Hasepark-Spielplatz: Gefahr für die Kinder oder Verbesserung der Lebensqualität?

Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA), am 22. August 2019, wurde der Bauentwurf für den Großspielplatz am Hasepark angenommen. Trotz Bedenken aufgrund der Kriminalität in dieser Umgebung, wurde dem Entwurf zugestimmt – und das einstimmig.

2009 wurde im Rahmen des gesamtstädtischen Spielplatzkonzepts beschlossen einen zweiten Großspielplatz in Osnabrück zu bauen. Als Standort wurde der Hasepark im Stadtteil Schinkel ausgewählt. Der Spielplatz soll als Mehrgenerationenplatz angelegt werden und ein attraktives Ziel für Besucher aller Altersklassen sein. Es soll einen separaten Bereich für Kleinkinder unter drei Jahren geben und einen Bereich für Jugendliche und Erwachsene. Der gesamte Spielplatzbereich und einige der Spielgeräte sollen barrierefrei zugänglich sein. Die Kosten für den Bau und die Umsetzung betragen insgesamt circa 912.000 Euro.

Öffentliche Toiletten werden nötig

Bei dem Großspielplatz an der Lerchenstraße konnte auf eine Einrichtung von öffentlichen Toilettenanlagen verzichtet werden, weil die Toiletten des Gemeinschaftszentrums Lerchenstraße während der Öffnungszeiten benutzt werden können.
Da es angrenzend an den Hasepark keine Einrichtungen gibt, die die Nutzung einer solchen Toilettenanlage ermöglichen, soll außerdem eine öffentliche Toilettenanlage vor Ort entstehen.

Spielplatz verbessere die Lebensqualität

„Von unserer Seite aus gibt es eine große Zustimmung“, berichtet Wulf-Siegmar Mierke von der UWG. „Ich finde das Geld ist gut angelegt.“ Ähnlich positiv gestimmt war der stellvertretende Vorsitzende der SPD Heiko Panzer. Durch den Bau eines Großspielplatzes im Hasepark könne die Lebensqualität im bisher problematischen Milieu an der Rosenburg verbessert werden. Ziel wäre es der Prostitution und dem Drogenkonsum innerhalb dieser Gegend, durch den Bau des Mehrgenerationenplatzes, entgegenzuwirken.

Gesundheitsrisiko für Kinder

Giesela Brandes-Steggewentz von der Linken merkte jedoch genau dies als heikel an. Nur durch die Errichtung eines Spielplatzes könne man nicht direkt der Kriminalität in diesem Stadtteil entgegenarbeiten. „Wir müssen auch anders über das Thema reden.“ Denn Gewalt, Drogen und Prostitution in der Nähe einer Kinderspielanlage seien ein großes Risiko für die Besucher. Die Gefahr, dass Drogenkonsumenten in der Nähe der Anlage Geschirr liegen lassen sei groß und das Problem nur schwer zu lösen.

Kritik an der Außenwand der Skatehall

Die FDP zeigt sich versöhnlich. „Wir wollten eigentlich ein Naherholungsgebiet auf diesem Gelände“, erläuterte Oliver Hasskamp. Trotzdem sei die Partei weitgehend mit dem Bauplan für den Großspielplatz einverstanden. Kritik äußerte Hasskamp lediglich an dem Graffiti an der Außenwand der Skatehall Osnabrück. Bedenken habe er wegen der unrechtmäßigen Entsorgung von Graffitidosen, die, laut seiner Aussage, nicht im Mülleimer landen, sondern auf dem Boden. „Graffiti gehört nicht auf einen Kinderspielplatz“, sagt er abschließend.

Einstimmig trotz Bedenken

Trotz der Einwände Seitens der Linken und der FDP wurde die Entwurfsplanung für den Großspielplatz am Hasepark einstimmig angenommen. Der Bau von öffentlichen Toilettenanlagen wurde nicht weiter thematisiert. Am 18. September 2019 wird der Jugendhilfeausschuss weiter über den Bauplan beraten.


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Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

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