HASEPOST
 

Wie „bodenständige Männer“ nach wenigen Monaten einen „völlig abwegigen“ Kaufpreis verlangten und die ZION GmbH das Vorkaufsrecht der Stadt aushebelte.

…vormals „Schilling & Schreyer GmbH“

Immobilienfachmann Wolfgang Schreyer (Bissendorf) und Steuerberater Friedrich Schilling (Diepholz) kaufen im November 2010 für 2,7 Mio. Euro  den Güterbahnhof (22 Hektar) von der Bahntochter Aurelius

Gegenüber der NOZ (03.12.2010) bezeichnete OB Pistorius die Erwerber als „bodenständige Männer aus der Region“, Käufer Schilling erklärt die Kultur- und Gastro-Szene nicht antasten zu wollen und „in ein machbares Konzept“ einbetten zu wollen.

Warum hat nicht die Stadt 2010 den Güterbahnhof gekauft?

Trotz eines seit 2003 bestehenden Bebauungsplanes und der herausragenden Bedeutung der Immobilie, verzichtete die Stadt darauf ein Vorkaufsrecht festzulegen – die Bahntochter Aurelius hatte lt. Recherchen der NOZ (17.11.2010)  schlicht „übersehen“ die Stadt nach ihrem Interesse zu fragen…

Stadt und Investoren werden sich nicht grün…
In den Folgemonaten kommen Stadt und Investoren nicht auf einen gemeinsamen Nenner was die Nachnutzung angeht. Die Investoren wollen großflächige Einzelhandelsflächen, die Stadt prüft den Standort für eine ARENA und möchte auf den Flächen auch den Osteingang des Hbf bauen.
Als Reaktion auf die Ablehnung der Stadt zukünftig Einzelhandel auf dem Güterbahnhof zuzulassen „drohen“ die Investoren damit das Gelände großflächig mit bis zu 25tausend Solarmodulen zu bepflastern und damit einer städtebaulich sinnvollen Nutzung zu entziehen.
Im Herbst 2011 scheinen sich die Wogen zu glätten und die ARENA-Pläne werden konkret, allerdings gibt es auch Stimmen im Rat, die sich für eine Sanierung der maroden Stadthalle aussprechen. Im Dezember 2011 bricht OB Pistorius überraschend die Gespräche ab und bezeichnet die inzwischen auf 7 Mio.Euro angestiegene Kaufpreiserwartung der Investoren als „völlig abwegig“ (NOZ 05.12.2011).

Erst im Mai 2012 beschließt der Stadtrat ein Vorkaufsrecht für den Güterbahnhof.

Herbst 2012: unter (legaler) Umgehung des städtischen Vorkaufsrechts wird die Schilling & Schreyer GmbH mitsamt der 22 Hektar des Güterbahnhofs verkauft.
Neue Geschäftsführer sind Ralf Gervelmeyer und Thomas A. Gründler.

 

AFP

Der neue CITROËN C4 Cactus bringt Individualität auf die Straße

CITROËN C4 Cactus

Ab sofort ist der neue Citroën C4 Cactus bestellbar; die Preise beginnen bei 17.490 Euro. Die neue Kompaktlimousine mit höchstem Komfort und einzigartigem Charakter setzt Zeichen: Als Europapremiere führt der neue Citroën C4 Cactus die „Advanced Comfort Federung“ ein und als Weltpremiere die Sitze „Advanced Comfort“. Die Markteinführung in Deutschland erfolgt Anfang April 2018.

Mit dem neuen Citroën C4 Cactus tritt das automobile Wohlbefinden in eine neue Dimension ein. Zum kompromisslosen Komfort tragen insbesondere zwei neue Technologien aus dem Programm Citroën Advanced Comfort® bei: als Europapremiere die Citroën Advanced Comfort Federung und als Weltpremiere die neuen Sitze „Advanced Comfort“. Zudem überzeugt die neue Kompaktlimousine mit hervorragendem Akustikkomfort und einer umfangreichen Ausstattung. So bietet der neue Citroën C4 Cactus zwölf Assistenzsysteme, darunter der aktive Notbremsassistent (Active Safety Break), Geschwindigkeitsbegrenzung durch Verkehrsschildererkennung und Spurassistent. Des Weiteren sorgen die drei Konnektivitätstechnologien Mirror Screen, CITROËN Connect Nav und CITROËN Connect Box mit Pack SOS & Assistance für ein sicheres und entspanntes Fahren im Alltag.

Citroën C4 Cactus
Die Verbindung zum Smartphone ist sichergestellt

Für jeden etwas dabei: In 31 Außenvarianten erhältlich

Individualität wird beim neuen Citroën C4 Cactus großgeschrieben: Das Fahrzeug ist in 31 Außenvarianten erhältlich. Mit einem breiten Angebot an neun Außenlackierungen und vier raffinierten Style-Paketen kann der Kunde ein Auto konfigurieren, das perfekt zu ihm passt. Darüber hinaus hat er die Wahl zwischen fünf hochwertigen Ausstattungsvarianten, die Licht, Behaglichkeit und Raffinesse in den funktionalen, übersichtlich gestalteten Innenraum bringen.

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Außen besticht der neue Citroën C4 Cactus durch eine ausdrucksstarke Frontpartie und ein großzügig gestaltetes Heck mit neuen LED-Leuchten mit 3D-Effekt. Grafische Elemente, die zu den Markenzeichen von Citroën gehören, heben die fließende Karosserie hervor. Dazu zählen unter anderem der Airbump® im unteren Türbereich, die Glasflächen mit 360 Grad-Rundumblick und das schwebende Dach. Mit einer Länge von 4,17 Metern, einer Breite von 1,71 Metern und einer Höhe von 1,48 Metern ist der neue Citroën C4 Cactus praktisch und kompakt zugleich.

Citroën C4 Cactus
Besticht durch eigenen Stil: Der neue C4 Cactus

Für den neuen Citroën C4 Cactus stehen drei Benzinmotorisierungen – PureTech 110 Stop&Start (81 kW/110 PS), PureTech 110 Stop&Start EAT6 (81 kW/110 PS) und PureTech 130 Stop&Start (96 kW/131 PS) zur Verfügung. Der Diesel BlueHDi 100 Stop&Start mit 73 kW und 99 PS ergänzt das Motorenangebot.

AFP

Wie Osnabrück gewählt hat:

Wie Osnabrück gewählt hat:
Wie Osnabrück gewählt hat:

Achtung, I-love-OS befindet sich gerade im Umzug, hier wird schnell ein Artikel nachgereicht.

Hier geht es zu den Service-Seiten der Stadt Osnabrück.

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Der VfL hat die besten Fans!

Der VfL hat die besten Fans!

Danke Alex Rietz!
Für alle die sie nicht kennen, Sie ist ein Osnabrücker Original, mit Abitur vom Wirtschaftsgymnasium am Schölerberg.
Als echte Kommissarin hat sie geholfen Osnabrück sicherer zu machen und auch als Personenschützerin war sie schon für Christian Wulff im Einsatz!

AFP

Schöne neue Einkaufswelt: die Apotheken verlassen die Innenstädte und Google plant „Same Day Delivery“

Schöne neue Einkaufswelt: die Apotheken verlassen die Innenstädte und Google plant „Same Day Delivery“
Schöne neue Einkaufswelt: die Apotheken verlassen die Innenstädte und Google plant „Same Day Delivery“

Wer in den vergangenen Wochen in der nördlichen Innenstadt ein paar Kopfschmerztabletten kaufen wollte, konnte zwei interessante Feststellungen machen: die erst vor ein paar Jahren neueröffnete Apotheke in der Theaterpassage hat ihre Türen für immer geschloßen und die traditionsreiche Hirsch-Apotheke am Nikolaiort hat sich deutlich verkleinert und teilt ihre Geschäftsräume nun mit einem Hörgeräte-Spezialisten (I-love-OS berichtete).
Gleichzeitig steht die benachbarte Immobilie von Bücher Jonscher noch immer leer und Thalia optimiert verkleinert die Verkaufsfläche drastisch.

Bücher und Medikamente sind unbestritten zwei der “Renner” im Onlinehandel, und so verwundert es nicht, wenn die Pharmazeutische Zeitung bereits 2009(!) einen Trend zur Schließung von Apotheken ausmachte.

Apotheke geschlossen für immer

Dieser Trend ist nun zur Gewissheit geworden. Laut Bild-Zeitung wurden bundesweit im ersten Halbjahr 2012 im Schnitt pro Woche sechs Apotheken geschlossen.

Carel Halff, Chef der Weltbild-Gruppe, die erst kürzlich in der Krahnstraße ein Geschäft eröffnete, wird in der aktuellen Ausgabe des Branchenorgans “der Handel” mit folgenden Worten zitiert:

Mittelfristig werde der gesamte deutsche Buchmarkt 50 Prozent der Verkaufsfläche und damit eine vergleichbare Zahl an Standorten stilllegen, (…). Buchläden würden künftig nur noch eine Komplementärfunktion zum Onlinegeschäft haben.

Geradezu passend dazu berichtete das Blog Basic Thinking gestern von Googles Plänen in Zukunft “Same Day Delivery” zu erproben und zu unterstützen, also die taggleiche Auslieferung von Onlinebestellungen. Vorerst ist noch wenig von diesen Plänen bekannt, und erstmal sollen die Experimente auch wohl auf San Francisco begrenzt bleiben.
Die Entwicklung des Internets und des Onlinehandels zeigt aber, dass was heute noch in Kalifornien erprobt wird, schon bald auch in Osnabrück Realität sein wird.

Die Osnabrücker Innenstadt und der Osnabrücker Handel werden also zusätzlichen Wettbewerb aus dem Internet bekommen.
Was also, wenn nach den Versandapotheken und Online-Buchhändlern bald auch Schuh-Versender wie Zalando oder Online-Optiker wie Mr. Spex zusätzliche Wege finden, Kaufkraft aus den Innenstädten zu ziehen?  Wenn Google tatsächlich auch in die lokale Distribution investieren will, dann dürfte Osnabrück als ein Ballungsraum in Europas wichtigstem Handelsmarkt sehr bald “auf der Liste” stehen.
Dann brauchen wir in Osnabrück nicht noch zusätzliche Ladenflächen, sondern eine Lokalpolitik, die dafür Sorge trägt, dass eine aktive und lebendige Kaufmannschaft sich gegen den Onlinehandel zur Wehr setzen kann. Die lebendige Osnabrücker Innenstadt wird sicher nicht aus Konzernzentralen in Essen, Hamburg, Paris oder sonstwo verteidigt.
Gerade das Beispiel Thalia (Reaktion auf Onlinewettbewerb: Flächenverkleinerung) und Weltbild (Prognose von zahlreichen Filialschließungen) zeigt, dass von den typischen Mietern einer Shopping-Mall kein Widerstand zu erwarten ist.
Sobald die Zahlen nicht mehr stimmen, werden die sich zurückziehen – vermutlich in die konzerneigenen Versand-Abteilungen (bei Thalia: Buch.de).

Schaut man sich die Besetzung des Osnabrücker Stadtrates einmal an, wird man dort nicht die Zielgruppen von Zalando & Co treffen, aber nur weil das eigene Shopping-Verhalten anders ist, darf die Lokalpolitik sich nicht vor offensichtlichen Herausforderungen verschliessen.
Unabhängig von der Standort- und Quadratmeter-Debatte muss die Frage nochmal auf den Tisch, ob bei Fertigstellung eine Einkaufscenters am Neumarkt oder an der Hase überhaupt noch eine Handelslandschaft existiert, die bereit ist neue Flächen (nach Möglichkeit langfristig) zu besetzen?

AFP

Das Steckenpferdreiten – ein „Osnabrücker Original“ seit 1648, 1650, 1875 oder auch erst 1953

Das Steckenpferdreiten –  ein „Osnabrücker Original“ seit 1648, 1650, 1875 oder auch erst 1953
Das Steckenpferdreiten – ein „Osnabrücker Original“ seit 1648, 1650, 1875 oder auch erst 1953

 

Wie in den Vorwochen stellen wir hier Originale vor, die es so nur in Osnabrück gibt.

Am vergangenen Donnerstag ritten wieder mehr als 1.300 Viertklässler aus Osnabrücks Grundschulen auf ihren liebevoll gebastelten Steckenpferden durch die historische Altstadt. Wer so einen „Ritt“ vor das Rathaus in seiner Schulzeit selbst mitgemacht hat, wird diesen Abend im Oktober später sicher als einen Höhepunkt seiner Grundschulzeit betrachten. Zusammen mit dem spitzen Papierhut sind die Steckenpferde eines der Markenzeichen der Friedensstadt. Und auch die Erinnerung an die süße Brezel, am besten persönlich überreicht vom Oberbürgermeister der Stadt, gehört für zahlreiche Osnabrücker zu einer kollektiven Erinnerung an die Heimatstadt an der Hase.

Steckenpferdreiten Osnabrück vor dem historischen Rathaus

Aber es gibt auch noch eine Generation gebürtiger Osnabrücker, die diesen Brauch nur als Zuschauer kennen, weil vielleicht die eigenen Kinder oder Enkel die ersten in der Familie waren, die als Steckenpferdreiter durch die Stadt zogen.
Denn erst seit 1953, auf Initiative des Stadtarchivars Ludwig Bäte, findet diese Veranstaltung regelmäßig statt. Zuerst war diese herbstliche Veranstaltung nur Jungen vorbehalten, aber diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen werden auch Delegationen aus Partnerstädten in den Reiter-Tross integriert, wie in diesem Jahr eine Schülergruppe aus dem türkischen Çanakkale. 1998, im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens, verlegte eine Delegation Osnabrücker Schüler den Friedensritt sogar in die freundschaftlich mit Osnabrück verbundene Stadt Evansville in den USA – thematisch nicht ganz passend als Bestandteil des dortigen Oktoberfests.

Wie jedes Osnabrücker Schulkind erklären kann, erinnert das Steckenpferdreiten an den Friedensschluss von 1648. Wenn schon die regelmäßige Veranstaltung erst 1953 eingeführt wurde, stimmt denn diese für Osnabrück so wichtige Jahreszahl?
„Fast“ kann man hier antworten, nur leider ist Osnabrück nicht der richtige Ort, aber zumindest der Westfälische Friede der historisch korrekte Anlass. Im Jahr 1650, also zwei Jahre nach dem Frieden von Münster und Osnabrück, wurden im weit entfernten Nürnberg noch offene Fragen geklärt, die im Zusammenhang mit der Auflösung der zahlreichen in Europa aufgestellten Truppen entstanden waren. Zum Ende dieses mehr als ein Jahr andauernden Nürnberger Exekutionskongresses, sollen tatsächlich Kinder auf Steckenpferden durch die Stadt Nürnberg geritten sein.

Nach Osnabrück, der Stadt in der – neben Münster – der Frieden manifestiert und nicht lediglich bürokratisch aufgearbeitet wurde, kamen die Steckenpferdreiter erst 1875. In diesem Jahr veröffentlichten die aus dem Emsland stammenden Schwestern Clara und Emmy von Dincklage ihr Geschichtenbuch für die Jugend, in dem sie die Handlung kurzerhand von Nürnberg nach Osnabrück verlegten.

Trotz dieser vielleicht etwas ernüchternden Hintergründe, ist das Steckenpferdreiten dennoch ein echtes Osnabrücker Original, und dies nicht nur für die inzwischen wohl hunderttausenden kleinen Osnabrücker, die seit 1953 vor das Rathaus geritten sind.

 

Osnabrücker Original

Die Nominierungsphase für das Osnabrücker Original ist beendet. Auf  der Homepage der Initiative oder bei Facebook können Sie ab sofort aus den zahlreichen Nominierungen für Ihr Osnabrücker Original abstimmen.

Diese Osnabrücker Originale wurden schon in der Osnabrücker Sonntagszeitung und bei I-love-OS.de vorgestellt:

  • Springbrötchen
  • Iduna Hochhaus
  • Grüner Jäger
  • Hannoverscher Bahnhof
  • Doc Moralez
  • steinerner Eisbär im Zoo
  • Carsten Thye – Stadionsprecher
  • prelle shop
  • Liebesschlösser an der Hase
  • Lagerhalle
  • Wochenmarkt


Heiko Pohlmann,
Foto: David Nikolaus

Dieser Artikel erschien auch am 21.10.2012 in der Osnabrücker Sonntagszeitung (PDF Download).

AFP

Untreue im Rathaus – da gibt es sicher einige Fälle, aber doch bitte nicht bei der Beamtenbesoldung!

Die erste – und vielleicht einzige – Amtszeit des Boris Pistorius als Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück ist wohl (noch) nicht als sonderlich bemerkenswert zu bezeichnen. Immerhin hat er es geschafft, dass schon weit vor dem Ende seiner regulären Amtszeit über seine Nachfolge spekuliert wird – aktuell beflügelt durch eine kurios anmutende Anklage.

Angesichts einer “unangenehmen” Kräfteverteilung im Rat, mit der CDU als zahlenmäßig stärksten Fraktion, die jedoch gegen eine Koalition aus Rot/Grün nicht “anstinken” kann, gibt es sicher auch ganz rationale Gründe eine baldige Neuwahl des Stadtoberhauptes herbeizusehnen. Besonders problematisch an der Personalie Pistorius ist, dass ihm oft – zuletzt im Fall Griesert – die Rückendeckung der eigenen Partei fehlt, was die politische Arbeit natürlich schwierig macht.
Die kürzlich erfolgte Aufnahme in das SPD-Schattenkabinett für die Landtagswahl 2013 hat bezüglich einer möglichen Neubesetzung bereits einige Fantasien freigesetzt – auch wenn ein Wahlsieg der SPD in Niedersachsen alles andere als sicher und ein Wechsel von Pistorius nach Hannover keineswegs wahrscheinlich ist*.

Die heute Nachmittag von der NOZ verbreitete Meldung über eine Anklage gegen OB Boris Pistorius wegen Untreue, taugt aber nicht für kommunalpolitische Ränkespiele und Spekulationen.

Auch ist “NOZ-Bashing”, wie es im Kommentarbereich der Online-NOZ erfolgt, unangebracht – BILD-Vergleiche sind wirklich fehl am Platz!
Der von Franz-Josef Raders verfasste Artikel geht mit der gebotenen Sachlichkeit an das Thema und unterschlägt keineswegs, daß Pistorius nicht der einzige Beklagte ist, und hier über alle Parteigrenzen hinweg ein scheinbares Problem juristisch aufgearbeitet werden soll. So müssen sich wohl auch der frühere Landrat Manfred Hugo (CDU) und der ehemalige Erste Kreisrat Reinhold Kassing (CDU), sowie die Personalchefin der Stadtverwaltung Osnabrück, Karin Detert, im Zusammenhang mit der Zahlung von Leistungszulagen an Kommunalbeamte vor Gericht verantworten.
Dumm nur für Pistorius, dass er der ranghöchste und dazu ein noch im Amt befindlicher Verantwortlicher ist.

NOZ.de Boris Pistorius - Angeklagt

In der Summe geht es um 370.000 Euro, die in den vergangenen Jahren an zu viele (erlaubt wären nur 15%) der städtischen Beamten als Leistungsprämie gezahlt wurden.
Glaubt man den Recherchen der NOZ, dann betrug “die jemals im Landkreis Osnabrück an einen Beamten ausgezahlte Höchstprämie (…) 2010 gut 600 Euro”.

Was für (lächerliche) Summen – und was für eine unfaßbare (weil nicht vorhandene) kriminelle Energie und Bereicherung der nun beschuldigten Kommunalpolitiker.

Reden wir doch mal tacheless wo es in Osnabrück “gefühlte Untreue” und eine leider auch mangelnde journalistische Aufbereitung gibt:

  • In der OPG-Affäre (vergleiche I-love-OS) ging es um mehrere hunderttausend Euro, die unter den Augen von Pistorius und vor allem seinem damaligen Finanzchef Baier von seinen “Spitzen-Parkwächtern” illegal hinzu-verdient wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wohl noch immer, doch nicht gegen den Oberbürgermeister, der diese besonders talentierten “Kassierer” im Amt behielt; warum eigentlich nicht?
    Hier hat sich die NOZ in der Berichterstattung seltsam zurückhaltend verhalten,  zeitweise kritische Stellungnahmen der Opposition gelöscht (siehe I-love-OS) und dann doch wieder auferstehen lassen; ein aus der Wulff-Zeit bekanntes Phänomen bei kontroversen Themen, siehe hier.
  • Die inzwischen vollzogene Kurzzeit-Engagement der Jutta Bott wird die Stadt einige hunderttausend Euro an Versorgungsbezügen kosten – I-love OS berichtete über die Eröffnung des Disziplinarverfahres übrigens bereits am 28. August, die NOZ konnte sich dem sich abzeichnenden Skandal erst knapp eine Woche später nicht mehr entziehen und informierte reichlich verzögert am 04. September über das Disziplinarverfahren.
  • Obwohl das maßgeblich vom Hamburger Theo Bergmann** vorangetriebene Neumarkt-Einkaufscenter von weiten Teilen der lokalen Einzelhändler abgelehnt wird und sich in der einzigen zum Thema durchgeführten Umfrage eine deutliche Mehrheit der Bürger dagegen aussprach, boxt OB Pistorius in (sonst seltener) Eintracht mit seinen Genossen dieses Thema unbeirrt durch – und wird dabei wohlwollend von der NOZ begleitet, die diesem Prestige-Projekt der lokalen Sozialdemokraten sogar eine Online-Sonderseite einrichtete, während dem Alternativprojekt eines Hase-EKZ lediglich ein einzelner Artikel (NOZ vom 04.10.) gewidmet wurde, aus dem jedoch ungeheuerliches hervorgeht: OB Pistorius war frühzeitig auch in dieses Alternativprojekt eingebunden, doch fand es wohl nicht seine Gnade… wie sonst ist die einseitige Konzentration von SPD und NOZ auf das vielfach ungeliebte Neumarkt-Einkaufszentrum zu verstehen?
  • Es gäbe noch viele andere Reizthemen, bei denen der Steuerzahler schnell das böse Wort “Untreue” in den Mund nehmen könnte, Stichworte sind: Rosenplatz-Betonierung Renovierung, bislang gescheiterte Limberg-Konversion, nicht umgesetzte Pläne für den Güterbahnhof (ARENA!), millionenteure Renovierung der Stadthalle, ideologiebehaftete Schulpolitik etc.

Nein, in einer leistungs-belohnenden Prämienvergabe an Beamte, kann man als Bürger nur schwer den Tatbestand der Untreue erkennen, Juristen und der politische Gegner mögen das allerdings anders sehen.
Pikant wird die Angelegenheit dadurch, dass Pistorius – sollte er tatsächlich Innenminister werden – sich vom Angeklagten zum Aufseher über die Kommunen wandeln würde, eine paradoxe Situation träte ein.
Ein zeitnah und fair den Umstand erläuternder NOZ-Artikel ist schließlich nicht als “boulevardesk” zu verurteilen – im Gegenteil, dass ist schnelle und sachlich fundierte Information, bei der man sich endlich mal wieder über sein Zeitungs-Abo freuen kann!


*Update 23.10., 04:30: hier bei www.Wahlrecht.de die aktuellen Prognosen zur Landtagswahl 2013… das wird noch spannend für alle Beteiligten

**Update 26.10., 20:30: lt. NOZ.de ist das Insolvenzverfahren gegen Th. Bergmann “vom Tisch”

HP

 

AFP

Erinnert sich noch jemand an den Fall Wulff…?

Wulff: wenn Medien ihre Macht missbrauchen…
Wulff: wenn Medien ihre Macht missbrauchen…

Wie war das nochmal, musste Christian Wulff gehen, weil seine Frau Bettina schlechte PR machte, wie zuletzt mit der unglücklich inszenierten Buchveröffentlichung? Oder war da noch mehr?

Die WELT hat aktuell einmal zusammengefasst, was von den Vorwürfen gegen den gebürtigen Osnabrücker und einstigen Bundespräsidenten Christian Wulff noch geblieben ist:

(…) Der Eigenheim-Kredit, der Urlaub im Haus eines Versicherungsvorstands, die Umschuldung bei der BW-Bank, das Leasing-Auto der Gattin, das Bobby-Car für den kleinen Sohn – alles überprüft und für rechtens, jedenfalls strafrechtlich überhaupt nicht anfechtbar befunden.
Was bleibt für 24 Ermittler und vier Staatsanwälte aus Hannover sind ein paar Fragezeichen hinter den Kosten für insgesamt zehn Übernachtungen auf Sylt, drei im Jahr 2007, sieben im Jahr 2008; einmal 750 Euro, einmal 1500 Euro. (…)

Sicher, die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen – die paar Nächte auf Sylt könnten noch kritisch werden – wahrscheinlich ist dies aber nicht.
Das es innerhalb der Staatsanwaltschaft Hannover einen Maulwurf gibt, der gezielt (nur scheinbar) spektakuläre Zwischenergebnisse verkauft veröffentlicht, ist das nicht inzwischen der eigentliche Skandal?

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Sollte sich auch die Herkunft der letzten noch im Raum stehende Summe (2.250 Euro) klären, darf muss man sich wirklich fragen, ob es das wert war?
Eine Frage, die sich nicht nur an die kampagenführende BILD richtet, sondern auch an die NOZ, die sich im Verlauf der “Hetzjagd” mit zeitweise aus dem Internet gelöschten Artikeln und nachträglich substantiell im Inhalt veränderten Texten nicht mit Ruhm bekleckert hat.

HP

AFP

Liste der 500 reichsten Deutschen: Osnabrücker auf Platz 130 und 396

Liste der 500 reichsten Deutschen: Osnabrücker auf Platz 130 und 396
Liste der 500 reichsten Deutschen: Osnabrücker auf Platz 130 und 396

Regelmässig im Oktober präsentiert das Manager Magazin die Liste der 500 reichsten Deutschen, so auch vergangene Woche im aktuellen Manager Magazin Spezial.
Für den Lokalpatrioten eine gute Gelegenheit mal zu schauen, wo denn Osnabrück in der Liste auftaucht und ob Osnabrück an Reichtum gewonnen oder verloren hat.

Beginnt man ganz weit oben, also hinter den beiden Albrecht-Familien (Aldi Süd und Nord), die mit einem Vermögen von 17,2 bzw. 16 Milliarden die Liste anführen, taucht als erster “regional hero” die Puddingdynastie der promovierten Oetkers auf Platz 9 auf, die im ostwestfälischen Bielefeld auf ein Vermögen von gut 6,9 Milliarden Euro taxiert werden.
Reichster Niedersachse ist auf Platz 38 auch in 2012 der Auricher Windernergieanlagenbauer Aloys Wobben (Enercon), der jedoch einen Vermögensverlust von 350 Millionen Euro auf jetzt “nur noch” 2,6 Milliarden hinnehmen musste.

Die 500 Reichsten Deutschen

Im benachbarten Kreis Gütersloh gibt es geradezu eine Ballung von Multimillionären, und so findet man dort auf Platz 68 den Landmaschinenhändler Claas noch vor Platz 72, auf der die Familie von Liz Mohn ihre Anteile am Bertelsmann-Konzern verteidigt. Veranstaltungshallenbetreiber und Modeschöpfer Gerhard “Gerry” Weber aus Halle ist ein Neueinsteiger auf Platz 178, mit “lediglich” 600 Millionen auf der hohen Kante.

Die Osnabrücker Logistik-Profis Klaus und Jost Hellmann sind laut Manager-Magazin die reichsten Osnabrücker (Platz 130 von 500 mit einem geschätzten Vermögen von 850 Millionen Euro), erst auf Platz 396 findet man mit Aloys Coppenrath wieder einen Osnabrücker Unternehmer (Coppenrath & Wiese), der übrigens gleich hoch taxiert wird wie der Hannoveraner Keks-Spezialist Werner Michael Bahlsen.
In der online bei Wikipedia verfügbaren Liste von 2010 war noch mit einem Vermögen von 300 Millionen die Familie Schoeller (Spezialpapier) verzeichnet, die nun nicht mehr auftaucht, ebenso wie der zweite Teil des Tiefkühlkuchen-Imperiums, Familie Wiese, die 2010 noch mit einem Vermögen von 200 Millionen Euro bewertet wurden.
Schon länger als Berliner Vermögen geführt wird hingegen die Familie Piepenbrock, die mit 300 Millionen (ggü. 250 im Vorjahr) sich ordentlich verbessern konnten und aktuell den Platz 344 bei Deutschlands Reichsten einnehmen.

Angesichts der Diskussion ob und wieviel neue Einzelhandelsflächen Osnabrück in Zukunft benötigt, sei noch ein Bick auf die Verlierer-Liste 2012 erlaubt.
Neben dem erwarteten Absturz von Anton Schlecker (-1,92 Milliarden Euro) haben hier auch die Familen Schmidt-Ruthenbeck (Metro, -900 Millionen), Beisheim (ebenfalls Metro, ebenfalls -900), Otto (ECE, Otto-Versand, Sport-Scheck etc., -800) und die Familie Kellerhals (Saturn/Media-Markt, -450) teils erhebliche Einbrüche verzeichnet und führen die Verlierer-Liste an.
Erst auf Platz 6 der Verlierer-Liste folgt mit Günther Cramer (SMA Solar) ein Nicht-Einzelhändler…
Die “Einschläge” für die großen Handelsketten und typischen Mieter von Shopping-Malls kommen näher!

HP

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Osnabrück ist nicht Pasing

Osnabrück ist nicht Pasing
Osnabrück ist nicht Pasing

In gewohnt unkritischer Weise berichtet die Osnabrücker Zeitung heute (hier auch online) über die auf einer Messe in München gezeigten Entwürfe für das Neumarkt-Einkaufscenter.

Die bereits weit vorangeschrittenen Alternativpläne für das “Hase-Center” (I-love-OS: die bessere der schlechten Alternativen) werden nur als “Marktgerüchte” kurz erwähnt und geschickt dem mfi-Wettbewerber ECE als Zitat untergejubelt.
Wie die NOZ in Ihrer Ausgabe vom 04.10. selbst berichtete, ist OB Pistorius seit Anfang an in die Pläne zum Hase-Center eingeweiht; Marktgerüchte sehen anders aus!
Das ECE auf Nachfrage diese unglückliche Formulierung wählte ist jedoch verständlich, schließlich liegt die Inititiative zu diesem Projekt nicht bei ECE sondern bei dem Osnabrücker Traditionsunternehmen Hamm.
Wenn man den Falschen fragt kann man natürlich solche Antworten provozieren und damit einen Bericht entsprechend tendenziös “anfüttern”!

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Vollends absurd wird die aktuelle Berichterstattung aber dadurch, dass der mfi-Manager Nils Perpeet erneut seinen Vergleich zwischen dem Osnabrücker Neumarkt und dem Pasing-Center in München ziehen darf:

“…das in ähnlicher Größenordnung ebenfalls gut 100 Geschäfte habe und wie Osnabrück in zwei Bauabschnitten angelegt sei. Die Marktuntersuchungen nach dem ersten Bauabschnitt hätten gezeigt, dass dieses kleine Center schon jetzt das Einzugsgebiet erreiche, das laut Gutachten nur dem großen zugemessen worden sei.”

Das ist sicher schön für Pasing und schön für die mfi, aber die Ausgangslage ist doch eine vollkommen andere. I-love-OS berichtete bereits am 07. August über die Unzulässigkeit des “Pasing-Vergleichs” der mfi – der mangels erfolgreicher Alternativen wohl immer wieder dafür herhalten muss das Osnabrücker Vorhaben schönzureden:

”(…) die zum Vergleich herangezogenen Arkaden wurden in einen eher verschlafenen Stadteil der Millionenstadt München gesetzt.
Eine Gegend, in der zuvor ein “Kaufring Kaufhaus” und die vermutlich beschauliche Gärtnerei Ludwig Adler die Shopping-Höhepunkte darstellten – wenn man nicht den direkt angrenzenden Bahnhof nutzte um schnell in die eigentliche City zu gelangen (siehe Google Maps). Die Situation in Osnabrück ist wohl kaum vergleichbar mit Pasing und seinen knapp 40tausend Oberbayern, die überhaupt erst mit den Arkaden ein paar hundert Meter Fußgängerzone erhielten, und in deren Konzeptionierung die Arkaden direkt eingebunden wurden (….)”

Es sind vor allem aber die Risiken für den Rest von Pasing, die deutlich anders waren als sie Osnabrück mit einem XXL-Einkaufscenter drohen.
Pasing ist durch seine Rolle als Annex der Millionenstadt München in einer ganz anderen Situation. Kaufkraft die nun im Pasing-Center landet diffundierte bislang in die Innenstadt der bayerischen Landeshauptstadt. Pasing hatte (siehe oben) bislang weder eine Fußgängerzone noch eine richtige Einzelhandelslandschaft, die über Nahversorgungs-Charakter hinaus geht. Höhepunkte der direkten Nachbarschaft sind u.a. ein kleinflächiges Kaufring-Kaufhaus und eine Gärtnerei. Auch um das herauszufinden reicht ein Blick auf Google Maps.
Nein, Pasing ist nicht Osnabrück! Und die NOZ ist auch nicht ein oberbayerisches Käseblatt oder die ausgelagerte PR-Abteilung der mfi, und deshalb sollten derartig hinkende Vergleiche nicht kritiklos verbreitet werden…

HP

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