HASEPOST
 
HASEPOST

Warum flüchtete Mercedes-Fahrer plötzlich vom Unfallort?

Symbolbild Polizei
Symbolbild

Eigentlich keine große Sache. Ein Unfall am Dienstagvormittag im Kreuzungsbereich vor der Paracelsusklinik – doch plötzlich entschied sich ein Mercedes-Fahrer für die Flucht.

Die Pressestelle der Polizeiinspektion Osnabrück schildert den Vorfall: Am Dienstagvormittag, gegen 10 Uhr, kam es an der Ecke Sedanstraße / Am Natruper Holz zu einem Zusammenstoß zwischen einem silberfarbenen Audi A3 und einem dunklen Mercedes.

Nach dem Unfall hielten beide Beteiligten an, jedoch gab der Mercedes-Fahrer plötzlich Gas und fuhr davon. Bei seinem Auto handelte es sich vermutlich um eine neuere A-Klasse, der männliche Fahrer war von gepflegter Erscheinung, etwa 55 Jahre alt, hatte blonde kurze Haare und trug beige Oberbekleidung.

Nun ermittelt der Unfalldienst der Polizei, Hinweise bitte direkt per Telefon an 0541-3272315.

 

[mappress mapid=“364″]

Symbolbild

AFP

Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Trinkenstied Radler
Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Was geht ab? Eine ganz neue Form der Action wird jetzt allen Osnabrückern geboten, die sich geistig und körperlich fit halten wollen oder müssen. Jeden Dienstag im August wird allen Interessierten im Rahmen einer beweglichen Mittagspause um 13.30 Uhr auf dem Marktplatz die Chance geboten, mit Elementen aus Tai Chi Chuan und Qigong etwas Ruhe und gleichzeitig Bewegung zu finden. Helga Ebel führt durch die verschiedenen Bewegungsabläufe und leitet die Gruppe an. Das dürfte für uns stressgeplagte moderne Menschen mal eine ganz neue Erfahrung sein. Oder einfach eine gute Chance, zwischendurch ein bißchen zur Ruhe zu kommen. Und wer es zum Ausgleich am Abend noch etwas krachen lassen möchte, der kann am Dienstag, 09. August, um 19.30 Uhr im Jugendzentrum Westwerk die Gruppe The Midnight Ghost Train abfeiern. Die drei Jungs aus Kansas, USA, bieten ihrem Publikum Stoner Rock vom allerfeinsten. Dazu gibt es noch einen Special Guest. Der Eintritt beträgt im VVK 10 Euro und an der Abendkasse 14 Euro.

Wem das alles noch nicht Action genug ist, der kann auch jeden Mittwoch an den Rüstige Rentier-Rennrad-Runden teilnehmen (wobei das Rentier stellvertretend für die etwas älteren Semester steht, wer auch immer sich davon angesprochen fühlen mag). Treffpunkt ist morgens um 10 Uhr am Stadtgalerie Café in der Großen Gildewart. Zu diesem Zeitpunkt sind die jüngeren Semester natürlich alle am arbeiten oder liegen noch im Bett. Die Ausfahrt dauert ca. 3 Stunden, worin eine ausgiebige Bäckerpause enthalten ist, mit der die heimische Wirtschaft gestärkt werden soll. An dieser Stelle möchten wir den Veranstaltern dieser lobenswerten Aktion doch dringend ans Herz legen, die Bäckerpause um eine Kneipenpause zu ergänzen und damit die HASEPOST-Aktion „Rettet die Osnabrücker Kneipenkultur!“ zu unterstützen. Voraussetzung fürs Mitfahren sind eigentlich nur zwei Dinge: man muß das Rentier-Alter erreicht haben und ein Rennfahrrad besitzen, das auch nicht mehr ganz taufrisch ist, also am besten aus den 80er oder 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt. Das wird allerdings von den Teilnehmern nicht ganz so eng gesehen. Die Streckenlänge beträgt 45-50 Kilometer, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 22 bis 23 km/h. Es geht also in erster Linie um Ausdauer, weniger um Leistung und Tempo. Anschließend kann man gepflegt ins Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße gehen, wo am Mittwoch, 10. August, von 17.30 bis 19.30 Uhr Capoeira angeboten wird. Das ist eine Mischung aus Akrobatik, Kampf und Gesang. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene die ideale Möglichkeit, um Koordination, Kraft und Gleichgewicht zu trainieren. Ursprünglich kommt diese Sportart aus Brasilien und wurde von den Sklaven rund um den Amazonas als eine Art Befreiungskampf praktiziert. Anders als andere Kampfstile wird Capoeira nach Musik trainiert. Neben der sportlichen Betätigung wird auch getrommelt und gesungen. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wem dann immer noch nicht die Puste ausgegangen ist, der sollte sich auf den Weg zum Westerberg machen. Am Mittwoch, 10. August, spielt Bad Temper Joe um 19.30 Uhr im Rahmen der Konzertreihe „Live im Grünen“ am Büdchen. Wer es nicht mehr soweit schafft, der kann auch im Haus der Jugend verweilen. Ebenfalls am Mittwoch, 10. August, um 20 Uhr tritt dort der Kabarettist Holger Paetz mit seinem Programm „Auch Veganer verwelken“ auf. Das könnte ein heißer Veranstaltungstipp für die Teilnehmer der Rüstige Rentier-Rennrad-Runden sein. Kostprobe: „Und mal ganz ehrlich: alle gefährlichen Lebensmittel sind doch voll aus Pflanze! Heroin, Kokain. Und Wodka wird nur selten aus Rindfleisch gekeltert. Ist Trunkenheit nicht auch Tierschutz?“ Die Antwort auf diese lebenswichtigen Fragen gibt es schon diese Woche.

Zu guter Letzt noch was für die politisch aktiven und natürlich auch äußerst korrekten Menschen unter unseren Lesern (und das sollen ja nicht wenige sein): Ska against Racism präsentiert am Mittwoch, 10. August, um 21 Uhr im autonomen Zentrum SubstAnZ an der Frankenstraße die Gruppe La Severa Matareca aus Kolumbien. Allein die Teilnahme an dem Konzert ist schon ein politisches Statement.

Ab Donnerstag könnt Ihr Euch dann ja ein wenig auf dem Sofa ausruhen oder weiterhin Gas geben und die Aktion „Rettet die Osnabrücker Kneipenkultur!“ unterstützen. Mehr dazu in den nächsten Ausgaben der Trinkenstied. HASEPOST wünscht allen Lesern eine aufregende Woche und viel Spaß!

Für Hinweise auf Neueröffnungen oder Aktionen in der Gastronomie sind wir immer sehr dankbar. Schickt uns alles, was interessant sein könnte, entweder per E-Mail info@hasepost.de oder unter Fax 0541/20280379. In dringenden Fällen könnt ihr uns auch gerne unter 0541/20280370 anrufen.

AFP

Fahrradfahrer in Osnabrück Lüstringen verletzt

Symbolbild Fahrradunfall © dreamstime.com
Symbolbild Fahrradunfall © dreamstime.com

In Osnabrück Lüstringen, an der Sandforter Straße Ecke Helmut Stockmeier Straße, ist es am Montagnachmittag zu einer Kollision zwischen einem Radfahrer und einem Pkw gekommen.
Nach ersten Angaben der Polizei ist die Unfallursache noch unbekannt. Der Radfahrer wurde bei dem Unfall verletzt.

Wir aktualisieren diesen Artikel, sobald weitere Informationen vorliegen.

[mappress mapid=“363″]

AFP

Stadtwerke Osnabrück wollen wissen was hinten raus kommt!

Abgasmessungen Stadtwerke Osnabrück AG
Aus diesem Rohr kommen die Abgase.

„Wichtig ist was hinten raus kommt!“

Stadtwerke-Verkehrsvorstand Dr. Stephan Rolfes brachte mit knappen Worten auf den Punkt, was Ziel einer in dieser Woche laufenden Messreihe ist, für die zwei Stadtwerke-Dieselbusse vom TÜV Nord mit speziellen Messgeräten ausgestattet werden.

Echte Messwerte statt Prüfstand-Ergebnisse

Das „was hinten raus kommt“, sind die „Realemissionen“, also die Abgase, die so ein Bus tatsächlich bei seiner Fahrt durch die Hasestadt entlässt, und nicht bei Testfahrten des Herstellers oder unter Laborbedingungen im Prüflabor.
Ausgewählt wurden für die Testfahrten zwei nicht mehr ganz fabrikneue Exemplare der Hersteller Mercedes und MAN, die zudem mit unterschiedlichen technischen Verfahren ihr Abgas reinigen.

Abgasmessungen Stadtwerke Osnabrück AG
TÜV-Techniker Seregj Dreger und Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes.

Stadtwerke gehen offen mit dem Thema Abgas um

„Natürlich stoßen unsere Dieselbusse – trotz neuester EEV-Standards – Schadstoffe aus. Das ist nicht von der Hand zu weisen“, betonte Stadtwerke-Verkehrsvorstand Dr. Stephan Rolfes bei der Busaufrüstung in der Stadtwerke-Buswerkstatt. „Aber nicht zuletzt der sogenannte VW-Dieselskandal hat deutlich gemacht, dass es sehr sinnvoll sein kann, Herstellerangaben zu den Bus-Emissionen in einem Echttest zu überprüfen.

Stadtplaner wollen wissen woher die Emissionen kommen

Der bei der Präsentation der Test-Busse ebenfalls anwesende Stadtbaurat Frank Otte betonte, wie wichtig es für die Verwaltung ist verlässliche Daten über die Emissionen zu erhalten. Die bisherigen Ergebnisse der stationären Messanlagen zeigen „wie hoch die Belastung ist“, jetzt aber müssen die Stadtplaner wissen „woher die Schadstoffe kommen“, so Otte.

Dr. Stephan Rolfes und Stadtbaurat Frank Otte
Ein Schild zeigt an, wenn der Bus keine Passagiere mitnehmen kann (Dr. Stephan Rolfes und Stadtbaurat Frank Otte).

Getestete Busse bleiben noch lange im Einsatz

Abgasmessungen Stadtwerke Osnabrück AG
Kein „Fluxkompensator“, sondern moderne Messtechnik.

Beide Busse, die jetzt getestet werden, gehören zu der Fahrzeuggeneration, die von den Stadtwerken nach Plan auch über den Beginn der für 2018 geplanten Elektrifizierung des gesamten innerstädtischen Liniennetzes (HASEPOST berichtete) hinaus noch eingesetzt werden.

Geht alles so wie geplant, werden diese Busse noch bis ca. 2024 auf Osnabrücks Straßen rollen – also noch eine Weile ihren Anteil an der Luftbelastung haben.
Sollten es die Messergebnis nahe legen, und die Industrie entsprechende Angebote machen, sei man offen die Busse auch mit entsprechenden Filtern auszurüsten, so Dr. Rolfes.
Wenn es zukünftig neue Filtertechnologien geben sollte, können dann auch die jetzt erfassten Werte als Vergleichsmaßstab für neue Messsungen genutzt werden, ist der Stadtwerke-Chef überzeugt.

Eines der beiden getesteten Fahrzeuge arbeitet mit einer Harnstoff-Einspritzung (Ad-Blu) zur Abgasreinigung, der andere Busmotor bearbeitet die Abgase durch zusätzliche Verbrennung, um so die Schadstoffwerte zu minimieren.

Sandsäcke und 400 Kilo Messtechnik statt Fahrgäste

Die beiden Dieselbusse werden in zwei Zeiträumen im August auf der Linie 41 zwischen Düstrup und Haste pendeln. „Die Busse halten an allen Haltestellen und bewegen sich im normalen Verkehrsfluss“, erläuterte Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes. Allerdings ohne Fahrgäste – um die sensiblen Messverfahren nicht zu behindern, sind lediglich der Fahrer sowie ein TÜV-Ingenieur an Bord. „Unsere Busse haben im Regelfall nun mal auch Fahrgäste – die werden ‚gewichtsmäßig‘ durch Sandsäcke ersetzt“, so Dr. Rolfes weiter. Mehrere Sandsäcke mit einem Gesamtgewicht von jeweils rund 2.200 Kilo werden in die Busse gepackt. Messtechnik und -personal bringen nochmal knapp 400 Kilo auf die Waage.

Warum ausgerechnet die Linie 41?

„Die Linie 41 führt über alle HotSpots, die wir in Osnabrück haben“, erläutert Stephan Rolfes die Auswahl der Teststrecke. Die Linie führt über die Hasestraße, den Busring, den Neumarkt und durch die Johannisstraße. „Genau die Orte, wo sich der Osnabrücker Busverkehr in Sachen Geschwindigkeit und Umweltbedingungen wohl am meisten von dem unterschiedet, was die üblichen Testszenarien für die Abgasmessungen vorsehen“, so Rolfes.

Messfahrten unter realen Bedingungen

„Für die Datenanalyse zeichnen die Sensoren zudem die Umgebungsklimadaten wie Luftdruck, Lufttemperatur und Luftfeuchte auf“, erläuterte Sergej Dreger vom Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität des TÜV Nord. Dreger und sein Expertenteam haben im Rahmen unterschiedlicher Forschungsvorhaben bereits vergleichbare Bus-Emissionsmessungen in anderen Städten durchgeführt. „Die Ergebnisse sind dank unserer modernen Messtechniken und -verfahren verlässlich und präzise“, betonte Dreger. Voraussetzung dafür sei, dass die Messfahrten unter realen Bedingungen durchgeführt werden. „Das heißt: Tagsüber, auf Linie, im normalen Stadtverkehr und mit passendem Gewicht.“
Die in den Bussen installierten Messgeräte erfassen dabei die sogenannten gasförmigen Emissionen: darunter Kohlenstoffmonoxid (CO), unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) und das derzeit in der Öffentlichkeit diskutierte Stickstoffdioxid (NO2).

Dr. Stephan Rolfes und Stadtbaurat Frank Otte
Sind gespannt auf die Ergebnisse: Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes und Stadtbaurat Frank Otte.

Ergebnisse sollen noch dieses Jahr vorliegen

Eine kleinere fünfstellige Summe investieren die Stadtwerke in die Messfahrten. „Wir sind den Stadtwerken für Ihr Engagement sehr dankbar“, sagte Stadtbaurat Frank Otte. „Schließlich erhoffen auch wir als Stadt Osnabrück uns präzise und verlässliche Daten zu den realen Emissionen der Busse.“ Bislang misst die Stadt an drei Stellen in der Innenstadt die generelle Stickstoffdioxidbelastung in der Luft. Dabei werden die festgelegten Grenzwerte regelmäßig überschritten. „Nach Auswertung aller Daten werden wir sicherlich eine genauere Aussage dazu treffen können, welchen Anteil die Dieselbusse an der Schadstoffbelastung haben“, so Otte. Der Stadtbaurat geht davon aus, dass die Ergebnisse im Spätherbst dieses Jahres vorliegen werden.

AFP

Am Ende nur Verlierer – Staatsanwalt will keine Aufklärung der Vorfälle rund um die Zoolotterie

Justitia Zoolotterie
Justitia - vielleicht nur auf dem rechten Auge blind?

Ein Kommentar von Hasepost-Herausgeber Heiko Pohlmann.

Mehr als ein Jahr ist seit dem Nachtflohmarkt im Mai 2015 vergangen, eine lange Zeit für die Beteiligten, die in der Folge beide ihre bisherige Existenz verloren haben.
Nun entschied die Osnabrücker Staatsanwaltschaft, dass das, was am Abend des 2. Mai mitten in der Osnabrücker Innenstadt passierte, kein „öffentliches Interesse“ ausgelöst habe. Kein Richter wird jetzt ein Urteil darüber sprechen, was tatsächlich auf dem Nachtflohmarkt geschah (hier unsere Artikel dazu).

So wird es also ungeklärt bleiben, was wirklich zwischen Flohmarktstand und Losbude vor sich ging. Warum die etwaige Schuld als „gering“ anzusehen ist, wie es die Staatsanwaltschaft in der unserer Redaktion vorliegenden Mitteilung über die Einstellung der Klage formuliert, bleibt wohl auch für immer offen.
Immerhin endete der Abend für die junge türkischstämmige Aylin O. [richtiger Name der Redaktion bekannt] im Krankenhaus – später verlor sie ihre berufliche Existenz, genau wie ihr Kontrahent, dem vom Osnabrücker Zoo gekündigt wurde.
Der Weg zur Rehabilitierung wenigstens einer der beiden beteiligten Parteien? Der bleibt mit einer vom Staatsanwalt geschlossenen Akte versperrt. Kein Richter wird – „im Namen des Volkes“ – ein Urteil fällen.

Das es zur Eskalation kam ist unstrittig

Bevor sich die junge Frau an diesem frühsommerlichen Mai-Abend in ärztliche Behandlung begeben musste, war es zu einem Polizeieinsatz auf dem Flohmarkt gekommen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes versuchten den Streit zu schlichten und auch mindestens ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes soll Zeuge der Vorfälle gewesen sein. Insgesamt gibt es mehr als eine Hand voll Zeugen, die ein Gesamtbild der Vorkommnisse des Abends vor einem Richter hätten schildern können.

Angebliche rassistische Äußerungen müssen nicht aufgeklärt werden?

Es bleibt ein ungutes Gefühl. Warum sieht ein Staatsanwalt keinen Aufklärungsbedarf, wenn („angeblich“, denn geklärt wird es ja nicht mehr) eine gut integrierte junge Frau öffentlich mit offensichtlich ausländerfeindlichen Beschimpfungen eingedeckt wird Auslöser: Weil ein Flohmarktverkaufsstand angeblich den Zugang zu einer Losverkaufsbude behinderte.

Beide Beteiligten verloren ihre bisherige Existenz

Das die Situation eskalierte, daran gibt es keinen Zweifel. Keinen Zweifel gibt es allerdings auch, dass zwei Menschen am Ende sehr viel verloren haben. Nicht vor Gericht, sondern in der Folge.
Der Mitarbeiter der Zoo-Lotterie verlor seinen Job, die junge Frau, die zuvor selbständig gearbeitet hatte, verlor erst ihre Kunden, dann ihre Selbständigkeit.

Opferschutz in Berichterstattung? Fehlanzeige!

Eine besonders unrühmliche Rolle spielte kurz nach den Vorfällen auch die lokale Tageszeitung. Wie es bei der Berichterstattung über ein laufendes Verfahren üblich ist, vor allem wenn noch gar nicht geklärt ist wer überhaupt als Opfer und wer als Täter in Frage kommt, wurde der Mitarbeiter der Zoo-Lotterie nie namentlich genannt. Vollkommen korrekt so weit, auch wenn dem Ungenannten die Eskalation der ganzen Angelegenheit, eine Körperverletzung und die rechtsradikalen Verbalausfälle zu Last gelegt wurden.
Doch ausgerechnet die junge Frau, die zuerst die Polizei gerufen hatte und den Abend in einem Osnabrücker Krankenhaus beendete, fand sich mit voller Namensnennung in der Zeitung wieder.
Das ein mutmaßliches Opfer öffentlich gemacht wurde, ist umso schwerer zu verstehen, wenn vom selben Redakteur mehrfach selbst Pressesprecher(!) von Rockerbanden das Privileg einer anonymisierten Namensnennung erhalten (hier und hier).

 

 

AFP

Keine Autos helfen dem Neumarkt auch nicht

Neumarkt Osnabrück
Wo sind die Menschen?

Die höchstpersönliche Betrachtung eines trostlosen Platzes mit der Kamera,
von Christian Schmidt

Ein Platz mit Aufenthaltsqualität soll der Neumarkt irgendwann einmal werden. Die Autos sind aktuell (mal wieder) ausgesperrt. Ein paar besonders optimistische Anlieger stellen sogar Schirme, Tische und Stühle auf – nur „aufhalten“ will sich auch jetzt noch nicht einmal ein einziger Spaziergänger.

Wirklichkeit gar nicht weit entfernt vom Architekten-Traum

Neumarkt Osnabrück
Es fehlt eigentlich nur der Springbrunnen und ein etwas hochwertigerer Bodenbelag… und die Menschen

Am Sonntagnachmittag, als diese Fotos entstanden, waren die einzigen Menschen die ich rund um den Neumarkt angetroffen habe irgendwie alle auf dem Weg von oder zu einem besseren Ort. Ob ein teurer Marmorboden und ein Springbrunnen zukünftig dafür sorgen, dass die Plätze unter dem Sonnenschirm besetzt werden?
Und wie lange wird es dauern, bis auch dieser Springbrunnen wieder wegen Defekten und/oder Kosten trocken bleibt?

Es kann so schön sein …in den Entwürfen

Dabei sehen die Architekturentwürfe (hier mehr davon), die zeigen sollen wie der Platz nach einem noch durchzuführenden und millionenteuren Umbau aussehen soll, gar nicht so anders aus, als der ungeliebte Platz sich schon jetzt präsentiert.

Neumarkt Osnabrück
Türkisches Bier und schattenspendende Sonnenschirme – kein Mensch weit und breit.

Es fehlt noch das Einkaufscenter an Stelle der Wöhrl-Ruine und das sogenannte „Baulos 2“ gegenüber H&M, doch auch diese Geschäftshäuser werden an zukünftigen Sonntagen geschlossen und verrammelt sein. Und was nie geschehen wird: Das Gerichtsgebäude wird – anders als es sich der siegreiche Architekt vorgestellt hat – wohl niemals weiß getüncht werden. Und auch die rund 2.000 über den Neumarkt fahrenden Busse, sollen dies in Zukunft weiterhin tun.
Neben den ohnehin am Sonntag geschlossenen neuen Geschäftshäusern fehlen tatsächlich nur der vom Architekten herbeigezeichnete Springbrunnen, ein besserer Bodenbelag… und Menschen…

Neumarkt Osnabrück
Osnabrück nach der Explosion der Neutronenbombe?

Wo sind sie also, die Menschen, die auf diesem Platz ihre Freizeit verbringen wollen?
Die Autos sind schon weg, doch niemand will den Neumarkt zur „Neuen Mitte“ der Stadt machen. Warum auch? Nach Ladenschluss und bis Montagmorgen ist auf dem Heger Friedhof traditionell mehr los als zwischen der Großen Straße und der Johannisstraße.

Neumarkt Osnabrück
Für eine Flasche Schaumwein reichte hier die Aufenthaltsqualität.

Zum Thema: Warum die Grünen nicht mit den Architektur-Entwürfen werben dürfen.

Neumarkt Osnabrück
Spuren des Wochenendes – gereinigt wird erst wieder am Montag.
Neumarkt Osnabrück
Fußgänger? Nach Ladenschluss überwiegend nur auf Hinweisschildern zu finden.
Neumarkt Osnabrück
Ein paar Pflanzkübel machen aus Osnabrück kein Hase-Florenz.
AFP

Der Kran steht – jetzt wird die Tchibo-Lücke neu bebaut

Baukran Große Straße
Montagearbeit in extremer Höhe

Der Abriss des alten Geschäftshauses in der Großen Straße 74 zog sich über lange Wochen hin (HASEPOST berichtete auf Facebook). Doch jetzt steht der Baukran um die Lücke wieder zu schließen.

Die spektakulären Montagearbeiten lockten am Sonntag zahlreiche Schaulustige in die Innenstadt.

Neuer Standort für Vodafone entsteht

Dort wo einst Tchibo und osnatel ihre Geschäfte hatten, soll schon bald ein neuer Vodafone-Laden seine Pforten öffnen.
Am Sonntag rückte eine Baufirma zusammen mit einem Spezialisten für Kranarbeiten an und montierte den Baukran in der Großen Straße.

Galerie der Kran-Montage

Bilder anklicken für größere Darstellung

Schon im kommenden Jahr sollen die ersten Handyverträge am ehemaligen Standort des beliebten Kaffeerösters verkauft werden.

Baukran Große Straße

AFP

Expert Bening will noch in diesem Jahr in Osnabrück eröffnen

expert Bening Osnabrück
bald hier: expert Bening

Die sprichwörtlichen „Spatzen“ pfiffen es bereits von den Osnabrücker Dächern, doch nun ist es bestätigt. Vielleicht schon im Oktober, oder auch erst im November, auf jeden Fall noch in diesem Jahr wird an der Hannoverschen Straße ein neuer Elektromarkt eröffnen.

Im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigte der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Bening die Pläne für den Standort Osnabrück im Fledder.
„Die Details“, wie der Laden aufgebaut wird und wann die Türen erstmals geöffnet werden, „stehen noch nicht fest“, so Dirk Bening, doch der Standort ist fix und es wird schon aktiv nach Personal gesucht. Die Fläche, die sich das Unternehmen aus Cuxhaven ausgesucht hat, ist vielen Osnabrückern bekannt. In den ehemaligen Räumen des ProMarkts an der Hannoverschen Straße, soll es bald wieder alles, vom Fernsehgerät bis zur Waschmaschine geben.

Eröffnung an bekanntem Standort

Der ProMarkt hatte die Fläche 2013 geräumt, nachdem der REWE-Konzern sich aus dem Handel mit Elektro und Elektronik verabschiedet hatte. Seither teilen sich MediaMarkt und Saturn, die beide die gleiche Konzernmutter haben, sowie einige deutlich kleinere Anbieter, den Osnabrücker Markt.
Expert Bening will nicht nur mehr Wettbewerb bringen, sondern verspricht auf seiner Homepage vor allem auch ein Mehr an Beratung.

Bening ist eine Größe in der Branche

Von der Zentrale in Cuxhaven aus betreibt das Unternehmen 22 Fachmärkte, vorwiegend in Norddeutschland, aber auch in Ostwestfalen. Der Namenszusatz „expert“ rührt von der Einkaufsgemeinschaft, in der sich ca. 230 selbständige Händler mit insgesamt ca. 430 Fachmärkten bzw. Fachgeschäften zusammengetan haben.

Expert Bening ist, so Dirk Bening gegenüber der HASEPOST, „vermutlich der größte mittelständische Elektro-Fachhändler in Deutschland“.

AFP

Trubel in der Affenfamilie im Zoo Osnabrück

Totenkopfaffe im Zoo Osnabrück
Trubel in der Affenfamilie im Zoo Osnabrück

Ein Männchen und zwei Weibchen und alle Wohlauf – das ist die Bilanz der tierärztlichen Untersuchung der Totenkopfäffchen-Jungtiere aus dem vergangenen Jahr. Der Familiennachwuchs entwickelt sich gut und sorgt für jede Menge Radau im Südamerikahaus des Osnabrücker Zoos.

 „Die kleinen Äffchen sind wie kleine Kinder – furchtbar neugierig, aber gleichzeitig auch sehr vorsichtig. Sie wollen alles anfassen, testen und untersuchen, aber wenn sie etwas nicht kennen, huschen sie mit lautem Gezeter zurück zu Mama, am liebsten auf ihren Rücken“, lacht Tierpflegerin Sabine Springmeier.
Die Jungtiere kamen im vergangenen August und September auf die Welt. Inzwischen entdecken sie behände ihre Umgebung und genießen dabei noch Narrenfreiheit. „Sie werden von den Erwachsenen noch nicht in ihre Grenzen gewiesen und drängeln sich zum Beispiel gerne an der Futterstelle vor. Allerdings zeigen ihnen ihre Mütter schon, dass sie auf eigenen Füßen stehen müssen – sie schubsen die jüngsten Familienmitglieder auch schon mal weg, wenn sie wieder auf ihren Rücken wollen“, so Springmeier. Bei den südamerikanischen Primaten kümmern sich die Weibchen nicht nur alleine um die Jungtiere, sondern sie haben in den Gruppen auch generell das Sagen. So bleibt auch Vater Miguel, das Osnabrücker Zuchtmännchen, dem Familienrummel lieber fern.

Totenkopfaffe beim Tierarzt im Osnabrücker Zoo
Ein Männchen und zwei Weibchen – das stellte nun der Tierarzt des Osnabrücker Zoos bei der Untersuchung der Totenkopfaffen-Jungtiere fest.

Besuch vom Tierarzt

Nun, da die Jungtiere größer und selbstständiger sind, stand auch der Besuch von Zootierarzt Thomas Scheibe an. Er untersuchte den Nachwuchs gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter und Biologen Tobias Klumpe: „Wir haben das Geschlecht überprüft, sie gewogen und auch gechippt. Dabei setzen wir einen winzigen Mikrochip ein, damit man die Tiere sicher identifizieren kann. Das ist wichtig für die weitere Zucht im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms“, erläutert Klumpe. Derartige Chips werden auch für Haustiere oder Pferde verwendet. Vorerst bleibt der Nachwuchs aber in Osnabrück: „Totenkopfaffen werden erst mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Solange bleiben die Tiere erstmal bei uns. Für alle weiteren Schritte stehen wir im engen Austausch mit dem Zuchtbuchkoordinator“, berichtet Klumpe. Für die Untersuchung wurden die lebhaften Tiere leicht sediert, da sie gut zubeißen können. Um die 350 Gramm brachte jeder von ihnen auf die Waage.

Affenfamilie kann von Besuchern beobachtet werden

Zoobesucher sollten der lebhaften elfköpfigen Affenfamilie auf jeden Fall einen Besuch abstatten, denn das Familienleben ist gut zu beobachten: „Die drei Jüngsten raufen auch gerne miteinander, dann ist richtig Randale angesagt und es wird auch schon mal lauter. Man erkennt die Jungtiere übrigens noch gut an ihrer Größe, da sie immer noch die Kleinsten sind“, weiß Springmeier. Das bleiben sie aber nicht mehr lange, denn der nächste Nachwuchs bei den Bolivianischen Totenkopfaffen wird bis Endes des Jahres erwartet.

Wissenswertes zu Bolivianischen Totenkopfaffen (Saimiri boliviensis)

Der bolivianische Totenkopfaffe lebt im westlichen Südamerika: im südlichen Brasilien, östlichen Peru sowie Bolivien. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 25 bis 37 Zentimetern, der Schwanz erreicht eine Länge von 37 bis 43 Zentimetern. Die tagaktiven Baumbewohner leben in Gruppen, in denen beide Geschlechter Hierarchien entwickeln – die Weibchen stehen dabei über den Männchen. Totenkopfaffen fressen Gemüse, Pflanzenteile, Insekten und Früchte. Ihre flinken Bewegungen haben ihnen den englischen Namen „squirrel monkey“ („Eichhörnchen-Affe“) eingebracht. In Relation zur Körpergröße haben Totenkopfaffen unter den Primaten das größte Gehirn.

Der Osnabrücker Zoo beteiligt sich mit seiner Zuchtgruppe am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für diese Tierart. In menschlicher Obhut können Totenkopfaffen ein Alter von über 30 Jahren erreichen.

 

Fotos: Zoo Osnabrück (Lisa Josef)

AFP

Hanf-Ernte an der Hase fällt aus

Hanf an der Hase, Osnabrück
Wilder Hanf am Hasestrand

„Was wächst denn da?“

Das dachte sich ein Leser der HASEPOST, der am Donnerstagnachmittag beim Entenfüttern mehrere Jugendliche beobachtete, die offensichtlich große Freude an wild wucherndem Unkraut am Herrenteichswall hatten. Als sich die jungen Freunde der heimischen Flora wieder aus der Botanik verzogen hatten, entdeckte er das auffällige Hanf-Gewächs und machte ein paar Fotos von der krautigen Pflanze im Uferbereich der Hase.

Wilder Hanf am Hasestrand
Hier gedieh der Hanf in idylischer Flusslage.

Polizei erntete wilde Hanfpflanzen

Auf Nachfrage unserer Redaktion, ob es sich bei dem ungewöhnlichen Uferbewuchs wohl um THC-haltige, und damit verbotene Cannabis-Pflanzen handelte, schickte die Osnabrücker Polizei zwei Beamte vor Ort.
Wie uns die Polizeisprecherin Anke Hamker am Nachmittag mitteilte, haben ihre Kollegen das unwegsame Gelände aufgesucht und überprüft. Sie konnten ein paar Pflanzen „ernten“, gehen aber davon aus, dass es sich um einen Zufall handelt. Es wird kein Ermittlungsverfahren geben. Die Pflanzen werden vernichtet.

Eine Internet-Recherche ergab, dass es immer wieder zu wildem Hanf-Wuchs kommt, weil die Samen ein Bestandteil vieler Vogelfutter-Sorten sind (siehe hier, Amazon, 5KG für 17,95 €).

Fotos: Privat

 

[mappress mapid=“360″]

AFP