Die Auswirkungen der VfL-Entscheidung auf den Amateur- und Schulsport im Schinkel

Die Entscheidung ist gefallen: Der Osnabrücker Stadtrat hat Ende April den Weg für ein neues Trainingszentrum des VfL Osnabrück am Schinkelberg frei gemacht. Doch nicht nur auf die nähere Zukunft des Fußball-Drittligisten hat der Entschluss Auswirkungen, sondern auch auf die Perspektive des Amateur- und Schulsports im Schinkel.

Am Ende wurde es zwar knapp, doch die Stimmen von SPD (11), CDU (13) sowie Die Partei und AfD (je eine) reichten für eine Mehrheit im Stadtrat. Insbesondere die Grünen (14 Gegenstimmen) hatten in Person von Fraktionsvorsitzenden Volker Bajus ihre Bedenken an einer zeitnahen Umsetzung des lange diskutierten Vorhabens geäußert. Die Ökopartei hätte die Entscheidung lieber auf die nächste Ratssitzung am 31. Mai vertagt, um vorher in den Fachausschüssen über Artenschutz und Grundstückserwerb diskutieren und eine Lösung für die bislang auf dem Schinkelberg beheimateten Amateurvereine SC Türkgücü und KSZ Bosna finden zu können. Auch die Gruppe aus FDP/UWG votierte gegen die Beschlussvorlage.

Blau-Weiß und zwei Schulen profitieren

Sowohl für den inzwischen vom ehemaligen Nationalspieler Mario Basler trainierten Kreisligisten Türkgücü als auch für den Tabellenführer der 3. Kreisklasse Bosna wird nämlich schon zeitnah kein Platz mehr auf ihrem aktuell noch heimischen Sportplatz sein – schon im Winter 2022/23 soll der VfL Osnabrück dort trainieren können. Eine feste Ausweichstätte kann die Stadt bislang noch nicht präsentieren. Auf Anfrage der HASEPOST heißt es: „Mit den Vereinen Türkgücü und Bosna ist die Verwaltung im Gespräch. Es gibt diverse Alternativen für zukünftige Spiel- und Trainingsorte, die aber zunächst in den Gesprächen mit den Vereinen angesprochen und geklärt werden müssen.“

Doch es gibt auch jetzt schon Gewinner im Amateursport: So beinhaltet die Entscheidung pro VfL-Trainingszentrum auf dem Schinkelberg eine Millionen-Investition auf der nahe gelegenen Sportanlage von Blau-Weiß Schinkel. 3,5 Millionen Euro aus städtischer Kasse fließen in eine Sanierung, die künftig einen Betrieb der Anlage auch in den Wintermonaten möglichen machen wird und von der auch die umliegenden Schulen, die Diesterwegschule und die Gesamtschule Schinkel, profitieren.

Bisher keine konkreten Pläne

„Grundsätzlich soll dort als Ersatz für den Schulsport und für die Verbesserung von Trainingsmöglichkeiten eine Rundlaufbahn aus Kunststoff und ein Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage entstehen. Die zur Verfügung stehende Fläche wird für diese Maßnahmen ausreichen. In welcher Größe und wo genau die Sportflächen hergestellt werden, wird erst ein genaues Aufmaß der Sportanlage ergeben“, teilte die Stadt unserer Redaktion mit. Mit den Baumaßnahmen soll begonnen werden, sobald „auch mit der Umsetzung der Maßnahmen auf dem Schinkelberg begonnen werden kann.“ Konkrete Pläne seien jedoch bislang noch nicht erarbeitet.

Nachtrag: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, dass die Gruppe aus FDP/UWG ebenfalls für den Beschluss votiert hat. Dies ist falsch und wurde nachträglich (s. erster Absatz) korrigiert.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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