Das derzeitige Sommerwetter mit den extremen Temperaturen lĂ€sst die Stadtwerke nur bedingt kalt. Das Wassernetz und die BĂ€der sind gut auf den hohen âAbkĂŒhlungsbedarfâ vorbereitet. In den Bussen mĂŒssen FahrgĂ€ste und Fahrer dagegen leider schwitzen.
Wasserbedarf steigt deutlich an
Im Jahresdurchschnitt gebraucht jeder OsnabrĂŒcker etwa 120 Liter Wasser am Tag. Bei den derzeitigen Temperaturen liegt der Tagesbedarf pro Person jedoch weitaus höher: Der von den Stadtwerken gemessene Tagesspitzenverbrauch nĂ€hert sich der Marke von 40.000 Kubikmetern. âDas liegt zum groĂen Teil natĂŒrlich daran, dass die OsnabrĂŒcker vor allem abends ihre GĂ€rten bewĂ€ssern. Eine Wasserknappheit gibt es bei uns deshalb aber nichtâ, versichert Ingo Hannemann, Technischer Leiter der Stadtwerke OsnabrĂŒck. Die Stadtwerke beziehen das Trinkwasser ausschlieĂlich aus Grundwasser. Und da die Region OsnabrĂŒck zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald zu den niederschlagsreichsten Gebieten Deutschlands gehört, kann sich der Grundwasserspiegel durch die regelmĂ€Ăigen RegenfĂ€lle stĂ€ndig regenerieren. âDie Niederschlagsmenge ist im ersten Halbjahr 2015 zwar geringer als im langjĂ€hrigen Mittel gewesen, was insbesondere der Landwirtschaft zu schaffen machtâ, erlĂ€utert Hannemann. âAber auch bei lĂ€ngeren Trockenperioden sitzen wir hier nicht auf dem Trockenen.â
Stadtwerke schalten Reservebrunnen zu
In Sondersituationen haben die Stadtwerke die Möglichkeit, Reservebrunnen im Stadtgebiet zuzuschalten. âHeute haben wir die ersten zusĂ€tzlichen Brunnen in Betrieb genommenâ, erlĂ€utert der Stadtwerke-Technikchef. âDas macht deutlich, wie schnell wir innerhalb unseres Versorgungsnetzes auf Spitzenabgaben reagieren können.â In einigen Stadtteilen kann sich dadurch die WasserhĂ€rte leicht verĂ€ndern. Sobald sich die Abgabemengen wieder normalisieren, werden die Reservebrunnen wieder abgeschaltet.
Moskaubad peilt Besucherrekord an
Auswirkungen haben die tropischen Temperaturen natĂŒrlich auch auf die Besucherzahlen der BĂ€der. âAm gestrigen Mittwoch haben wir bereits rund 4.500 Besucher in unserem Traditionsfreibad, dem Moskaubad, gezĂ€hlt â ein Spitzenwert auĂerhalb der Sommerferienâ, sagt Stadtwerke-BĂ€derchef Wolfgang Hermle. âBei vorhergesagten Temperaturen von fast 40 Grad rechnen wir am Wochenende mit mehr als 6.000 TagesgĂ€sten im Moskaubad â solche Besucherzahlen haben wir nur alle paar Jahreâ. Die Stadtwerke werden das Kassenpersonal aufstocken und Zusatzkassen einrichten, um die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.
LeistungsfÀhigkeit der Bus-Klimaanlagen begrenzt
Weniger erfreulich ist dagegen, dass bei diesen konstant extremen Temperaturen die LeistungsfĂ€higkeit der Klimaanlagen in den Stadtwerke-Bussen an ihre Grenze stöĂt. Generell könnten die Klimaanlagen die Temperatur im Fahrzeug nur um maximal sechs Grad im Vergleich zur AuĂentemperatur herunterkĂŒhlen. âWenn der Linienbus alle ein bis zwei Minuten zum Ein- und Ausstieg anhĂ€lt, gelangt bestĂ€ndig ein groĂer Schwall heiĂe Luft durch die geöffneten TĂŒren ins Innereâ, erlĂ€utert AndrĂ© KrĂ€nzke, Leiter Verkehrsbetrieb bei den Stadtwerken. âDagegen kommt keine Klimaanlage an.â KrĂ€nzke schlieĂt nicht aus, dass einige Klimaanlagen bei den anhaltend hohen Temperaturen aufgrund von Ăberlastung ausfallen könnten. âInsbesondere am Wochenende können wir schnell reagieren und diese Busse austauschenâ, so KrĂ€nzke. Die Stadtwerke bedauern eventuell auftretende Unannehmlichkeiten sowohl fĂŒr die FahrgĂ€ste als auch fĂŒr die eigenen Fahrer und bitten um VerstĂ€ndnis.