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Bericht: Kein Disziplinarverfahren gegen EX-BSI-Chef

BSI setzt auf Huawei-Technik
BSI setzt auf Huawei-Technik

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gegen den früheren Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, wird kein Disziplinarverfahren eröffnet. Das berichtet „Business Insider“ unter Berufung auf Regierungskreise.

Demnach hat das Innenministerium von Nancy Faeser (SPD) den Anwälten Schönbohms Ende April mitgeteilt, dass die Voruntersuchungen zu einem Verfahren keine Anhaltspunkte gebracht hätten, die die Einleitung eines Disziplinarverfahrens rechtfertigen würden. Faeser hatte Schönbohm im November vorigen Jahres als BSI-Präsidenten abgesetzt, nachdem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann ihm in seiner Sendung eine zu große Nähe zu einem Cyberverein mit angeblichen Kontakten zu russischen Geheimdiensten vorgeworfen hatte. Später kamen weitere Vorwürfe gegen Schönbohm dazu, unter anderem soll er ein „toxisches Führungsverhalten“ an den Tag gelegt und bei Bundestagsabgeordneten „getrickst“ haben. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versetzte Schönbohm daraufhin zur Bundesakademie für öffentliche Verwaltung mit der Begründung eines „gestörten Vertrauensverhältnisses“.

Allerdings habe es schon früh Zweifel an den Vorwürfen gegeben, so „Business Insider“. Schon vor Monaten war demnach der Ministerin vorgeworfen worden, übereilt gehandelt und damit dem Ansehen Schönbohms unnötig geschadet zu haben. Tatsächlich soll es damals kein Gespräch zwischen beiden in der Affäre gegeben haben. Das Innenministerium wollte sich zu dem Schreiben an Schönbohms Anwälte nicht äußern.


Foto: Sitz von BSI und BMI, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Pakistans Ex-Premierminister Imran Khan aus Gewahrsam entlassen

Pakistans Ex-Premierminister Imran Khan festgenommen
Pakistans Ex-Premierminister Imran Khan festgenommen

Islamabad (dts Nachrichtenagentur) – Der pakistanische Ex-Premierminister Imran Khan ist am Freitag aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Am Vortag hatte der Oberste Gerichtshof seine Verhaftung wegen Korruptionsvorwürfen für rechtswidrig erklärt, berichtet die BBC.

Die Richter ließen demnach Khan gegen eine geschützte Kaution frei, was bedeutet, dass er mindestens zwei Wochen lang nicht wieder verhaftet werden kann. Der ehemalige pakistanische Premierminister war am Dienstag durch paramilitärische Kräfte festgenommen worden. Khan hatte die Korruptionsvorwürfe, die zuvor gegen ihn erhoben worden waren, als „politisch motiviert“ zurückgewiesen. Der bei der Bevölkerung beliebte Politiker war von August 2018 bis April 2022 Premierminister Pakistans. Damals war er vom Parlament abgesetzt worden. Im November 2022 wurde Khan bei einem Protestmarsch in der Provinz Punjab angeschossen. Er behauptete anschließend, dass die amtierende Regierung mithilfe des pakistanischen Geheimdienstes versucht habe, ihn zu töten, um eine erneute Kandidatur Khans als Premierminister zu verhindern.


Foto: Pakistan, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Gute Nachricht des Tages: Pfandspenden zugunsten von Exil auf der Osnabrücker Maiwoche

Mit Spendentonnen sammelte der Osnabrücker Verein Exil e. V. die Spenden auf der Maiwoche ein. / Foto: Exil e.V.
Mit Spendentonnen sammelte der Osnabrücker Verein Exil e. V. die Spenden auf der Maiwoche ein. / Foto: Exil e.V.

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Pfandspenden sind auf Festivals und öffentlichen Veranstaltungen längst keine Seltenheit mehr: So sammelt beispielsweise auch der VFL Osnabrück regelmäßig Pfandspenden im Stadion für den guten Zweck. Auch auf der Osnabrücker Maiwoche können Besucherinnen und Besucher dieses Jahr das Pfand ihrer Getränkebecher spenden. Der Erlös kommt passend zum Friedensjahr dem Osnabrücker Verein Exil e. V. zugute.

Exil e.V. setzt sich seit über 35 Jahren für ein friedliches Miteinander und das Wohl geflüchteter und zugewanderter Menschen im Raum Osnabrück ein. Auf der Maiwoche heißt es also dieses Jahr: Ausschau halten nach Menschen vom Exil e. V. mit Spendendose und bunter Sammeltonne, die die Aufschrift „Wer in Osnabrück lebt ist Osnabrücker*in“ tragen.

Beim Herrenteichswall und Georgstraße

„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem besonderen Friedensjahr mit der Pfandspende für unseren Verein mit dabei sein können“, berichtet Marlene Schriever, Geschäftsführerin des Exil e. V. Der Osnabrücker Verein war in den vergangenen Jahren schon mehrfach in verschiedener Weise auf der Maiwoche vertreten. „Neben musikalischen Beiträgen haben wir letztes Jahr erste Erfahrungen mit dem Pfandsammeln auf der Maiwoche gemacht und wir freuen uns dieses Jahr in Abstimmung mit der Marketing Osnabrück GmbH insbesondere an den Bühnen am Herrenteichswall und der Georgstraße unterwegs zu sein. Wir sind gespannt auf die Begegnungen und hoffen, neben der Spendenaktion auch einen Einblick in unsere Arbeit geben zu können“, so Schriever.

Sammelalktion ehrenamtlich organisiert

Exil e. V. ist Anlaufstelle für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte in und um Osnabrück. Mit Beratungs-, Freizeit-, Kultur- und Bildungsangeboten möchte das Team die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben stärken und gleichzeitig für ein tolerantes Miteinander sensibilisieren. „Als gemeinnütziger Verein sind wir auf Spenden für unsere Arbeit angewiesen“, erklärt Schriever. Diese werden vielfältig eingesetzt und bilden die Basis der Arbeit des Vereins. „Von den Geldern können wir beispielsweise Ausflüge und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche finanzieren, Lehrmaterialien für Deutschkurse anschaffen, Dolmetschende bei Beratungen engagieren oder Kursteilnehmer:innen beim Spracherwerb unterstützen“, so Schriever weiter.

Ehrenamtliche gesucht

Wer statt Geld lieber Zeit spenden möchte, sei herzlich eingeladen, sich bei Exil e. V. ehrenamtlich zu engagieren. Auch der Großteil der Pfandsammelaktion ist von der Planung und Organisation über das Bemalen der Sammeltonnen bis hin zur Betreuung der Pfandspende vor Ort zu einem großen Teil ehrenamtlich organisiert. Die Sammeltonnen werden von den Osnabrücker ServiceBetrieben zur Verfügung gestellt.

AFP

Dax baut Gewinne zum Mittag aus – Infineon vorn

Dax legt vor Fed-Entscheid leicht zu – Bankenwerte wieder hinten
Dax legt vor Fed-Entscheid leicht zu – Bankenwerte wieder hinten

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Freitag seine anfänglichen Gewinne bis zum Mittag weiter ausgebaut. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 15.915 Punkten berechnet, 0,5 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Zuwächse gab es am Mittag unter anderem bei den Aktien von Infineon, RWE und Commerzbank. Der Blick der Anleger bleibt wohl weiterhin über den Atlantik gerichtet. „Die Gretchenfrage ist damit auch, ob der Dax dem US-Technologieindex Nasdaq folgt, der in dieser Woche neue Jahreshochs erreichte“, sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Auf der anderen Seite lasse sich aber nicht verschweigen, dass der Dow Jones weiterhin deutlich darunter liege.

„Zumindest ging es in dieser Woche mit den Inflationsdaten in den USA in die richtige Richtung, sodass eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank immer wahrscheinlicher wird“, so der Marktanalyst. Keine Nachrichten seien am Freitag in der Frage der US-Schuldenobergrenze zu erwarten. Präsident Joe Biden und der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hätten ihr angesetztes Treffen verschoben. „Die Verschiebung ist jedoch nicht per se negativ zu werten, da sie signalisiert, dass die Gespräche auf unteren Ebenen Fortschritte gemacht haben könnten und derzeit noch Details geklärt werden“, so Oldenburger.

Man dürfe gespannt sein, ob sich hier in der nächsten Woche etwas Neues ergebe, fügte er hinzu. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0910 US-Dollar (-0,07 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9166 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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Höchstwert seit 2014: Anzahl der Unfalltoten in Stadt und Landkreis Osnabrück 2022 angestiegen

Beschädigtes Fahrrad nach Kollison mit Kleinwagen (Symbolbild) / Foto: Heiko Westermann
Beschädigtes Fahrrad nach Kollison mit Kleinwagen. / Foto: Heiko Westermann

Durchschnittlich alle zehn Tage verliert ein Mensch in Stadt oder Landkreis Osnabrück sein oder ihr Leben im Straßenverkehr. Diese ernüchternde Nachricht steht zu Beginn der heute (12. Mai) veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Osnabrück.

„Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Region Osnabrück ist im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 wieder angestiegen“, berichtet Kriminaldirektor Oliver Voges. „Ein wesentlicher Grund dafür wird das ansteigende Verkehrsaufkommen nach dem Ende der Corona-Pandemie sein. Im Vergleich der letzten zehn Jahre liegen die Verkehrsunfallzahlen jedoch auf einem durchschnittlichen Niveau.“ Im Jahr 2022 wurden in Stadt und Landkreis Osnabrück 12.426 Verkehrsunfälle von der Polizei registriert. Im Vorjahr waren es noch 11.700.

Anzahl der Unfalltoten rapide gestiegen

Die Anzahl der schwer- und leichtverletzten Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ist im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls angestiegen. Wurden 2021 471 Menschen schwer verletzt, waren es 2022 bereits 522. Im Corona-Jahr 2021 wurden 1.966 Menschen leicht verletzt; dem entgegen stehen 2.240 Menschen im Jahr 2022. Während diese Zahlen noch unter dem Vorcorona-Niveau bleiben, ist die Anzahl der Unfalltoten im Jahr 2022 rapide angestiegen und erreicht den Höchstwert seit 2014. 34 Menschen verloren in 29 Unfällen in Stadt oder Landkreis Osnabrück ihr Leben im Straßenverkehr.

Anzahl der Fahrrad- und Pedelec-Unfälle steigt

„Im Jahr 2022 verlor in unserer Region rechnerisch alle 10 Tage ein Mensch sein Leben im Straßenverkehr. Nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkungen am Steuer gehören noch immer zu den häufigsten Unfallursachen. Jeder Verkehrsteilnehmer muss sich den Gefahren und seiner individuellen Verantwortung bewusst sein. Nur so können wir die Unfallursachen angehen und die Zahl der Verkehrstoten senken“, so Oliver Voges. Vier der verunglückten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren auf dem Fahrrad unterwegs (drei Personen im Landkreis, eine im Stadtgebiet). Eine Person verunglückte bei einem Unfall mit dem E-Scooter. Insgesamt stieg die Anzahl der Unfälle mit Fahrrad oder Pedelec-Beteiligung auf einen neuen Höchststand. Insgesamt 1.129 derartige Unfälle wurden der Polizeiinspektion 2022 gemeldet – im Vorjahr waren es 884. Diese Entwicklung ist jedoch mit dem generell angestiegenen Anteil von Fahrrädern und Pedelcs auf den Straßen zu erklären.

AFP

Verschiebung von Heizungsgesetz wird immer wahrscheinlicher

Söder fordert Kanzler-Machtwort im Heizungsstreit
Söder fordert Kanzler-Machtwort im Heizungsstreit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Ampelkoalition zeichnet sich ab, dass das umstrittene neue Heizungsgesetz später in Kraft treten soll. Diskutiert werden unterschiedliche Vorschläge, schreibt der „Spiegel“.

In der SPD-Fraktion kann man sich vorstellen, das Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) auf den 1. April oder 1. Juli 2024 zu verschieben. Eigentümer könnten so bis zu sechs Monate länger eine fossile Heizung einbauen. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat einen anderen Vorschlag: Demnach soll mit dem Heizungstausch nur in Regionen begonnen werden müssen, wo es bereits einen kommunalen Wärmeplan gibt. Eine Verschiebung auf 2027 wird in der SPD kritisch gesehen.

Das gilt auch für das Bundeswirtschaftsministerium. Dort will man verhindern, dass das GEG in den Bundestagswahlkampf im Jahr 2025 hineingezogen wird. Unter den Beamten von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) könnte man sich allerdings vorstellen, den Einbau klimafreundlicher Heizungen für Neubauten wie geplant ab Anfang kommenden Jahres vorzuschreiben. Bei Bestandsgebäuden könnte erst ein Jahr später damit begonnen werden.

Derzeit verhandelt die Ampelkoalition den Gesetzentwurf, sie will ihn bis zur Sommerpause im Bundestag beschließen. Die FDP-Abgeordneten wurden von einem Parteitag dazu verdonnert, ein Verbot bestimmter Heizungstypen generell nicht mitzutragen – ein Drittel der Abgeordneten hatte den Antrag selbst mit eingebracht.


Foto: Gas-Heizung aus den 90ern, über dts Nachrichtenagentur

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„Das Größte, was ich im Sport erlebt habe“: Als der VfL Osnabrück 1968 deutscher Meister im Tischtennis wurde

Die deutschen Meister von 1968 (v.l.n.r.): Herbert Gomolla, Dieter Lippelt, Bernd Jansen, Kalla Dependahl und Reinhard Michel. Auf dem Bild fehlt der erkrankte Ernst Gomolla.. / Foto: Archiv
Die deutschen Meister von 1968 (v.l.n.r.): Herbert Gomolla, Dieter Lippelt, Bernd Jansen, Kalla Dependahl und Reinhard Michel. Auf dem Bild fehlt der erkrankte Ernst Gomolla.. / Foto: Archiv

Heute schiebt Kalla Dependahl beim Boule mit Freunden eher eine ruhigere Kugel, besser bekannt ist er den meisten allerdings aus seiner Zeit beim VfL Osnabrück. Dort gehörte er vor mittlerweile rund 50 Jahren zu den ganz Großen – allerdings nicht im Fußball, sondern im Tischtennis.

VfL und Tischtennis – was bei den jüngeren Generationen wohl eher für verdutzte Gesichter sorgt, dürfte vielen älteren Zeitgenossen positive Erinnerungen hervorrufen. So viel sei mit einem Augenzwinkern gesagt: Auch wenn die lila-weißen Fußballer sich derzeit außerordentlich gut schlagen, so weit wie die Tischtennisspieler in den 1960er-Jahren haben sie es bis dato nicht gebracht.

Von der Oberliga in die Bundesliga

Bereits 1954 spielten die Herren in der damals höchsten Spielklasse, der viergleisigen Oberliga. Zwei Jahre später sollte erstmals der Name Dependahl im Spielbogen auftauchen. „Ich wollte eigentlich zum Fußball“, erzählt der heutige Rentner. So richtig klappen sollte es auf dem Rasen allerdings nicht. „Eher zufällig bin ich 1954 mit meinem damaligen wie heutigen besten Freund Reinhard Michel mit dem Tischtennis angefangen.“ Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.

Zwei Jahre später folgte der erste von zahlreichen weiteren Titeln, erinnert sich Dependahl: „1956 bin ich als Schüler Stadtmeister geworden, 1961 dann norddeutscher Jugendmeister im Einzel in Bremerhaven.“ Im darauffolgenden Jahr debütierte Dependahl in der Herrenmannschaft des VfL Osnabrück – alleine war er dabei nicht. „Durch eine Verjüngung des Teams bin ich gemeinsam mit Reinhard Michel und Lutz Wolf in die erste Mannschaft gerückt.“ Im Team mit den erfahrenen Hans Micheiloff, Götz Schulz und Manfred Rosenthal gelangen bereits in der ersten Saison viele Siege. Gespielt wurde jeweils in Einzeln und Doppeln bis eine Mannschaft auf neun Punkte kam. Überraschend gelang direkt der Einzug ins Finale, wo mit Salzgitter der schier übermächtige Seriensieger wartete. „Wir haben 9:4 gewonnen“, blickt Dependahl mit glänzenden Augen auf die erste norddeutsche Meisterschaft zurück, in den nächsten Jahren sollten mit einem leicht veränderten Team weitere folgen.

„Das Größte, was ich erlebt habe“

Ende der 1960er-Jahre wurde dann erstmals die Bundesliga eingeführt, als amtierender Nordmeister qualifizierten sich die Osnabrücker um Dependahl, Michel und Rosenthal, an deren Seite mittlerweile Herbert und Ernst Gomolla sowie Dieter Lippelt und Bernd Jansen spielten, direkt. Doch damit nicht genug: Am 30. März 1968 traf der VfL im entscheidenden Spiel um die deutsche Meisterschaft auf den Mehrfachen deutschen Meister TUSA Düsseldorf mit dem damaligen Vizeweltmeister Eberhart Schöler. „Für mich wurde dieses Spiel zu meinem größten Spiel in meiner Tischtennislaufbahn“, blickt der damals 24 Jahre alte Dependahl zurück. „In der ausverkauften Schlosswallhalle vor 2.000 Zuschauern gewann ich meine beiden Einzel und das Doppel mit Reinhard Michel, der ebenfalls seine beiden Einzel gewann.“ Am Ende stand ein 9:7 auf der Tafel. „Das war das Größte, was ich im Sport erlebt habe.“

Ein Preisgeld gab es damals nicht, berichtet Dependahl. „Vom deutschen Tischtennisbund gab es eine goldene Plakette, gefeiert haben wir damals im Blauen Bock. Außerdem hatten wir einige Auftritte im Team.“ Wiederholen sollte sich der Erfolg allerdings nicht, aufgrund von organisatorischen Problemen ging es rapide bergab. Die Zuschauer blieben weg, einige Teamkollegen zogen weiter. Dependahl setzte seine Karriere gemeinsam Michel nach der Zeit beim VfL unter anderem ab 1975 bei der TSG Burg Gretesch fort. Vier Jahre später gelang dort über die Verbandsklasse der Aufstieg in die Zweite Bundesliga. „Das war auch eine kleine Sensation“, erinnert sich Dependahl zurück. Bis 2008 spielte der einstige Deutsche Meister schließlich noch in unteren Ligen weiter.

Boule statt Tischtennis

Über die Jahre habe sich der Tischtennis sehr gewandelt, stellt Dependahl rückblickend auf seine Karriere fest. „Zum Tischtennis von heute sind es Welten. Wir waren gute Spieler und auch erfolgreich, aber das Spiel ist viel schneller geworden.“ Ein weiterer Unterschied: „Wir haben früher Sätze bis 21 gespielt, heute geht es nur noch bis elf.“ Auch die Teams sind kleiner geworden.

Während der Tischtennis schneller geworden ist, geht es Dependahl mittlerweile weitaus defensiver an. „Beim Boule mit Freunden, im Kurgarten in Schledehausen für 20 Jahre und jetzt beim SC Lüstringen wird eher eine ruhigere Kugel geschoben.“ Geblieben sind viele Freundschaften, insbesondere zu Reinhard Michel. „Wir haben alles zusammen gemacht, erst Tischtennis, dann Boule, und sind heute noch beste Freunde“, erzählt Dependahl.

Apropros Boule: Das Team um Dependahl und Michel sucht derzeit nach Mitspielern. Gespielt wird seit zehn Jahren immer montags und donnerstags ab 14:30 Uhr auf der Anlage beim SC Lüstringen. Zudem wird jedes Jahr beim Korfu-Cup gegen viele alte Freunde gespielt. Interessierte können sich telefonisch (0541 386147) bei Abteilungsleiter Manfred Kühn melden.

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Umstrittene Wahlrechtsreform von Bundesrat gebilligt

Mehrere Experten halten Wahlrechtsreform für verfassungswidrig
Mehrere Experten halten Wahlrechtsreform für verfassungswidrig

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesrat hat am Freitag grünes Licht für die im März vom Bundestag beschlossene Wahlrechtsreform gegeben. Die Ländervertreter verzichteten auf ein Vermittlungsverfahren.

Das Gesetz begrenzt die Zahl der Bundestagsmandate künftig auf 630. Dazu sieht es einen Verzicht auf die bisherige Zuteilung sogenannter Überhang- und Ausgleichsmandate vor. Dies könnte dazu führen, dass künftig nicht immer alle Direktkandidaten, die in ihrem Wahlkreis die meisten Erststimmen erhalten, in das Parlament einziehen. Überdies wird durch das die sogenannte Grundmandatsklausel abgeschafft. Nach bisherigem Recht ist eine Partei auch dann entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis im Bundestag vertreten, wenn sie weniger als fünf Prozent der Zweitstimmen errungen hat, aber mindestens drei Direktmandate gewinnen konnte.

An der Reform hatte es massive Kritik von der Opposition und Juristen, aber auch aus den Reihen der Ampelparteien gegeben. Die CSU hatte bereits angekündigt, vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Gesetz klagen zu wollen.


Foto: Kreuz auf Stimmzettel, über dts Nachrichtenagentur

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Zum Westfälischen Frieden: Konzertreihe im Mai und Juni im Dom St. Petrus

Fünf Kirchenmusiker*innen spielen im Mai und Juni Konzerte an der Osnabrücker Domorgel. Foto: Bistum Osnabrück
Fünf Kirchenmusiker*innen spielen im Mai und Juni Konzerte an der Osnabrücker Domorgel. Foto: Bistum Osnabrück

„Friede!“ – unter diesem Leitwort stehen die diesjährigen Domorgelmusiken: Die fünf Konzerte im Dom St. Petrus in Osnabrück wollen – angeregt durch das Jubiläum 375 Jahre Westfälischer Friede – Werke und Komponisten näherbringen, die auf unterschiedliche Weise eine Beziehung zum Thema haben.

Die zeitliche Spannweite der Stücke reicht vom 16. bis ins 21. Jahrhundert: von der frühesten erhaltenen Orgelmusik eines Arnold Schlick bis zu Werken von James MacMillan oder Naji Hakim. Darüber hinaus stehen Stücke des Komponisten Max Reger im Mittelpunkt, der vor 150 Jahren geboren wurde. Zum Auftakt spielt an der Domorgel der Osnabrücker Domorganist Balthasar Baumgartner. Ihm folgt eine Woche später Tomasz Adam Nowak, Organist der Münsteraner Innenstadtkirche St. Lamberti und Orgelprofessor an der Musikhochschule Detmold. Am 7. Juni spielt die Münchner Konzertorganistin Angela Metzger. Die letzten beiden Termine bestreiten die Domorganisten aus Hamburg und Dresden, Christian Weiherer und Sebastian Freitag.

Für die Konzerttermine ist fünf mal der Mittwoch vorgesehen (24. Mai bis 21. Juni). Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr im Dom St. Petrus Osnabrück. Karten für die Konzerte gibt es jeweils an der Abendkasse oder im Vorverkauf im Forum am Dom: Telefon 0541/318-280, forumamdom@bistum-os.de. Eintritt jeweils 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, Abo-Karte für alle fünf Konzerte 40 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Weitere Infos zur Konzertreihe unter: https://dommusik-os.de/.

AFP

Röttgen kritisiert fehlende Unterstützung bei Raketenlieferungen

Röttgen kritisiert fehlende Unterstützung bei Raketenlieferungen
Röttgen kritisiert fehlende Unterstützung bei Raketenlieferungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisiert, dass sich die Bundesregierung nicht an einer europäischen Initiative zur Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine beteiligt. „Das hätte uns gut angestanden, weil es eine ganz entscheidende Unterstützung der Ukraine ist“, sagte er am Freitag den Sendern RTL und ntv.

Deutschland hätte sich finanziell beteiligen müssen. „Es liegt, was Deutschland anbelangt, nicht am Geld, sondern es liegt am fehlenden politischen Willen“. Dahinter stehe ein „nicht begründetes Misstrauen“, dass die Ukraine mit solchen Raketen russisches Territorium angreifen könnte, sagte der CDU-Politiker. Dies sei „völkerrechtlich zur Verteidigung nicht zu beanstanden“, sie täten es aber auch gar nicht.

Im Rückzug aus Gebieten um die ostukrainische Stadt Bachmut sehe er ferner den Beweis für Probleme bei den russischen Truppen. „Es ist ein weiteres Zeichen von militärischer Schwäche Russlands“. Es sage viel, dass es der russischen Armee und den Wagner-Söldnern seit Monaten nicht gelinge, die kleine und strategisch unbedeutsame Stadt einzunehmen, so Röttgen. Nun würden sie sogar zurückgedrängt.

Die Erfolge bei Bachmut wolle er zwar nicht als Vorbote einer garantiert erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive an der ganzen Front werten, „aber es zeigt, dass die Russen unter Druck sind.“


Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur

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