Geflügelpest-Virus H5N1 breitet sich unter US-Milchkühen aus

Neue Daten aus den USA weisen auf eine breite Verbreitung von aviärem Influenzavirus vom Subtyp H5N1 (HPAIV H5N1), gemeinhin als Vogelgrippe bekannt, unter Milchkühen hin. Bisher wurde das Virus in 34 Milchbetrieben in neun Bundesstaaten nachgewiesen, obwohl viele Tiere symptomfrei blieben. Die Pasteurisierung bleibt laut vorläufigen Tests der US-Lebensmittelbehörde FDA in der Inaktivierung des Virus wirksam, und der Konsum von Milch ist wahrscheinlich sicher.

Ausbreitung von Vogelgrippe in US-Milchviehbetrieben

Das US-Landwirtschaftsministerium berichtet, dass etwa jede fünfte Probe positiv auf Vogelgrippe getestet wurde. Anhand dieser Daten und der Sequenzierung des Genoms scheint das Virus bereits seit Ende letzten Jahres unter Milchkühen auf dem Vormarsch zu sein. Obwohl die Übertragung durch Vogelkot im Futter zunächst vermutet wurde, wird dies immer unwahrscheinlicher. Anstatt dessen werden Möglichkeiten wie die Verbreitung durch Melkgeräte, Aerosolbildung beim Melken oder eine direkte Übertragung von Kuh zu Kuh diskutiert.

Keine Anzeichen von H5N1 unter deutschen Milchkühen

Laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts wurden in Deutschland keine Hinweise auf H5N1-Infektionen bei Milchkühen gefunden. “Erste orientierende Untersuchungen von 1.000 Rinderserumproben aus Deutschland durch das Friedrich-Loeffler-Institut ergaben keinen Hinweis auf H5N1-Infektionen”, so das Forschungsinstitut. Es gebe “keinerlei Hinweise auf ähnliche Infektionsgeschehen außerhalb den USA.”

WHO: Pandemierisiko bleibt gering

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von H5N1 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit derzeit als gering ein, obwohl die Todesrate bei H5N1-infizierten Menschen insgesamt sehr hoch ist. “Dieses Risiko muss genau beobachtet werden, und die WHO und ihre Partner werden weiterhin regelmäßig Bewertungen des Risikos für die öffentliche Gesundheit durch die Vogelgrippe vornehmen und veröffentlichen”, heißt es in einer jüngsten Lageeinschätzung.

Ineffektive Bekämpfungsmaßnahmen und zögerliche Informationsfreigabe

Fachleute äußern ihre Besorgnis über die langsamen Datenfreigaben der zuständigen US-Behörden und die Weigerung einiger Betriebe, Tests durchzuführen. Kritik gibt es auch an den Gegenmaßnahmen, die das US-Landwirtschaftsministerium ergriffen hat; es setzt lediglich darauf, Tiere vor einem Transport auf das Virus zu testen, statt infizierte Tiere zu töten.

Eine hohe Zirkulation von H5N1 unter Säugetieren erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus an Menschen anpasst. Ein möglicher Zwischenschritt könnte die Infektion von Schweinen sein, in denen eine Rekombination des Virus leichter vonstatten gehen könnte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Situation genau zu beobachten und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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