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Röttgen wirft Baerbock schwere Versäumnisse im Umgang mit Iran vor

Röttgen: Irakkrieg sorgte für Autoritätsverlust des Westen
Röttgen: Irakkrieg sorgte für Autoritätsverlust des Westen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen wirft Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schwere Versäumnisse im Umgang mit dem Iran vor. „Ich sehe nicht die geringste Bemühung von Frau Baerbock, sich auf EU-Ebene für die Terrorlistung der Iranischen Revolutionsgarden einzusetzen“, sagte Röttgen dem Nachrichtenportal T-Online.

„Wenn die Außenministerin die Terrorlistung der Revolutionsgarden will – wie sie behauptet -, dann steht ihr jetzt mehr als genug Beweismaterial zur Verfügung.“ Dafür sprächen die jüngsten Entwicklungen in der Anschlagsserie auf jüdische Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Wie das Nachrichtenportal am Dienstag berichtete, geht der Generalbundesanwalt davon aus, dass Anschläge in Dortmund, Bochum und Essen über einen Mittelsmann von den Revolutionsgarden in Auftrag gegeben wurden. Derzeit ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen zahlreiche Beschuldigte aufgrund des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und weiterer Straftaten.

Das geht aus einem Beschluss des Bundesgerichtshofs hervor. Mindestens vier Verdächtige bildeten demnach mutmaßlich ein sogenanntes Operativteam, um Anschläge zu begehen. Bereits im Mai hatte die Bundesanwaltschaft Anklage gegen einen der Verdächtigen erhoben. „Ich finde es gelinde gesagt unglaublich, dass die Außenministerin an ihrer Behauptung festhält, dass es keine rechtliche Grundlage für eine Terrorlistung der Revolutionsgarden in der EU gebe“, sagte Röttgen.

„Das war seit Beginn der Debatte eine Ausrede, da für eine Terrorlistung Ermittlungen gegen Mitglieder der Revolutionsgarde ausreichen, die sowohl in Deutschland, den USA als auch in Großbritannien eindeutig stattfinden.“ Mit der Anklage und den erweiterten Ermittlungen werde Baerbocks Behauptung „völlig ad absurdum geführt“. Baerbock hatte im Januar zwar befürwortet, die Revolutionsgarden auf die Terrorliste der Europäischen Union zu setzen, das Auswärtige Amt hatte allerdings im Februar auf sanktionsrechtliche Hürden verwiesen. Man gehe davon aus, dass die Anforderungen bislang nicht gänzlich erfüllt seien.

Der Iran hatte für den Fall einer Listung der Revolutionsgarden mit dem Abbruch diplomatischer Beziehungen gedroht.


Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Gute Nachricht des Tages: Zivile Seenotrettung sammelt mit „Osnabrück rettet“ 20.000 Euro an Spendengeldern

Das Seenotrettungsschiff "Sea-Eye 4". / Foto: Maik Lüdemann & Sea-Eye e. V.

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Die Seebrücke und Sea-Eye Osnabrück haben es mithilfe vieler Privatpersonen und anderen Organisationen geschafft: Innerhalb von nur zwei Monaten sammelten die Osnabrücker Vereine für zivile Seenotrettung 20.000 Euro an Spendengeldern. Die Stadt Osnabrück wird diesen Betrag nun auf Ratsbeschluss verdoppeln.

Seit Mai führen die Seebrücke Osnabrück und Sea-Eye Osnabrück die Spendenaktion „Osnabrück rettet“ durch. Der Stadtrat hatte im Februar die Verdoppelung der Spenden bis zu einer Summe von 20.000 Euro beschlossen. Durch viele Einzelspender und Unterstützung von Kirchen, dem VfL und anderen Organisationen sind nach nur zwei Monaten nun schon 20.000 Euro zusammengekommen. Damit können die gesamten vom Stadtrat bewilligten Mittel abgerufen werden. Weitere 10.000 Euro wollen die Organisationen durch verschiedene Aktionen bis zum Jahresende sammeln, um damit die Kosten für eine Woche einer Rettungsmission zu finanzieren.

Seenotrettung wichtiger denn je

Wie wichtig die zivile Seenotrettung ist, betont die Seebrücke am Weltflüchtlingstag 2023 (20. Juni). Mehr 500 Menschen seien erst vor wenigen Tagen bei einem fürchterlichen Bootsunglück im Mittelmeer ertrunken. Die griechischen Behörden hätten diesem Unglück mehr oder weniger tatenlos zugesehen. Obwohl sie jede Mitschuld von sich wiesen, gäbe es viele Hinweise auf ein dramatisches Fehlverhalten. Schon seit langem würde das kriminelle Verhalten Griechenlands zum Beispiel bei den Pushbacks international kritisiert, aber von den EU-Verantwortlichen weitgehend gedeckt.

Kaum noch gefahrlose Wege

Vor allem Frauen, Kinder und Ältere seien unter den Opfern gewesen. Viele von ihnen aus Syrien und Afghanistan. Sie hätten den gefährlichen Weg über das Meer auf sich genommen, obwohl Menschen aus diesen Ländern in Europa eigentlich gute Aufnahmechancen hätten. Offensichtlich gäbe es für sie aber keine legalen und gefahrlosen Wege. Denn diese Wege existierten nach Erfahrung der Seebrücke kaum mehr.

Zivile Seenotrettung wird häufig behindert

Die Seebrücke Osnabrück kritisiert, dass sich Europa schon jetzt eingemauert habe und die Abschottung weiter perfektionieren wolle. Mit den geplanten neuen Regelungen würde die massivste Verschärfung des europäischen Asylsystems seit 30 Jahren vorangetrieben. Gleichzeitig würden die Seenotrettungsaktivitäten von zivilen Organisationen immer weiter behindert. So sei das Rettungsschiff Sea-Eye 4, für das die Stadt Osnabrück die Patenschaft übernommen hat, vor kurzem nach einer Rettungsaktion von den italienischen Behörden mit fadenscheinigen Argumenten für 20 Tage festgesetzt worden.

AFP

Über 470 Osnabrücker Sängerinnen und Sänger singen Friedenslied zum Friedensjubiläum

Schülerinnen und Schüler der Drei-Religionen-Schule habe den Song vorab auch im Musikunterricht geübt. / Foto: Caritas, Nadin Kohlbrecher
Schülerinnen und Schüler der Drei-Religionen-Schule habe den Song vorab auch im Musikunterricht geübt. / Foto: Caritas, Nadin Kohlbrecher

Über 470 Osnabrückerinnen und Osnabrücker singen gemeinsam „Komm, wir singen für den Frieden“. An zwei Aufnahmetagen im Juni entsteht so ein Musikvideo, das im September als Zeichen für den Frieden erscheinen wird.

Seit Mai sind Osnabrückerinnen und Osnabrücker eingeladen, gemeinsam mit Jung und Alt das Osnabrücker Friedenslied zu proben. „Unser Ziel war es eigentlich, 375 Personen zusammenzubringen“, sagt Marie-Ann Marshall, Referentin für Freiwilligenengagement beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Grund für die Anzahl ist das Jubiläum zu 375 Jahre Westfälischer Frieden in diesem Jahr. Über dieses Ziel sind sie mittlerweile weit hinaus: Gut 470 Personen – darunter Schulklassen, der ukrainische Kinderchor, der Abseitschor oder auch Familien, Einzelpersonen und Mitarbeitende der Caritas – singen nun „Komm, wir singen für den Frieden“. Ziel des Songs ist es, unterschiedliche Menschen zusammenbringen. „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschen“, fasst Johanna Sievering, Vorstandsmitglied des Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Für Sievering soll die Aktion als Zeichen für den Frieden stehen und dass sich „alle Menschen nach Frieden sehnen“.

Refrain mit Ohrwurmcharakter

Am Mittwoch (21. Juni) fand der erste Aufnahmetag in der Friedenskirche statt. Am 28. Juni folgt dann von 9 bis 21 Uhr der zweite. Wer noch spontan mitmachen will, kann sich per Mail für ein freies Zeitfenster melden. Vorab gibt es eine Demoversion, um Melodie und Text für die finale Aufnahme zu üben.

Auch der Abseitschor hat seine Aufnahme schon im Kasten. / Foto: Caritas, Nadin Kohlbrecher
Auch der Abseitschor hat seine Aufnahme schon im Kasten. / Foto: Caritas, Nadin Kohlbrecher

Inhaltlich dreht sich der Osnabrücker Friedenssong um viele Themen: Umwelt, Integration, Zusammenhalt, Vielfalt, Engagement – und natürlich Friede. So lautet etwa eine Zeile: „Ob groß, ob klein, ob jung, ob alt – friedlich gemeinsam ohne Gewalt.“ Der Refrain, so Musikerin Jennifer Schotter, die das Friedenslied geschrieben hat, sollte ein Ohrwurm sein. „Etwas Einfaches für Klein und Groß“, so Schotter. Deshalb wiederholt sich der Titel des Songs im Refrain „Komm wir sing‘ für den Frieden, Frieden“ gleich dreimal.

Till Notzon und Jakob Lübke von den Minimusikern aus Münster produzieren den Song. Auch die Osnabrücker Agentur Kwersinn ist involviert, die für das fertige Video zuständig ist. Im siebten Friedensmonat (September), der unter dem Motto Engagieren steht, wird dann das vollständige Video online sein. Wer das Ganze live hören möchte, kann einige Friedenssängerinnen und -sänger am 25. Oktober beim „Osnabrücker Friedenssingen“ hören.

AFP

HSV-Sportvorstand kritisiert Dopingagenturen

Alois Schwartz neuer Cheftrainer von Hansa Rostock
Alois Schwartz neuer Cheftrainer von Hansa Rostock

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – HSV-Sportvorstand Jonas Boldt übt harte Kritik an der Nationalen Dopingagentur (NADA) und der internationalen Dopingagentur (WADA). Hintergrund ist die Sperre des Hamburger Verteidigers Mario Vušković, der im vergangenen September positiv auf das Dopingmittel Epo getestet wurde, berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“.

Die Verärgerung Boldts ist auch deshalb so groß, weil der HSV seiner Meinung nach ohne die Sperre Vuškovićs den Aufstieg geschafft hätte: „Das ist natürlich spekulativ, aber ich persönlich würde sagen: Ja“, sagte er der „Zeit“. Sein Glaube daran, dass es NADA, WADA und den von diesen akkreditierten Laboren ausschließlich um die „objektive Wahrheitsfindung“ gehe, habe in der Tat gelitten, nachdem er das Verfahren eng begleitet habe. „Die Analytik wird bei Epo durch ein Bildgebungsverfahren geführt, welches nach Ansicht zahlreicher Wissenschaftler unpräzise ist und teilweise zu nicht oder kaum nachvollziehbaren Ergebnissen führt. Daraus resultieren auch im Fall von Mario Vušković höchst fragwürdige Analyseergebnisse.“

Der 41-Jährige hofft darauf, „dass der CAS, der anders als das Sportgericht des DFB, häufiger mit Dopingverfahren zu tun hat, unsere diesbezüglichen Argumente hören wird“. Im Laufe des Verfahrens habe der HSV mit vielen mit der Dopinganalytik vertrauten Wissenschaftlern gesprochen, die Zweifel an dem positiven Befund des zuständigen Labors geäußert hätten. „Auch wir haben keinerlei Anzeichen dafür, dass Mario gedopt haben könnte. Es lassen sich keine entsprechenden Sprünge in seinen Leistungsdaten feststellen.“

Boldt glaubt, „die Sorge um den eigenen Ruf“ könne die involvierten Labore dazu verleiten, an den Ergebnissen festzuhalten. „Ein Labor kann seine WADA-Akkreditierung verlieren, wenn ihm erhebliche Fehler unterlaufen. Auch die NADA und die WADA haben aus der Annahme eigener Unfehlbarkeit heraus ein Interesse daran, Dopingsachverhalte zu beurteilen. Nachgewiesene Fehlbarkeit im Fall von Mario Vušković könnte dazu führen, dass der eine oder andere Epo-Fall aus der Vergangenheit noch einmal neu bewertet würde. Eine gewisse Unfehlbarkeit ist Teil der Arbeitsgrundlage von NADA und WADA. Nur so erklärt sich mir, dass beide Institutionen nach heutigen Maßstäben sehr intransparent arbeiten.“


Foto: Fußbälle, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Bundesweite Durchsuchungen wegen gefälschter Corona-Atteste

Polizist bei Razzia im Reichsbürger-Milieu verletzt
Polizist / Symbolbild: dts

Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat die Polizei bundesweit etliche Einrichtungen wegen des Verdachts auf gefälschte Corona-Atteste durchsucht. In insgesamt 142 Objekten in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden 174 unrichtige Atteste sichergestellt, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mitteilte.

Hintergrund der Ermittlungen ist der Fall einer in Sachsen ansässigen Ärztin, der vorgeworfen wird, seit Beginn der Corona-Pandemie gewerbsmäßig sogenannte Gefälligkeitsatteste ausgestellt zu haben, in denen dem jeweiligen Patienten pauschal und zu Unrecht bescheinigt werde, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kontraindiziert sei, ein unbegrenztes Impfverbot jeglicher Art bestehe oder aus medizinischen Gründen Covid-19-Testungen nur über den Speichel möglich seien. Die Ausstellung der Atteste soll hierbei im Vorfeld ausschließlich ohne eigene Wahrnehmungen vom körperlichen Zustand des Attestempfängers, ohne Anamneseerhebung, ohne Untersuchung sowie ohne Abklärung der tatsächlichen medizinischen Befunde erfolgt sein. In den vergangenen Monaten hatte im Zusammenhang mit den Ermittlungen es bereits Durchsuchungen gegeben.


Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Grünfläche wird zur Strandoase: Leidet der Rasen unter der kommenden Strandbar „Hasebeach“?

Die Liegewiese am Moskaubad wird für etwa zweieinhalb Monate zum Hasebeach. / Foto: Cocktail Paradise
Die Liegewiese am Moskaubad wird für etwa zweieinhalb Monate zum Hasebeach. / Foto: Cocktail Paradise

In Osnabrück gibt es in diesem Jahr gleich zwei Strandbars, die in den Sommermonaten vorübergehend für Strandatmosphäre sorgen sollen: den Theater Beach und den Hasebeach. Während der Theater Beach bereits zum dritten Jahr in Folge aufgeschüttet wird, feiert der Hasebeach am Moskaubad auf einer Grünfläche Premiere. Doch wie gut tut das eigentlich dem Rasen?

Um den Klimawandel zu überstehen, müssen Städte klimaresilienter werden. Das bedeutet, dass Grünflächen erhalten und gestärkt werden müssen. Gleichermaßen sollten bereits betonierte oder asphaltierte Flächen entsiegelt werden, damit die warme Umgebungstemperatur im Sommer nicht gespeichert und reflektiert wird – soweit ist sich die Forschung zur Klimaresilienz einig. Die Stadt Osnabrück setzte mit dem Förderprogramm „Grün statt Grau“ Anreize für Privatpersonen, ihre Gärten zu begrünen und appelliert, weniger Schottergärten anzulegen. Darüber hinaus verpflichtete sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt zum Schutz und der Weiterentwicklung der „Grünen Finger“. Gleichzeitig werden hier regelmäßig Bauvorhaben diskutiert, die massiv in die Grünen Finger der Stadt eingreifen, Kaltluftschneisen verbauen oder Grünflächen versiegeln. Ende Juni wird durch den Hasebeach die nächste städtische Grünfläche versiegelt – zwar nur temporär, aber macht das einen Unterschied?

Durch schöne Strände inspiriert

Der Hasebeach am Moskaubad wird vom Bissendorfer Unternehmen Cocktail Paradise betrieben. Das Unternehmen machte sich mit Cocktail- und Glühwein-Taxis vor allem während der Corona-Pandemie einen Namen in der Region Osnabrück. Die Idee, eine Cocktail-Strandbar in Osnabrück zu eröffnen, hätte der Inhaber Daniel Rynio bereits seit einiger Zeit im Kopf gehabt. Inspirationen wären neben Reisen zu schönen Stränden auch angesagte Sommerbars gewesen. Für eine sommerliche Strandbar hätte sich die Grünfläche am Moskaubad perfekt geeignet: „Beach, Wasser, Natur und das Ganze in einem ausgehfreudigen Stadtteil – das passt aus unserer Sicht gut zusammen.“

Grünfläche bisher als Liegewiese genutzt

Die ausgewählte Grünfläche gehört zum Moskaubad und damit den Stadtwerken Osnabrück. Sie wurde bisher als Liegewiese genutzt – allerdings wäre sie selbst an sehr gut besuchten Tagen eher sporadisch gefüllt, heißt es von einem Sprecher auf Anfrage. Dass der Hasebeach jetzt seine Zelte auf der Grünfläche aufschlägt, wäre für die Stadtwerke daher kein Problem. Insgesamt sollen bis zur Eröffnung am 30. Juni etwa 200 Tonnen Sand auf die bisherige Grünfläche geschüttet werden.

Zukünftige Nutzung der Fläche offen

Die Bramscher Firma Dallmann kümmert sich um den Transport und die Aufschüttung des Sandes. Auf Nachfrage bekräftigt Daniel Rynio, dass es sich dabei um Sand aus der Region Osnabrück handele. Finanziert wird der Hasebeach durch Cocktail Paradise sowie andere regionale Werbepartner – über den Kostenpunkt des Sandes kann Betreiber Rynio jedoch keine Auskunft geben. Nach Saisonende am 17. September soll der Hasebeach abgebaut und der Sand entfernt werden. Ob es im nächsten Jahr zu einer Wiederholung kommt, die Fläche wieder zur Liegewiese wird oder einer anderen Bestimmung zugeführt wird, ist aus Sicht der Stadtwerke Osnabrück noch offen. Ebenso offen ist aller Voraussicht nach auch der Zustand der Grünfläche, nachdem der Sand wieder entfernt wurde.

Viele Faktoren beeinflussen Zustand des Rasens

Denn ob die Rasenfläche die Zuschüttung mit Sand verkraftet oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Prof. Martin Thieme-Hack von der Hochschule Osnabrück und Experte für Grünflächenmanagement erklärt, dass die Randbedingungen der Aufschüttung eine entscheidende Rolle spielen: „Wie vital ist die Rasendecke jetzt? Welche Grasarten sind im Bestand? Wie sind die Bodenverhältnisse? Welcher Sand wird verwendet? Wie ist der Witterungsverlauf in der Zeit ab Abdeckung?“, sind nur wenige Aspekte, die den Erhaltungszustand des Rasens ausmachen.

Ungewisse Zukunft für die Liegewiese

Letztendlich ist die Zuschüttung der Rasenfläche am Moskaubad damit ein Zukunftsspiel, in das neben kalkulierbaren Umständen wie der Sandart und der aktuellen Vitalität der Rasenfläche auch unkalkulierbare Elemente reinspielen – etwa die Wetterverhältnisse während des zweieinhalbmonatigen Betriebs des Hasebeachs. „Rasengräser sind sehr strapazierfähig, daher kann es sein, dass wenige Wochen nach dem Event, ganz ohne Pflegeleistungen wieder alles beim Alten ist.“ Thieme-Hack erinnert an den vergangenen Sommer: „Kaum 14 Tage nach dem ersten richtigen Regen waren die Rasenflächen wieder Grün. Wenn es schlecht läuft, muss die Rasenfläche neu hergestellt werden.“ Erst Mitte September, nachdem der Sand entfernt wurde, wird sich zeigen, welche Auswirkungen die Aufschüttung haben wird.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für die Stadtwerke Osnabrück als Tochter der Stadt sicherlich lukrativ, die bisher wenig genutzte Liegewiese einer Alternativnutzung zuzuführen. Auch für die Nachbarschaft in der Wüste könnte der Hasebeach zu einem lang ersehnten Treffpunkt werden, gibt es in diesem Stadtteil doch kaum andere Begegnungsorte. Wie sinnvoll es war, dafür eine weitere Grünfläche zuzuschütten, wird sich im September zeigen.

AFP

Dax legt geringfügig zu – Geringes Handelsvolumen

Dax lässt an “Hexensabbat” deutlich nach – Angst vor Finanzkrise
Dax lässt an “Hexensabbat” deutlich nach – Angst vor Finanzkrise

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Mittwoch nach einem verhaltenen Start bis zum Mittag geringfügig zugelegt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.140 Punkten berechnet, 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

An der Spitze der Kursliste rangierten die Papiere von Adidas, der Deutschen Bank und der Commerzbank. Abschläge gab es entgegen dem Trend bei den Anteilsscheinen der Deutschen Post, von Merck und von Brenntag. „Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich zur Wochenmitte in einem lustlosen Handelsbild mit geringen Handelsvolumen, aber stabil auf dem Kursniveau von 16.100 Punkten“, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow die Stimmung in Frankfurt. „Die Hoffnung ist weiterhin vorhanden, dass der deutschen Konjunktur noch ein Wachstumsschub bevorstehen könnte.“

Die Indikationen aus dem US-Handel deuteten unterdessen auf eine niedrigere Handelseröffnung in den USA hin, so Lipkow. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0919 US-Dollar (+0,03 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9158 Euro zu haben. Der Ölpreis war praktisch unverändert: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 75,88 US-Dollar, das waren 2 Cent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Stammzellforscher glaubt nicht an Klonen von Menschen

Mehrheit der Ostdeutschen unzufrieden mit Ukraine-Politik
Mehrheit der Ostdeutschen unzufrieden mit Ukraine-Politik

Münster (dts Nachrichtenagentur) – Der Stammzellforscher Hans Schöler glaubt nicht, dass es in absehbarer Zukunft geklonte Menschen geben wird. „Ich bin der festen Überzeugung: Bevor nicht eine Maus auf diese Weise auf die Welt kommt, müssen wir keine Angst vor dem Menschen aus dem Labor haben“, sagte er der „Zeit“.

„Meines Erachtens wird es den geklonten Menschen nicht geben.“ Die Hürden seien einfach zu hoch, so Schöler. Amerikanischen und israelischen Forschern war es zuletzt gelungen, aus menschlichen Körperzellen im Labor frühe Embryonen heranzuziehen. Die Forscher sprechen bei ihren Erfolgen von einem menschlichen Embryonenmodell, das sie im Labor geschaffen haben.

Sie wollen an diesem Modell die frühe Embryonalentwicklung studieren, individuelle Zelltherapien für Patienten entwickeln oder Fehlgeburten vermeiden helfen.

Foto: Menschen, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Kabinett beschließt Änderungen am Klimaschutzgesetz

Wirtschaftsweise kritisiert Kompromiss im Verbrenner-Streit
Wirtschaftsweise kritisiert Kompromiss im Verbrenner-Streit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat weitreichende Änderungen am Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Das Kabinett gab am Mittwoch grünes Licht für die umstrittene Gesetzesnovelle.

Bislang mussten Minister Sofortprogramme vorlegen, wenn ihr Sektor die Klimaziele des Vorjahres nicht erreicht hat, künftig sollen die Prognose der zukünftigen Emissionsentwicklung und die Jahresemissionsgesamtmengen die „zentralen Steuerungsgrößen“ sein. Einzelne Ressorts sollen ihre Werte untereinander verrechnen können. Dem Vernehmen nach soll damit unter anderem der von der FDP verantwortete Verkehrsbereich entlastet werden, der seine Klimaziele besonders deutlich verfehlt. Kritiker bewerten die Änderung als Entschärfung des Klimaschutzgesetzes.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verteidigte unterdessen am Mittwoch den Beschluss: Er sprach von einer „wichtigen Weichenstellung“. Das „planwirtschaftliche und starre Klimaschutzgesetz“ der Großen Koalition werde jetzt „marktwirtschaftlicher, flexibler und effizienter“. Das verhindere auch „scharfe Freiheitseingriffe“ in einzelnen Sektoren, so Lindner.


Foto: Straßenverkehr, über dts Nachrichtenagentur

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Verfassungsschutz beobachtet radikale Baptistengemeinde

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg hat eine christlich-fundamentalistische Baptistenkirche in Pforzheim zum Beobachtungsobjekt erhoben. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“.

Die Gemeinde hatte demnach mit Hetze in ihren auch online verbreiteten Predigten für Aufsehen gesorgt. Darin wird etwa die Todesstrafe für Homosexuelle gefordert. In dem entsprechenden Vermerk des Verfassungsschutzes ist nach Recherchen der „Zeit“ von Aufrufen zu Gewalt, Hetze gegen Minderheiten, Herabsetzung von Frauen sowie Antisemitismus, der Ablehnung des Demokratieprinzips und staatsfeindlichen Verschwörungsideologien die Rede. Die Behörde schätzt die Gemeinde auf zwei Dutzend Mitglieder.

Nach Informationen der „Zeit“ besteht in Sicherheitskreisen die Sorge, dass sich Einzelne radikalisieren und schlimmstenfalls Gewalt anwenden könnten.


Foto: Holzkreuze, über dts Nachrichtenagentur

AFP