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Zweite Tarifverhandlung gescheitert: Warnstreik bei Express Küchen in Melle

Die zweite Tarifverhandlung in der Holz- und Kunststoffindustrie Niedersachsens und Bremens endete erneut ohne Einigung, während die Unzufriedenheit unter den Beschäftigten zunimmt. Die Tarifkommission der IG Metall hat das Angebot der Arbeitgeber als nicht verhandelbar zurückgewiesen, 200 Beschäftigte von Express Küchen in Melle brachten ihren Unmut erfolgreich mit einem Warnstreik zum Ausdruck.

Die Arbeitgeber der holzverarbeitenden Industrie scheinen die Forderungen ihrer Beschäftigten nicht ernst zu nehmen. Ihr Angebot, bestehend aus einer Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro netto für 2024 und einer Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent ab Januar 2025 über eine Laufzeit von 25 Monaten, wurde von der IG Metall als unzureichend bewertet.

Schweigen der Arbeitgeber nicht hinnehmbar

Bianka Möller, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Osnabrück, kommentierte das Angebot der Arbeitgeber als „absolut nicht verhandlungsfähig“. Ihrer Meinung nach sei es viel zu wenig und komme zu spät. Neben einer geforderten Entgeltsteigerung von 8,5 Prozent für 12 Monate verlangt die IG Metall ein Ende der Zwei-Klassen-Gesellschaft im Betrieb. Die bestehende Entgeltlücke zwischen Arbeitern und Angestellten, die bei gleichwertiger Arbeit besteht, wurde von Möller als inakzeptabel bezeichnet. Während einer Kundgebung vor dem Werkstor betonte Möller: „Die Arbeitgeber schweigen zu dieser Thematik komplett, das ist nicht hinnehmbar!“

Großteil der Beschäftigten in Melle fühlen sich nicht ausreichend wertgeschätzt

Eine Umfrage zur Forderungshöhe zeigte, dass 60 Prozent der Beschäftigten angaben, sich im Betrieb nicht ausreichend wertgeschätzt zu fühlen. Die Gewerkschaft argumentiert, dass das Angebot der Arbeitgeber diese Unzufriedenheit widerspiegelt.

Lucia Freggi, Betriebsratsvorsitzende bei Express Küchen, äußerte sich besorgt über die wirtschaftliche Situation, die nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die Beschäftigten herausfordernd sei. Sie bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als „einen Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“ und betonte, dass die Arbeitnehmer trotz Mehrarbeit und Einsatz in Krisenzeiten einen angemessenen Ausgleich verdienen.

Die Tarifverhandlungen werden fortgesetzt, während die Spannungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft zunehmen. Es bleibt abzuwarten, ob beide Seiten zu einer Einigung kommen können und die berechtigten Forderungen der Beschäftigten angemessen berücksichtigt werden.


 
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