “Dieses Risiko muss genau beobachtet werden, und die WHO und ihre Partner werden weiterhin regelmäßig Bewertungen des Risikos für die öffentliche Gesundheit durch die Vogelgrippe vornehmen und veröffentlichen”, heißt es in einer jüngsten Lageeinschätzung.

Ineffektive Bekämpfungsmaßnahmen und zögerliche Informationsfreigabe

Fachleute äußern ihre Besorgnis über die langsamen Datenfreigaben der zuständigen US-Behörden und die Weigerung einiger Betriebe, Tests durchzuführen. Kritik gibt es auch an den Gegenmaßnahmen, die das US-Landwirtschaftsministerium ergriffen hat; es setzt lediglich darauf, Tiere vor einem Transport auf das Virus zu testen, statt infizierte Tiere zu töten.

Eine hohe Zirkulation von H5N1 unter Säugetieren erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus an Menschen anpasst. Ein möglicher Zwischenschritt könnte die Infektion von Schweinen sein, in denen eine Rekombination des Virus leichter vonstatten gehen könnte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Situation genau zu beobachten und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Pistorius ist Wunschpartner für Söder– Koalition mit der SPD lieber ohne Scholz

Boris Pistorius
Boris Pistorius am 25.04.2024 / via dts Nachrichtenagentur

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) favorisiert in Zukunft eine Koalition mit der SPD unter Führung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Söder sieht die Grünen und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz nicht als geeignete Partner für die Unionsparteien nach der Bundestagswahl 2025 an.

Söder favorisiert SPD unter Pistorius als Koalitionspartner

In einem Interview mit der “Welt am Sonntag” erklärte der bayrische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder (CSU), dass er für den Fall eines Sieges der Unionsparteien nach der Bundestagswahl 2025 auf die SPD als Koalitionspartner setzt. Besonderes Vertrauen zeigt er dabei gegenüber dem derzeitigen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. “Wenn man sich die zentralen Felder der Politik anschaut – von der Wirtschafts- über die Außen- bis zur Migrationspolitik, dann weiß man: Mit den Grünen ist kein Staat zu machen und mit Olaf Scholz auch nicht mehr”, so Söder. Der CSU-Chef prognostiziert für Scholz eine Niederlage bei den kommenden Wahlen: “Bleibt es bei den Umfragen, wird er verlieren. Dann wird es eine SPD ohne Scholz geben. Und mit Pistorius als Juniorpartner lässt sich mehr vorstellen”, erläuterte er seine Position.

Ampel-Koalition hält trotz Glaubwürdigkeitskrise der FDP womöglich bis zum Schluss durch

Söder rechnet nicht mit einem vorzeitigen Auseinanderfallen der Ampel-Koalition. “Nach den bisherigen politischen Gegebenheiten ist es wahrscheinlich, dass die Ampel bis zum Schluss durchhält. Das größte Problem hat überhaupt die FDP, denn sie steckt in einer Glaubwürdigkeitskrise. Wenn aber nicht etwas Unerwartetes geschieht, machen die drei Parteien so weiter”, prognostiziert er. Für Deutschland bedeute das weitere Stillstand. “Die Ampel wird keine Probleme mehr lösen können. Die Ampel ist das Problem”, sagte Söder.