HASEPOST
 
HASEPOST

Mindestens sechs Tote bei Brand in neuseeländischem Hostel

Wellington (dts Nachrichtenagentur) – In Neuseeland sind bei einem verheerenden Brand in einem vierstöckigen Gebäude mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, bis zu 30 Menschen werden noch vermisst. Das Unglück ereignete sich in der Innenstadt von Neuseelands Hauptstadt Wellington in einem Hostel mit dem Namen „Loafers Lodge“.

Ein Feuerwehrsprecher bezeichnete den Vorfall als seinen „schlimmsten Albtraum“. Ministerpräsident Chris Hipkins erklärte, er gehe davon aus, dass es noch weitere Todesopfer geben könnte. In der Nacht zu Dienstag um kurz vor 0:30 Uhr Ortszeit (14:30 Uhr deutscher Zeit) waren Feuerwehr und Rettungsdienste zu dem Unglücksort gerufen worden, wo das Feuer bereits den obersten Stock erfasst hatte. Rund 50 Menschen konnten aus dem Gebäude gerettet werden.

Das Hostel hat Platz für 92 Personen, wieviele sich zum Zeitpunkt des Brandes darin aufhielten, ist aber unklar. Die Zeitung „Herald“ schreibt, es gebe „Spekulationen“, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.


Foto: Flagge von Neuseeland, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt LNG-Vorhaben auf Rügen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andrae, hat die geplante Novelle des LNG-Beschleunigungsgesetzes begrüßt. „Die deutschen LNG-Terminals leisten einen großen Beitrag, um die Gasimporte nach Deutschland zu erhöhen, zu diversifizieren und so unsere Energieversorgung zu sichern“, sagte Andrae den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

Es sei daher richtig, dass das vorgelegte Tempo nun auch für den Bau weiterer Terminals, unter anderem auf Rügen, gelten solle. „Deutschland verfügt ab Rügen über ein Ferngasnetz, das ursprünglich für die Verteilung großer Gasmengen aus der North Stream Pipeline in Deutschland, aber auch in die Nachbarländer, ausgelegt war“, sagte Andrae. Die Energiewirtschaft stehe bereit, die geplanten zwei weiteren schwimmenden LNG-Terminals im Seehafen von Mukran zu errichten. Allerdings: „Schwimmende LNG-Terminals sollten allerdings nur eine Übergangslösung sein“, schränkte Andrae ein.

Es müssten auch stationäre LNG-Terminals geplant und gebaut werden. Die BDEW-Chef begrüßte zudem, dass im überarbeiteten Gesetz die Nutzung von Wasserstoff stärker bedacht werde.


Foto: BDEW, über dts Nachrichtenagentur

AFP

US-Börsen legten leicht zu – Einigung im Schuldenstreit erwartet

US-Börsen erholen sich – First Republic Bank rutscht ab
US-Börsen erholen sich – First Republic Bank rutscht ab

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Montag zugelegt, in der Hoffnung, dass in Washington eine Einigung auf Anhebung der Schuldenobergrenze erzielt wird. Ansonsten droht wieder einmal der Zahlungsausfall von Bundesbehörden.

Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.349 Punkten berechnet, 0,1 Prozent höher als am Freitag. Der breiter gefasste S&P 500 schloss mit rund 4.136 Punkten 0,3 Prozent fester, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 am Ende bei 13.414 Punkten 0,6 Prozent im Plus. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagabend stärker: Ein Euro kostete 1,0874 US-Dollar (0,21 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9196 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg weiter deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 75,29 US-Dollar, das waren 1,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, über dts Nachrichtenagentur

AFP

CDU fordert von Bundesregierung mehr Einsatz für Jamshid Sharmahd

Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran
Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Chef Friedrich Merz fordert von der Bundesregierung die Androhung weitreichender Konsequenzen, sollte der im Iran zum Tode verurteilte Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd nicht sofort aus der Haft entlassen werden. Merz, der die politische Patenschaft für Sharmahd übernommen hat, sagte am Montag dem TV-Sender „Welt“ auf die Frage, wie dessen Leben und das anderer politischer Gefangener gerettet werden könnte: „Die Bundesregierung muss meines Erachtens klarstellen, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland nicht fortgesetzt werden können, wenn sich eine solche Behandlung deutscher Staatsbürger fortsetzt.“

Dies habe er Außenministerin Annalena Baerbock bei zwei Gelegenheiten persönlich gesagt. Auch müsse Teheran die Forderung nach Entlassung Sharmads aus dem Gefängnis „sofort erfüllen“, so Merz. „Das Regime muss wissen: Es wird erhebliche Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland haben, wenn dies nicht erfolgt.“ So könne man massive Sanktionen gegen den Iran verhängen, bestimmte Personen auf eine internationale Sanktionsliste setzen.

Merz: „Da gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die noch längst nicht ausgeschöpft sind.“ Morgen legt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International den Bericht zu weltweit vollzogenen Todesstrafen vor. Iran gehört seit Jahren zu den Ländern mit den höchsten Hinrichtungsraten.


Foto: Iranische Botschaft, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Bayern findet für Klage gegen Finanzausgleich keine Mitstreiter

Karlsruhe: Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen verfassungswidrig
Karlsruhe: Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen verfassungswidrig

München (dts Nachrichtenagentur) – Bayern ist mit seinem Vorstoß, gegen den Länderfinanzausgleich zu klagen, im Lager der fünf Geberländer isoliert. Aus den SPD-regierten Ländern Rheinland-Pfalz und Hamburg kommt scharfe Kritik an den Plänen der bayerischen Staatsregierung, berichtet die „Welt“ in ihrer Dienstagausgabe.

Und selbst in Hessen und Baden-Württemberg hält man es nicht für zielführend, den sogenannten Finanzkraftausgleich auf dem Klageweg zu reformieren. Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) hält aber auch eine Reform für notwendig: „Es muss innerhalb des Länderfinanzausgleichs schon ein Mindestmaß an Anreizen für wirtschaftlichen Erfolg geben. Statt jedoch vor dem Hintergrund einer Landtagswahl klagen zu wollen, wäre es besser, das Thema in einer Föderalismuskommission zu überprüfen“, sagte Bayaz der „Welt“. Dabei sollte dann nicht nur über das Verhältnis der Länder untereinander, sondern auch dringend über die Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern gesprochen werden.

„Denn da wurden Aufgaben und ihre Finanzierung zuletzt zunehmend vermischt, etwa beim Deutschland-Ticket“, erklärte der Minister. Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) dringt auf Änderungen: „Ich halte es weiterhin für dringend notwendig, dass wir den Länderfinanzausgleich auf die Tagesordnung setzen und die Frage der Gerechtigkeit diskutieren“, sagte Hessens Regierungschef der „Welt“. Eine Klage ist aber für die CDU mit Blick auf den grünen Koalitionspartner im Land derzeit keine Option. CSU-Generalsekretär Martin Huber hatte am Montag bekräftigt, der Freistaat werde gegen den Ausgleich der Finanzkraft der Bundesländer vorgehen.

„Der Länderfinanzausgleich läuft völlig aus dem Ruder. Bayern zahlt jedes Jahr zehn Milliarden Euro an andere Länder, die davon Wahlgeschenke für ihre Bürger finanzieren. Tendenz steigend. So kann es nicht weitergehen“, sagte Huber der „Welt“.

„Wir sind solidarisch, aber nicht dumm. Deswegen werden wir noch vor der Sommerpause Klage einreichen.“ Die Sommerpause beginnt in Bayern im August. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) reagierte auf die Ankündigung mit Ablehnung: „Wir bleiben bei der Solidarität unter den Ländern und stehen – trotz des mit über 800 Millionen Euro höchsten jemals geleisteten Beitrags – weiter zum Länderfinanzausgleich in der jetzigen Form. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Die Solidarität untereinander ist zu wichtig, um sie im Wahlkampf zu opfern.“

Auch im SPD-regierten Rheinland-Pfalz, das seit 2021 zu den Geberländern zählt, gibt es Kritik: „Die Ankündigung Bayerns, gegen den Länderfinanzausgleich zu klagen, folgt einem bekannten Muster. Schon in der Vergangenheit hat es jeweils nur wenige Jahre gedauert, bis nach einer Einigung eine neue Klageandrohung aus Bayern kam – und wohl nicht zufällig dann, wenn dort eine Landtagswahl bevorstand“, sagte Regierungssprecherin Andrea Bähner.

„Was im aktuellen Fall aber besonders unpassend ist: Der neue Finanzausgleich gilt erst seit dem Jahr 2020, und seine Wirkungsweise lässt sich nach drei Jahren – und noch dazu: drei sehr besonderen Krisenjahren – noch gar nicht verlässlich bewerten.“


Foto: Bundesverfassungsgericht, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Osnabrücker Zoo in der Krise? Teil 2: Der „Ex-“ Schwager an Busemanns Seite

Zoo Osnabrück im Winter. / Archivbild: Pohlmann
Zoo Osnabrück im Winter. / Archivbild: Pohlmann

Nach Teil 1 über das „Prinzip Busemann“ stellt sich im zweiten Teil unserer kleinen Serie heraus, dass das Unternehmen Zoo mit einem großen Excel-Sheet gesteuert wird. Und ein „Ex-“ Schwager des Geschäftsführers darf sich über eine Leitungsfunktion freuen, hilft aber nicht, die strukturellen Probleme zu lösen. 

Nochmals vorweg, wie auch bereits im ersten Teil der Betrachtung über eine mögliche Krise des Zoos deutlich festgestellt: Das Lebenswerk des Zoo-Geschäftsführers Andreas Busemann ist unbestritten und der Osnabrücker Zoo gehört mit großem Abstand zu den attraktivsten Möglichkeiten in der Region, seine Freizeit zu verbringen – mit Strahlkraft weit über Osnabrück und das Osnabrücker Land hinaus.
Zudem leisten die rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Schölerberg eine international anerkannte Arbeit im Bereich der Tierpflege und des Artenschutzes.

Unter der Führung von Andreas Busemann haben sich die Besucherzahlen von jährlich einst rund 400.000 auf zuletzt 1,2 Millionen verdreifacht. Die Einnahmen an der Zoo-Kasse stiegen mehr als doppelt so stark auf inzwischen 8,2 Millionen Euro – der Zoo von 2023 ist auf jeder Ebene nicht mehr der Zoo von vor 25 Jahren.
Doch mit dem Erfolg, der auch der Innovationsfreude des Geschäftsführers sowie den vielen neuen Attraktionen und Gehegen zu verdanken ist, wuchsen auch die Finanzprobleme. Dazu mehr in Teil 3 am Dienstag.

Etwas Geld von der Stadt Osnabrück, die aber nun auch mit 25 Prozent am Zoo beteiligt ist

Angesichts der Einnahmen an der Zoo-Kasse von über 8 Millionen Euro wirken 500.000 Euro an Zuschüssen aus der Stadtkasse schon fast geringfügig. Im Juni 2019, noch bevor es zu einem eskalierenden Streit mit dem alten Zoo-Aufsichtsrat kam (unter anderem hier ausführlich dargestellt), verpflichtete sich der Rat der Stadt, den Zoo für die nächsten vier Jahre mit einmalig zwei Millionen Euro zu unterstützen – verteilt auf vier in den folgenden Jahren zu zahlende Tranchen a 500.000 Euro. So jedenfalls stellt es der Zoo in einer auch von unserer Redaktion veröffentlichten Pressemitteilung dar. Tatsächlich aber war dieses Engagement auch verbunden mit der Aufstockung der städtischen Anteile an der Zoo gGmbH um 20 Prozent auf inzwischen 25 Prozent – ein nicht unwesentlicher Fakt, der auch in der noch beim Zoo Osnabrück abrufbaren Pressemitteilung nicht erwähnt wurde.
Rückblickend ist die Aufstockung des städtischen Engagements wohl ein Grund für das neuerliche Zerwürfnis zwischen Zoo-Geschäftsführer und Aufsichtsrat. Denn verbunden mit dem finanziellen Engagement wollte die Stadt genauer wissen, wie denn das Geld der Bürgerinnen und Bürger verwendet wird.

Die Stadt schickte jetzt nicht nur vier Vertreter in das Kontrollgremium, die fortan auch etwas genauer hinschauten.
Hatte Andreas Busemann sich das vielleicht etwas anders vorgestellt, als der für ihn lästig gewordene langjährige Zoo-Präsidenten Reinhard Sliwka, der nicht zuletzt durch rund 50 frisch in die Zoogesellschaft eingetretene Mitarbeiter, Freunde und Verwandte eines wirtschaftlich vom Zoo und dessen Geschäftsführer abhängigen „Zoo-Fotografen“ abgewählt wurde?

Der neue Aufsichtsrat will es genauer wissen, als vielleicht erwartet

Am Ende des Jahres 2019 konnte Andreas Busemann jedenfalls noch hoffen, dass der neue Zoo-Präsident Fritz Brickwedde und der teils aus persönlichen Freunden und Sponsoren rekrutierte Aufsichtsrat ihm zukünftig weniger Stress machen würden.
Die 20 Prozent der Anteile am Zoo gehörten nun halt nicht mehr den Mitgliedern, die mit viel Engagement und zahlreichen Spenden den „Heimattiergarten“ vor fast 90 Jahren gegründet hatten. Und mit den vier Aufsichtsratsmitgliedern aus Lokalpolitik und Verwaltung sollte doch auch gut umzugehen sein?

Zoopräsident Dr. h.c. Fritz Brickwedde und Zoogeschäftsführer Andreas Busemann
(Archivfoto) Zoopräsident Dr. h.c. Fritz Brickwedde und Zoogeschäftsführer Andreas Busemann im Januar 2020

Dass es auch mit dem neuen Aufsichtsrat tatsächlich nicht einfach werden wird, dürfte Andreas Busemann spätestens dann festgestellt haben, als sich erster Unmut über die Buchhaltung und Planungsgrundlagen regte.
Der Zoo ist mit rund 180 Mitarbeitern, mehr als 2.500 zu betreuenden Tieren und einer Bilanzsumme von über 30 Milionen Euro ein durchaus komplexes Unternehmen.

„Sim-Zoo“ mit dem Microsoft Office Paket

Die Planungsgrundlage für den in den vergangenen 25 Jahren massiv gewachsenen Osnabrücker Zoo ist aber auch im Jahr 2023 weiterhin eine große Excel-Tabelle, die ausschließlich durch den Geschäftsführer gepflegt wird.
Dass ein solches Vorgehen nicht nur ungewöhnlich, arbeitsintensiv, sondern auch fehleranfällig ist, wurde zuletzt im Januar dieses Jahres durch einen externen Wirtschaftsprüfer im Rahmen einer Sonderprüfung festgestellt. Und auch sonst scheint Geschäftsführer Busemann ein Freund des Office-Paketes der Firma Microsoft zu sein. Erläuterungen und Details, die in der auf Excel basierenden Zoo-Simulation fehlen, mussten sich die externen Prüfer aus ergänzenden Word-Dokumenten zusammensuchen, wenn sie denn vorhanden waren.
Eine Plan-Bilanz oder ein Plan-Cashflow, so die unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen, soll es für den Zoo gar nicht erst geben.

Und inzwischen regt sich sogar leiser Zweifel, was die von Rekord zu Rekord eilenden Besucherzahlen angeht. Ein in sich geschlossenes Ticket- und Besuchermanagement, bei dem jeder Besucher eindeutig identifiziert wird – egal ob er eine Jahreskarte vorzeigt oder ein Tagesticket kauft –, gibt es auf dem Schölerberg nicht.
Weitere Kritikpunkte, mit denen sich Busemann von Seiten des Aufsichtsrats konfrontiert sah, umfassen den Einkaufsprozess, der mit Ausnahme der Bereiche Energie, Tierfutter und Medizin in Hand des allein schalten und waltenden Geschäftsführers liegt. Angeblich wird häufig kein Skonto gezogen. Und wenn es mal Probleme mit Lieferanten gibt, setzt man sich oft nicht an den Verhandlungstisch, sondern übergibt die Angelegenheit gleich einem Anwalt, so beschreibt ein Insider die Mangementmethoden des Geschäftsführers.

Der Kaufmännische Leiter, der mal ein Schwager war und kein Kaufmännischer Leiter sein sollte

Abhilfe und vor allem Hilfe für den Geschäftsführer sollte ein Kaufmännischer Leiter schaffen. Die Stelle sollte auf Drängen des neuen Aufsichtsrats von Busemann selbst besetzt werden – dieser hatte also die Freiheit, seinen Wunschkandidaten selbst zu bestimmen.
Was der Aufsichtsrat nicht ahnte: Es wurde eine Stellenbesetzung nach dem „Prinzip Busemann„.
Unter allen möglichen Kandidaten fiel die Wahl ausgerechnet auf einen „Schwager“, als solchen betrachtet man ihn im Aufsichtsrat und ist entsprechend schlecht auf die Personalie zu sprechen. Der Mitarbeiter kann immerhin ein Diplom als Kaufmann vorweisen und war zuvor bei einer Tapetenfabrik beschäftigt – jedoch nicht in einem Zoo oder einem anderen vergleichbaren Unternehmen, aus dem er wertvolles Know-how hätte mitbringen können.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestreitet Busemann jegliche verwandtschaftliche Beziehung zu seinem leitenden Mitarbeiter. Nach Informationen unser Redaktion könnte dies aber wohl eine Spitzfindigkeit sein, durch eine Scheidung soll es sich inzwischen um einen „Ex-„Schwager handeln.

Keine Probezeit und neue Stellenbeschreibung

Der Aufsichtsrat erfuhr von den Hintergründen dieser Personalie erst auf Nachfrage. Und noch ein weiteres Detail erfuhren die Kontrolleure des Geschäftsführers erst im Nachhinein: Eine Probezeit wurde nicht vereinbart.
Zudem wurde aus dem „kaufmännischen Leiter“ im Rahmen der Stellenbesetzung durch Busemann ein „Verwaltungsleiter“. Ohne Zugriff auf das mächtige Excel-Sheet, mit dem Busemann den Zoo steuert, und auch sonst ohne Zugriff auf Planung und Finanzmanagement des Zoos.

Hier lesen Sie Teil 1 und Teil 3 dieser kleinen Artikelserie.

AFP

SPD fürchtet Stärke der AfD im Osten

Infratest: AfD zieht in Sonntagsfrage mit den Grünen gleich
Infratest: AfD zieht in Sonntagsfrage mit den Grünen gleich

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem knappen Sieg des SPD-Kandidaten gegen den AfD-Bewerber in der Stichwahl um den Landratsposten von Oder-Spree (Brandenburg) hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast Konsequenzen gefordert und die CDU scharf kritisiert. „Kein Demokrat kann nach diesem Ergebnis im Landkreis Oder-Spree zur Tagesordnung übergehen“, sagte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben).

„Das war mehr als ein Warnschuss. Der einzige verbliebene demokratische Bewerber hat hauchdünn gewonnen. Wir steuern auf mehrere Wahlen in Ostdeutschland zu und wir können uns nicht damit abfinden, dass die rechte AfD zu einem ganz normalen Mitbewerber wird. Niemals.“

Mast kritisierte die Union, die ihrer Ansicht nach in Oder-Spree keine Wahlempfehlung für den SPD-Kandidaten Frank Steffen abgegeben hatte. Auch SPD-Chef Klingbeil hatte sich entsprechend geäußert. „Ich bin nicht mehr bereit, mir von Friedrich Merz und seiner CDU Sonntagsreden anzuhören und dann zu erleben, dass die viel beschworene Brandmauer gegen rechts weniger ist als ein dünner, löchriger Pappkarton.“ Bundesweit sei es nötig, genau hinzuschauen, was zu „diesem enormen Protest“ führe, sagte Mast dem RND. „Da kommen offenbar viele Faktoren zusammen. Wir brauchen eine Politik die das Land zusammen hält und Sicherheit im Wandel gibt. Und natürlich brauchen wir echten Dialog auf Augenhöhe.“

CDU-Chef Friedrich Merz war der SPD unterdessen vor, Unwahrheiten über die CDU zu verbreiten, sowie die Vergiftung des politischen Klimas. „Die Behauptung des SPD-Parteivorsitzenden von heute Vormittag ist eine glatte Unwahrheit“, sagte er dem TV-Sender „Welt“.

„Es hat an Ort und Stelle eine klare Empfehlung der CDU – des Kreisverbandes, des Kreisvorsitzenden, des Landratskandidaten – gegeben, den SPD-Kandidaten zu wählen.“ Merz weiter: „Das vergiftet in einer Art und Weise das politische Klima, wie es nicht schlimmer kommen könnte.“ Das sei „Wasser auf die Mühlen der Rechten und Rechtsradikalen in diesem Land“. Er akzeptiere diese Art und Weise des Umgangs insbesondere nicht vom Vorsitzenden einer Partei, „in deren Reihen immer noch ein ehemaliger Bundeskanzler geduldet wird, der vor genau einer Woche zusammen mit dem Vorsitzenden der AfD, Herrn Chrupalla, und einem ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der SED, Herrn Krenz, hier in Berlin in der russischen Botschaft das Ende des Zweiten Weltkriegs“ gefeiert habe.

Merz mahnte Klingbeil „zur Wahrheit zurückzukehren und zum anständigen Umgang mit uns“.


Foto: AfD-Plakat, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Studie: Fehlende Fachkräfte bremsen Nachhaltigkeit aus

Deutliche Mehrheit glaubt nicht an Erreichen der Klimaziele
Deutliche Mehrheit glaubt nicht an Erreichen der Klimaziele

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit in Unternehmen scheitert häufig am Personal. 60 Prozent aller Unternehmen sehen fehlende Fachkräfte sowie fehlendes Wissen in der Belegschaft als die größten Hemmnisse für den ökologischen Wandel in ihren Betrieben, so eine Studie des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten.

Für die Studie wurden 744 Unternehmen befragt. Rund jedes Zweite möchte laut Studie „grüner“ werden. Besonders aktiv sind größere Unternehmen. Während sich gut jedes zweite kleine und mittlere Unternehmen (KMU) intensiv mit dem ökologischen Wandel auseinandersetzt, sind es bei Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten 72 Prozent. Das höhere Engagement liege laut Studie daran, dass größere Firmen über Personalabteilungen verfügen, die sich damit befassen. Rund 39 Prozent aller Unternehmen haben sich bisher nur wenig, 8 Prozent noch gar nicht mit ökologischer Nachhaltigkeit beschäftigt. Rund 90 Prozent aller Unternehmen versuchen, ihren Betrieb umweltbewusster auszurichten. So reduzieren fast 58 Prozent ihre Umweltverschmutzungen, setzen emissionsärmere Fahrzeuge ein oder nutzen Rohstoffe effizienter. Andere fördern auch die klimaneutrale Mobilität ihrer Belegschaft durch Zuschüsse für Nahverkehrstickets des ÖPNV oder unterstützen Dienstfahrräder. Ein Viertel setzt auf energieeffiziente Herstellungsverfahren oder kümmert sich aktiv um Klimaschutz in den Lieferketten. Viele Unternehmen sehen jedoch nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen im ökologischen Wandel. So erwartet knapp die Hälfte der Betriebe, dass die Kompetenzanforderungen in vielen Berufen steigen werden. Jedes fünfte Unternehmen geht davon aus, dass sich völlig neue Tätigkeiten ergeben werden. 58 Prozent der befragten Unternehmen setzen dabei auch auf Qualifizierung durch Aus- und Weiterbildung. Zudem schulen 40 Prozent ihre Mitarbeitenden um. 28 Prozent versuchen qualifizierte Fachkräfte neu einzustellen.


Foto: Solarzellen, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Dax nach Achterbahnfahrt wieder auf Ausgangsposition

Dax kann Jahreshoch nach US-Inflationsdaten nicht halten
Dax kann Jahreshoch nach US-Inflationsdaten nicht halten

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der Dax nach einer regelrechten Achterbahnfahrt nahezu unverändert geschlossen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.917 Punkten berechnet, hauchdünne 0,02 Prozent höher als bei Freitagsschluss.

Nachdem der Index bis zum frühen Nachmittag klar im Plus war, ging es mit Eröffnen der US-Märkte deutlich in den Minusbereich, um am Ende wieder etwas zuzulegen, analog zur Marktentwicklung in Übersee. Dort gibt es anders als in Deutschland in dieser Woche keinen Feiertag, der dafür sorgt, dass sich mancher Marktteilnehmer in den Kurzurlaub verabschiedet hat und damit die Aktienumsätze drückt. Gegen den Trend klar zulegen konnten am Montag Papiere von Siemens Energy, Vonovia und Henkel, die bis kurz vor Handelsschluss über zwei Prozent im Plus waren. Bayer, Deutsche Börse und Zalando gaben um die ein Prozent und mehr nach.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 75,23 US-Dollar, das waren 1,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

SPD und Grüne machen Druck bei Geldwäsche-Bekämpfung

FDP zweifelt an schärferen Zollkontrollen
FDP zweifelt an schärferen Zollkontrollen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Politiker von SPD und Grünen fordern von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mehr Tempo bei der Neuausrichtung der Geldwäsche-Bekämpfung. Es sei richtig, wenn der Minister verschiedene Aufgaben in einer neuen Organisationsstruktur bündeln wolle, dafür solle aber „keine zusätzliche Behörde“ geschaffen, sondern stattdessen das schon vorhandene Zollkriminalamt endlich zu einer Bundesoberbehörde gemacht und weiter ausgebaut werden, sagte der SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).

Auch die Grünen machen Druck: „Klar ist, wir müssen Kompetenzen an einer zentralen Stelle auf Bundesebene bündeln, wenn wir entschlossener gegen Geldwäsche, Organisierte Kriminalität und Oligarchen vorgehen möchten“, sagte der Innnenexperte der Fraktion, Marcel Emmerich, dem „Handelsblatt“. „Wichtig ist dabei, das vorhandene Know-how des Bundeskriminalamts und des Zollkriminalamts und die Erfahrungswerte der gemeinsamen Ermittlungsgruppen zu berücksichtigen.“ Dringenden Handlungsbedarf sehen auch der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Florian Köbler, und der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke. Köbler sagte dem „Handelsblatt“: „Es ist höchste Zeit, dass jetzt Taten folgen.“

Nach seiner Vorstellung müssten in einer neuen Behörde Spezialisten der Steuerverwaltung, der Polizei, des Zolls, aber auch der Justiz sein, um die Kriminellen „ganzheitlich zur Rechenschaft zu ziehen“. Höchste Priorität müsse die Datenanalyse haben. „Dies wird immer wichtiger, da die organisierte Kriminalität immer mehr Richtung Kryptowährung ausweicht.“ Der GdP-Chef Kopelke wies darauf hin, dass es bereits eine „Anti-Mafia-Polizei“ in Form des Bundeskriminalamtes (BKA) gebe, das dabei von den Landekriminalämtern unterstützt werde.


Foto: Zoll, über dts Nachrichtenagentur

AFP