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Alkoholisierter Nordafrikaner mit gestohlener Handtasche erwischt

Mann Hauptbahnhof Symbolbild Bundespolizei, Festnahme
Symbolbild

Eine schöne Überraschung hatte die Bundespolizei in Osnabrück für eine 23-jährige Frau, als sie dort am Samstagnachmittag eine Anzeige erstatten wollte. Der jungen Frau war in der Nacht zuvor die Handtasche geraubt worden.
Die Handtasche wurde nur kurz nach der Tat bei einer Routinekontrolle am Hauptbahnhof aufgefunden.
Wie die Bundespolizei berichtet, hatte sich ein Mann auf dem Vorplatz des Osnabrücker Hauptbahnhofs der jungen Frau von hinten genähert und ihr plötzlich gewaltsam die Handtasche von der Schulter gerissen. Danach rannte der Mann davon und konnte unerkannt flüchten.

Bundespolizei kontrollierte Täter kurz nach der Tat

Vermutlich hatte die junge Frau bei der Anzeigenerstattung mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass die Bundespolizisten ihr bereits die gestohlene Tasche samt Inhalt zurückgeben werden.
Wie sich herausstellte, hatte eine Streife der Bundespolizei nur wenige Minuten nach der Tat auf einem der Bahnsteige einen 26-jährigen Mann überprüft, der möglicherweise für die Attacke auf dem Vorplatz in Betracht kommt.

Damenhandtasche passte nicht zu jungem Mann

Während der Kontrolle fiel den Beamten auf, dass der alkoholisierte Mann krampfhaft etwas unter seinem Arm festhielt, dass so gar nicht zu ihm passte.
Bei näherem Hinsehen handelte es sich um eine Damenhandtasche, die nach kurzer Prüfung offenbar nicht dem 26-Jährigen gehörte.

Täter geriet in Beweisnot

Da der Mann nicht erklären konnte, wie er an die Handtasche mit diversen Personaldokumenten einer ihm offenbar unbekannten Frau kam, stellten die Beamten die Tasche samt Inhalt sicher.
Von der Straftat nur wenige Minuten zuvor auf dem Bahnhofsvorplatz hatte die Streife keine Kenntnis.

Ehe die Beamten das 23-jährige Opfer am Samstag über ihren Zufallsfund informieren konnten, meldete sich die junge Frau selbst bei der Bundespolizei um ihre Anzeige aufzugeben.So konnte die offensichtlich überraschte Frau ihr Eigentum sofort wieder in Besitz nehmen.

Bei dem tatverdächtigen 26-jährigen marokkanischen Asylbewerber wurde ein Atemalkoholwert von 2,6 Promille gemessen. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.


Warum HASEPOST hier die Herkunft des Täters nennt?

Nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten, ist öffentlich bekannt geworden, dass insbesondere aus der Gruppe der nordafrikanischen Asylbewerber und Migranten eine Vielzahl von Straftaten begangen wird (auch in Osnabrück). Wir sehen den aktuellen Vorfall im Kontext der öffentlichen Diskussion und sind auch davon überzeugt, dass die Berichterstattung über eine schnelle Verurteilung den Kritikern der aktuellen Problematik zeigt, dass sich unsere Gesellschaft bei Anwendung geltenden Rechts als wehrhaft zeigen kann.

AFP

Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Trinkenstied Osnabrück
Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Welche Gastronomiekonzepte fehlen noch in der Hasestadt?

Was geht ab? In unserer beliebten Serie „Rettet die Osnabrücker Kneipenkultur!“ stellen wir unseren Leserinnen und Lesern heute 5 Gastronomiekonzepte aus aller Welt vor, die in der Hasemetropole (noch) fehlen. Denn während bei Internet-StartUps die sogenannte Copy-Cat-Welle zum Beispiel aus den USA schnell nach Deutschland rüberschwappt, dauert es bei erfolgreichen Ideen für die Gastronomie meistens viel länger. In Osnabrück vermissen wir allerdings keine Gaststätten mit Branntweinausschank aus eigener Herstellung oder Hotel-Lobbys für Nicht-Übernachtungsgäste. Da gibt es mittlerweile viel coolere Trends!

Nextrestaurant: Tickets gibt es nur im Vorverkauf

Grant Achatz, der Gründer des Nextrestaurants, hat sich vom Ticketing-System von Fluggesellschaften inspirieren lassen. In seinem Restaurant, das im Frühjahr 2011 in Chicago die Türen geöffnet hat, ist Laufkundschaft nicht eingeplant. Vielmehr muß man vorher ein Ticket im Internet erwerben. Der Ticketpreis (für ein und dasselbe Menü) ist unterschiedlich hoch, je nach Nachfrage. So kostet ein Ticket für Samstag Abend deutlich mehr als für Montag Mittag. Damit die Nachfrage nach Tickets konstant hoch bleibt, verändert Achatz das Menü alle drei Monate. Danach gibt es dieses Menü nie wieder. Stichwort: Künstliche Verknappung. Zudem bietet Achatz bei der Auswahl seiner Speisen und Getränke eine kulinarische Welt- und Zeitreise an. Clever!

Das Blockbuster-Restaurant: Wenn das Essen zum Film passt

Schon lange hat sich bei Kinobetreibern rumgesprochen, daß heute das Geld hauptsächlich mit der Gastronomie verdient wird. Umgekehrt wissen auch Gastronomen, daß man seine Gäste unterhalten muß, um sie immer wieder anzulocken (siehe Erfolgsbeispiel Nextrestaurant). Warum also nicht beides kombinieren? Das dachten sich auch die Macher des MISE-Filmfestivals im kanadischen Toronto und kredenzten zu den Filmen die Gerichte, die im Film vorkamen. Aus dieser Idee könnte man bestimmt auch ein tolles Restaurantkonzept entwickeln, das sich ja nicht nur auf Kinohighlights beschränken muß, sondern auch beliebte TV-Serien und/oder Sportevents mit einbezieht.

Das Twitter-Restaurant bietet mehr als die Farbe Blau

Twittern wird immer beliebter. Es gibt mittlerweile schon einige Hotels mit diesem Namen, in denen dann ausschließlich per Twitter kommuniziert wird. Die Grundidee könnte auch ein Restaurant adaptieren: Twitter-Cocktail, Twitter-Lounge, exclusive Restaurant-App, auf die nur über das hauseigene W-LAN zugegriffen werden kann, Twitter-Concierge, Twitter-Influencer-Rabatt etc.. Dieses Gastronomiekonzept könnte sich auch von anderen Vorbildern inspirieren lassen, zum Beispiel mit einer Instagram-Speisenkarte.

Restaurants, in denen Kalorien gezählt werden

Das Restaurant & Take away Hitzberger im schweizerischen Einkaufscenter Sihlcity hatte schon vor einigen Jahren eine clevere Idee: auf jeder Quittung wurde vermerkt, wie viele Kalorien und wie viel Gramm Fett der Gast gerade zu sich genommen hatte. Diese Idee ist stark ausbaufähig. Warum nicht einen Wettbewerb starten, bei der der Gast, der in einer Woche die meisten Kilos abgenommen hat, die Essensrechnung zurückerstattet bekommt? Warum nicht wie bei den Weight Watchers eine Diät Community starten? Warum nicht in den Abendstunden spezielle Gerichte anbieten, die wenig bis keine Kohlenhydrate enthalten (viele Abnehmfreunde schwören auf dieses Erfolgsrezept).

Logbar: Gäste können einen Wunschcocktail kreieren und auf die Karte setzen lassen

In der Logbar können sich die Gäste ihren eigenen Cocktail mit Hilfe eines iPads zusammenstellen. Sie wählen dafür die alkoholischen und nichtalkoholischen Getränkebestandteile, das passende Glas, die Verzierung und die Art und Weise, wie gemixt wird (gerührt oder geschüttelt). Anschließend können sie dem Getränk noch einen Namen geben und auf der iPad-Getränkekarte verewigen. Jetzt kann der Gast auch in Zukunft sein Lieblingsgetränk bequem immer wieder bestellen. Wenn es andere Gäste bestellen, erhält der Erfinder eine Gutschrift von 50 Cent. Das ist gut für die Kundenbindung!

Wichtig ist, daß man kein Modekonzept entwickelt, das schon nach ein paar Monaten wieder out ist. Man sollte einfach immer die wichtigsten Grundlagen für erfolgreiche Gastronomie im Auge behalten: Erlebnismarketing, Knappheitsmarketing, Crowdsourcing, Bewußte Ernährung und Community-Marketing. Auf geht’s!

Für Hinweise auf Neueröffnungen oder Aktionen in der Gastronomie sind wir immer sehr dankbar. Schickt uns alles, was interessant sein könnte, entweder per E-Mail info@hasepost.de oder unter Fax 0541/20280379. In dringenden Fällen könnt ihr uns auch gerne unter 0541/20280370 anrufen.

AFP

Unbekannte zerkratzten Autos in Osnabrück Wüste

Lackkratzer (Symbolfoto)
Symbolfoto

Mindestens 23 geparkte Autos wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Bereich Schloßstraße und Wüstenstraße durch Unbekannte beschädigt, da teilte die Polizeinspektion Osnabrück mit.

In allen Fällen wurde dabei der Lack mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt.
Hinweise auf verdächtige Personen nimmt die Polizei Osnabrück, Tel. 0541-3273203, entgegen.

Symbolfoto

AFP

Keine Zukunft für den „Regenbogen“ im Osnabrücker Stadtrat?

Osnabrück wählt - Kommunalwahl 2016
Osnabrück wählt - Kommunalwahl 2016

In drei Wochen wird in Osnabrück ein neues Kommunalparlament gewählt. Wir haben erneut – zum letzten Mal vor dem Wahlsonntag – unsere „Sonntagsfrage“ für Osnabrück gestellt.
Nach der überraschenden Absage der Alternative für Deutschland (AfD), die nach mehrmaligem Hin und Her nun doch nicht zur Kommunalwahl antreten wird (HASEPOST berichtete zuerst), zeigen sich erneut große Verschiebungen im möglichen Wahlergebnis. Noch im Mai, bei unserer Sonntagsfrage in der 20. Kalenderwoche sah es so aus, als könne die AfD auf Anhieb die drittstärkste Fraktion im Stadtrat stellen.
Aus den aktuellen Antworten von mehr als 700 zufällig ausgewählten Lesern auf die Frage „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Kommunalwahl wäre“, lässt sich ein Trend ablesen, der ein mögliches Ende der von SPD und Grünen dominierten „Regenbogenkoalition“ bedeuten könnte.
Ob die eher kleinen Parteien, insbesondere der online-affine Bund Osnabrücker Bürger (BOB), dessen Wurzeln und Gründung eng mit einer Facebookgruppe verbunden sind, auch „offline“ und im realen Wahllokal so gut abschneiden werden, ist eine der spannenden Fragen dieser Wahl.
Auch wie die UWG und die Migrantenpartei BIG tatsächlich abschneiden werden ist noch offen – sie haben ihre Wähler vor allem in Zielgruppen, die online vermutlich nur schwer erreicht werden. Gerade die Ergebnisse der kleinen Parteien in unserer Sonntagsfrage sollten daher mit Vorsicht betrachtet werden.

Osnabrücker Sonntagsfrage KW 33
Gewinne und Verluste. So hätten HASEPOST-Leser in der KW33 gewählt.

CDU, SPD und Grüne verlieren

Schaut man sich die möglichen Gewinne und Verluste – im Vergleich zur Kommunalwahl 2011 – an, fällt sofort auf, dass die drei großen Fraktionen in unserer Sonntagsfrage teils deutlich verloren haben.
Trotz Fokussierung auf die Osnabrücks Problemplatz, den Neumarkt, kommt die CDU nicht ohne leichte Verlust davon. Prozentual am stärksten müssen die Grünen abgeben, denen 2011 ein bundespolitischer Trend nach der Fukushima-Katastrophe mit 21% das bisher beste Ergebnis ihrer Geschichte in Osnabrück bescherte. Mehr als 15% würden aber immerhin noch für das zweitbeste Ergebnis der Parteigeschichte reichen – auch wenn das für mindestens drei grüne Ratsmitglieder den Abschied aus dem Rathaus bedeuten würde.
Bei einem solchen Ergebnis müssten auch SPD (-2) und die Christdemokraten (-1) Sitze im Ratssitzungssaal räumen.

sonntagsfrage-kw33-1
So könnte sich die Sitzverteilung nach dem 11. September ändern (aus rechnerischen Gründen 51 vs. 50).

Werden die Klein-Parteien die Gewinner der Kommunalwahl?

Während es der CDU vielleicht nicht gelingt, die bei vielen Osnabrückern herrschende Ablehnung der rot/grünen Verkehrspolitik in zusätzliche Wählerstimmen zu verwandeln (Hintergrund ist hier womöglich auch ein bundesweiter Trend gegen die Merkel-Partei), könnte dem Newcomer BOB mit diesem Thema ein überraschend erfolgreicher Einzug ins Rathaus gelingen. Aber selbst wenn es nicht für die fünf (5!) von unseren Lesern prognostizierten Sitze reichen sollte – ein vergleichbarer Erfolg, wie den der Osnabrücker Grünen, die 1981 erstmals mit drei Ratsmitgliedern ins Rathaus einzogen, scheint für BOB möglich zu sein.

Sonntagsfrage Osnabrück
Die fünf größten Fraktionen (+AfD) in unserer Sonntagsfrage.
Im Vergleich zur vorherigen Sonntagsfrage und der Kommunalwahl 2011 überrascht das gute Abschneiden der FDP, die laut unserer Sonntagsfrage die Zahl ihrer Ratsmitglieder glatt verdoppeln könnte. Und selbst der DMD, des ehemaligen Grünen Michael Florysiak, wäre ein Achtungserfolg und mindestens ein Sitz im Rat der Stadt zuzutrauen.

Tendiert die FDP zum neuen Regenbogen?

Wirklich ernsthaft kann erst am Wahlabend und in den Tagen danach gerechnet werden. Doch auch die vorliegenden Zahlen laden dazu ein mögliche Mehrheiten und Koalitionen durchzuspielen.
Die als enge Verbündete auftretenden Grünen und Sozialdemokraten kämen nach der vorliegenden Umfrage zusammen nur noch auf 21 Sitze. Und auch eine schwarz-orangene Koalition aus CDU und BOB wäre mit 22 Ratsmitgliedern nur wenig mehr als gleichauf mit der rot-grünen Verbindung. Bei insgesamt 50 oder 51 Ratsmitgliedern würde beiden Konstellationen so eine Mehrheit fehlen.
Selbst die in der Regenbogenkoalition geübte Akzeptanz der Linken würde SPD und Grünen nicht zu einer Dreiparteien-Mehrheit verhelfen – ein dunkelrot-grüner Regenbogen wäre somit also ausgeschlossen. Also müsste es erneut ein „grosser“ aber für SPD und Grüne nur schwierig handhabbarer Regenbogen sein. Nur wenn die FDP sich erneut dazugesellt, könnte eine „bunte Truppe“ an der weiterhin stärksten Fraktion, der CDU, vorbeiregieren.

Ob es so kommt und welche Koalitionen tatsächlich möglich sein werden, entscheidet der Wähler aber erst am 11. September – wir sind gespannt!

Wie lief die Osnabrücker Sonntagsfrage in der Kalenderwoche 33 ab?

Die Befragung wurde dieses Mal in mehreren Wellen am Sonntag dem 14. August und in den drei Folgetagen der 33. KW durchgeführt. Befragt wurden HASEPOST-Leser, die unseren Whats-App-Service abonniert haben oder Fans unserer Facebook-Präsenz sind. 706 Leser wurden per Zufallsstichprobe ausgewählt – wir erhielten 402 ausgefüllte Onlinefragebögen zurück.
Eine FAQ für unsere Sonntagsfrage haben wir hier online eingestellt – dort nehmen wir auch Stellung zu kritischen Fragen hinsichtlich Methodik und Repräsentativität.

 

AFP

Die Osnabrücker Theaterpassage: Opfer eines Immobilienfonds?

Theaterpassage Osnabrück
Der Lack ist ab...

Die Theaterpassage ist „krank“ ist, das haben aufmerksame Osnabrücker schon lange vor Augen. Zuletzt verlies Photo Dose sein Ladenlokal an der Ecke zur Krahnstraße (HASEPOST berichtete) – Nachmieter: Fehlanzeige!

Längst vorbei die Zeiten, als die Immobilie ein Vorzeigeobjekt war, das man gerne auch Gästen der Stadt zeigte. Ältere Osnabrücker können sich vielleicht sogar noch an die spektakuläre Eröffnung mit Thomas Gottschalk in den 80er Jahren erinnern – und an den schillernden Bauherren Egon „Bubi“ Geerkens, der Jahrzehnte später als der Pate Trauzeuge zum Spielball der Medienkampagne gegen einen Bundespräsidenten wurde.

Eine Immobilie wie ein voll-verspolierter Golf GTI

Vorbei also die Zeiten von Schicki-Micki zwischen Krahnstraße und Domhof. Die Immobilie sieht aus wie aus der Zeit gefallen. Wie ein voll-verspolierter Golf GTI 16V passt die Passagen-Architektur nicht mehr in die Zeit. Doch warum unternimmt der Eigentümer, ein Immobilienfonds, nichts gegen den Verfall und lehnt sogar die Verlängerung von Mietverträgen ab?

Der Betreiber des Kiosks in der Theaterpassage, der im kommenden Jahr aus Altersgründen sein Geschäft verkaufen wollte, bestätigte gegenüber unserer Redaktion die Probleme mit der Verlängerung von Mietverträgen. Die geordnete Übergabe des Geschäfts an einen Nachfolger scheiterte daran, dass der Hausbesitzer den Mietvertrag nicht verlängern will.

Wird mit der Theaterpassage ein Fonds künstlich gepusht?

Nach Angaben eines Osnabrücker Immobilienspezialisten, der ungenannt bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt), gibt es für den Unwillen des Eigentümers gegenüber einer Neuvermietung oder substantiellen Renovierungsmaßnahmen für ihn nur eine Erklärung.
Die faktisch langsam vor sich hin gammelnde einstige Vorzeige-Immobilie wird vom Eigentümer gegenüber Investoren noch immer als 1a-Objekt vermarktet. Dabei waren es gerade die Spitzenmieten der letzten Jahre, die den Mietern den Garaus gemacht haben. Es wird auch wohl niemals wieder einen Mieter geben, der bereit ist derartige Quadratmeterpreise zu bezahlen, aber diese fantastischen Mieteinnahmen stehen als potentielle Mieteinnahmen in den Büchern. Nicht was realistisch ist, sondern was das „Papier“ an Renditen verspricht, sei für den Eigentümer wichtig.

Neuvermietung würde den Immobilienfond belasten

Jede Neuvermietung zu einem realistischen Mietpreis, oder Aufwendungen in eine seit langem notwendige Renovierung, wären ein Eingeständnis an die Realität und würden die schöne „Papier-Wirklichkeit“ zerstören.
In der Folge müsste auch die Bewertung des Immobilienfonds, in den vermutlich hunderte oder tausende Kleinanleger investiert haben, korrigiert werden.
Tut der Immobilienfonds aber nichts – so wie man es seit Jahren bei der Theaterpassage beobachten kann – besitzen die Anleger des Immobilienfonds „auf dem Papier“ eine 1a-Lage in Osnabrück. Ähnlichkeiten mit der Subprime-Krise, die 2007 die Weltwirtschaft beinahe zum Zusammenbruch gebracht hatte, sind sicher nicht nur zufällig.

FDP-Vorsitzender spricht tacheles

In einer Ende vergangener Woche veröffentlichten Pressemitteilung findet der Osnabrücker FDP-Vorsitzende Moritz Gallenkamp klare Worte zur Theaterpassage: „Die einst strahlende Theaterpassage ist Opfer von Spekulanten geworden und nicht von angeblichen Widrigkeiten vor Ort (…)“, und weiter: „Wenn der Betreiber tatsächlich ein Interesse daran hätte etwas zu ändern, dann wäre er auch bereit zu investieren. Wenn man dann aus dem Umfeld hört, dass Architekten mit Vorschlägen zurückgewiesen werden, oder dass kein Interesse daran bestehe, bauliche Veränderungen für eine Vermietung vorzunehmen, dann liegt es allein am Betreiber, dass die Passage brach liegt und verkommt.“
Gallenkamp sieht die umliegenden Geschäftsleute in Geiselhaft des untätigen Immobilienfonds: „Das Schlimme ist aber, dass eine solche Ignoranz auch für die umliegenden Geschäfte Auswirkungen hat und zwar negative. Der Betreiber sollte endlich aktiv werden und investieren, damit die Theaterpassage wieder eine attraktive Geschäftsfläche wird. Ist er dazu nicht bereit, sollte er das Objekt aus dem Fonds herausnehmen und verkaufen, sodass jemand für unsere Stadt Verantwortung übernehmen kann.“

Eigentümer der Theaterpassage will kein „Spekulant“ sein

Thomas Rücker, Pressesprecher des Immobilieneigentümers DIC Asset AG, verwahrt sich gegenüber HASEPOST gegen die Bezeichnung „Spekulant“. Das Unternehmen sei „ein seriöses, börsennotiertes und langfristig handelndes Immobilienunternehmen“.

Neues Konzept womöglich schon zur Jahreswende?

Zur weiteren Zukunft der Theaterpassage macht Rücker Hoffnung auf eine noch unbestimmte Zukunft: „Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Architekten aktuell verschiedene Nutzungsalternativen. Diese werden wir in den kommenden Monaten mit existierenden und möglichen künftigen Nutzern sowie der Lokalpolitik und Verwaltung diskutieren. Danach – wir gehen im Augenblick von der Jahreswende aus – werden wir die dann abgestimmten Konzepte selbstverständlich auch der Osnabrücker Öffentlichkeit präsentieren.“

 

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Drohne soll das Klima in Osnabrück erforschen

Symbolbild: Drohne
Symbolbild

Wer bei „Drohnen“ an die Beseitigung Terroverdächtiger irgendwo am Hindukusch, oder Fotos mit einem etwas größeren Spielzeug aus der Luft in Nachbars Garten denkt, muss umdenken. In Osnabrück sollen Drohnen bei der Erforschung des Stadtklimas helfen.

Recht kurzfristig informierte am Mittwochnachmittag das Presseamt der Stadt Osnabrück über den Messflug einer Spezial-Drohne in der Haseaue an der Wettermessstation östlich der A33 und südlich des Geländes der Firma Amprion am Heideweg.

Die Drohnenflüge sollen als Grundlage für die aktuelle „stadtklimatische Untersuchung“ genutzt werden. Als Ergänzung zu den am  Rißmüllerplatz und östlich der A33 bis Oktober fortlaufenden stationären Wettermessungen.

Es wird die ganze Nacht durchgeflogen

Der „Flugplan“ sieht vor, dass ab 19 Uhr mit Hilfe einer Drohne die vertikale Temperatur- und Feuchteverteilung gemessen wird. Ab ca. 21:00 Uhr werden mittels „Rauchschwadenbeobachtungen“ die Frischluftströmungen, die aus dem Freiland in die Stadt führen, beobachtet.
In der Zeit nach dem Sonnenuntergang bis kurz vor Sonnenaufgang werden zudem nächtliche Temperaturmessfahrten durchgeführt, um die Temperaturverteilung in der Stadt Osnabrück zu erfassen.

Vergleichsmessungen zu 1996

Die Messungen führt die Firma Geonet (Hannover) im Auftrag des Fachbereiches Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück durch. Ziel ist es, die aktuelle stadtklimatische Situation abzubilden und mit der Untersuchung aus 1996 zu vergleichen. Unterstützt durch Modellrechnungen soll eine Projektion in die Jahre 2030/40 Aufschluss über künftige klimatische Entwicklungen geben und daraus Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt werden.

Foto: Symbolbild

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Bus verletzt Mutter und Kleinkind in Osnabrück Eversburg

Unfall (Symbolbild)
Unfall (Symbolbild)

[Update 18.08.2016]

Leider lief der Unfall, über den wir am Mittwochmittag berichteten gar nicht so glimpflich ab, wie es sich nach erster Auskunft der Beamten vor Ort und gegenüber unserem Fotografen erst darstellte.
Auf Hinweis des Vaters des Schuljungen, haben wir am Donnerstagmorgen nochmals bei der Polizei nachgehakt.

Nun stellt es sich so dar: „Ein 4-jähriges Kind war am Mittwoch, gegen 13.30 Uhr, mit ihrer Mutter zu Fuß auf der Wersener Straße im Stadtteil Eversburg unterwegs. An einer Ampel überquerten sie die Fahrbahn, als plötzlich ein Linienbus die beiden erfasste. Das Kind wurde durch den Zusammenstoß schwer sowie die Mutter leicht verletzt. Beide kamen mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus.“

Der Schuljunge, der mit dem Schrecken davon kam, war lediglich die einzige Person in der Angelegenheit, die einen Schutzengel hatte..

Wegen der unterschiedlichen Aussagen zum Unfallhergang benötigt die Polizei Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Hinweise nimmt die Polizei Osnabrück unter 0541/ 327-2315 entgegen.

Die Beamten vor Ort hatten haben die Unfallaufnahme als oberste Priorität, daher kann es bei einer noch unklaren Lage zu vorläufigen Einschätzungen und Angaben kommen, die später revidiert werden müssen.
Wir möchten unsere Leser und vor allem den Vater der beiden Kinder ausdrücklich um Entschuldigung bitten, dass hier erst eine falsche Schilderung der Vorkommnisse veröffentlicht wurde


„Zum Glück glimpflich“, ging nach ersten Angaben eines Polizeibeamten vor Ort eine leichte Kollision zwischen einem Schulkind und einem Stadtbus aus.

Wie Zeugen am Mittwochmittag am Eversburger Platz beobachtet hatten, „streifte“ ein auf der Wersener Straße stadtauswärts fahrender Gelenkbus den an der Fußgängerampel wartenden Schuljungen leicht.

Unfall Eversburger Platz Osnabrück
Befragung der Zeugen am Unfallort.

Neben der Polizei war die Feuerwehr mit einem Rettungswagen und einem Notarztfahrzeug vor Ort.
Ob der Junge zur weiteren Untersuchung noch in ein Krankenhaus gebracht werden muss, war vor Ort noch Gegenstand der Untersuchung durch den Notarzt.

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AFP

Dunkle Wolken über dem Türkeigeschäft regionaler Unternehmen

dunkle Wolken über der Türkei
Dunkle Wolken über dem Türkeigeschäft regionaler Unternehmen

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Türkei hat die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim jetzt eine Umfrage unter den 170 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk durchgeführt, die in dem Land am Bosporus aktiv sind. Rund 140 von ihnen sind im Export, etwa 50 im Import aktiv. Gemessen an den Auslandskontakten belegt das Land damit Platz 22 in der Liste der bevorzugten Handelsplätze regionaler Unternehmen.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Unternehmen zum Teil bereits Auswirkungen auf ihre Geschäfte spüren und die künftigen Geschäftsbeziehungen mit der Türkei in der Tendenz negativ einschätzen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.

Banken und Geschäftspartner sind zurückhaltend

So gibt knapp ein Viertel der Unternehmen an, dass die aktuell angespannte politische Lage in der Türkei sich auf das Geschäft ihres Unternehmens auswirkt. Drei Viertel der betroffenen Unternehmen erkennen eine deutliche Zurückhaltung bei den türkischen Geschäftspartnern. Etwa ein Fünftel stellt Verzögerungen bei der Zollabwicklung fest und mehr als ein Viertel verzeichnet Umsatzrückgänge. Des Weiteren nehmen die Unternehmen eine Zurückhaltung der Banken bei Risikoübernahmen wahr.

Unternehmen nicht abhängig vom Türkeigeschäft

Gemessen am Gesamtumsatz bewegen sich die Exportumsätze mit der Türkei auf einem relativ geringen Niveau. Knapp 90 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich die Exportumsätze auf bis zu fünf Prozent belaufen. Rund zehn Prozent der Unternehmen beziffern ihre Exportumsätze mit der Türkei zwischen fünf und 15 Prozent. Mittelfristig schätzt die Hälfte der Unternehmen die Geschäftsperspektiven mit der Türkei als neutral ein. Knapp ein Drittel bewertet die Perspektiven als negativ und etwa ein Fünftel der Unternehmen sogar als sehr negativ (Umsatzrückgang über zehn Prozent).

Ausweichen auf andere Länder als Option

Die Auswirkungen auf ihr Geschäft führen bei jedem vierten in der Türkei aktiven Unternehmen zu Überlegungen über künftige Veränderungen ihrer Handelsstrategien und Investitionsentscheidungen. So denken 80 Prozent der Unternehmen über das Ausweichen auf andere Länder nach. Jeweils ein Fünftel will den negativen Effekten durch eine Intensivierung bestehender Geschäftsbeziehungen, einer Anpassung der Personalkapazitäten in der Türkei oder einer Anpassung der Personalkapazitäten in Deutschland entgegenwirken.

 

AFP

Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Trinkenstied Osnabrück Isst Gut
Trinkenstied, der Osnabrücker Lokalreport

Was geht ab? Auf jeden Fall kann man diese Woche in Osnabrück mal wieder schön schlemmen und genießen. „Osnabrück isst gut“ lockt von Mittwoch bis Sonntag, 17.-21. August, alle Feinschmecker auf den Marktplatz. Diese Ende der 80er Jahre von Enrico Schork (der auch die Szenezeitung „eulenspiegel“ ins Leben gerufen hat) erstmalig veranstaltete öffentliche Verköstigung erfreut sich seitdem weit über die Grenzen der Hasemetropole hinaus allgemeiner Beliebtheit. Mittlerweile sitzt Alando-Betreiber Frederik Heede am Ruder, das Ganze ist professioneller und bunter geworden, hat aber nach wie vor nichts von seinem speziellen Charme verloren. Ein Muß für jeden, der gerne mal unter freiem Himmel die neuesten Gastrotrends im Bereich „Food“ ausprobieren möchte!

Das Büdchen am Westerberg hat dieses Jahr leider nicht immer Glück mit dem Wetter gehabt. Waren während der Fußball-EM einige Spiele der deutschen Nationalmannschaft schon stark verregnet, so mußte auch die Konzertreihe „Live im Grünen“ bei einigen Gigs dem Wettergott Tribut zollen. Das tut einem dann immer besonders für die auftretenden Künstler leid, die aber auch unter widrigen Bedingungen und eher überschaubarer Besucherzahl bisher tolle Musik geboten haben. Am Mittwoch, 17. August, spielen ab 19.30 Uhr SIR und Karl Neukauf. Wir drücken die Daumen, daß „Live im Grünen“ dann mal bei strahlendem Sommerwetter stattfinden kann.

Breakdance ist nicht tot! Den Beweis dieser zugegebenermaßen etwas gewagten These wollen in dieser Woche die Gemeinschaftszentren Ziegenbrink und Lerchenstraße antreten. Am Donnerstag, 18. August, und am Freitag, 19. August, finden dort Breakdance-Trainings ohne Anleitung statt. Man kann von und mit anderen jungen Leuten trainieren und lernen. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Zeiten: Donnerstag am Ziegenbrink von 17-20 Uhr und Freitag in der Lerchenstraße von 15-17 Uhr. Put on your red shoes and dance the Break (oder so ähnlich).

Eine besonders tolle Aktion gibt es am Donnerstag, 18. August, ab 21.30 Uhr: Laufen gegen Leiden. Bereits seit über einem Jahr treffen sich in Deutschland und der Schweiz Menschen, die gerne im Mondschein Laufen gehen. Eingeladen sind alle, die Spaß an Bewegung haben. Die Geschwindigkeit richtet sich nach den Gruppenteilnehmern, der Rundkurs liegt zwischen fünf und zehn Kilometern. Es handelt sich hierbei um einen unverbindlichen Lauftreff, keinen Wettkampf. Gelaufen wird bei jedem Wetter. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig, die Teilnahme geschieht eigenverantwortlich. Jeder Läufer wird gebeten, vor Ort einen Euro an den gemeinnützigen Verein „Laufen gegen Leiden e.V.“ zu spenden. Diese Veranstaltung findet in jeder Vollmondnacht, also einmal im Monat, statt. Treffpunkt in Osnabrück ist vor dem Moskaubad, Limberger Straße 47, im Stadtteil Wüste.

Ska against Racism“ ist auch diese Woche wieder im SubstAnZ an der Frankenstraße am Start. Espaná Circo Este spielen am Donnerstag, 18. August, um 21 Uhr. Nicht weit entfernt, in der Kleinen Freiheit am alten Güterbahnhof, geht es schon einen Tag vorher zur Sache. Am Mittwoch, 17. August, um 20 Uhr treten dort Beach Slang auf. Und im Zoo kann man unter dem Motto Safari Zoone Osnabrück noch bis Donnerstag jeden Abend um 19.30 Uhr Pokemóns fangen.

Zum Schluß noch ein guter Tipp für alle Paarungswilligen unter unseren Leserinnen und Lesern, die im Moment nicht so recht zum Zuge kommen: Blue Note am Freitag Abend ab 22 Uhr! Diese Woche lädt dort der bekannte Musikkritiker Tom Bullmann als DJ zur Motown Party. Wer Lust auf Hits aus den 80er und 90er Jahren hat und Funk & Soul & Rhythm´n Blues & Rock & Pop und was es sonst noch so alles gibt liebt, der sollte dort unbedingt mal hingehen. Am besten alleine. Denn diese Location eignet sich wirklich ideal zur Partnersuche. Viel Spaß!

Für Hinweise auf Neueröffnungen oder Aktionen in der Gastronomie sind wir immer sehr dankbar. Schickt uns alles, was interessant sein könnte, entweder per E-Mail info@hasepost.de oder unter Fax 0541/20280379. In dringenden Fällen könnt ihr uns auch gerne unter 0541/20280370 anrufen.

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Osnabrücker FDP will Ratssitzungen zukünftig per Video-Stream live übertragen

Streming Ratssitzung Stadtrat Osnabrück
Warum nicht? Live aus dem Rathaus...

Es könnte das vielleicht langweiligste Fernsehprogramm der Welt werden, aber andererseits steht die Frage im Raum: „Warum gibt es das nicht schon längst in Osnabrück?“
Mit einer Pressemitteilung, die nach Auskunft des FDP-Kreisvorsitzenden Moritz Gallenkamp auch zu einem Antrag im Stadtrat führen soll, machen die Osnabrücker Liberalen einen großen Schritt hin zu mehr Transparenz in der Lokalpolitik.
Doch was in jedem anderen Parlament eine Selbstverständlichkeit ist, könnte in Osnabrück erneut an vermeintlichen Persönlichkeitsrechten der Lokalpolitiker scheitern.

Die Idee ist gar nicht mal so neu

Das man die Sitzungen des Osnabrücker Stadtrates doch auch per Livestream und über das Internet öffentlich machen könnte – die Sitzungen selbst sind ohnehin öffentlich – forderten die Jungen Liberalen (JuLis) bereits 2011 mit einer Pressemitteilung.
Durchsetzen konnte sich dieser Vorschlag allerdings nicht. Im Gegenteil: Selbst das Fotografieren der von den Osnabrückern gewählten Ratsmitglieder „bei der Arbeit“ und durch Pressevertreter bedarf in Osnabrück einer Genehmigung durch den Ratsvorsitzenden.

Wer Lokalpolitik live erleben will, muss persönlich ins Rathaus kommen

Wer also erleben will wie in Osnabrück Politik gemacht wird, muss sich selbst in den Ratssitzungssaal begeben (Termine hier, ca. 1x im Monat, Dienstags 17 Uhr).
Bei besonders kontrovers diskutierten Themen reichen die knappen Zuschauerplätze im Saal oft nicht aus, dann muss Tage vorher (ebenfalls persönlich) eine Einlasskarte im Rathaus abgeholt werden. An Interesse von Seiten der Bürger mangelt es also offensichtlich nicht.
Das eine Videoaufnahme von Ratssitzungen technisch grundsätzlich möglich ist, beweisen regelmäßig die gut besuchten Sitzungen. Für Zuschauer die keinen Sitzplatz mehr bekommen konnten, wird die Sitzung dann in den Vorraum auf einen extra dafür aufgestellten Fernseher übertragen – nur das Rathaus verlassen, darf das Videosignal nicht. Brav haben sich die Bürger vor der verwaltungseigenen Flimmerkiste im zugigen Treppenhaus zu versammeln.

Die Kosten und die „Persönlichkeitsrechte“ der Politiker

Unter Verweis auf die Kosten und die „Persönlichkeitsrechte“ der gewählten Osnabrücker Bürger-Vertreter, die im Wahlkampf sonst gerne in jede Kamera lächeln, wurde der Vorstoß der FDP-Jugend 2013 abgelehnt.
Lediglich der Tonaufzeichnung und einer Verbreitung im Internet durch den Lokalsender osradio 104,8 stimmten die Ratsmitglieder vor drei Jahren zu.

Stadtrat Osnabrück: Transparenz auf dem Niveau der Reichsregierung 1938, …fast

Mit der Tonaufzeichnung von Parlamentsdebatten ist der Osnabrücker Stadtrat inzwischen technisch auf dem Niveau des Berliner Reichstags der 30er Jahre, in dem auch lediglich Tonaufnahmen zulässig waren. Diese Aufnahmen sind inzwischen Dokumente der Zeitgeschichte und online abrufbar. Aus dem Reichstag wurde allerdings schon 1938 live per Radio übertragen, während osradio 104,8 die Aufnahmen nur zeitversetzt veröffentlicht.

FDP versucht erneut die Lokalpolitik offener zu machen

„In Hinblick darauf, dass die Ratsitzungen öffentlich sind, sollten wir endlich mit der Zeit gehen und die Ratsitzungen im Internet live übertragen. Das wäre ein Mehrwert für alle. Unser Ziel sollte es sein, dass die Osnabrücker Bürger an den Ratssitzungen virtuell teilnehmen können, um sich so ein Bild von der Arbeit im Rat und den gewählten Ratsmitgliedern machen zu können,“ so der Osnabrücker FDP-Politiker Moritz Gallenkamp. Er führt weiter aus: „Wir sollten alles versuchen, um die Menschen an der gestaltenden Politik teilhaben zu lassen. Darauf haben sie auch ein Recht, was durch die Öffentlichkeit der Sitzung gewährleistet ist. Man kann sicherlich mehr Menschen für die Kommunalpolitik begeistern und somit auch für das, was Osnabrück bewegt, wenn die Menschen sich eine Sitzung von zu hause anschauen können.  Was spricht dagegen, dass die Sitzungen live übertragen werden? Der Kostenaufwand dürfe nicht so hoch sein,“ so Gallenkamp.

Ein Testlauf könnte zeigen ob es funktioniert

Gallenkamp schlägt vor: „Man könnte auch einen Testlauf machen, so wie im Jahr 2012 in Bottrop. Da konnten die Ratsmitglieder nach der ersten übertragenen Sitzung, die einige Zeit im Internet noch abrufbar war, entscheiden, ob weitere Sitzungen übertragen werden. Die Übertragung wird in mehreren Städten seit vielen Jahren gemacht. Osnabrück sollte als Oberzentrum nicht hinterher hinken! Wir sollten mit der Zeit gehen und die Technik nutzen, um die Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern und auch dafür zu sorgen, dass die Arbeit im Rat für die Bürger transparent wird. Auch wäre dies eine Möglichkeit zu zeigen, was es für die gewählten Ratsmitglieder bedeutet das Ratsmandat, ein Ehrenamt, auszuüben. Das ist auch mit viel Aufwand versehen.“

AFP