Spiel 1 nach Investoren-Aus: VfL Osnabrück empfängt Hannover 96

Seit dieser Woche ist klar: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) beendet (zumindest vorerst) ihre Suche nach einem Investor. Eine entscheidende Rolle hat dabei auch der kommende Gegner des VfL Osnabrück gespielt: Hannover 96. Sportlich spielt der Club aus der Landeshauptstadt aktuell um den Aufstieg.

Rückblick auf Ende vergangenen Jahres: Mitte Dezember spricht sich eine knappe Mehrheit der Vereine aus den ersten beiden deutschen Ligen für den Einstieg eines Investors aus. Umgehend starteten die Fans etlicher Teams Protestaktionen, die zuletzt noch einmal an Fahrt aufnahmen. Eine entscheidende Rolle nimmt dabei ein gewisser Martin Kind ein.

Kontroverse um langjährigen 96-Boss

Der langjährige Clubboss von Hannover 96 hatte im Dezember stellvertretend für seinen Verein an der Abstimmung teilgenommen – und war von der Vereinsführung dazu angewiesen worden, gegen den Einstieg eines Investors zu stimmen. Der Unternehmer vertrat jedoch als Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter des ausgegliederten Profifußball-Bereichs von Beginn an die gegensätzliche Position. Das Abstimmungsergebnis und die öffentlichen Erklärungen mehrerer Antragsgegner nährten anschließend den Verdacht, dass der 79-Jährige mit Ja gestimmt und dem Antrag der DFL damit zu der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit verholfen hat. Kind selbst verweigert mit dem Verweis auf die geheime Abstimmung jede Auskunft zu seinem Votum.

Nachdem sich der Verdacht gegen den langjährigen und umstrittenen Clubboss zuletzt verhärteten, reagierten die Fans nicht nur mit Spruchbannern, sondern präsentierten Kind auch im Fadenkreuz. Mehrfach drohten daher zuletzt bei Partien unter Hannoveraner Beteiligung Spielabbrüche, zu denen es im Endeffekt allerdings nie kam. Entsprechend wird auch die Reaktion der 96-Fans auf das Investoren-Aus im kommenden Spiel mit Spannung erwartet.

Sportlich läuft es bei Hannover

So unruhig es bei dem Landeshauptstadtclub aktuell um das Führungspersonal ist, so gut läuft es bei den „Roten“ in dieser Saison sportlich. Seit Stefan Leitl zur Saison 2022/23 den Trainerposten übernahm ist Konstanz eingekehrt bei dem in den vergangenen Jahren im Mittelfeld der 2. Liga versunkenen ehemaligen Bundesligisten. In der zweiten Saison unter dem ehemaligen Coach von Greuther Fürth läuft es sogar noch einmal besser.

Das bekam in der Hinrunde auch der VfL zu spüren. Mit 0:7 ging man im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison unter. Mittlerweile ist 96 wettbewerbsübergreifend seit fünf Spielen ungeschlagen, zudem konnten die Roten ihre vergangenen vier Partien gewinnen. Dabei besiegte man zuletzt die SpVgg Greuther Fürth und den Hamburger SV, zwei direkte Konkurrenten um den Aufstieg in die Bundesliga.

Effektive Gäste an der Bremer Brücke

Die Spezialität der Hannoveraner ist ihre Offensive: Der Klub aus der Landeshauptstadt erzielte bislang 43 Tore bei nur 293 Torschüssen. Zum Vergleich: Der VfL feuerte 284 Schüsse ab, doch traf nur 19-mal. Top-Torschütze ist Cedric Teuchert mit neun Toren, doch mit Havard Nielsen (sieben Tore) und Nicolò Tresoldi (sechs Tore) befinden sich auch zwei weitere Angreifer in dieser Saison in Trefferlaune.

Entsprechend warnt VfL-Trainer Uwe Koschinat vor dem kommenden Gegner: „Das waren zwei spektakuläre Siege in Hamburg und gegen Fürth. Das Jahr 2024 gehört komplett Hannover 96“.

VfL Osnabrück braucht Antwort auf schwaches Elversberg-Spiel

Trotz der jüngsten schwachen Vorstellung gegen Elversberg will Koschinat nicht alles ändern, um gegen den formstarken Aufstiegsaspiranten zu punkten: „Ein Spiel wie das in Elversberg ist immer ein Faktor, wo du dir als Trainer Gedanken machst, ob du auf der ein oder anderen Position tauschen musst. Auf der anderen Seite fände ich es auch fehlerhaft, ein einmaliges Versagen immer direkt in der Konsequenz zu nutzen, um alles neu zu durchdenken.“

Mithelfen kann am Samstagmittag (24. Februar) auf jeden Fall wieder Florian Kleinhansl, der gegen Elversberg gelbgesperrt fehlte. Fehlen werden lediglich die Langzeitverletzten Emeka Oduah und Lars Kehl.

Anstoß an der Bremer Brücke ist um 13:30 Uhr.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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