Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt ist am Donnerstag mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 09:30 Uhr wurde der Dax mit rund 15.600 Punkten berechnet.
Das entspricht einem Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Handelsschluss am Vortag. Unter anderem blicken die Anleger im Laufe des Tages auf die Deutsche Post. Das Unternehmen hatte am Morgen neue Geschäftszahlen vorgelegt und unter anderem eine Dividendenerhöhung angekündigt. Mit Spannung wird unterdessen das Ergebnis der Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi über einen unbefristeten Streik bei der Post erwartet. An der Spitze der Kursliste standen am Morgen die Aktien von BMW, Siemens und Daimler Truck entgegen dem Trend im Plus. Die größten Abschläge gab es bei den Papieren der Hannover Rück, von Zalando und von Vonovia. Insgesamt waren die Investoren am Morgen zunächst zurückhaltend. „Die Angst vor einer erneuten Tempoverschärfung der US-Notenbank in Sachen Leitzinserhöhung hat der Hoffnung, dass der Deutsche Aktienindex auf 16.000 Punkte durchmarschiert, einen kräftigen Dämpfer versetzt“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Auch weil bislang kein nachhaltiger Ausbruch aus der gut fünfwöchigen Seitwärtsspanne erfolgt ist, dürfte der Markt den Schlingerkurs erst einmal fortsetzen.“ Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0552 US-Dollar (+0,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9477 Euro zu haben.
Am Montag (6. März) führte die Polizeiinspektion Osnabrück in der Zeit von 06:00 Uhr bis 18:00 Uhr eine Kontrollaktion zu dem Thema „Rücksichtnahme im Straßenverkehr“ durch. Das Ergebnis: Vier Straftaten und über 140 Ordnungswidrigkeiten.
Im Rahmen von mobilen und stationären Kontrollen wurden zahlreiche Verkehrsteilnehmende angehalten. Es wurden dabei diverse Verstöße festgestellt und aufklärende Gespräche geführt. Neben vier Straftaten erfasste die Polizei 141 Ordnungswidrigkeiten.
Überblick zu den festgestellten Verstößen:
Straftaten (insgesamt 4):
4x Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
Ordnungswidrigkeiten (insgesamt 141):
58x Nicht Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands
53x Überhöhte Geschwindigkeit
9x Handyverstoß
8x Fahrrad auf Gehweg
6x E-Scooter auf Gehweg
7x andere Verstöße
Projekt Einblicke durch Einwegkameras. / Foto: Stigma e.V.
Mit der Frage „Und, wie bist du durch Corona gekommen? Homeoffice oder Homeless?!“ möchte die Stigma e.V. Menschen im Schatten eines gesellschaftlichen Stigmas eine reale Sichtweise aufklären. Die Auszüge des Projekts „Einblicke durch Einwegkameras“ sind bis Ende März im Pop-Up-Quartier zu finden.
Im Frühjahr 2021 verteilte die Stigma e.V. Einwegkameras an Personen mit dem Lebensmittelpunkt im öffentlichen Raum an Kontaktstellen wie das Café Connection oder SKM , mit der Bitte, Eindrücke aus ihrem Alltag festzuhalten. Lediglich vier Kameras kamen zurück, es entstanden dennoch beeindruckende, individuelle, künstlerische Einblicke in den Alltag ihrer Lebenswelt zur Zeit des Lockdowns. Bis zum 23. März können Interessierte die Auszüge der Arbeiten von der Künstlerin CopyHope vom Café Connection, sowie der Künstler Franky und Guido des SKMs Osnabrück finden.
Bemerkenswerte Situation von wohnungslosen Menschen
In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdowns verschwanden notwendige, zusätzliche Einnahmequellen von Heute auf Morgen. Hilfen konnten unter Hygienebestimmungen nur notdürftig angeboten werden und im Anschluss nur schleppend wieder anlaufen. Die meisten Menschen zogen sich in dieser Zeit in ihre Wohnungen zurück, wohnungslose Menschen verschwanden völlig aus dem öffentlichen Blickfeld. Die Haushaltsregelungen während der Pandemie wurden von einer rechtlichen, zu einer moralischen Frage – Wie definiert man einen Haushalt, wenn das zu Hause die Straße ist? Die damalige Antwort waren Bußgelder. Viele wohnungslose Menschen im Osnabrücker Stadtgebiet zahlen ihre Bußgelder für das nicht Einhalten von Kontaktbeschränkungen bis heute ab.
Projekt Einblicke durch Einwegkameras. / Foto: Stigma e.V.
Zukunft des Projekts
Die Stigma e.V. sucht nun weitere Möglichkeiten im Bereich der Osnabrücker Innenstadt die Bilder ausstellen zu können. Dafür suchen sie Freiflächen zur Zwischennutzung, aber auch Standorte, die einen Rahmen für eine größere und längerfristige Ausstellung bieten. Auch eine Wanderausstellung durch verschiedene Osnabrücker Institutionen wäre denkbar.
Die Stigma e.V. sammelt Spenden für die Abzahlung der Bußgelder. Interessierte können sich unter dieser E-Mail melden. Weitere Infos zu ihrer Arbeit gibt es auf der Homepage und bei Instagram.
Anlässlich des Equal Pay Days an diesem Dienstag (7. März) sowie des Internationalen Frauentages am Mittwoch (8. März) beklagt die Osnabrücker FDP/UWG-Gruppe Ungleichbehandlungen von Frauen und Männer. Diese sei auch bei der Stadt zu erkennen.
„Auch im Jahr 2022 haben Frauen in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer. Das ist nicht hinnehmbar,“ erklärt der Gruppenvorsitzende der FDP/UWG im Rat der Stadt Osnabrück, Dr. Thomas Thiele. Frauen würden zu Recht gleiches Geld für gleiche Leistung verlangen.
Ungleichbehandlungen auch in der städtischen Verwaltung
Dies gelte auch für die Stadt Osnabrück, so Thiele weiter. „Geschlechterbedingte Verdienstunterschiede sind auch im öffentlichen Dienst Fakt. Auch bei der Stadt Osnabrück ist eine Ungleichbehandlung zu erkennen. Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entsprechend Ihrer Fähigkeiten bezahlt.“ Auffällig sei dabei, dass Personen mit dem richtigen Parteibuch deutlich bevorzugt würden und deren Qualifikationen nicht unbedingt im Fokus stehen, kritisiert der Vorsitzende weiter. „Die Konsequenzen dieses Missstands reichen bis in den Ruhestand hinein, wo Frauen deshalb eine deutlich niedrigere Rente beziehen als Männer mit gleicher Qualifikation.“
Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – In Deutschland gibt es immer mehr Personen mit anerkannter Staatenlosigkeit. Zum Jahresende 2022 waren 29.455 Menschen als Staatenlose im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Die Zahl der staatenlosen Personen erreichte damit ihren bisherigen Höchststand. In den Jahren 2005 bis 2013 hatte sich die Anzahl dieser Personen stets zwischen 13.000 und 14.000 bewegt. Mit dem Einsetzen der starken Fluchtmigration ab 2014 hat sie sich dann bis zum Jahresende 2022 verdoppelt. Nach dem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 1954 werden Personen als staatenlos bezeichnet, wenn kein Staat sie als Staatsangehörige ansieht. Festgestellt wird die Staatenlosigkeit meist im Rahmen der Beantragung eines Aufenthaltstitels oder eines Asylverfahrens. Die Ende 2022 registrierten Staatenlosen waren überwiegend männlich (58 Prozent beziehungsweise 17.025). Ein Viertel (25 Prozent beziehungsweise 7.455) der Personen in dieser Gruppe waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Was die Herkunft der Staatenlosen betrifft, wurde knapp die Hälfte (48 Prozent oder 14.055) der Personen in Syrien geboren. Zu den häufigsten Geburtsstaaten zählen auch Deutschland mit 16 Prozent und der Libanon mit fünf Prozent. Die Zahl der in Deutschland geborenen Staatenlosen stieg seit 2014 von 3.550 auf 4.860, während die Zahl der im Ausland geborenen Staatenlosen sich seit 2014 mehr als verdoppelte (von 11.100 auf 24.595). In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, wenn nicht mindestens ein Elternteil seit acht Jahren in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Laut dem Statistikamt gibt es vielfältige Ursachen für Staatenlosigkeit. Der Nachweis einer Staatsangehörigkeit ist mit dem Besitz eines offiziellen Dokuments in Form eines Ausweises oder einer Geburtsurkunde verbunden. Fehlten einer Person solche offiziellen Dokumente, könne dies ein Grund für Staatenlosigkeit sein. Hierzu könne es beispielsweise kommen, wenn Geburten nicht registriert würden, so die Statistiker. Schätzungsweise besitzen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef weltweit 237 Millionen Kinder unter fünf Jahren keine Geburtsurkunde. Ein weiterer Grund liege in Gesetzen, die beispielsweise aufgrund ethnischer Zugehörigkeit oder Religion diskriminieren. Aber auch Geschlechterdiskriminierung könne Staatenlosigkeit begründen. In einigen Ländern der Welt könnten beispielsweise Frauen ihre Staatsangehörigkeit nicht an ihr Kind weitergeben. Zudem könnten Personen ihre Staatsbürgerschaft durch Staatsauflösung verlieren, wenn es ihnen nicht gelinge, die Nationalität des Nachfolgestaats zu erwerben. So sind in Europa in den 1990er Jahren viele Menschen im Zuge der Auflösung der Sowjetunion und des ehemaligen Jugoslawiens in die Staatenlosigkeit geraten. Weltweit waren Ende 2021 nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR 4,3 Millionen Menschen staatenlos. Da von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei, liege die tatsächliche Zahl staatenloser Personen vermutlich noch deutlich höher, so das Statistikamt weiter.
Foto: Nach dem Hochwasser 2021, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Per Bundesratsinitiative wollen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die Einführung einer bundesweiten Elementarschaden-Pflichtversicherung für Gebäudeeigentümer erreichen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf einen Entschließungsantrag, der am Dienstag vom NRW-Landeskabinett beschlossen wurde und nun dem Bundesrat zugeleitet wird.
„An die Stelle spontaner staatlicher Ad-hoc-Hilfen muss eine langfristige Risikoprävention durch eine Pflichtversicherung für Elementarschäden treten“, heißt es darin. Es brauche systematische Maßnahmen, „damit nach einer Hochwasserkatastrophe oder anderen Großschadenereignissen kein Mensch vor dem finanziellen Ruin stehen muss“. Die vergangenen Monate und Jahre hätten gezeigt, dass Extremwetterereignisse immer häufiger aufträten. Konkreter Anlass der Debatte ist die Katastrophe vom Sommer 2021, bei der durch Starkregen und Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs und Sachsens zahlreiche Menschen starben und hohe Schäden an Wohn- und Gewerbeimmobilien entstanden. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte dem „Handelsblatt“: „Wir haben bereits im Juni 2022 eine Zusage des Bundeskanzlers erhalten, das Thema anzugehen. Doch bis heute hat der Bund keine brauchbaren Lösungswege präsentiert.“ Es dürfe nicht sein, dass das Thema nur unmittelbar nach einer Katastrophe auf der Agenda stehe und danach vergessen werde. „Die Länder sind sich deshalb einig: Die bundesweite Pflichtversicherung für Elementarschäden muss kommen“, sagte Wüst. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte der Zeitung: „Jedes weitere Ereignis bringt hohen Schäden und immense finanziellen Folgekosten für Bund und Länder.“ Ohne bundesweite solidarische Pflichtversicherung könne der Staat das nicht auf Dauer stemmen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz des Einbruchs beim Bau neuer Wohnungen lehnt Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) zusätzliche staatliche Mittel für den Wohnungsbau ab. „Mehr Geld hilft nicht mehr“, sagte sie dem „Stern“.
Mehr Geld und supergünstige Konditionen hätten in den vergangenen Jahren nicht mehr Wohnungen auf den Markt gebracht, aber dafür die Baupreise erhöht. Zugleich kritisierte sie die bisherigen Förderprogramme als wenig gezielt: „Die üppige Förderung aus Steuergeldern kam sicher seltener bei den Mietern und öfter bei den Firmen als erquickliche Marge an.“ Es sei alles subventioniert worden – von der Garage bis zum Mini-Loft für 30 Euro pro Quadratmeter. „So etwas fördere ich als Sozialdemokratin nicht.“ Im vergangenen Jahr hatte die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP die meisten Subventionen für den Wohnungsbau wie das Baukindergeld oder die KfW55-Förderung auslaufen lassen. Allerdings stiegen wegen des Ukraine-Kriegs zugleich die Baukosten massiv, und die Europäische Zentralbank erhöhte in schnellen Schritten die Leitzinsen. Seit dem Herbst ist die Vergabe neuer Baukredite eingebrochen, die Bauindustrie berichtet über zahllose stornierte Aufträge. Inzwischen hat auch Geywitz eingeräumt, dass die Regierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr vorerst nicht erreichen wird.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht „gute Fortschritte“ bei der Erneuerung der Energieversorgung und der industriellen Wertschöpfung in Deutschland. „Beim Ausbau von Wind- und Solarenergie haben wir das Tal durchschritten, es geht wieder aufwärts“, sagte er am Donnerstag bei der Vorstellung eines sogenannten Werkstattberichts.
Viele Weichen für die Beschleunigung von Verfahren seien gestellt und Investitionsbedingungen verbessert worden. „Auch in Unternehmen haben sich viele auf den Weg gemacht und investieren in klimaneutrale Technologien“, so Habeck. Im Werkstattbericht werden mehrere Schritte genannt, die demnächst unternommen werden sollen. So sind mit Blick auf die Erneuerung des Energiesystems unter anderem ein Windgipfel und ein Solargipfel geplant. Bis zum Sommer soll zudem eine „Kraftwerksstrategie“ erarbeitet werden. Bei der „Wärmewende“ bekräftigt das Ministerium, dass neu eingebaute Heizungen ab 2024 mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden sollen. Es werde aber „zahlreiche Ausnahmen, Übergangslösungen und -fristen“ geben, um „den Anforderungen der Praxis gerecht zu werden“, hieß es. Mit Blick auf einen Hochlauf der Wasserstoffproduktion soll unterdessen der Aufbau der nötigen Infrastruktur vorangetrieben werden. Beim Themenkomplex Erneuerung der industriellen Wertschöpfung ist die Erarbeitung einer Industriestrategie geplant. Ein zentrales Element für die Dekarbonisierung der Industrie sollen zudem sogenannte Klimaschutzverträge sein. Ein zweistelliger Milliardenbetrag soll dafür eingeplant werden. Zudem will das Wirtschaftsministerium ein Stufenmodell für einen Industriestrompreis entwickeln.
Die Neuverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ hat zu einer riesigen Medienresonanz in Osnabrück, der Geburtsstadt des Autors des dem Film zugrunde liegenden Romans, Erich Maria Remarque, geführt. Am kommenden Wochenende könnte die Neuverfilmung, in der die Stadt gleich doppelt genannt wird, bei der Oscar-Verleihung ausgezeichnet werden.
„Es gibt wohl keine Zeitung, keinen Sender und keine Informationsplattform, die in den vergangenen Monaten nicht über die neue Verfilmung von ‚Im Westen nichts Neues‘ und die Nominierung für 9 Oscars berichtet hätte“, sagt Dr. Sven Jürgensen, kommissarischer Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums in Osnabrück. „Eine genaue Zahl können wir nicht nennen, aber weit über 1400 Berichte allein aus dem deutschsprachigen Raum sind es bisher auf jeden Fall gewesen“, erläutert die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums, Claudia Junk. Und sie ergänzt: „Als Anfang 2020 bekannt wurde, dass Daniel Brühl die Neuverfilmung für Netflix produzieren würde, erreichte uns der erste Bericht. Und als der Film dann im Oktober des vergangenen Jahres auf den Markt kam, berichteten auch alle überregionalen Medien ausführlich. Ich schätze, dass etwa 90 Prozent der Artikel den Film positiv bewertet haben.“ Jetzt fiebere man der Oscar-Verleihung in der Nacht von Sonntag (12. März) auf Montag entgegen und sei sehr gespannt, ob und in welcher Kategorie der Film ausgezeichnet wird.
Großes Interesse an der Hasestadt
„Die Nominierung im Jahr des 125. Geburtstages Remarques regte auch das Interesse für seine Heimatstadt Osnabrück an, die Remarque in seinen Romanen immer wieder als Kulisse genutzt hat, so auch in seinem Roman ‚Im Westen nichts Neues‘, der ihn weltberühmt gemacht hat“, erklärt Jürgensen. „Zahlreiche Journalisten wollten wissen, wieviel Osnabrück in der Verfilmung steckt und was die Neuverfilmung des Klassikers aller Antikriegsfilme für die Friedensstadt Osnabrück bedeutet.“ Im Gegensatz zum Roman, wo Osnabrück zwar beschrieben aber namentlich nicht genannt wird, wird der Name der Stadt im neuen Film zweimal genannt. Insofern hat der Regisseur Edward Berger durchaus berücksichtigt, aus welcher Stadt der Autor der weltberühmten Vorlage kommt.
Seit 2011 assistiert bereits ein Roboter in der Chirurgie des Osnabrücker Klinikums – und das mit Erfolg. Nun wird der „da Vinci-Roboter“ durch eine neue Generation, dem „Xi“, ersetzt.
Der Roboter wird natürlich nicht als Operateur eingesetzt oder als verlängerter Arm, sondern dient als Unterstützung um die Abläufe zu optimieren. Mithilfe des Assistenzsystems erleiden Patienten bei diesen Eigriffen noch weniger Blutverlust, haben weniger postoperative Schmerzen, kommen wesentlich schneller wieder auf die Beine und die Krankenhausaufenthalte verkürzen sich. „Es ist, wie immer im Operationssaal, eine Teamleistung, die besondere Anforderungen an die Anästhesie stellt und bei der es in besonderem Maße auch auf die OP-Pflege ankommt. Bei allen muss jeder Handgriff sitzen und sie müssen mit den Abläufen und dem besonderen Aufbau des Systems im Operationssaal vertraut sein“, erklärt Chefarzt Prof. Dr.Hermann van Ahlen.
Robotereinsatz eine herkömmliche Vorgehensweise
Heute ist es bekannt, dass die minimal-invasive Chirurgie mit einem robotergestützten Operationssystem besonders in der Urologie hochpräzise Eingriffe ermöglicht, bei denen die herkömmliche Laparoskopie an ihre Grenzen stößt. Auch für die Erkrankten sei der Einsatz dieser Assistenzssysteme eine Erleichterung. Der leitende Oberarzt Dr. Samer Schakaki von der Klinik für Urologie und Kinderurologie berichtet, dass er bislang 1.000 Operationen mit dem „da Vinci-Roboter“ durchführte. „Weltweit startet bereits alle 19,8 Sekunden eine roboterassistierte Operation und der Anteil wird auch in anderen Fachgebieten künftig deutlich weiter steigen, weil es mit so vielen Vorteilen für den Patienten verbunden ist“, so Schakaki.
„da Vinci-Roboter“ durch „Xi“ ersetzt
Das 2011 angeschaffte „da Vinci“-Roboterassistenzsystem der Serie „Si“ wurde durch ein Modell der neuesten Generation, dem „Xi“, ersetzt. Das zwei Millionen Euro teure Gerät verbessert die Einsatzmöglichkeiten noch weiter, war aber primär als Ersatzbeschaffung erforderlich, da demnächst die Bereitstellung von Wechselinstrumenten und der Service für den Vorgänger auslaufen. Größter Vorteil des „Xi“-Modells ist es, dass sich die vier jetzt deutlich schlankeren Instrumentenarme, die der Operateur von zwei Handgriffen an einer Bedienungskonsole steuert, von oben und nicht mehr von der Seite auf den Patienten zubewegen, so dass mehr Bewegungsspielraum besteht und mehr Körperbereiche erreicht werden können.
Fahrbarer „da Vinci Xi“ im Klinikum. / Foto: Jens Lintel
Wie funktioniert das Operieren mit einem Roboter-Assistenten?
Es ist ein fahrbarer „Operationsroboter“ mit vier Armen der auch als Patientenwagen bezeichnet wird sowie einem ebenfalls beweglichen Videosystemwagen mit der Technik für die Übertragung der Bildinformationen aus den beiden Steuerkonsolen, der zentralen Rechnereinheit und unterschiedlichen Hilfsaggregaten. Die Operateure selber sitzen an der Konsole und blicken wie mit einem Fernglas durch ein duales Linsensystem, das ein dreidimensionales, stufenlos bis zu zehnfach vergrößertes HD-Bild generiert. Von hier führt der Operateur mithilfe von Handgriffen die Roboterarme mit den verschiedenen Instrumenten.
„Letztlich ist es nur eine Art Fernsteuerung für die laparoskopischen Instrumente, die an den Armen angebracht sind. Sie lassen sich so wesentlich präziser und freier als rein manuell bewegen, so dass wir einen besseren Zugang zum Operationsgebiet erhalten“, so Schakaki und van Ahlen. Es sei auch ein großer Vorteil, dass die Ärzte bei den teils bis zu sechs Stunden langen Eingriffen sitzen könnten und nicht stehen oder dabei noch eine schiefe Haltung einnehmen müssen. „Und es liegt eine zusätzliche Sicherheit darin, dass das System jede Erschütterung und jedes Zittern ausgleicht“, ergänzt van Ahlen. „Der wesentlichste Vorzug liegt aber vielleicht darin, dass wir durch die variable Vergrößerung und die immer perfekte Ausleuchtung auch tief im Körperinneren noch präziser und schonender operieren können. So ist es mit neuen Techniken sogar möglich, die Durchblutung des Gewebes sichtbar zu machen und so einerseits Blutgefäße gezielt zu schonen und gleichzeitig noch intraoperativ zu prüfen, ob das verbliebene Gewebe nach Entfernung z.B. eines Tumors noch ausreichend durchblutet ist.“ Also ist das Assistenzsystem nicht nur eine Erleichterung für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für die operierenden Ärzte.