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2022 war sonnenscheinreichstes Jahr in Deutschland

Foto: Sonnenbaden auf einer Wiese, über dts Nachrichtenagentur

Offenbach (dts Nachrichtenagentur) – 2022 war das sonnenscheinreichste und gemeinsam mit 2018 wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst am Montag in seiner Jahresbilanz mit.

Gleichzeitig habe es ein deutliches Niederschlagsdefizit gegeben. In den zurückliegenden 9 Jahren traten mit 2022 nun fünf Jahre mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von mehr als 10 Grad Celsius auf. So hohe Werte wurden vor 2014 in Deutschland noch nie erreicht, so der Wetterdienst. Die Folgen waren erneut Hitzewellen und sehr trockene Bedingungen in den Sommermonaten mit Auswirkungen insbesondere auf die Land- und Forstwirtschaft, ähnlich wie in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sowie ein ausgesprochen warmer Jahreswechsel 2022/23 mit vielfachen neuen Monatsrekorden. Auch europaweit war das Jahr 2022 das bisher zweitwärmste Jahr seit Auswertungsbeginn, mit regional intensiven Hitze- und Dürreperioden. Global waren die vergangenen acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. „Seit dem Jahr 1881 haben wir nun einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur in Deutschland von 1,7 Grad“, sagte Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung im DWD. „Dieser lässt sich nur durch den menschgemachten Klimawandel erklären. Seit Anfang der Siebziger Jahre hat sich dieser Erwärmungstrend deutlich beschleunigt und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich dieser in den nächsten Jahren verlangsamen wird.“

Man erlebe inzwischen Hitzeperioden und -intensitäten, die aus den Klimamodellen eigentlich erst in ein paar Jahrzehnten erwartet wurden. „Dies alles muss für uns eine starke Motivation sein, den Klimaschutz in Deutschland und global bedeutend stärker voranzutreiben, denn Anpassung ist viel teurer und selbst bei uns nur begrenzt möglich“, sagte Becker.

AFP

Bundesanstalt überfordert – Immer mehr Wohnungen stehen leer

Foto: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der leerstehenden Wohnungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) steigt weiter an. Waren in 2019 noch 2.882 Wohnungen unbewohnt und damit acht Prozent des Gesamtbestandes, so stieg deren Zahl bis zum dritten Quartal 2022 auf 4.834 Einheiten.

Die Leerstandsquote erhöhte sich damit auf 12,6 Prozent, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht. Wie es in der Antwort weiter heißt, habe die Bundesanstalt in früheren Jahren viele ihrer Wohnungen verkauft, und erst im Zuge der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen im Jahre 2018 seien seither nahezu alle Wohnungen im Immobilienportfolio verblieben. Die Wohngebäude und Wohnungen des Bundes würden seitdem kontinuierlich ertüchtigt. Aufgrund der Vielzahl von zu sanierenden Objekten, der Komplexität der Sanierungsaufgaben und der aktuell allgemein angespannten Situationen der Baubranche könnten die umfassenden Sanierungsaufgaben aber nur schrittweise umgesetzt werden, so die Bundesregierung.

AFP

ARD-Journalist wird neuer Sprecher des Verteidigungsministeriums

Foto: Verteidigungsministerium, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ARD-Journalist Michael Stempfle wird neuer Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums und Leiter des Stabs „Informationsarbeit“. Man habe mit Michael Stempfle „einen in Berlin gut vernetzten Medienprofi mit viel Erfahrung“ für die „anspruchsvolle Aufgabe“ gewinnen können, sagte der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag.

Stempfle war bislang als Korrespondent für den SWR im ARD-Hauptstadtstudio tätig und hat sich vor allem zu Themen der Inneren Sicherheit einen Namen gemacht. Er folgt auf Christian Thiels, der sowohl für Ministerin Lambrecht als auch ihre Vorgängerin Kramp-Karrenbauer als Sprecher tätig war. Der Wechsel finde „in freundlichem Einvernehmen“ statt, wie das Ministerium weiter mitteilte. Der genaue Zeitpunkt des Wechsels solle noch abgestimmt werden.

AFP

Nach Schockanruf: Falsche Polizeibeamten bringen 91-jährigen Osnabrücker um fünfstellige Summe Bargeld

Seniorin hält Telefon (Symbolbild)
Symbolbild

Am Mittwochnachmittag (18. Januar) wurde ein 91-jähriger Osnabrücker Opfer einer Betrugsmasche. Falsche Polizeibeamten brachten den Senior um eine fünfstellige Summe Bargeld. 

Gegen 16:30 Uhr klingelte in der Wüstenstraße das Telefon eines 91-jährigen Osnabrückers. Die Anruferin gab sich als Polizeibeamtin aus und teilte dem Herren mit, dass seine Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe und sich nun im Gefängnis befinde. Für die Freilassung der Tochter müsste eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro hinterlegt werden.

Der Senior stellte der Anruferin eine geringere fünfstellige Summe in Aussicht. Die angebliche Polizeibeamtin teilte daraufhin mit, dass ein Mitarbeiter vom Gericht das Geld abholen werde und er sich dafür zu einem vereinbarten Zeitpunkt vor die Haustür stellen solle. Gegen 17:15 Uhr erschien der vermeintliche Mitarbeiter aus Richtung Rehmstraße kommend an der Anschrift des Rentners. Der Geschädigte überreichte dem Unbekannten einen Umschlag mit Bargeld. Der unbekannte Abholer entfernte sich anschließend wieder in Richtung Rehmstraße. Wenige Stunden nach der Übergabe kontaktierte der 91-Jährige seine Tochter und der Betrug flog auf.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben:

  • männlich
  • 30 bis 40 Jahre alt
  • helle Hautfarbe
  • ca. 1,75 m groß
  • dunkelblondes, kurzes, nach hinten gegeltes Haar
  • kein Bart, keine Brille
  • grau/braune Stoffhose
  • dunkle, hüftlange Jacke
  • Sprache: akzentfreies Deutsch

Die Polizei sucht nach Zeugen, denen am Mittwoch in der Wüstenstraße oder Rehmstraße verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Hinweise werden unter 0541/327-3303 (tagsüber) oder 0541/327-2115 entgegengenommen.

AFP

Anstelle eines Karnevalsumzugs: Georgsmarienhütte feiert Karnevalsparty

Rammbock und Konfettikanone werden auch in 2023 zum Einsatz kommen. Der Rathaussturm durch die örtlichen Karnevalsvereine wird erneut der Auftakt zum Hüttensonntag sein. / Foto: Stadt Georgsmarienhütte/ Niklas Otten
Rammbock und Konfettikanone werden auch in 2023 zum Einsatz kommen. Der Rathaussturm durch die örtlichen Karnevalsvereine wird erneut der Auftakt zum Hüttensonntag sein. / Foto: Stadt Georgsmarienhütte/ Niklas Otten

Dieses Jahr wird es in Georgsmarienhütte keinen Karnevalsumzug geben. Stattdessen steigt am 19. Februar eine große Karnevals-Familienparty mit Showbühne und vielen Programmpunkten.

Bereits seit vielen Jahren und Jahrzehnten hat sich der Hüttensonntag am Tag vor Rosenmontag das Prädikat als „besonders familienfreundlicher Karneval“ erarbeitet. Genau darauf wird sich das bunte Karnevalstreiben in der Georgsmarienhütter Innenstadt nun noch stärker fokussieren. Denn neben dem Sturm auf das Rathaus durch die Karnevalsvereine wird sich der angrenzende Rote Platz am Sonntag (19. Februar) erstmals in eine große Karnevals-Familienparty mit Showbühne und vielen „jecken“ Programmpunkten verwandeln. Dafür fällt der Umzug durch die Innenstadt aus.

Zu wenig Teilnehmende

Als einer der wenigen Karnevalsumzüge außerhalb Osnabrücks konnte die Georgsmarienhütter Version bis in die jüngere Vergangenheit noch über die Bühne gehen und zog viele Menschen aus der Region an. Dennoch hatte sich schon bereits vor der Corona-Pandemie abgezeichnet, dass es immer schwieriger wird, genügend Teilnehmende zu finden, um überhaupt noch einen attraktiven Umzug auf die Beine stellen zu können. Ein Trend, der sich in diesem Jahr noch einmal deutlich verstärkt hat: „Der Hüttensonntag ist für viele sicherlich ganz fest mit dem Umzug durch die Innenstadt verbunden – so auch bei mir persönlich. Umso bedauerlicher ist es, dass wir – zumindest in diesem Jahr – keinen Zug als Programmpunkt anbieten können“, so Bürgermeisterin Dagmar Bahlo.

Letztlich seien trotz intensiver Werbung und Bemühungen nur sehr wenige Rückmeldungen für eine Teilnahme am diesjährigen Umzug bei der Stadtverwaltung eingegangen, sodass es wenig Sinn ergebe, mit nur einer Handvoll Wagen und Gruppen loszuziehen. „Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen, aber ein nur sehr kleiner Zug würde sicherlich die Erwartungen vieler Karnevals-Fans enttäuschen. Deshalb haben wir uns entschieden, ein tolles alternatives, noch stärker auf Familien ausgerichtetes Konzept anzubieten“, erklärt Bahlo.

Große Karnevalsparty geplant

Auch ohne großen Umzug soll in Georgsmarienhütte Karneval gefeiert werden. Noch stehen nicht alle Details des geplanten Programms fest, aber die kleinen wie großen „Jecken“ können sich auf einen bunten wie abwechslungsreichen Hüttensonntag-Nachmittag freuen. Wie in den Vorjahren steht zunächst das Rathaus im Fokus, wenn die Karnevalsvereine mit Rammbock und Konfetti-Kanone versuchen, für die tollen Tage die „Macht“ von Bürgermeisterin Bahlo zu übernehmen.

Danach wird sich das Geschehen rund um den Karnevalsmarkt auf den Roten Platz ausweiten, wo zunächst die bereits gebauten Wagen der Karnevalsvereine mit Musik und ordentlich „Kamelle“ auf die Veranstaltungsfläche einfahren. Dort können sie auch während der gesamten Veranstaltungsdauer bewundert werden. Im Anschluss wird es auf einer großen Show-Bühne ein buntgemischtes Programm geben, bei dem sich unter anderem auch die verschiedenen örtlichen Tanzgruppen, Musikkapellen und Karnevalsvereine präsentieren können. Als besonderes Highlight ist zudem eine Kinder-Karnevals-Show geplant. Der genaue Programm- und Zeitablauf soll in Kürze bekanntgegeben werden.

AFP

DAX bleibt freundlich – gibt aber Gewinne ab

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der DAX ist am Montagmittag nach einem sehr freundlichen Start im grünen Bereich geblieben, hat aber einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben. Um 12:30 Uhr stand der Index bei rund 15.045 Punkten und damit 0,1 Prozent über Freitagsschluss, vorübergehend war er am Vormittag auch im Minus.

Der Gaspreis gab am Montagmittag weiter nach: Für eine Megawattstunde (MWh) zur Lieferung im Februar wurden 64 Euro bezahlt und damit gut vier Prozent weniger als am Freitag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von rund 10 bis 13 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg hingegen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 88,28 US-Dollar, das waren 65 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag etwas stärker.

Ein Euro kostete 1,0879 US-Dollar (0,11 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9192 Euro zu haben.

AFP

Initiative „Lebensmittelwertschätzer“ veranstaltet Podiumsdiskussion in Osnabrück

Brot (Symbolbild)
Brot (Symbolbild)

2019 gründete Christiane Högermann die private Initiative „Lebensmittelwertschätzer“. Über ihre Website will sie Lebensmittelhändler und Privatpersonen miteinander vernetzen, um noch gute, aber fast abgelaufene Lebensmittel zu retten. Am 6. Februar findet in Kooperation mit dem Aktion Würde und Gerechtigkeit e.V. eine Podiumsdiskussion im Gemeindehaus der St. Katharinengemeinde statt.

Das Podiumsgespräch unter dem Motto „Lebensmittelwertschätzung – Unser täglich Brot gib uns heute“ soll auf einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam machen. Durch die Zusammenarbeit mit Prälat Peter Kossen aus Lengerich werden vor allem theologische Aspekte der Lebensmittelrettung beleuchtet. „In Zeiten generell gestiegener Lebenshaltungskosten werden weltweit Lebensmittelknappheit und vermeidbare Lebensmittelverluste immer besorgniserregender. Alleine in Deutschland sind es circa 78 Kilo pro Kopf und pro Jahr“, schreibt Christiane Högermann. An der Veranstaltung werden auch Hermann Große-Marke von der Osnabrücker Tafel sowie Judith Bernhard von der Stiftung Boomgarden teilnehmen. „Es soll darum gehen, die Osnabrücker Tafel und die ‚Aktion Würde und Gerechtigkeit‘, vorzustellen, denn das ist eine wesentliche Bedingung für das Wecken von Spendenbereitschaft. Damit ist auch die Schilderung der Notlage von Tafelkundinnen und -kunden und den von Prälat Kossen vertretenen, oftmals menschenunwürdig behandelten Migrantinnen und Migranten in der Fleischindustrie verbunden.“

Internetplattform zur Vernetzung

Högermann ist die Gründerin und Betreiberin der Website lebensmittelwertschaetzer.de. Bis 2019 leitete sie ein Schulprojekt in der Erwachsenenbildung, bei dem es um Lebensmittelverschwendung ging. In diesem Zusammenhang lernte sie viele Lebensmittelhändler kennen, die B-Ware oder bald ablaufende Lebensmittel preisreduziert verkaufen. „So kam ich auf die Idee, im Ruhestand eine Internetplattform zu gründen, auf der solche Anbieter und Privatverbraucherinnen und -verbraucher miteinander verknüpft werden, indem die Adressen solcher Läden auf einer Landkarte – im Idealfall regional – gefunden werden können“, berichtet die pensionierte Lehrerin. Sie hofft, dass das Podiumsgespräch am 6. Februar zu einem Anknüpfungspunkt für weitere Projekte und Veranstaltungen wird.

Umgang mit Lebensmitteln überdenken

Die Initiative Lebensmittelwertschätzer ist rein karitativ angelegt. Will ein Händler oder eine Händlerin auf der Website aufgenommen werden, bittet Högermann lediglich um eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von fünf Euro für die Pflege der Website. Aktuell sind einige Lebensmitteleinzelhändler sowie Bäckereien gelistet, die „Gutes von Gestern“ anbieten. Die Podiumsdiskussion und die Kontakte zur Tafel, der Aktion Würde und Gerechtigkeit sowie anderen Fürsprecherinnen und Fürsprechern sollen ihre Website an eine breitere Öffentlichkeit tragen. Insgesamt will sie damit ein größeres Bewusstsein für Lebensmittelwertschätzung schaffen. Hierbei können alle helfen: „Indem sie selbst in den Lebensmittelläden, im Supermarkt, in der Bäckerei schauen, wo beziehungsweise ob sie vielleicht Ware erhalten, die aufgrund ihrer Nähe zum MHD auch günstiger ist, und, wenn überhaupt notwendig, ihren eigenen Umgang mit Lebensmitteln noch etwas überdenken.“

AFP

Deutsche Elektroindustrie weiter stark auf China angewiesen

Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Elektroindustrie ist wie keine zweite Branche im Land von Vorleistungen aus China abhängig. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet.

Demnach ist die Sparte der Datenverarbeitungsgeräte, elektronischen und optischen Erzeugnisse bei gut 19 Prozent aller Vorleistungen aus dem Ausland auf chinesische Zulieferer angewiesen, gefolgt von der Herstellung von elektrischer Ausrüstung mit 16,1 Prozent. Insgesamt sei China als Lieferant und Abnehmer von Vorleistungen für die deutsche Industrie im Durchschnitt zwar bedeutsam, aber nicht in einem überragenden Ausmaß, heißt es in der Studie. So stammten im Schnitt 6,6 Prozent aller Vorleistungslieferungen, die die deutschen Industrieunternehmen aus dem Ausland beziehen, aus China. „Insgesamt betrachtet ist die deutsche Industrie im internationalen Vergleich nicht besonders abhängig von Importen aus China“, sagte Jürgen Matthes, Leiter der Abteilung Globale und regionale Märkte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und Mitautor der Analyse.

„Wenn man jedoch die einzelnen Branchen betrachtet, gibt es dort durchaus riskante Abhängigkeiten, insbesondere in der Elektroindustrie.“ Im Falle eines geopolitischen Konfliktes oder anderen Störungen der Lieferketten stelle diese Exponiertheit ein Risiko dar, warnt IW-Experte Matthes: „Daher sollten Unternehmen einseitige kritische Abhängigkeiten durch mehr Diversifizierung beseitigen.“ Mit im Industrieschnitt fast 20 Prozent aller Vorleistungsimporte sei Japan am stärksten von China abhängig, heißt es in der IW-Analyse. An zweiter Stelle folgt Russland mit 16,5 Prozent und auch die Industrie der USA ist mit 13,9 Prozent in der Gesamtheit abhängiger von Vorleistungen aus China als die deutsche Industrie.

Das französische verarbeitende Gewerbe kommt hingegen nur auf 3 Prozent.

AFP

Donnerstag in der Osnabrücker Schlossaula: Sonderfriedensgespräch zur Situation im Iran

Schloss der Uni Osnabrück
Schloss der Uni Osnabrück

In einem Sonderfriedensgespräch zur Situation im Iran diskutieren am Donnerstag (26. Januar) um 18 Uhr der Politikwissenschaftler und Iranexperte Prof. Dr. Mohssen Massarrat, die Religions- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Dr. Haila Manteghi Amin, Exzellenzcluster Religion und Politik an der Universität Münster, sowie die Osnabrücker Studentin und Aktivistin Hasti Hosseyni Gookeh über die aktuellen Geschehnisse.

Die Gesprächsrunde findet in der Osnabrücker Schlossaula (Neuer Graben 29) statt und wird von der Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl moderiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ist ein Systemwechsel im Iran möglich?

„Jin, Jiyan, Azadî” – Frau, Leben, Freiheit: Dieser Ruf ist zum Leitmotiv der Proteste im Iran geworden, die nach dem gewaltsamen Tod Jina Mahsa Aminis am 16. September 2022 aufflammten.

Unter Lebensgefahr demonstrieren seit Monaten in allen Landesteilen im Iran vor allem Frauen gegen staatliche Gewalt und Unterdrückung. Sie fordern Selbstbestimmung, Freiheit und ein Ende der Mullah-Herrschaft. Durch das Regime werden die Proteste brutal niedergeschlagen und die Bevölkerung ist Repressionen, Gewalt und Folter ausgesetzt. Wie definiert sich die Freiheitsbewegung? Ist ein Sturz der islamischen Republik und damit ein Systemwechsel im Iran möglich? Welche Wirkung haben die Sanktionen des Westens und kann dieser die weitere Entwicklung beeinflussen? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Sonderformats der Friedensgespräche diskutiert und die historischen Besonderheiten und die Entwicklung des Landes, die Wurzeln der Proteste und die Perspektiven der Revolutionsbewegung betrachtet.

Die Osnabrücker Friedensgespräche thematisieren aktuelle politische, gesellschaftliche und kulturelle Konflikte und damit wichtige Fragen der Friedensförderung und Friedenserhaltung. Seit 1986 wird die öffentliche Veranstaltungsreihe gemeinsam von der Universität und der Stadt Osnabrück organisiert und trägt als Forum des konstruktiven Meinungsaustauschs, der Reflexion und des Dialogs zur gelebten Friedenskultur in Osnabrück bei.

AFP

Derzeit 54 orangefarbige Bänke: Online Karte zeigt jetzt alle Standorte in der Region Osnabrück

Orange Bänke sollen ein klares Zeichen gegen Gewalt setzen. / Foto: Schulte
Orange Bänke sollen ein klares Zeichen gegen Gewalt setzen. / Foto: Schulte

Seit Ende 2022 stehen im Osnabrücker Stadtgebiet, aber auch im Landkreis Osnabrück etliche orange Bänke. Mit derzeit 54 Bänken hat die Region Osnabrück die meisten Bänke in ganz Deutschland aufgestellt. In einer virtuellen Karten können jetzt alle Osnabrücker Standorte überblickt werden.

Viele Jahre lang wurden am 25. November zum Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Gebäude in der Stadt orange angeleuchtet. Rund 120 Osnabrücker Organisationen, Unternehmen und Einrichtungen sind 2021 orange angestrahlt worden. Aufgrund der explodierenden Energiekosten musste der ZONTA Club Westfälischer Friede im vergangenen Jahr kreativ werden. Schnell hat man die Idee der Bänke, die eigentlich aus Italien stammt, auch für Deutschland übernommen. Hier sind sie getreu dem Motto „Orange the world“ orange, in Italien sind sie rot. Doch wo stehen all diese Bänke?

(Archivbild) VHS wird orange angestrahlt.
(Archivbild) Die VHS wird orange angestrahlt.

Virtuelle Karte

„Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen“ – das steht auf den orangefarbigen Bänken, versehen mit der Telefonnummer des Hilfetelefons. Sie sollen auf Spielplätzen, an Schulen und generell an öffentlichen Plätzen ein niederschwelliges Hilfsangebot bieten. Insbesondere im Innenstadtbereich stehen die orangen Bänke, vereinzelt lassen sie sich aber auch in Hasbergen, Bad Iburg oder Bramsche finden. In einer virtuellen Karte zeigen Orangen jetzt den genauen Standort jeder einzelnen Bank an. Derzeit sind es 54 Bänke, die der ZONTA Club Westfälischer Friede gemeinsam mit Stadt und Landkreis Osnabrück aufstellen konnte, aber es sollen noch mehr werden. Zu Beginn der Aktion sagt Cornelia Streb-Baumann unserer Redaktion, dass sie sich auf eine „Welle an orangenen Bänken“ freue.

Orange Bänke sind in der gesamten Stadt verteilt. Eine steht zum Beispiel auf dem Spielplatz an der Teutoburger Straße im Stadtteil Schölerberg. / Foto: Schulte
Orange Bänke sind in der gesamten Stadt verteilt. Eine steht zum Beispiel auf dem Spielplatz an der Teutoburger Straße im Stadtteil Schölerberg. / Foto: Schulte

Unterstützt werden kann die Aktion auf zwei Wegen – entweder durch eine Spende oder indem Interessierte selbst eine orangefarbige Bank auf dem eigenen Gelände aufstellen. Die Plakette mit den zentralen Hilfetelefonnummern gibt es dann vom ZONTA Club. Interessierte können sich per Mail melden.

AFP