Auch Osnabrücker Helfer sind in der Türkei im Einsatz. / Foto: Sebastian Baum
Foto: Auch Osnabrücker Helfer sind in der Türkei im Einsatz. / Foto: Sebastian Baum
Kirikhan (dts Nachrichtenagentur) – Deutsche Helfer haben im Katastrophengebiet in der Südostürkei mehr als hundert Stunden nach dem Erdbeben eine Frau lebend aus den Trümmern geborgen. „Das ist ein Wunder“, sagte der Sprecher der deutschen Hilfsorganisation International Search and Rescue (Isar), Paul-Philipp Braun, am Einsatzort in Kirikhan im Bezirk Hatay dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Das ist etwas ganz Besonderes.“ Rettungen nach mehr als 72 Stunden sind selten, weil Menschen nur etwa drei Tage lang ohne Wasser überleben können. Die Isar-Helfer seien mehr als 50 Stunden im Einsatz gewesen, um sie zu bergen. Braun sagte: „Ihr geht es soweit den Umständen entsprechend, das ist zumindest die Information, die wir von unseren Ärzten haben.“
Die Frau wurde am Freitag gegen 12:40 Uhr (Ortszeit) geborgen und mit einem Krankenwagen abtransportiert. Nach letzten Angaben kamen bei dem Beben am frühen Montagmorgen in der Türkei und in Syrien mindestens rund 22.000 Menschen ums Leben, über 78.000 wurden verletzt – die Zahlen steigen allerdings vermutlich noch weiter.
Die Radfahrerin musste unter dem LKW befreit werden (09.02.2023). / Foto: Pohlmann
Nach dem schweren Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag (9. Februar) in der Römereschstraße (Osnabrück Hafen) ist mittlerweile der Gesundheitszustand der unter einen Lkw geratenen Radfahrerin bekannt. Die gute Nachricht: Die 57-Jährige ist mittlerweile außer Lebensgefahr.
Gegen 15 Uhr geriet die Radfahrerin an der Kreuzung Römereschstraße/Elbestraße unter einen Lkw. Der aus Polen kommende, 32-jährige Fahrer hatte die Frau im Moment des Anfahrens bei auf grün springender Ampel übersehen. Es kam zum Zusammenstoß und die Radfahrerin wurde unter der Sattelzugmaschine eingeklemmt. Unter anderem mithilfe eines Hydraulikzylinders konnte die Feuerwehr die Frau befreien.
Radfahrerin außer Lebensgefahr
Wie unsere Redaktion bereits berichtete, sprachen die Helfer vor Ort von lebensgefährlichen schweren Verletzungen. Nun bestätigte die Polizei, dass die Radfahrerin mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus geliefert wurde. Die Lebensgefahr besteht nun nicht mehr.
Der Lkw-Fahrer wurde vor Ort von einem Notfallseelsorger betreut und anschließend mit einem Dolmetscher zum Unfall vernommen. Es wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Im Anschluss an die Zahlung einer Sicherheitsleistung durfte der der 32-Jährige die Dienststelle verlassen. Der Unfallort wurde gegen 22 Uhr wieder freigegeben.
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, ist in den eigenen Reihen in die Kritik geraten, weil er sich seine Arbeit als Parteichef extra bezahlen lässt. Auf einer Sitzung der Unionsabgeordneten im Europäischen Parlament äußerten Teilnehmer ihr Unverständnis über die Vergütung, wie der „Spiegel“ berichtet.
Weber, der auch EVP-Fraktionschef ist, rechtfertigte sich damit, dass auch seine Vorgänger als Parteichef hierfür Geld erhalten hätten. Ein CDU-Abgeordneter aus Baden sprach nach Angaben von Kollegen auf der Sitzung von einer „total unglücklichen“ Angelegenheit, einer aus Bochumer sagte, Webers Vorgänger seien nur deshalb von der Partei bezahlt worden, weil sie nicht gleichzeitig Abgeordnete waren und sonst ohne Einkommen dagestanden hätten. So sei das beim Polen Donald Tusk gewesen und auch beim Franzosen Joseph Daul, als der aus dem Parlament ausgeschieden sei. Weber sei nun der Erste, soweit man wisse, der doppelt kassiere.
Weber bestreitet das. Anders als Weber erhalten CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder für ihre Arbeit als Parteivorsitzende kein Geld. Weber sagte dem „Spiegel“, selbst mit dem Geld der Partei verdiene er nur etwa das, was auch die „Fraktionsvorsitzenden in deutschen Parlamenten“ bekämen – nämlich doppelte Diäten. Die Vergütung habe im Übrigen der EVP-Parteitag in Lissabon im November 2022 offiziell genehmigt.
Für seine Arbeit als EVP-Fraktionschef bekommt er rund 10.000 Euro sowie Tagegelder von mehreren Hundert Euro pro Sitzungstag. Als Parteichef erhält er zusätzlich zwischen 10.001 und 20.000 Euro im Monat – konkreter muss er das nach den Regularien des Parlaments nicht angeben.
Foto: Gebäude des Bundesrates in Berlin, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ein Bundestagsbeschluss zum Schutz von so genannten Whistleblowern hat am Freitag nicht die erforderliche Zustimmung im Bundesrat erhalten. Es kann daher vorerst nicht in Kraft treten.
Bundesregierung und Bundestag haben nun die Möglichkeit, den Vermittlungsausschuss anzurufen, um mit den Ländern über einen Kompromiss zu beraten. Das Gesetz, das der Bundestag im Dezember 2022 verabschiedet hatte, soll den Umgang mit Meldungen zu Betrügereien, Korruption und anderen Missständen in Behörden und Unternehmen regeln, ebenso mit Hinweisen auf mangelnde Verfassungstreue von Beschäftigten im öffentlichen Dienst, auch wenn dabei keine konkreten Straftaten vorliegen. Diese Änderung wurde erst im Laufe der Bundestagsberatungen in den ursprünglichen Regierungsentwurf aufgenommen – unter anderem auch mit Blick auf Zugehörige der „Reichsbürgerszene“. Behörden und Unternehmen sollen gesonderte interne Anlaufstellen schaffen und auch anonyme Hinweise entgegennehmen. Zusätzlich will der Bund eine externe Meldestelle beim Bundesamt für Justiz errichten. Die Länder sollen eigene externe Meldestellen einrichten können. Der Bundestagsbeschluss soll auch Verfahren und Vertraulichkeit der Meldungen und Maßnahmen zum Schutz der Hinweisgeber vor Repressalien regeln, sowie Haftung, Schadensersatz und Bußgelder im Falle bewusst falscher Angaben. Hintergrund sind Vorgaben einer EU-Richtlinie, die in deutsches Recht umzusetzen sind. Das Gesetz sollte drei Monate nach Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundestag hat einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung bedeutsamer Infrastrukturvorhaben beschlossen. Die Ampel-Fraktionen stimmten zusammen mit der Linken dafür, CDU und AfD stimmten dagegen.
Mit dem Gesetz will die Bundesregierung verwaltungsgerichtliche Verfahren zeitlich straffen. Die Verfahrensdauer für Vorhaben mit einer „hohen wirtschaftlichen oder infrastrukturellen Bedeutung“ soll reduziert werden, „ohne hierbei die Effektivität des Rechtsschutzes zu beeinträchtigen“, wie es in der Begründung hieß. Abweichend von der bisherigen Kann-Regelung sollen Gerichte Erklärungen und Beweismittel, die nach Fristablauf vorgebracht werden, künftig zurückweisen und ohne weitere Ermittlung entscheiden müssen, wenn „die Verspätung nicht genügend entschuldigt und über die Folgen einer Fristversäumung belehrt worden ist“. Die Koalitionsfraktionen setzten allerdings im parlamentarischen Verfahren wesentliche Änderungen an der Regierungsvorlage durch: So wird nun auf die im Regierungsentwurf vorgesehene Einführung einer zehnwöchigen Klageerwiderungsfrist im Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz verzichtet – diese Regelung war in einer öffentlichen Anhörung insbesondere von den Sachverständigen aus der Richterschaft als kontraproduktiv kritisiert worden. Erweitert wird hingegen nun der Anwendungsbereich der Klagebegründungsfrist: Sie soll auch auf Fälle erstreckt werden, „in denen ein Verfahren zur Durchführung eines Planergänzungs- oder Planänderungsverfahrens ausgesetzt wird“. Neu gefasst wurde zudem die Regelung zu einem frühen Erörterungstermin in entsprechenden Verfahren: Der Regierungsentwurf hatte vorgesehen, diesen Termin innerhalb von zwei Monaten nach Eingang der Klageerwiderung stattfinden zu lassen. In der vom Ausschuss verabschiedeten Fassung ist im Gesetzestext keine feste zeitliche Frist mehr angegeben, sondern es soll in „in geeigneten Fällen“ zu einem „frühen ersten Termin zur Erörterung“ geladen werden. Laut Begründung liegt ein „geeigneter Fall“ dann vor, wenn von dem Erörterungstermin eine Beschleunigungswirkung zu erwarten ist. Aufgegriffen wurde zudem ein Vorschlag aus der Anhörung zur Besetzung der Senate an den Oberverwaltungsgerichten beziehungsweise am Bundesverwaltungsgericht bei bestimmten Verfahrenskonstellationen und unter bestimmten Bedingungen. Bei zu beschleunigenden Verfahren soll künftig an Oberverwaltungsgerichten die Entscheidung an einen Einzelrichter übertragen werden können, wenn „die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatsächlicher oder rechtlicher aufweist“ und „die Rechtssache keine grundsätzliche Bedeutung hat“. Im Regelfall entscheiden dort aktuell drei Richter. Analog soll am Bundesverwaltungsgericht der Senat in der Besetzung von drei Richtern entscheiden können, im Regelfall sind es aktuell fünf Richter.
Die Koalitionsfraktionen passten zudem die Regelung zum Eilrechtsschutz in den zu beschleunigenden Verfahren an: Vorgesehen ist, dass das Gericht Mängel an einem angegriffenen Verwaltungsakt außer Acht lassen kann, „wenn offensichtlich ist, dass dieser in absehbarer Zeit behoben sein wird“. Zur Behebung des Mangels soll das Gericht nunmehr eine Frist setzen, im Regierungsentwurf war die Vorgabe noch als Kann-Regelung ausgestaltet. Zudem soll die neue Vorschrift für Verfahrensfehler nunmehr „grundsätzlich“ nicht gelten; ein im Regierungsentwurf vorgesehener „ausnahmsloser und vollständiger Ausschluss“ dieser Verfahrensfehler sei durch das Unionsrecht und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes nicht geboten, schreiben die Koalitionsfraktionen zur Begründung. Neu aufgenommen in den Entwurf wurde eine Regelungen zu den Kosten in diesen Verfahren: Die Kosten sollen demnach vom obsiegenden Teil getragen werden, wenn der Kläger nur deswegen unterliegt, weil das Gericht den Mangel am angegriffenen Verwaltungsakt gemäß der neuen Vorschrift außer Acht lässt.
Ausgenommen von den neuen Regelungen sind durch eine Änderung der Koalitionsfraktionen nunmehr Verfahren, die das Anlegen von Verkehrsflughäfen betreffen sowie Planfeststellungsverfahren für Braunkohletagebaue.
Pestizide schaden Amphibien wie beispielsweise Fröschen. Welchen Faktor sie genau für das enorme Artensterben spielen, will ein Team der Uni Osnabrück mithilfe von Computermodellen untersuchen. / Foto: Kroefel
Aus bisher unerklärlichen Gründen sterben immer mehr Amphibienarten aus. Die Universität Osnabrück ist jetzt Teil eines Projekts, welches das Risiko von Pestiziden und Krankheitserregern für Amphibien untersucht.
Allein in Deutschland steht mehr als die Hälfte der Frösche, Kröten und Molche auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Selbst ehemals weit verbreitete Arten wie der Laubfrosch oder der Kammmolch gelten seit 2020 als gefährdet. Unter Leitung des Umweltsystemwissenschaftlers Prof. Dr. Andreas Focks werden jetzt, basierend auf Labor- und Feldversuchen, Modelle erstellt, die Risiken von Krankheitserregern und Pestiziden auf das Aussterben von Amphibien beurteilen können. Über eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren wird das „Development of biologically-based models in environmental risk assessment to assess the impact of chemicals and pathogenic fungi on amphibian and reptile populations (AMPHIDEB)“-Projekt mit insgesamt 750.000 Euro von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gefördert. Der Osnabrücker Beitrag erhält knapp 300.000 Euro.
Computersimulation hilft bei Berücksichtigung der Umweltfaktoren
„Wir erleben weltweit einen vernichtenden Niedergang von Amphibien, mit einem Verlust von Hunderten von Arten und Populationen in den letzten Jahrzehnten. Und wir kennen zum jetzigen Zeitpunkt nicht die letztlichen Ursachen dafür“, so Prof. Dr. Focks. Der globale Charakter und die radikale Abnahme von Amphibienarten deuten Focks zufolge auf eine Kombination aus verschiedenen Ursachen hin. Um die Kombination von Ursachen besser analysieren zu können, setzt das AMPHIDEB-Projekt ausgehend von Labor- und Feldversuchen neue computerbasierte Modelle ein. „Mit unseren Modellen können einzelne Einflussfaktoren in verschiedenen Szenarien isoliert und so ihre Wirkung auf das Artensterben besser erkannt werden“, erklärt Prof. Dr. Focks.
Die in Osnabrück erstellten sogenannten DEB-TKTD Modelle basieren auf der dynamic energy budget Theorie (dynamischer Energiehaushalt) und beschreiben, wie Organismen Energie durch Nahrung aufnehmen und diese dann in verschiedene Prozesse wie Wachstum, Reproduktion oder Bewegung investieren. „Äußere Faktoren wie Pestizide und Krankheitserreger können den Energieumsatz der Tiere negativ beeinflussen und so überlebenswichtigen Funktionen von Amphibien schaden“, sagt Dr. Simon Hansul, der als Postdoktorand das AMPHIDEB-Projekt unterstützt. Was dabei welchen Effekt auf die Tiere hat, sollen die Modelle zeigen.
Lücke im Naturschutz
Studienleiter Prof. Dr. Focks erläutert, wieso das Team dabei auf Modelle am Computer zurückgreift: „In Labor- und Feldversuchen könnten wir diese Beeinträchtigung durch Pestizide oder Krankheitserreger nur an einigen wenigen Lebewesen untersuchen. Um das Umweltrisiko beispielsweise von flächendeckend eingesetzten Chemikalien zu bewerten, müssten wir jedoch eine Vielzahl von Szenarien analysieren – das ist in der Praxis meist unmöglich. Deswegen nutzt unser Projekt computerbasierte Simulationsmodelle, die es uns erlauben, vielfältige Faktoren zu berücksichtigen.“
Im AMPHIDEB-Projekt entwickeln die Osnabrücker Umweltsystemwissenschaften damit eine neue wissenschaftliche Methodik, um Ursachen für Artenrückgänge und Artensterben besser zu verstehen. Der Fokus auf Reptilien schließe Focks zufolge sei eine wichtige Lücke im Naturschutz, denn momentan würden Amphibien und Reptilien noch nicht routinemäßig in der Umweltrisikobewertung von Pestiziden berücksichtigt werden.
Das internationale AMPHIDEB-Projekt wird von der Universität Kastilien (Spanien) koordiniert und hat weitere Partner in Belgien und Italien. Über die Modellentwicklung hinaus führen Forscherteams eine Feldüberwachung an zwei europäischen Biodiversitäts-Hotspots von Amphibien- und Reptilienbeständen in Italien und Spanien durch. Die Ergebnisse werden mit den Vorhersagen der Computermodelle abgeglichen und tragen so zu deren Verbesserung bei.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitag mit Abschlägen in den Handel gestartet. Um 9:30 Uhr war der Index bei 15.470 Punkten und damit 0,4 Prozent unter Vortagesschluss.
„Die Stimmung an den Börsen droht zu kippen“, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners die Lage am Freitagmorgen. Die aktuelle Spionage-Affäre habe das Potenzial, die USA und China wirtschaftlich stark zu belasten. „Nach der ersten Auswertung der Ballon-Teile wäre es keine Überraschung, wenn die USA den Export eigener technischer Komponenten in die USA zusätzlich beschränken und gleichzeitig den Import technischer Komponenten aus China strikter reglementieren“, sagte Altmann. Die Börsen beginnen demnach zudem, Powells Worte mehr und mehr in die Kurse einzupreisen.
„Zuerst wollte niemand Powells Aussagen wahrhaben, aber jetzt kommen die Börsianer nicht mehr darum herum, sich nach ihnen zu richten“, sagte Altmann. Angesichts des robusten Arbeitsmarktes und der robusten Wirtschaft würden die Zinsen noch mehr als einmal steigen. Am deutschen Rentenmarkt sind die Anpassung der Zinserwartung und der Zinsanstieg bislang geringer ausgefallen als in den USA, der aktuelle Renditeanstieg reicht aber aus, um zur erneuten Belastung für die Aktienmärkte zu werden. Unter Schock standen am Freitagmorgen erstmal Aktionäre von Adidas, das Papier gab nach Zahlen vom Vorabend um knapp zehn Prozent nach.
Mit Abstand und Abschlägen um die zwei Prozent folgten auf der Negativseite Zalando, Deutsche Bank und Siemens. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0731 US-Dollar (-0,06 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9319 Euro zu haben.
(von links) Dietrich Bettenbrock, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Reinhart Richter und Frank Jurke bei der Übergabe der Feuerschutzkleidung vor einem der Wärmebusse. / Foto: Emrich
Seit fast einem Jahr herrscht in der Ukraine Krieg. Als Zeichen der Solidarität übergab Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Donnerstag (9. Februar) Feuerschutzkleidung an die Initiatoren des Wärmebusses für die Ukraine.
Die Initiative Wärmebusse für die Ukraine wurde von Ansgar Frommeyer, Rolling Hospital gmbH i. Gr, und Reinhart Richter, sk-skulptur-galerie.de gUG, ins Leben gerufen. Hierbei werden am Freitag (10. Februar) zehn Linienbusse, gefüllt mit Hilfsgütern, in die Ukraine geschickt. Zuvor wurden diese von unterschiedlichen Helfern, unter anderem 40 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ursulaschule, isoliert, damit sie als Wärmebusse von bis zu 40 Menschen genutzt werden können.
Busse werden nach Iwano-Frankiwsk
Im Zuge des Kriegs frieren viele Ukrainerinnen und Ukrainer, weil Heizungen ausfallen und es keine Stromversorgung gibt. Dort sollen die Busse nun helfen. Sobald sie nicht mehr als Wärmebusse eingesetzt werden müssen, kann die Isolation einfach abgebaut werden, sodass die Busse als normale Linienbusse verwendet werden können.
Die Busse werden mit Hilfsgütern beladen und an die Grenze der Ukraine in die Gegend von Iwano-Frankiwsk von freiwilligen Helfern transportiert. Dort holen sie die Bürgermeister der Städte ab. „Es ist eine riesige und komplexe Aufgabe“, erzählt Richter.
Einer der Wärmebusse, die am Freitag in die Ukraine gebracht werden / Foto: Emrich
Wird Iwano-Frankiwsk neue Partnerstadt?
Um Solidarität zu bekunden, übergab Pötter nun am Donnerstag (9. Februar) dem Initiator Richter Feuerschutzkleidung, die mit den Bussen in die Ukraine gebracht wird. Die Stadt Osnabrück wolle so die Ukraine unterstützen. „Wir haben funktionstüchtige Feuerwehrkleidung übrig und in der Ukraine wird sie benötigt“, erklärt Pötter. Zusätzlich solle zwischen Osnabrück und der ukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk eine Verbindung aufgebaut werden, die in einer Partnerschaft enden solle. Iwano-Frankiwsk sei von der Größe, Einwohnerzahl sowie den Kulturangeboten außerhalb der Kriegszeit vergleichbar mit Osnabrück, und sei deshalb laut Pötter eine gute Partnerstadt.
Die Initiative der Wärmebusse ist eine gemeinsame Leistung der vielen freiwilligen Helfern, berichtet Richter. „Es gab viel Engagement“, freut er sich. So spendete beispielsweise das Dom Hotel Osnabrück Lunchpakete für die Fahrer der Busse. „Das liegt vielleicht auch an der DNA unserer Stadt“, vermutet Pötter. Osnabrück habe als Friedensstadt viele engagierte Bürger, die helfen wollen.
Neben den Wärmebussen plant die Initiative, auf dem Domplatz einen Infostand zu errichten, um mehr Bürger über die Initiative zu informieren. So wolle man noch mehr Spenden sammeln, um weitere Busse in die Ukraine schicken zu können. Unternehmen, Vereine oder Schulen könnten beispielsweise mit einer Spenden einen Bus finanzieren, der dann im Gegenzug ihren Namen trägt.
Am kommenden Mittwoch (15. Februar) von 16 bis 18 Uhr können Kinder ab fünf Jahren im Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße basteln, tanzen und spielen. Für Unterhaltung und Verpflegung ist gesorgt.
Das Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße veranstaltet zusammen mit „Das Affentheater“ am Mittwoch den 15. Februar eine bunte Karnevalsfeier für Kinder ab fünf Jahren. Bei der Kostümfeier ist die Spielvereinigung Haste erstmals mit dabei und performt einen Hip-Hop Auftritt. Die kleinen Gäste können sich schminken lassen und sich am Kuchenbuffet stärken. Der Eintritt liegt bei drei Euro und für die Verpflegungs-Flatrate 1,50 Euro. Um eine Anmeldung per Telefon unter der 0541/323-7530 oder per E-Mail lerchenstr@osnabrueck.de wird gebeten.
Bereits in der vergangenen Woche hat der Deutschen Fußball-Bund (DFB) den VfL Osnabrück erneut zu einer Geldstrafe wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger zu einer Geldstrafe in Höhe von 12.600 Euro verurteilt. Es ist bereits der sechste Vorfall in der laufenden Saison.
Vor, während und nach dem Drittligaspiel beim SV Meppen am 12. November 2022 zündeten Osnabrücker Zuschauer mindestens 36 pyrotechnische Gegenstände. Inklusive der erneuten Strafe beläuft sich die Summe aller Bestrafungen aus dieser Saison mittlerweile auf 33.700 Euro.
VfL will mit Fans im Dialog bleiben
Angesichts weiterer ähnlicher Vorfälle in den jüngsten Spielen bereite man sich beim VfL bereits auf weitere Strafzahlungen vor, teilt der Verein auf Anfrage mit. Es sei wichtig, mit den Fans im Dialog zu bleiben – sowohl zum Thema Pyrotechnik als auch generell zu unsportlichem Verhalten.
Der Verein hat dem Urteil jüngsten Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.