Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben Friedensaktivistinnen und -aktivisten vom „Zukunftswerk Osnabrück“ auf die zunehmende Militarisierung in Politik und Gesellschaft aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Frieden statt Kriegslogik“ wurden drei Straßen in Osnabrück symbolisch umbenannt – als sichtbares Zeichen gegen Kriegsrhetorik und Aufrüstung.
„Militarisierung beginnt in den Köpfen“
Nach Ansicht der anonymen Initiatoren findet die aktuelle Militarisierung „nicht nur in den Fabriken, in den Kasernen und in den Parlamenten, sondern zuallererst in den Köpfen“ statt. Begriffe wie Kriegstüchtigkeit oder Zeitenwende sowie politische Entscheidungen wie das Bundeswehr-Sondervermögen oder neue Rüstungsbestellungen würden, so die Gruppe, eine „Politik der Zerstörung und des Todes“ normalisieren.
Vaterlandsweg wird zur Deserteursstraße
Um ein Gegenbild zu schaffen, nahmen die Aktivisten symbolische Straßenumbenennungen in der Friedensstadt Osnabrück vor. Der Vaterlandsweg in Widukindland trägt nun den Namen Deserteursstraße. „Diejenigen, die Gehorsam verweigern, die sich dem Krieg entgegenstellen, sind es, denen wir den Rücken stärken wollen, über deren Mut wir uns freuen“, erklärten die Beteiligten.

Vom Kanonenweg zum Kita-Plätze-Weg
Auch im Stadtteil Schinkel wurde ein deutliches Zeichen gesetzt: Der Kanonenweg heißt nun Kita-Plätze-Weg. Die Botschaft dahinter ist klar – statt Milliarden in Rüstung zu investieren, brauche das Land dringend mehr Investitionen in soziale Infrastruktur. „Wir brauchen eine soziale Politik, die den Menschen und nicht den Rüstungskonzernen und Kriegsverdienern nützt“, heißt es in der Erklärung.
Aus Karmannstraße wird Am Zukunftswerk
Im Fledder wurde die Karmannstraße in Am Zukunftswerk umbenannt. Hier soll in den kommenden Monaten entschieden werden, ob der Rüstungskonzern Rheinmetall die ehemalige Fabrik übernimmt. „Wird Rheinmetall die Fabrik übernehmen oder gelingt es uns, genug Widerstand dagegen aufzubauen und zivile, zukunftsfähige Perspektiven, die ökologisch und sozial verträglich sind, aufzubauen: im Zukunftswerk“, schreiben die Aktivisten.

Ein Appell für Frieden und Verantwortung
Mit der symbolischen Umbenennung wollen die Initiatoren eine Debatte anstoßen – über die Richtung, in die sich Politik und Gesellschaft bewegen. Ihr Ziel ist eine Friedensstadt, die ihren Namen ernst nimmt und an der Vision einer gerechten, zukunftsfähigen und friedlichen Welt festhält.