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Polizeieinsatz nach Einbruch in Waschanlage – Zeugen gesucht

Polizeieinsatz nach Einbruch in Waschanlage - Zeugen gesucht
Polizeieinsatz nach Einbruch in Waschanlage - Zeugen gesucht / Foto: Heiko Westermann

Mehrere Streifen der Polizei fahndeten am Samstagabend (13. Mai 2023) in den Osnabrücker Stadtteilen Sutthausen, Nahne und Kalkhügel nach Einbrechern, die in eine Waschanlage eingebrochen waren.

Gegen 22:30 Uhr hatten sich die Unbekannten gewaltsam Zutritt in das Gebäude an der Straßenecke von Am Wulfter Turm zur Sutthausener Straße verschafft. Kurz darauf umstellte die Polizei das Gebäude und durchsuchte es. Hierbei kamen auch Hunde zum Einsatz. Außerdem suchten mehrere Streifen die Umgebung nach den Tätern ab.

Zeugen gesucht

Leider konnten die Einbrecher, die eine dreistellige Summe Bargeld ergaunert haben, nicht erwischt werden. Zeugen, die Hinweise zur Tat oder zu den Tätern geben können, werden gebeten sich bei der Polizei Osnabrück unter der Rufnummer 0541 / 327-2115 zu melden.

AFP

Faeser verspricht Ukraine weitere zivile Hilfe

Faeser verspricht Ukraine weitere zivile Hilfe
Faeser verspricht Ukraine weitere zivile Hilfe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat der Ukraine weitere zivile Hilfe zugesagt. „Die Hilfslieferungen an die Ukraine sind der größte Logistikeinsatz in der Geschichte des THW“, sagte sie am Sonntag.

Die ukrainische Feuerwehr, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz werde man auch weiter unterstützen. Bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen helfe man zudem „mit umfassendem forensischen Material zur Sicherung von Spuren“. Man habe außerdem 660 Generatoren und weitere Technik geliefert – und damit der Ukraine geholfen, „den massiven russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur standzuhalten“. Der Warenwert der bislang von Deutschland angebotenen Hilfsleistungen für den Katastrophenschutz der Ukraine beträgt laut Faeser ca. 206 Millionen Euro.

Bei den Sachmittelhilfen handelt es sich demnach überwiegend um medizinisches Material (58 Prozent), Medikamente, Löschfahrzeuge, Räumfahrzeuge und Baumaschinen, Atemschutzgeräte und weitere Feuerwehr-Ausstattung, Schutzausrüstung für den Fall einer chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Bedrohung und Gütern zur Unterstützung des Energiesektors.


Foto: Nancy Faeser gemeinsam mit ihren Kabinettskollegen Boris Pistorius und Christian Lindner am 14.05.2023 beim Beusch von Wolodymyr Selenskyj in Berlin., über dts Nachrichtenagentur

AFP

Strack-Zimmermann: Deutschland holt mit Hilfspaket Versäumnisse auf

Strack-Zimmermann lobt europäische Munitionsbeschaffung
Strack-Zimmermann lobt europäische Munitionsbeschaffung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach den Worten der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), holt Deutschland mit dem jüngsten Hilfspaket für die Ukraine die Versäumnisse der Vergangenheit auf. „Die ersten Monate hat die Bundesrepublik – ich sage das auch in Kanzleramt – ein Rad zu langsam gedreht“, sagte sie dem Fernsehsender „Welt“.

„Vor einem Jahr hat der Kanzler die Zeitenwende ausgerufen. Dem folgte aber monatelang nichts.“ Jetzt sei sie erleichtert, dass man „mutig genug“ sei, ein weiteres Paket zu schnüren. Sie lobte zudem, dass Deutschland inzwischen zum zweitgrößten Unterstützer der Ukraine geworden sei, als „gute Nachricht“. Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Ukraine sei heute „deutlich besser“. Zurückhaltend reagierte Strack-Zimmermann auf Forderungen aus der Ukraine nach Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus durch Deutschland, die auch Ziele in Russland erreichen können. „Nicht jedes Land muss alles machen“, sagte sie zur Lieferung ähnlicher Systeme aus Großbritannien an die Ukraine. „Was die Engländer machen, ist gut, das müssen wir aber nicht zwingend auch machen.“

Deutschland solle sich auf Gepard-Munition, Luftverteidigung und Panzer konzentrieren.


Foto: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Besucherin der Maiwoche aus Hase gerettet

Symbolbild: Feuerwehr
Symbolbild: Feuerwehr

Zu einer Person im Wasser wurde die Feuerwehr in Osnabrück am späten Samstagabend (13. Mai 2023) alarmiert. Zeugen hatten gegen 23:15 Uhr eine Frau hinter einer Bühne der Maiwoche in der Hase entdeckt.

Als die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr in der Georgstraße eintrafen, hatte diese sich schon selbst auf ein tiefer gelegenes und mit Buschwerk überwachsenes Uferstück retten können. Die Feuerwehrleute stellten an dem steilen Abgrund eine Leiter auf und schickten einen Wasserretter hinunter, welcher die Dame sicher nach oben führte.

Die junge Erwachsene blieb augenscheinlich unverletzt, der Rettungsdienst führte aber noch eine genauerer Überprüfung ihres Gesundheitszustandes durch. Ihre Mutter, die ebenfalls auf der Maiwoche war, traf parallel dazu ein und stand ihr zur Seite.

Wie die Frau in die Hase kam, war vor Ort noch nicht klar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

AFP

Selenskyj begrüßt neues Waffenpaket als „starke Hilfe“

Selenskyj begrüßt neues Waffenpaket als "starke Hilfe"
Selenskyj begrüßt neues Waffenpaket als "starke Hilfe"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das neue milliardenschwere Waffenpaket der Bundesregierung für Kiew als „wichtige und starke Hilfe“ begrüßt. „Gerade jetzt wollen wir alle, dass dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende geht“, sagte er am Sonntag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt.

Das gehe aber nur mit einem „gerechten Frieden“, der die „territoriale Integrität“ der Ukraine wahre. Ziel müsse es sein, die „Niederlage des Aggressors“ noch in diesem Jahr zu besiegeln. Die Hilfe Deutschlands diene dem „Schutz des Lebens“ in der Ukraine, so Selenskyj. In diesem Zusammenhang hob er vor allem die Bereiche Luftverteidigung und -abwehr hervor, aber damit das soziale Leben weitergehen könne, sei auch die finanzielle Hilfe aus Deutschland wichtig.

Mit Blick auf ukrainische Forderungen nach Kampfjetlieferungen äußerte sich der Präsident zurückhaltend. Er arbeite daran, eine „Kampfjet-Koalition“ zu schaffen, sagte er. Deshalb reise er derzeit auch in mehrere europäischen Hauptstädte. Scholz sprach unterdessen von einem „starken Signal“, welches von dem Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten ausgehe.

„Dieser schreckliche Krieg hat erhebliche geopolitische Konsequenzen“, so der Kanzler. Vor allem viele Frauen und Kinder aus der Ukraine hätten seit Beginn des Krieges in Deutschland Schutz gefunden. Die Solidarität der Deutschen sei in diesem Zusammenhang „anhaltend und stark“. Der Kanzler sagte Selenskyj zu, der Ukraine nicht nur humanitär, sondern auch politisch, finanziell sowie mit Waffen „solange es nötig sein wird“ zu helfen.

Selenskyj hatte sich bei dem Treffen zunächst unter vier Augen mit Scholz ausgetauscht, im Anschluss kamen im erweiterten Kreis offenbar einige Minister dazu – darunter Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Der Kurzbesuch in Deutschland ist die erste Reise des ukrainischen Staatsoberhaupts in die Bundesrepublik seit Beginn des Krieges im Februar 2022. Wenige Tage vor dem Start der Kämpfe hatte er noch an der Münchner Sicherheitskonferenz teilgenommen. Nachdem Selenskyj sein Land in den ersten zehn Monaten nach der russischen Invasion gar nicht verlassen hatte, nahm die Zahl seiner Auslandsreisen zuletzt zu.

Unter anderem war er in den vergangenen Tagen bereits in Finnland, den Niederlanden sowie in Italien. In Deutschland wird am Sonntag unter anderem auch der Karlspreis an ihn verliehen. Der ukrainische Präsident und Scholz werden am Nachmittag zusammen weiter nach Aachen fliegen, wie der Kanzler bestätigte. Zuvor sind aber in Berlin wohl noch Beratungen im Rahmen des sogenannten Sicherheitskabinetts geplant.


Foto: Wolodymyr Selenskyj am 14.05.2023, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Über 40.000 Züge 2022 ersatzlos ausgefallen

Bahn kritisiert Großstreik als “grundlos und unnötig”
Bahn kritisiert Großstreik als “grundlos und unnötig”

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zugausfälle bleiben ein Problem bei der Deutschen Bahn – nicht nur während Streiks, sondern auch im regulären Betrieb. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter der Linkspartei hervor, über die der „Stern“ berichtet.

Von täglich rund 1.600 Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn fielen demnach im vergangenen Jahr im Schnitt 0,8 Prozent wegen technischer Mängel an den Triebfahrzeugen ersatzlos aus, insgesamt rund 4.700 Züge. Im Regionalverkehr waren es etwa 37.000 Züge (ca. 0,5 Prozent). „Über 80.000 Störungen in einem Jahr sind nicht akzeptabel“, sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Bernd Riexinger dem Magazin. „Das ist eine katastrophale Bilanz einer jahrzehntelangen verfehlten Verkehrspolitik.“ Der Antwort des Verkehrsministeriums zufolge offenbarten sich 2022 nicht nur beim rollenden Material erhebliche Mängel – auch kaputte Weichen, Signale oder Bahnübergänge sorgten immer wieder für Störungen des Eisenbahnbetriebs. 17.300 Mal mussten Mitarbeiter der Bahn sich um Störungsmeldungen der Signale kümmern, 34.000 Mal um Weichenstörungen und 32.000 Mal um Störungen an Bahnübergängen.


Foto: Signalleuchte bei der Bahn, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Osnabrücker Zoo in der Krise? Teil 1: Das „Prinzip Busemann“

Dunkle Wolken über dem Zoo Osnabrück
Dunkle Wolken über dem Zoo Osnabrück

Seit Monaten eskaliert ein Streit zwischen dem Aufsichtsrat auf der einen Seite und Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann und seiner Ehefrau Heike auf der anderen Seite. Was ist da los im Zoo am Schölerberg? 

Worum geht es und welche Rolle spielen persönliche Eitelkeiten, Familienbande, der Führungsstil des Geschäftsführers und seine Definition von „Erfolg“? Wie kam der Osnabrücker Zoo in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen – und warum eigentlich?

Nach umfangreichen Recherchen hat HASEPOST-Herausgeber Heiko Pohlmann einen etwas anderen Eindruck von dem, was derzeit rund um Affengehege und Pinguin-Becken passiert, als man es bei oberflächlicher Lektüre der inzwischen zahlreich veröffentlichten Stellungnahmen einiger Beteiligter meinen möchte.

Dieser Artikel ist der Auftakt einer auf drei Artikel angelegten Serie, die einen Blick von außerhalb des „Systems Busemann“ auf die aktuelle „Zoo-Krise“ ermöglichen soll.

Wir beginnen mit einem Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte und den turbulenten Sommer 2019.

Andreas Busemann, das Talent, das von der Telekom kam

Dass Andreas Busemann einmal Geschäftsführer des Osnabrücker Zoos werden sollte, dürfte ihn rückblickend beim Blick in seinen Lebenslauf vermutlich selbst überraschen. Andreas Busemann war in seinem ersten Leben Regionalleiter bei der Telekom und dort für das Marketing zuständig.
Abseits von seinen dienstlichen Aufgaben organisierte Busemann vor rund 25 Jahren erfolgreich ein Fest für den VfL, so die inzwischen vielfach erzählte Geschichte, wie der Osnabrücker Zoo und Andreas Busemann zueinander fanden. Bei der Organisation des VfL-Fests soll der junge Telekom-Mitarbeiter so viel Geschick und Talent gezeigt haben, dass er direkt Konditormeister Reinhard Coppenrath auffiel. Coppenrath war damals Schatzmeister des VfL und zugleich Zoopräsident und er sorgte dafür, dass Busemann den sicheren Job bei der gerade erst privatisierten Telekom aufgab und den alles andere als aussichtsreichen Posten beim finanziell immer klammen ehemaligen Heimattiergarten auf dem Schölerberg antrat.

Busemann ging auf volles Risiko in einer Zeit, in der die Telekom eines der aufsteigenden Unternehmen war – Affengehege und Softeis-Stand statt Datenautobahn, T-Aktie und das damals noch neue Handy-Telefonieren.

Busemann riskiert viel für den Zoo

Nicht nur bei der eigenen Karriereplanung, auch für den Zoo zeigte sich Busemann in den vergangenen rund 25 Jahren immer bereit, Risiken einzugehen. In die Amtszeit Busemanns fallen zahlreiche Investitionen, die nachhaltig dafür gesorgt haben, dass der Zoo für seine Besucherinnen und Besucher immer attraktiv blieb.
Zu den großen Busemann-Projekten zählen die Afrika-Tierwelten „Samburu“ und „Takamanda“, der „Unterirdische Zoo“, die Tempelanlage „Angkor Wat“, das nordische „Kajana-Land“, die Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“, die Nashorn- und Löwenanlage „Mapungubwe“ und schließlich die im vergangenen Jahr eröffneten Wasserwelten „Mariasiel“. Ganz schön viel für ein Berufsleben und eine Leistung, die auch durch stetig steigende Besucherzahlen honoriert wurde.

Möglich wurde all das auch durch eine aktive Integration von Förderern und Sponsoren. Besonders engagierte Förderer werden dann mal mit einem „Tetra-Aquarium“, einem „Q1-Platz“ oder dem „NOZ-Kinderland“ oder einem „NOZ-Streichelland“ zu Namenspaten einzelner Attraktionen des Zoos und bleiben so auch eng verbunden.

Das Busemann-Prinzip der engen Bindung

Außergewöhnlich für einen Zoo ist nicht nur die hohe Zahl und das große Engagement der Sponsoren, was bislang die Höhe der Zuschüsse aus der Stadtkasse im Vergleich mit anderen Zoos vergleichsweise gering gehalten hat, sondern auch mit welchem Engagement und welcher Manpower die Betreuung der Sponsoren und Förderer erfolgt.

Um die Sponsoren noch besser zu betreuen, engagierte Busemann in den vergangenen Jahren erst Heike Drogies, die zuvor Mitinhaberin einer Werbeagentur war, und den in Osnabrück bekannten und geschätzten Charity-Läufer John McGurk, zuvor angestellt bei einer Osnabrücker Papierfabrik.

Wiederholte sich hier das Prinzip von Busemanns eigenem Förderer, dem Konditormeister Coppenrath? Talente identifizieren und fördern?
Spricht man mit jahrelangen Begleitern Busemanns, ergibt sich bei den erst in den vergangenen Jahren getroffenen Personalentscheidungen allerdings eine Bruchkante, die viele Zoo-Insider als einen Grund nennen, warum der Zoo in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geriet: Busemann machte Personalentscheidungen oft davon abhängig, wie sie ihm strategisch oder persönlich passten.

Zoopräsident Dr. Fritz Brickwedde, der ebenfalls 2019 seinen Posten antrat, John McGurk und Andreas Busemann. / Archivfoto: Hasepost
(Archivfoto) Zoopräsident Dr. Fritz Brickwedde, der ebenfalls 2019 seinen Posten antrat, John McGurk und Andreas Busemann.

Der Charity-Läufer und der Ärger mit dem alten Aufsichtsrat

Dass John McGurk nicht nur ein schneller Läufer ist, sondern auch ein ganz besonderes Talent hat, Menschen für eine gute Sache zu begeistern, ist unbestritten. „Kein schlechtes Wort über John McGurk“, betonte ein Zoo-Insider, mit dem unsere Redaktion bei den Recherchen der vergangenen Wochen gesprochen hat.

So überraschend wie Andreas Busemann vor 25 Jahren zum Zoo kam, muss es auch für den Papierexperten John McGurk gewesen sein.
Dabei wurde McGurk nicht direkt „vom Markt“, vor allem auch nicht nach einer vorherigen Stellenausschreibung, eingestellt. Der Charity-Läufer war Teil einer Rochade, die im Sommer 2019 für einiges Aufsehen gesorgt hatte.

Im August vor vier Jahren wurde völlig überraschend der langjährige Zoopräsident Reinhard Sliwka bei einer turnusmäßigen Mitgliederversammlung abgewählt. Nach der Abwahl Sliwkas hatten auch die weiteren Präsidiumsmitglieder ihren Rücktritt erklärt, sodass einen Monat später eine Neuwahl des Präsidiums anstand, das als Aufsichtsrat für die Zoo gGmbH und deren Geschäftsführer Busemann fungiert.
Zu den neuen Präsidiumsmitgliedern zählte auch der Charity-Läufer John McGurk – ein Wunschkandidat von Andreas Busemann, der für diesen Posten allerdings einen kleinen Mangel im Gepäck hatte. McGurk konnte von gelegentlichen Zoobesuchen abgesehen keinerlei Verbindung oder Vergangenheit mit dem Zoo vorweisen.
Und nicht nur der Langläufer McGurk, der halbe neue Aufsichtsrat trat teils erst wenige Tage vor dem Wahlabend bei der Zoogesellschaft als Mitglied ein, um fortan die Kontrolle über Busemann auszuüben. „Busemann hat sich sein Kontrollgremium selbst zusammengestellt“, sagt rückblickend der Insider, der unserer Redaktion für den zweiten aktuellen Artikel zum Zoo (erscheint am Montag, 15. Mai) weitere Detailinformationen geliefert hat, die vor allem die Geschäftszahlen betreffen.

Keine zwölf Monate später, nachdem Neumitglied McGurk direkt in das Präsidium gewählt worden war, machte Busemann seinen Freund John zum gut bezahlten Angestellten des Zoos.

Wenn es keine Mehrheiten gibt, dann schafft sich Busemann welche

Dass im September 2019 ein Aufsichtsrat gebildet wurde, der quasi „aus dem Nichts“ – ohne große Vergangenheit im Verein – entstand, ist nur eine der erstaunlichen Begleitumstände des Sommers vor vier Jahren.
Wohl um genügend Stimmen zu haben, damit der langjährige Zoopräsident Sliwka in der Mitgliederversammlung im August 2019 abgewählt werden konnte, gab es kurz vor der Versammlung einen überraschenden Masseneintritt in die Zoogesellschaft. Keine 48 Stunden vor der entscheidenden Mitgliederversammlung traten mehr als 50 Mitglieder der Zoogesellschaft neu bei.
Alle entweder Mitglieder der Familie, Angestellte oder Freunde eines von Andreas Busemann abhängigen Foto-Dienstleisters, der am Zoo-Eingang die Besucher fotografiert. Diese mussten ihren Jahresbeitrag (Einzelmitgliedschaft 74 Euro im Jahr) auch nicht selbst bezahlen, sondern wurden von besagtem Foto-Dienstleister mit der Mitgliedschaft beschenkt.

50 neue Mitgliedschaften bezahlt – trotz offener Rechnungen bei Busemann

So viel Freigebigkeit des Zoo-Fotografen verwundert auch rückblickend noch immer, da der Zoo-Fotograf seinerzeit mit einigen unbezahlten Rechnungen bei der von Busemann geführten Zoo gGmbH in der Kreide gestanden haben soll. Und auch sonst war der Fotodienstleister, der zum Mehrheitsbeschaffer von Busemann wurde, abhängig von Geschäftsführer Busemann, denn – so ein Vorwurf aus dem Kreis des geschassten Aufsichtsrats – der Pachtvertrag zwischen Zoo und Fotografen wurde von Busemann ohne die notwendige Zustimmung des Aufsichtsrats geschlossen.

Spendensammler John McGurk, Heike Drogies (spätere Heike Busemann) und Andreas Busemann werben für eine Charity-Gala
(Archivfoto) Spendensammler John McGurk, Heike Drogies (spätere Heike Busemann) und Andreas Busemann werben für eine Charity-Gala.

Von der externen Beraterin zur gut dotierten Angestellten und späteren Ehefrau

In die Zeit der Turbulenzen um den alten Zoo-Aufsichtsrat fällt auch das Erscheinen von Heike Drogies auf der Bildfläche. Die Werbefachfrau, der später John McGurk für die Sponsorenbetreuung zur Seite gestellt wurde, war wohl der Grund, weswegen Andreas Busemann alles daran setzte, Zoo-Präsident Reinhard Sliwka loszuwerden. Der störte sich nämlich gewaltig daran, dass die ursprünglich als externe Beraterin angestellte Frau Drogies tatsächlich die Geliebte des Zoo-Geschäftsführers war.

Gemeinsam bezogen Beraterin und Geschäftsführer eine Luxuswohnung am Vitihof mit Whirlpool auf der Terrasse*. Die Einweihungsparty des privaten Domizils war dem Zoo auf der eigenen Homepage sogar eine Meldung wert (“Löwenstarke Einweihung”), in der ganz nebenbei auch erwähnt wurde, dass das Anwesen auch als “Kommunikationszentrum” für den Zoo genutzt wird.

Busemann begann, seine privaten Räumlichkeiten für geschäftliche Treffen zu nutzen, die zuvor in den Tagungsräumen des Zoos abgehalten wurden. Dies beinhaltete auch Treffen mit Vertretern der Osnabrücker Ratsfraktionen, bei denen über eine höhere finanzielle Unterstützung durch die Stadt Osnabrück verhandelt wurde.

Bücher der Partnerin über Autismus für die Zoo-Lotterie

Und auch sonst zeigte sich das Duo Busemann/Drogies, das inzwischen verheiratet ist, kreativ bei Leistungen, die dem Zoo in Rechnung gestellt wurden.
Im Jahr 2018, als sich erste zarte Bande zwischen dem Geschäftsführer und der Beraterin entwickelten, sorgte Busemann dafür, dass für die Zoolotterie insgesamt 100 von Heike Drogies verfasste Bücher über Autismus zum Stückpreis von 24,80 Euro angekauft wurden, um bei der Zoo-Lotterie verlost zu werden (Kopie des Kaufbelegs liegt unserer Redaktion vor).
Bei Heike Drogies, die mit ihrer Werbeagentur in finanzielle Schieflage geraten war, dürfte diese Finanzspritze ihres neuen Gönners und späteren Partners gut angekommen sein; ob die Gewinner der Zoo-Lotterie mit einem Buch über Autismus unbedingt glücklich geworden sind, darf bezweifelt werden.

Hier lesen Sie Teil 2 und Teil 3 dieser kleinen Artikelserie.

* Herr Busemann meldete sich bei unserer Redaktion und bat um Klarstellung, dass der Whirlpool auf seiner Terrasse vom Vorbesitzer stammte und nach dem Einzug wieder entfernt wurde.
In einer ersten Fassung dieses Artikels war von einer Kaufpreishöhe für das Haus am Vitithof die Rede, die so nicht belegt werden konnte und von Herrn Busemann glaubhaft bestritten wird. Die Angabe wurde bereits kurz nach Veröffentlichung wieder gelöscht. Herr Busemann legt auch Wert darauf, dass er die Nutzung seiner Räumlichkeiten dem Zoo nicht in Rechnung gestellt hat, eine entsprechende Aussage einer Quelle konnte nicht belegt werden, daher haben wir den entsprechenden Passus gelöscht und distanzieren uns davon; wir glauben den Angaben von Herr Busemann.

AFP

Umweltministerin kritisiert eigene Partei im Heizungsstreit

Habeck bei Heizungsverbot zu “Kompromissen” bereit
Habeck bei Heizungsverbot zu “Kompromissen” bereit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kritisiert ihre eigene Partei für Kommunikationsfehler in der Klimaschutzpolitik. „Jetzt spüren wir die Klimaschutz-Maßnahmen in unserem Alltag, damit steigen die Sorgen vor diesen Veränderungen“, sagte sie der „Bild am Sonntag“.

Das sei auch die Phase, wo man als Grüne nicht sofort den „richtigen Ton“ getroffen habe. Man hätte „mehr und besser“ erklären müssen. Als Grund für den Umfrageabsturz der Grünen sieht Lemke die geänderte Klimaschutzpolitik: „Bei den Umfragen wirkt, dass diese Regierung Schluss macht mit den reinen Lippenbekenntnissen beim Klimaschutz. Sie handelt und räumt Probleme weg, die Vorgängerregierungen liegen ließen.“

Dass ihre Partei deshalb in der Wählerbeliebtheit verliere, ist für Lemke nichts Neues. „Grüne sind immer, wenn sie in Regierungsverantwortung waren und Veränderungen durchsetzten, in Umfragen gesunken“, sagte die langjährige Bundesgeschäftsführerin der Partei. Das Schicksal der Grünen entscheidet sich laut Lemke an ihrer Kommunikation mit den Bürgern. „Die Frage ist doch: Entwickeln wir die Überzeugungskraft, dass bei den Menschen ankommt: Veränderung ist notwendig, wir sichern damit unsere Zukunft, und wir machen es so, dass es funktioniert und für den Einzelnen machbar ist“, so Lemke.

Gleichzeitig verteidigte Lemke die Notwendigkeit der Klimaschutzmaßnahmen. Es reiche nicht mehr „als Regierung in Paris ein schickes Klimaabkommen zu unterschreiben, zu Hause aber politisch nicht zu handeln“ so Lemke. Spätestens seit 2018 erleide Deutschland wiederkehrende Dürre-Sommer. „Wir sind an dem Punkt, an dem wir handeln müssen.“

Lemke warnte vor immensen Kosten durch den Klimawandel: „Es wird richtig teuer werden, wenn wir auf Klimaschutzmaßnahmen verzichten. Fluten, Starkregen, Dürren, Waldbrände nehmen zu, und sie richten massive Schäden an.“ Extremwetterereignisse, die durch die Klimakrise wahrscheinlicher und intensiver würden, hätten laut einer Studie von 2000 bis 2021 Schäden von fast 145 Milliarden Euro verursacht, davon alleine 80 Milliarden seit 2018. In Norddeutschland müssten die Deiche um ein bis zwei Meter erhöht werden.

„Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es für unsere Enkel und Urenkel unbezahlbar“, so Lemke. Dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz warf die Umweltministerin im Streit um das Heizungsgesetz Verantwortungslosigkeit vor: „Was nicht mehr geht, ist zu behaupten, wir hätten noch viele Jahre Zeit, wie Friedrich Merz es tut. Das ist verantwortungslos gegenüber unseren Kindern und Enkeln. Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, brauchen wir diese Wärmewende.“

Aktuell sei das Land beim Thema Heizen in einer Phase, „wo wir das Alte verlassen müssen, aber das Neue noch längst nicht alle überzeugt. Über diese Schwelle müssen wir.“ Viele Menschen könnten sich noch nicht vorstellen, wie teuer Öl und Gas sein werden. Weil gleichzeitig der Strompreis durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie sinken werde, sei eine Wärmepumpe mittel- und langfristig günstiger als eine Gasheizung, warb Lemke für die Heizpläne der Regierung.


Foto: Heizungsrohre, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Dritter Tag der Osnabrücker Maiwoche 2023 am Sonntag (14. Mai) – Die Highlights auf einen Blick

Engagiert und talentiert: Musikerin Diana Ezerex / Foto: Judith Ezerex
Engagiert und talentiert: Musikerin Diana Ezerex / Foto: Judith Ezerex

10 Tage und über 100 Bands in der Osnabrücker Innenstadt. Das ist die Osnabrücker Maiwoche. Täglich gibt es vom 12. bis zum 21. Mai Musik, Shows und Comedy unter freiem Himmel auf fünf verschiedenen Bühnen. Die HASEPOST hat zusammengefasst, was Maiwochenbesucher am ersten Sonntag (14. Mai) erwartet.

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Der (Vor)Mittag des Sonntags steht ganz im Zeichen der Kids. Um 11 Uhr startet das Frühlingsfest der Montessori Förderschule mit einem Charity-Event – nicht auf dem Schulhof, sondern direkt in der Osnabrücker Innenstadt auf der Maiwoche. Gäste wie Thomas Reichenberger, das Faultier aus der TV-Show „The Masked Singer“ oder Frank & seine Freunde geben sich die Klinke in die Hand. Um 14 Uhr gibt es dann Salsa mit DJ Gustavo! Wer Lust auf ein riesiges Tanz-Happening hat oder gar Lust mit einzusteigen, der findet sich hier an der richtigen Bühne wieder. Nach einer kleinen Pause geht es dann um 19:30 Uhr weiter mit First Take, Best of Rock. Die Coverband hat die Perlen aus der Hochzeit des Rocks der 70er/80er im Programm und lässt den Puls eines jeden Rock-Fan höher schlagen.

Die Rock-Coverband First Take in Action / Foto: http://www.firsttake-web.de/start.htm
Die Rock-Coverband First Take in Action / Foto: http://www.firsttake-web.de/start.htm

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Auch die Kids dürfen auf der Maiwoche in den Genuss von schneller, energetischer Rockmusik kommen. Sonst eher in Kitas oder Schulen präsent, ist Randale um 15 Uhr auf der Maiwoche zu hören. Der Name ist Programm, denn mit ihrer Mischung aus Rock und Punk, Reggae und Ska, Pop und Disco reißen die „Sandkastenrocker“ Jung und Alt gleichermaßen mit. Ab 18 Uhr scheint es an der Zeit, das Wochenende langsam ausklingen zu lassen: Zuerst mit Leonie Jael, die als Singer-Songwriterin mit verschiedensten Projekten bereits im Teenager-Alter das Publikum mit ihrer Stimmgewalt und Authentizität in ihren Bann zog. Anschließend um 20 Uhr betritt Diana Ezerex die Bühne. Die Künstlerin aus Karlsruhe steht für Herz und Soul, was aber nicht heißen soll, dass sie die verwandten Genres aus Urban Pop, Hip Hop und Trap nicht beherrscht. Auch ihre soziale Ader beeindruckt Viele: „Ich bin überzeugt, dass wir ein faireres Miteinander gestalten können, wenn wir uns mehr reflektieren und unser Verhalten hinterfragen“.

Georgstraße powered by Felicitas and Werner Egerland Stiftung

Am Sonntag ist die musikalische Zusammensetzung an der Georgstraße ein wenig zweigeteilt. Während dort die Big Bands Confusion und Blechreiz ab 15:30 Uhr den Tag eröffnen, geht es ab 18 Uhr mit einem rockigen Block weiter.  Diesen startet Chiffre mit einer fetten Portion Hardcore: Mit einem harten aber gleichzeitig poppigen Sound gibt Chiffre sich gesellschaftskritisch, modern und zeitlos gleichzeitig. Gelassenen Stoner Rock gibt es mit Goon um 19 Uhr. Die Meller Musikgruppe beherrscht auch die rauen Riffs, wobei der melodische Rock ihr Spezialgebiet ist: Eine Reise zurück in die 90er und 2000er Jahre. Um 20 Uhr folgen die WrestleManiacs. Erkennungszeichen der selbsternannten Metal Champions sind die allseits bekannten Wrestling-Masken, die bei einigen Wrestlern eine feste Tradition besitzen. Mit Hulk Hogan auf der Bühne kann die Metal-Band zwar nicht dienen, dafür aber mit einer intensiven und unterhaltsamen Show. Nicht nur kraftvoll, sondern auch tödlich geht schließlich die Konzertreihe an der Georgstraße dem Ende entgegen. Um 21 Uhr heizt die DeathMetal Band HIRAES nochmal ordentlich ein, ehe das erste Wochenende dort einen krönenden sowie actionreichen Abschluss findet.

Herrenteichswall powered by Voksbank

Ab 17 Uhr geht es los, wenn Pop, Punk und Indie in einem Topf vermengt werden – Cross-Over vom feinsten! Von Grambusch bringen Akustik Pop Punk an den Herrenteichswall, hier steht Tanzbarkeit im Mittelpunkt. Bei Raum 27 steht eher das Versinken in der Musik auf der Tagesordnung. Das Duo, welches 2023 durch ganz Deutschland tourt, regt oft mit gesellschaftskritischen Texten zum Nachdenken an und nimmt ihr Publikum mit auf ihre musikalische Reise. Den Schlusspunkt bildet Jupiter Jones. Zumindest der Song „Still“ sollte den meisten bekannt sein, ein Chart-Hit. Wer sich fragt, was aus ihnen geworden ist, findet am Sonntagabend eine Antwort. Mit Sicherheit wird so die ganze Bandbreite der Indie-Band deutlich.

Jupiter Jones ganz in Feierabend-Manier / Foto: https://www.laut.de/Jupiter-Jones
Jupiter Jones ganz in Feierabend-Manier / Foto: https://www.laut.de/Jupiter-Jones

Jürgensort powered by DSV

Während am Freitag und Samstag das Clubbing im Vordergrund stand, bietet der Sonntag am Jürgensort eine energiegeladene Bühnenperformance. An Musikgröße Tash Sultana angelehnt, reißt Lisa Strat ihre Zuhörer mit zahlreichen Instrumenten und ihrer Loopstation mit. Einen beeindruckende Sache! Auch hier wartet ein emotional bunter Cross-Over Mix auf euch, bestehend aus Indie, Folk und Elektronik.

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Scholz empfängt Selenskyj im Kanzleramt

Scholz empfängt Selenskyj im Kanzleramt
Scholz empfängt Selenskyj im Kanzleramt

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen worden. Dort ist unter anderem ein Gespräch unter vier Augen geplant.

Dem Vernehmen nach dürfte es dabei unter anderem um das weitere milliardenschwere Waffenpaket für die Ukraine gehen, welches die Bundesregierung im Vorfeld der Reise des ukrainischen Staatsoberhauptes vorbereitet hatte. Vor seinem Treffen mit Scholz war Selenskyj am Morgen bereits bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue. Begleitet wurde der Staatsbesuch von strengen Sicherheitsvorkehrungen: Im Regierungsviertel gab es zahlreiche Verkehrssperrungen, im Tiergarten waren Scharfschützen positioniert. Das Programm für den Besuch des ukrainischen Präsidenten war lange geheim gehalten worden.

Spekuliert wurde über die Reise aber spätestens seit klar war, dass Selenskyj am Sonntag der Karlspreis in Aachen verliehen wird. Dem Vernehmen nach werden er und Scholz nach ihrem Treffen im Kanzleramt zusammen weiter nach Aachen fliegen.


Foto: Wolodymyr Selenskyj am 14.05.2023 im Kanzleramt, über dts Nachrichtenagentur

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