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23-jähriger Motorradfahrer bei Auffahrunfall auf der A30 in Osnabrück schwer verletzt

Streifenwagen der Polizei im Einsatz auf der Autobahn
Streifenwagen der Polizei im Einsatz auf der Autobahn

Ein 23-jähriger Motorradfahrer verletzte sich am Mittwoch (17. Mai) bei einem Auffahrunfall auf der A30 in Osnabrück schwer. Die involvierte VW-Fahrerin blieb unverletzt.

Am Mittwochmorgen befuhr ein 23-Jähriger gegen 7:25 Uhr mit seinem Motorrad (Yamaha) den Überholfahrstreifen auf der A30 in Fahrtrichtung Niederlande. Zwischen den Anschlussstellen „Natbergen“ und „Osnabrück-Südkreuz“ fuhr der junge Mann auf einen vorausfahrenden VW Polo auf. Der 23-Jähriger stürzte daraufhin von seinem Motorrad und verletzte sich schwer. Anschließend wurde der Mann aus Hannover mit dem Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Die 39-jährige VW-Fahrerin blieb unverletzt. An beiden Fahrzeugen entstanden Sachschäden. Diese waren außerdem nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Im Rahmen der Unfallaufnahme kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Richtungsfahrbahn Niederlande wurde kurzzeitig vollgesperrt.

AFP

Weltwetterorganisation rechnet mit neuen Höchsttemperaturen

Genf (dts Nachrichtenagentur) – Die globalen Temperaturen werden in den nächsten fünf Jahren aufgrund von hitzefördernden Treibhausgasen und einem natürlich auftretenden El-Niño-Ereignis wahrscheinlich auf ein neues Höchstmaß ansteigen. Das ist das Ergebnis eines neuen Berichts der Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Darin heißt es, es bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent, dass die jährliche Durchschnittstemperatur in Oberflächennähe zwischen 2023 und 2027 für mindestens ein Jahr um mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen wird. Es bestehe zudem eine Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent, dass mindestens eines der nächsten fünf Jahre das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird. Dasselbe gilt laut der UN-Organisation für den gesamten Fünfjahreszeitraum. „Dieser Bericht zeigt nicht, dass wir das im Pariser Abkommen festgelegte Niveau von 1,5 Grad dauerhaft überschreiten werden, da es sich auf eine langfristige Erwärmung über viele Jahre bezieht. Die WMO schlägt jedoch Alarm, dass wir die 1,5-Grad-Grenze vorübergehend und immer häufiger überschreiten werden“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

„In den nächsten Monaten ist mit der Entwicklung eines wärmenden El Niño zu rechnen, der in Verbindung mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel die globalen Temperaturen in ungeahnte Höhen treiben wird“, sagte er. „Dies wird weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit, die Ernährungssicherheit, die Wasserwirtschaft und die Umwelt haben. Wir müssen darauf vorbereitet sein“, sagte Taalas.

Die Wahrscheinlichkeit einer vorübergehenden Überschreitung von 1,5 Grad ist seit 2015, als sie nahe bei Null lag, stetig gestiegen. Für die Jahre zwischen 2017 und 2021 lag die Wahrscheinlichkeit einer Überschreitung bei 10 Prozent. „Die globalen Durchschnittstemperaturen werden voraussichtlich weiter ansteigen und uns immer weiter von dem Klima entfernen, das wir bisher gewohnt waren“, sagte Leon Hermanson, der als Wissenschaftler beim nationalen meteorologische Dienst des Vereinigten Königreichs tätig ist und die Erstellung des Berichts leitete.


Foto: Trockenes Feld, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Gegen LGBTQIA+Feindlichkeit: Stadt Osnabrück hisst Regenbogenflagge

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (oben links), Heba Najdi vom Antidiskriminierungsbüro der Stadt Osnabrück (oben rechts), Ann Kristin Schneider, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte und Patricia Heller, Gleichstellungsbauftragte, mit der Regenbogenflagge, die am Dienstag, 17. Mai, an der Stadtbibliothek weht. / Foto: Monika Nestmann
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (oben links), Heba Najdi vom Antidiskriminierungsbüro der Stadt Osnabrück (oben rechts), Ann Kristin Schneider, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte und Patricia Heller, Gleichstellungsbauftragte, mit der Regenbogenflagge, die am Dienstag, 17. Mai, an der Stadtbibliothek weht. / Foto: Monika Nestmann

Am 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (kurz: IdaHoBIT). Weltweit erinnern Aktionen und Demonstrationen an den Tag, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. Anlässlich des Tages hisst die Stadt Osnabrück die LGBTQIA+Flagge.

Bis vor genau 33 Jahren galt Homosexualität laut dem ICD-10 noch als Krankheit. Erst am 17. Mai 1990 wurde die Diagnose aus dem Manual gestrichen. Auch heute noch werden in vielen Ländern der Welt Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt und teilweise mit dem Tode bedroht. Diskriminierung, Anfeindungen und Gewalt sind für queere Menschen auch in Deutschland alltäglich. Allein im Jahr 2021 wurden über 1.000 Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität im Themenfeld „Sexuelle Identität / Orientierung“ registriert.

Schutz von Menschenrechten

Der Aktionstag IdaHoBIT macht auf die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen aufmerksam. Auch die Stadt Osnabrück will für den Schutz dieser Menschenrechte eintreten und hisst am 17. Mai die Regenbogenflagge. „Wir setzen uns in der Friedensstadt für den Schutz der Menschenrechte ein“, sagt Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Dazu gehört auch die rechtliche Gleichstellung und echte Akzeptanz queerer Lebensweisen.“

Aktionstage des Osnabrücker Festivals Gay in May

Ein Zeichen des IdaHoBIT sind die Aktionstage des Gay in May Festivals – eines der ältesten queeren Kulturfestivals Europas, in dessen Rahmen viele Veranstaltungen mit Bezug zu queeren Lebensformen stattfinden. Besonderes Highlight der Gay in May Wochen war auch in diesem Jahr die Verleihung des Rosa Courage Preises, der am 5. Mai 2023 überreicht wurde. Mit diesem Preis, der seit 1992 verliehen wird, soll herausragendes Engagement für die Belange von LGBTQIA+ gewürdigt werden. Die Abkürzung steht für Lesbian, Gay, Bi-, Trans*-, Queer-, Inter- und Asexual. In diesem Jahr ging der Preis an Katharina Oguntoye, eine als Afrodeutsche geborene deutsche Schriftstellerin und Aktivistin, die vor allem durch die Mitherausgabe des Buches „Farbe bekennen“ an Bekanntheit erlangte. Darüber hinaus engagiert sie sich für die Belange afrodeutscher und afrikanischer Menschen – insbesondere für Frauen – und wurde im vergangenen Jahr für ihre Arbeit gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und für Gleichberechtigung und Teilhabe interkultureller Gemeinschaften mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

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Union bezeichnet Wahlrecht ab 16 als „Entwertung der Demokratie“

Staatsrechtler hält Wahlrechtsreform für verfassungswidrig
Staatsrechtler hält Wahlrechtsreform für verfassungswidrig

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der erste parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), hat sich gegen die Forderung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestellt, das Wahlalter bei Bundestagswahlen von 18 auf 16 Jahre zu senken. „Das Wahlrecht würde durch eine Absenkung des Wahlalters letztlich entwertet“, sagte Frei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe).

„Man kann kaum begründen, warum jemand über die Geschicke unseres Landes mitentscheiden soll, den wir in anderen Bereichen nicht für reif genug erachten, seine Angelegenheiten ohne die Zustimmung seiner Eltern zu regeln.“ Wer weniger als 18 Jahre alt sei, könne nicht selber einen Mobilfunkvertrag abschließen oder einen Film im Kino anschauen, der die Freigabe „ab 18“ habe, so Frei. „Es gibt meines Erachtens einen breiten gesellschaftlichen Konsens dafür, dass ein junger Mensch mit Vollendung seines 18. Lebensjahres die Volljährigkeit erlangt. Das ist dann auch der richtige Zeitpunkt, ihm das Wahlrecht zu übertragen.“

Steinmeier hatte der FAZ gesagt, er sei lange skeptisch gewesen, was die Absenkung des Wahlalters angehe. Allerdings stehe Deutschland vor einer „gewaltigen demographischen Verschiebung“, bei der der Stimmenanteil der Älteren erheblich wachse. „In einer solchen Situation halte ich es nicht nur für notwendig, sondern für geboten, darüber nachzudenken, ob wir das Gewicht der Jüngeren durch eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre auch bei Bundestagswahlen ausgleichen.“


Foto: Stimmzettel zur Bundestagswahl 2021, über dts Nachrichtenagentur

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Großbritannien will keine Kampfjets an Ukraine liefern

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Großbritannien will im Rahmen der angekündigten „Kampfjet-Koalition“ mit den Niederlanden selbst keine Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern. „Es geht hier nicht darum, Waffensysteme zu spenden, sondern eine Plattform bereitzustellen“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius (SPD) in Berlin.

Großbritannien werde dementsprechend keine Kampfjets an Kiew abgeben. Die Ukraine habe eine Präferenz für F-16-Flugzeuge, die könne man nicht bereitstellen, so Wallace. Stattdessen wolle man bei der Ausbildung ukrainischer Piloten helfen. Auch Pistorius bekräftigte, dass Deutschland keine Kampfjets zur Verfügung stellen werde.

Die Bundeswehr könne dabei „keine aktive Rolle spielen“. Man habe weder die Kapazitäten noch die Kompetenzen. Stattdessen liege die Expertise der Bundeswehr in den Bereichen Panzern und Luftverteidigung.


Foto: Ben Wallace am 17.05.2023, über dts Nachrichtenagentur

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Illegale Einreisen über polnisch-deutsche Grenze stark gestiegen

CDU will Grenzkontrollen innerhalb der EU
CDU will Grenzkontrollen innerhalb der EU

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – An der deutsch-polnischen Grenze sind die festgestellten unerlaubten Einreisen im April stark angestiegen. Insgesamt fanden 2.427 illegale Grenzüberschritte statt, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des innenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), hervorgeht, über die die „Welt“ berichtet.

In den Monaten zuvor waren es noch deutlich weniger Feststellungen (Januar: 1.389, Februar: 1.040 und März: 1.584). Laut der Regierungsantwort wurden im April am polnischen Abschnitt sogar weit mehr unerlaubte Einreisen festgestellt als an jenem zu Österreich (1.298), der wegen der nur dort bestehenden stationären Grenzkontrollen viel strenger überwacht wird als die übrigen. „Die Zahlen der illegalen Grenzübertritte an der deutsch-polnischen Grenze explodieren und Bundeskanzler und Innenministerin schauen tatenlos zu“, so Throm. Russland und Weißrussland instrumentalisierten Flüchtlinge zur Destabilisierung des Westens, und die Türkei spiele dieses Spiel mit.

„Die Bundesregierung muss dem dringend Einhalt gebieten und stationäre Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenzen einrichten.“ Darüber hinaus erwarte man von Polen, dass es die EU-Außengrenze besser sichert, sagte der CDU-Politiker. „Und letztlich braucht es wieder EU-weite Landeverbote für Airlines, die Flüchtlinge direkt nach Russland oder Belarus befördern.“ Die Bundesregierung müsse endlich aufwachen.

Hintergrund sei, dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Migrationsgipfel gemeinsam mit den 16 Ministerpräsidenten zur Ausweitung stationärer Grenzkontrollen bereit erklärt hatte. „Lageabhängig wird der Bund das im Verhältnis zu Österreich bestehende Grenzsicherungskonzept auch an anderen Binnengrenzen Deutschlands nach Konsultation mit den betreffenden Ländern der Bundesrepublik Deutschland etablieren“, heißt es im Beschlusspapier. Die Innenminister der an Polen angrenzenden Bundesländer Brandenburg und Sachsen, Michael Stübgen (CDU) und Armin Schuster (CDU) forderten Innenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu auf, stationäre Kontrollen für die aktuell stark frequentierte Grenze zu Polen umgehend bei der EU anzumelden: „Es ist gut, dass die gemeinsame Forderung aus Sachsen und Brandenburg nach Grenzkontrollen beim Flüchtlingsgipfel Zustimmung gefunden hat“, sagten sie der „Welt am Sonntag“. Nun sei es an Faeser, diesen gemeinsamen Willen der Ministerpräsidentenkonferenz umgehend umzusetzen.

„Das beinhaltet ausdrücklich eine Notifizierung bei der EU, den Grenzkontrollen in Bayern entsprechend.“ Ohne EU-Notifizierung und der damit verbundenen Möglichkeit von Zurückweisungen wären Grenzkontrollen „nicht viel mehr als die statistische Erfassung irregulärer Einreisen“.


Foto: Grenze Polen-Deutschland bei Frankfurt (Oder), über dts Nachrichtenagentur

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Berlin und London bekräftigen Kooperation bei Ukraine-Militärhilfe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland und Großbritannien wollen bei der militärischen Unterstützung der Ukraine weiter eng kooperieren. Bei der Hilfe für Kiew gehe man „gemeinsam voran“, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem britischen Amtskollegen Ben Wallace in Berlin.

Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „starken, wichtigen Partnerschaft auf vielen Feldern“. Es gebe dabei eine „volle Agenda“, neben der Ukraine-Hilfe zum Beispiel auch das Air Policing im Baltikum. Der SPD-Politiker fügte hinzu, dass beide Länder sich einig seien, dass das Zwei-Prozent-Ziel im Haushalt ein „gemeinsames“ bleibe. Dabei gehe es weniger um die Frage, wie es zu definieren sei, sondern darum, wie die Fähigkeiten über eine Dekade fortgeschrieben werden könnten, so Pistorius.

Wallace sprach unterdessen ebenfalls davon, dass London und Berlin bei Verteidigungsthemen überall „Seite an Seite“ stünden. „Wir haben bedeutende Systeme eingerichtet, um der Ukraine bei der Selbstverteidigung zu helfen.“ Deutschland und Großbritannien stünden „an der Spitze der europäischen Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine“. Die Kooperation habe man zuletzt zum Beispiel auch bei der Evakuierung von Bürgern aus dem Sudan gesehen.

Der Brite äußerte sich ebenfalls zu Forderungen nach einem Nato-Beitritt der Ukraine. Dies sei aktuell zwar kein Thema, nötig sei aber ein „Fahrplan“ für einen möglichen Nato-Beitritt nach dem Krieg. Neben der Abstimmung der militärischen Unterstützung für die Ukraine ging es bei dem Termin am Mittwoch unter anderem um die Vorbereitung des Nato-Gipfels in Vilnius, die bilaterale Kooperation sowie einen Austausch über das zukünftige Engagement in Afrika.


Foto: Ben Wallace und Boris Pistorius am 17.05.2023, über dts Nachrichtenagentur

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Neuer Club „Aiconi“ in der Karlstraße eröffnet am Samstag

Ein echter Hingucker: der Foodtruck vor dem "Aiconi". / Foto: Schulte
Ein echter Hingucker: der Foodtruck vor dem "Aiconi". / Foto: Schulte

Fast ein halbes Jahr haben die neuen Betreiber im ehemaligen Carls gewerkelt. Nun öffnet das „Aiconi“ am Samstag (20. Mai) zum ersten Mal seine Türen. Auf Besucherinnen und Besucher warten ab 18 Uhr Foodtruck, Live-Jazz und sogar gezapftes Bier.

An der Karlstraße 51 hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren viel getan. Vom “Büro” über “Mondflug” bis hin zum “Carls” – ab nun wird unter dem Namen “Aiconi” gefeiert. Betreiber des Clubs sind die Osnabrücker Freunde Jan Filip Döring, Fabian Schliehe und Deniz Ergön. Schon früh gingen sie in der kleinen Diskothek ein und aus. Jetzt wollen sie der Lokalität ihre persönliche Note verpassen.

Die Innenräume erstrahlen im Industrialstil. / Foto: Döring
Die Innenräume erstrahlen im Industrialstil. / Foto: Döring

Deniz Ergön hatte zuletzt das Carls betrieben, wollte den Club nach der Pandemie aber noch einmal ganz neu aufstellen. Da traf es sich gut, dass Döring und Schliehe schon lange damit liebäugelten, Fuß in der Gastro- und Clubszene zu fassen. Gemeinsam haben sie nun gut ein halbes Jahr lang Wände eingerissen, gestrichen und Farb-, Food- und Möbelkonzepte ausgearbeitet. „Es ist deutlich heller geworden als vorher“, sagt Döring. „Die Bar steht nun im Fokus.“ Darüber hinaus wurde der komplette Außenbereich fast verdoppelt und wartet nun mit einem Beachbereich und einem Biergarten auf. Alleinstellungsmerkmal: An der Karlstraße gibt es neben Flaschenbier auch gezapftes Tegernseer.

Frisch gezapftes Bier im Club? Das gibt's im "Aiconi". / Foto: Döring
Frisch gezapftes Bier im Club? Das gibt’s im „Aiconi“. / Foto: Döring

Foodtruck vor der Tür

Highlight des Geländes ist ein alter Doppeldeckerbus, der als Foodtruck dient. Das Liebhaberstück haben die Osnabrücker per Kleinanzeigen entdeckt. „Eigentlich hatte ein Gastronom aus Holland den Bus schon angezahlt“, erzählt Döring. „Dann konnte sie ihn allerdings doch nicht finanzieren.“ Großes Glück für die drei, denn einen solchen englischen Oldtimerbus gibt es nur sehr selten. Im Bus selbst gibt es dann sogenannte Bao Buns Burger, asiatisch angehaucht – wahlweise vegan oder mit Fleisch. Der Bus hat TÜV und soll künftig auch für Firmenevents, Hochzeiten oder sonstige Anlässen vermietet werden, ebenso die Räumlichkeiten des „Aiconi“.

In Holland konnten die Osnabrücker den nostalgischen Bus ergattern. / Foto: Schulte
In Holland konnten die Osnabrücker den nostalgischen Bus ergattern. / Foto: Schulte

Kompletten Abend und die Nacht an einem Ort verbringen

An der Karlstraße ist künftig immer von Mittwoch bis Samstag etwas los. Ab 18 Uhr gibt es Essen und Getränke, bis sich dann die Bar gegen 23 Uhr in einen Club mit einer gut 70 m2 großen Tanzfläche verwandelt. Gespielt wird kein bestimmtes Genre. „Wir wollen, dass alle ab 21 Jahren hier feiern und Spaß haben“, fasst Döring zusammen. Zur Eröffnung erwarten die drei knapp 400 Gäste. Als Highlight spielt am Samstag (20. Mai) eine Jazzband, die im zweiwöchigen Rhythmus im „Aiconi“ zu hören sein wird.

Das "Aiconi" bei Nacht / Foto: Döring
Das „Aiconi“ bei Nacht / Foto: Döring
AFP

„Banda Communale“ aus Dresden tritt mit geflüchteten Jugendlichen bei der Osnabrücker Maiwoche auf

Die Musikerinnen und Musiker der "Banda Communale" mit Robert Klask (Fachgebietsleitung Aufnahme und Soziales und stellvertretende Standortleitung der LAB Sedanstraße, zweiter von links), Michael Prior (Vorstandssprecher der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, dritter von links) und Therese Sextro (Projektleiterin und Verantwortliche der Bildungsarbeit bei Exil e.V., zweite von rechts). / Foto: Rykov
Die Musikerinnen und Musiker der "Banda Communale" mit Robert Klask (Fachgebietsleitung Aufnahme und Soziales und stellvertretende Standortleitung der LAB Sedanstraße, zweiter von links), Michael Prior (Vorstandssprecher der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, dritter von links) und Therese Sextro (Projektleiterin und Verantwortliche der Bildungsarbeit bei Exil e.V., zweite von rechts). / Foto: Rykov

Am Donnerstag (18. Mai) ist Friedenstag auf der Osnabrücker Maiwoche. Mit dabei ist neben den Hauptacts „Glasperlenspiel“ und „Großstadtgeflüster“ auch die Dresdner Brassband „Banda Communale“. Sie tritt mit einer kleinen Besonderheit um 17 Uhr am Marktplatz auf – gemeinsam mit geflüchteten Jugendlichen der Osnabrücker Erstaufnahmeeinrichtungen Sedanstraße und Bramsche-Hesepe.

Die Brassband Banda Communale gründete sich im Jahr 2001 als Reaktion auf die Neonaziaufmärsche in Dresden. Zu Beginn standen elf Dresdner Musiker, die sich in ihrer Musik und in ihrem Wesen stark gegen Rassismus, Rechtsruck und Homophobie aussprechen. Mittlerweile besteht die Band aus 20 Musikerinnen und Musikern aus aller Welt. Gemeinsam besuchen sie Schulen sowie andere Einrichtungen und geben hier musikalische Workshops, um zu zeigen, dass Musik verbindet – auch über vermeintliche Grenzen hinweg.

Musikalische Situation auch ohne Instrumente

Am Friedenstag auf der Osnabrücker Maiwoche wird die Band gemeinsam mit geflüchteten Jugendlichen der Erstaufnahmeeinrichtungen Sedanstraße und Bramsche-Hesepe auf der Bühne stehen. Das Projekt „MusicLAB“ des Osnabrücker Vereins Exil ermöglicht die Kooperation zwischen den Landesaufnahmebehörden und der Brassband. „Wir versuchen eine musikalische Situation zu schaffen, auch wenn nicht alle Instrumente spielen können“, sagt Bandmitglied Aryastan Petzold. Die Querflötistin Sagit Zur ergänzt: „Über Klatschen oder Klopfen kann man immer Musik machen und das ganz alltagsbezogen. Das macht allen Spaß, die Kinder öffnen sich und die Workshops werden für uns alle zu einer schönen Erfahrung.“ Am 16. und 17. Mai gaben die Profimusikerinnen und -musiker den Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren schon einige Tipps und Tricks für ihren großen Bühnenauftritt an die Hand.

Zugang zu kulturellen Angeboten stärken

„Kinder und Jugendliche, die in Landesaufnahmebehörden untergebracht sind, haben häufig keinen Zugang zu altersgerechten Freizeit- und Kulturangeboten“, berichtet Therese Sextro von Exil e. V. „Diesen Zugang wollen wir stärken, unter anderem durch die Bereitstellung von Bus- und Zugtickets am 18. Mai, damit die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien zur Maiwoche können.“ Für die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, die das Osnabrücker Projekt fördert, wäre eine Zusage schnell klar gewesen. „Wir mussten die Stiftung nicht lange überzeugen“, erzählt Michael Prior, Vorstandssprecher der Bohnenkamp-Stiftung, lachend. „Die Wirkung von Musik ist sehr stark und bringt Menschen zusammen. Die Jugendlichen in der Einrichtung sollen wissen, dass sie niemals alleine sind.“ Wer Lust auf mehr bekommen hat, kann der Banda Communale gemeinsam mit den Jugendlichen der Erstaufnahmeeinrichtungen am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Marktplatz zuhören.

AFP

Klöckner sieht „systematisches Problem“ im Wirtschaftsministerium

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner, sieht die Entlassung von Staatssekretär Patrick Graichen als Ausdruck tiefgehender Defizite im Wirtschaftsministerium. „Das ist ein systematisches Problem aufgrund der engen Verflechtungen von grünen Regierungsmitgliedern, Klimaaktivisten, Lobbyverbänden und Instituten“, sagte die CDU-Politikerin und ehemalige Landwirtschaftsministerin dem „Spiegel“.

Diese Vorgänge müssten nun weiter aufgearbeitet werden, damit „nicht das komplette Vertrauen in politische Vorgänge und Entscheidungen schwindet“. Graichen steht im Zentrum einer Affäre um persönliche Verflechtungen im Wirtschaftsministerium, zu denen er und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vergangene Woche im Bundestag befragt worden waren. Zunächst hatte sich Habeck hinter Graichen gestellt, doch nachdem ein weiterer Compliance-Verstoß festgestellt wurde, soll Graichen in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. „Dass Herr Graichen nicht zu halten ist, war spätestens nach der Sondersitzung vergangenen Mittwoch offensichtlich“, so Klöckner.

Der Minister habe nun selbst zugegeben, dass die „Compliance-Brandmauer in seinem Ministerium Risse hat und weitere Verstöße offengelegt“. Als Ministeriumsspitze trage Habeck die Organisationsverantwortung für sein Haus. „Fehler werden gemacht, aber derartige vorsätzliche Verstöße gegen Regeln sind kein Lapsus.“


Foto: Julia Klöckner, über dts Nachrichtenagentur

AFP