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Mindestens drei Tote nach Schießerei im Zentrum von Paris

Mindestens drei Tote nach Schießerei im Zentrum von Paris
Mindestens drei Tote nach Schießerei im Zentrum von Paris


Foto: Französische Polizisten, über dts

Paris (dts) – Bei einer Schießerei im Zentrum von Frankreichs Hauptstadt Paris sind am Freitag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und vier Personen verletzt worden. Das teilten die Ermittlungsbehörden am frühen Nachmittag mit.

Ein 69-jähriger Mann wurde festgenommen und ins Krankenhaus eingeliefert. Über seinen Gesundheitszustand gab es zunächst keine Informationen. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall in der Rue d`Enghien im 10. Arrondissement, wo der mutmaßliche Täter um sich geschossen haben soll. In Medienberichten wurde ein möglicher Zusammenhang zu einem kurdischen Kulturzentrum hergestellt, das sich in der Nähe des Tatortes befindet.

Der 69-jährige Verdächtige sei französischer Staatsangehörigkeit und bekannt für zwei versuchte Morde in den Jahren 2016 und 2021, wie es weiter hieß. Die weiteren Hintergründe und Umstände waren zunächst unklar.

AFP

Das letzte Osnabrücker Corona-Impfzentrum hat geschlossen

Zum Abschluss ein Foto mit der Oberbürgermeisterin: Die Impfzentren und der Impfbus konnten nur wegen des Engagements der vielen Helferinnen und Helfer so gut funktionieren. / © Stadt Osnabrück, Simon Vonstein
Zum Abschluss ein Foto mit der Oberbürgermeisterin: Die Impfzentren und der Impfbus konnten nur wegen des Engagements der vielen Helferinnen und Helfer so gut funktionieren. / © Stadt Osnabrück, Simon Vonstein

Zum Abschluss ein Foto mit der Oberbürgermeisterin: Die Impfzentren und der Impfbus konnten nur wegen des Engagements der vielen Helferinnen und Helfer so gut funktionieren. / © Stadt Osnabrück, Simon Vonstein

Mit dem Corona-Impfzentrum an der Hakenstraße hat am heutigen Freitag (23. Dezember) das letzte Impfzentrum in Osnabrück seine Pforten geschlossen. Bereits eine Woche zuvor wurde das Impfzentrum in der Sedanstraße geschlossen und der Betrieb des Impfbusses eingestellt. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter stattete den Mitarbeitenden zum Abschluss einen Besuch ab und dankte ihnen für ihren Einsatz.

„Dieser Dank gilt allen, die für die gute Organisation und die reibungslosen Abläufe gesorgt haben“, so Pötter. „Ich denke dabei besonders an die Hilfsorganisationen, allen voran die Johanniter Unfallhilfe, die von der ersten Stunde an tatkräftig im Einsatz waren und ohne die eine so hohe Impfquote sicher nicht möglich gewesen wäre.“

Das erste mobile Impfteam hat seine Arbeit am 6. Oktober 2021 aufgenommen. Seitdem haben bei den Teams in den Impfzentren, im Impfbus oder dezentral an verschiedenen Anlaufstellen insgesamt 50.460 Impfungen stattgefunden. Bei den Teams handelte es sich um eine Nachfolgeregelung des Landes für die großen Impfzentren und mobilen Teams, die Ende 2020 mit dem Impfen begonnen hatten. Damals wurde das Impfzentrum in der Sporthalle am Schlosswall eingerichtet. Dort und durch mobile Teams wurden bis Ende September 2021 rund 120.000 Impfungen durchgeführt.

Wer sich künftig gegen Corona impfen lassen möchte, kann das bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten tun.

AFP

Wegen Pyrotechnik: Vfl Osnabrück zu Geldstrafe in Höhe von 9.800 Euro verurteilt

Pyrotechnik an der Bremer Brücke (Symbolbild) / Foto: privat
Pyrotechnik an der Bremer Brücke (Symbolbild) / Foto: privat

Pyrotechnik an der Bremer Brücke (Symbolbild) / Foto: privat

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den VfL Osnabrück wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger zu zwei Geldstrafe in Gesamthöhe von 9.800 Euro verurteilt.

Während der Drittligapartie gegen Rot-Weiss Essen am 9. September 2022 zündeten Osnabrücker Zuschauer 15 pyrotechnische Gegenstände. Darüber hinaus wurden vor dem Drittligaspiel bei der SV Elversberg am 22. Oktober 2022 mindestens zehn Bengalische Fackeln und zwei Rauchtöpfe abgebrannt. Bis zu 3.250 Euro kann der Verein aus der Geldstrafe für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 30. April 2023 nachzuweisen wäre.

AFP

Bund steckt 62 Millionen Euro in LNG-Bunkerschiffe

Bund steckt 62 Millionen Euro in LNG-Bunkerschiffe
Bund steckt 62 Millionen Euro in LNG-Bunkerschiffe

Foto: Gasleitung, über dts

Flensburg (dts) – Das Wirtschaftsministerium fördert mit insgesamt rund 62 Millionen Euro den Bau von drei sogenannten „Bunkerschiffen“ für Flüssiggas (LNG). Darunter versteht man Betankungsschiffe.

Minister Robert Habeck (Grüne) übergab am Freitag die entsprechenden Zuwendungsbescheide auf der Werft Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG), wo die drei Schiffe gebaut werden. Sie sollen eine Kapazität von jeweils 4.500 Kubikmeter haben und zur LNG-Versorgung anliegender Schiffe in deutschen und europäischen Seehäfen zum Einsatz kommen. Zunächst soll vorrangig fossiles LNG, Bio-LNG und im weiteren Entwicklungsverlauf auch synthetisches SNG als CO2-reduzierter oder CO2-neutraler Treibstoff für Seeschiffe zugänglich gemacht werden. Daneben seien die Bunkerschiffe bereits für eine spätere Bebunkerung von Ammoniak konzipiert und könnten entsprechend ertüchtigt werden, so das Ministerium.

Ammoniak soll langfristig eine wichtige Rolle als klimafreundlichem Schiffskraftstoff zukommen, da er regenerativ produziert und CO2-frei verbraucht werden kann.

AFP

Minderjährige flüchten mit PKW in Hasbergen vor Polizei, Auto kippt aufs Dach und fängt Feuer

Minderjährige flüchten mit PKW in Hasbergen vor Polizei, Auto kippt aufs Dach und fängt Feuer
Minderjährige flüchten mit PKW in Hasbergen vor Polizei, Auto kippt aufs Dach und fängt Feuer

Zwei Jugendliche flüchteten in der Nacht zu Freitag (23.12.2022) vor einem Streifenwagen der Polizei in Hasbergen. Kurz darauf fanden die Beamten den verunfallten Wagen der Feuer fing. Beide Insassen wurden leicht verletzt.

Nach Auskunft der Polizei, war der Wagen gegen 0:45 Uhr Beamten auf der Hauptstraße aufgefallen. An der Kreuzung zur Tecklenburger Straße hatte er erst rechts und dann links geblinkt, war danach aber geradeaus auf eine Grundstückseinfahrt gefahren. Als sich die Streifenwagenbesatzung zur Kontrolle entschloss hatte der Mercedes C220 bereits gewendet und beschleunigte stark.

Mit eingeschaltetem Blaulicht folgten die Beamten dem flüchtigen Fahrzeug in Richtung Gaste. Als sie kurz darauf aufgrund der hohen Geschwindigkeit den Sichtkontakt verloren, schalteten sie das Blaulicht wieder aus und beendeten die Verfolgung, teilte die Polizei mit.

Minderjährige flüchten mit PKW in Hasbergen vor Polizei, Auto kippt aufs Dach und fängt Feuer
Minderjährige flüchten mit PKW in Hasbergen vor Polizei, Auto kippt aufs Dach und fängt Feuer

PKW kippt um und fängt an zu brennen

Gegen 00:55 Uhr sahen sie das Fahrzeug erneut in Höhe der Jahnstraße. Der Wagen war nach rechts von der Straße abgekommen und hatte einen abfallenden Grünstreifen überfahren. Dann hatte er ein Hoftor touchiert, war in einen Verteilerkasten geprallt und auf sein Dach gekippt.

Der Wagen geriet in Brand, die Polizisten konnten aber den Entstehungsbrand mit einem Feuerlöscher noch vor Eintreffen der Feuerwehr stoppen. Die beiden Insassen im Alter von 15 und 17 Jahren konnten sich eigenständig aus dem Auto befreien.

Sie wurden vom Rettungsdienst am Unfallort erstversorgt und dann in Krankenhäuser gebracht. Beide wurden nur leicht verletzt. Die Limousine wurde massiv beschädigt. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Beschlagnahmung des Autos, das von einem Abschlepper geborgen wurde. Die Ermittlungen dauern an.

AFP

Erkämpfter Sieg zum Weihnachtsfest: GiroLive-Panthers gewinnen letztes Spiel des Jahres mit 71:65

Vor ausverkaufter Halle gewannen die Panthers ihr letztes Spiel im jähr 2022. / Foto: Dieter Reinhard
Vor ausverkaufter Halle gewannen die Panthers ihr letztes Spiel im jähr 2022. / Foto: Dieter Reinhard

Vor ausverkaufter Halle gewannen die Panthers ihr letztes Spiel im jähr 2022. / Foto: Dieter Reinhard

Am gestrigen Donnerstag (22. Dezember) spielten die OSC-Frauen ihr letztes Heimspiel des Jahres gegen die Tabellenletzten aus Marburg. Es war ein hart erkämpfter Sieg im mit rund 500 Zuschauern ausverkauften datos – Home of the Panthers.

Gleich zu Beginn gerieten die Panthers mächtig unter Druck, nach 4 Minuten und 15 Sekunden stand es bereits 0:6 für Marburg. Dann endlich traf Stella Marie Reichert für die Großkatzen aus Osnabrück, die kurz danach auch zwei Freiwürfe zum 4:6 versenkte. Angela Marie Rodriguez brachte die Panthers mit einen Dreipunktespiel erstmals nach 6 Minuten in Führung. Es steht 7:6. Zum Ende des ersten Durchgangs konnten sich Noortje Driessen, Stella Tarkovicova und Merrit Brennecke in die Zählliste zum Stand von 15:11 eintragen.

Druck aus Marburg

Zu Beginn des zweiten Viertels gab es wieder Druck aus Marburg, Marie Bertholdt sorgte für den zweiten Führungswechsel dieses Spiels zum 15:17. Kurz danach ließ Stella Tarkovicova die Maschen zum nächsten Führungswechsel für die Panthers wackeln – Spielstand 21:19. Die Panthers-Frauen konnten ihre knappe Führung nach Treffern von Stella Marie Reichert, Stella Tarkovicova, Paisley Nikelle Johnson, Frieda Bühner und Noortje Driessen zum Halbzeitstand von 34:32 sichern.

Von Führungswechseln geprägtes Spiel

Kurz nach Beginn des dritten Durchgangs konnte Esther Marjolein Fokke mit einen Dreier den nächsten Führungswechsel für Marburg zum 34:37 eintüten. Stella Tarkovicova punktete mit einem Dreier zum nächsten Führungswechsel für die Panthers – 40:39. In dieser Phase des Spiel lief bei den Panthers-Frauen wenig zusammen. Der Ball fand einfach nicht den Weg in die Maschen. Beim Stand von 40:47 nahm Headcouch Aleksandar Cuic eine Auszeit für Osnabrück und zeigte eine ungeahnte Lautstärke bei der Ansprache an seine Raubkatzen. Zum Ende des Durchgangs konnte Stella Tarkovicova mit einem wunderbaren Dreier zum Zwischenstand und zum nächsten Führungswechsel punkten – neuer Spielstand 50:49.

Platzverweis für Esther Fokke

Im letzten Viertel gaben die OSC-Frauen die hartumkämpfe Führung nicht mehr ab. Erschwerend für Marburg musste Esther Fokke nach dem fünften Foul vom Feld. Für Marburg gab es in der Folge statt Lichterglanz die Schlusslaterne. Die GiroLive-Panthers können mit diesem Arbeitssieg in die fröhliche Weihnachtspause ziehen. Der Endstand lautete 71:65.

Im Anschluss an das Spiel dankten die Basketballerinnen ihren Fans für die Unterstützung. / Foto: Dieter Reinhard
Im Anschluss an das Spiel dankten die Basketballerinnen ihren Fans für die Unterstützung. / Foto: Dieter Reinhard

Die 500 Zuschauer, darunter auch Ex-Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, sahen ein spannendes Spiel, das von insgesamt neun Führungswechsel geprägt war. Top-Performer waren Noortje Driessen mit 19 Punkten für die Panthers und Marie Bertholdt mit 15 Punkten für Marburg. Das nächste Heimspiel der Panthers findet am 8. Januar um 16 Uhr im datos – Home of the Panthers statt.

Die schönsten Impressionen des Spiels

Das sagt Noortje Driessen zum Spiel

AFP

Schüsse im Zentrum von Paris – Bericht über Todesopfer

Schüsse im Zentrum von Paris – Bericht über Todesopfer
Schüsse im Zentrum von Paris – Bericht über Todesopfer

Foto: Französisches Polizeiauto, über dts

Paris (dts) – Im Zentrum von Frankreichs Hauptstadt Paris ist es am Freitag zu einer Schießerei gekommen, die Polizei war im Einsatz. Wer die Schüsse abgegeben hat, war zunächst vollkommen unklar.

In Medienberichten war von mehreren Verletzten und einem Todesopfer die Rede. Ein älterer Mann in seinen Sechzigern sei festgenommen worden. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall in der Rue d`Enghien im 10. Arrondissement.

AFP

DAX bleibt vor Weihnachten im Plus

DAX bleibt vor Weihnachten im Plus
DAX bleibt vor Weihnachten im Plus


Foto: Frankfurter Börse, über dts

Frankfurt/Main (dts) – Der DAX zeigt sich am letzten Handelstag vor Weihnachten versöhnlich. Gegen 12:30 Uhr stand das Börsenbarometer bei rund 13.950 Punkten und damit 0,3 Prozent über Vortagesschluss.

Papiere von Zalando, Continental und Fresenius Medical drehten besonders auf und waren am Mittag jeweils über zwei Prozent im Plus. Konkrete Neuigkeiten gab es bei allen drei Werten kaum, im Falle von Spitzenreiter Zalando dürften wohl vor allem Schnäppchenjäger unterwegs sein, nach über 50 Prozent Kursverlust in diesem Jahr. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0618 US-Dollar (+0,18 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9418 Euro zu haben.

AFP

Bundesregierung hält langanhaltende Impfnebenwirkungen für möglich

Bundesregierung hält langanhaltende Impfnebenwirkungen für möglich
Bundesregierung hält langanhaltende Impfnebenwirkungen für möglich

Foto: Impfstelle, über dts

Berlin (dts) – Die Bundesregierung weiß bislang nur wenig über das sogenannte Post-Vac-Syndrom. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.

Derzeit gebe es keinen Hinweis für einen kausalen Zusammenhang von Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Covid-19-Impfung, heißt es darin. Angesichts der Spontanberichte sei jedoch auch nicht auszuschließen, dass es sich bei den Beschwerden um mögliche Impfnebenwirkungen handele. Als „Post Vac“ wird umgangssprachlich eine Vielzahl von Beschwerden bezeichnet, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-Impfung auftreten. Sie ähneln häufig dem Post-Covid-Syndrom.

Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger reagierte empört auf die Aussage der Bundesregierung, derzeit keine Hilfen für „Post Vac“-Betroffene zu planen: Mit der Generalaussage, es gebe keinen Hinweis für einen kausalen Zusammenhang von Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Impfung, werde „im steilsten Juristendeutsch“ jede Notwendigkeit zum politischen Handeln verworfen. „So kann man mit den vielen Betroffenen, die sich das bestimmt nicht einbilden, nicht umgehen“, so Pilsinger.

AFP

Neue Details zu Doppelagent – Politisches Berlin alarmiert

Neue Details zu Doppelagent – Politisches Berlin alarmiert
Neue Details zu Doppelagent – Politisches Berlin alarmiert


Foto: Bundesnachrichtendienst, über dts

Berlin (dts) – Nach der Festnahme eines mutmaßlichen russischen Spions beim Bundesnachrichtendienst (BND) gibt es neue Details. Es soll es sich um einen leitenden Mitarbeiter aus der streng geheimen technischen Auslandsaufklärung handeln, berichtete „Focus-Online“ am Freitagmittag unter Berufung auf „Berliner Sicherheitskreise“. Carsten L. sei demnach ein Beamter des höheren Dienstes und habe Zugang zu sensiblen Informationen gehabt.

Als Spezialist für Auswertung soll er laut des Berichts sämtliche Vorgänge und Informationen analysiert haben, die der BND durch weltweite Abhöraktionen gewinnt. Zu dem Material, das dem Mann zur Auswertung und dann zur Information der Bundesregierung zur Verfügung stand, gehörten angeblich auch die bei Lauschoperationen beschafften Erkenntnisse befreundeter Partnerdienste, schreibt das Magazin weiter. Dementsprechend sorgt der Vorgang für Aufregung im politischen Berlin. „Dieser Fall bezieht sich auf den BND, das ist besonders bedenklich“, sagte Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) RTL/ntv.

Zugleich lobte Habeck die Arbeit der Sicherheitsbehörden, auch bei der Abwehr von Wirtschaftsspionage. „Alle wissen, dass Handelsbeziehungen gut sind und notwendig, aber wir dürfen nicht naiv und doof sein“, so Habeck. „Wir müssen unsere Interessen schützen und das machen unsere Dienste, wie man gestern gesehen hat, sehr gut.“ SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann warnte vor vielfältigen Aktivitäten Russlands im Westen.

„Russland ist seit Ende des Kalten Kriegs nie in eine Phase der Entspannung eingetreten“, sagte Hartmann dem Nachrichtenportal T-Online. „Russland ist schon seit Längerem ein dynamischer Gegner, der aggressiv vorgeht.“ Hartmann, der auch Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags ist und daher Einblick in die Geheimdienste hat, erläuterte: „Die russischen Aktivitäten im Westen haben dabei eine große Bandbreite, auf die wir uns einstellen müssen: Das Portfolio reicht von der Umgehung von Wirtschaftssanktionen durch Scheinfirmen über Desinformationskampagnen bis hin zum Ausspähen militärischer Fähigkeiten und staatlicher Akteure.“ FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki fürchtet, dass die Affäre die Kooperation mit anderen Partnerdiensten gefährden könnte.

„Es wäre zwar nicht der erste enttarnte russische Spion in Europa in diesem Jahr, aber wenn wirklich Informationen aus dem BND nach Russland gelangen konnten, wird das die Zusammenarbeit mit unseren Partnern enorm erschweren“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem „Handelsblatt“. Kubicki verlangte, dass der Sachverhalt genau analysiert und dann auch bei bestehenden Dienstverhältnissen geprüft werde, ob es weitere Spione in den eigenen Reihen gebe. „Während die Bundesinnenministerin Jäger und Sportschützen mittels des Verfassungsschutzes mehr überprüfen will, kann offenbar ein russischer Spion beim BND beliebig schalten und walten, bevor er auffliegt“, kritisierte der FDP-Politiker. Die Linksfraktion nahm indes die Eigensicherung des Auslandsgeheimdienstes ins Visier: André Hahn, ebenfalls Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums, sagte der „Rheinischen Post“ (Samstag): „Wenn nun selbst in den Reihen des Bundesnachrichtendienstes ein Mitarbeiter für Russland spioniert haben soll, dann wäre das eine völlig neue und erschreckende Qualität.“

Dann stelle sich „auch die Frage nach der Wirksamkeit der Eigensicherung des BND und der Spionageabwehr des Bundesamtes für Verfassungsschutz, nachdem ja vor wenigen Jahren auch schon ein inzwischen verurteilter CIA-Agent im BND enttarnt worden war“, so der Sprecher der Linken für die Geheimdienstkontrolle. Dass es in Deutschland russische Spionageaktivitäten gebe, sei zugleich „bekannt und auch wenig verwunderlich“. Das Parlamentarische Kontrollgremium werde sich „spätestens im neuen Jahr mit dem Vorgang befassen“, sagte Hahn. „Das macht erst dann Sinn, wenn die Bundesregierung auch substantielle Auskünfte geben kann.“

AFP