“Banda Communale” aus Dresden tritt mit geflüchteten Jugendlichen bei der Osnabrücker Maiwoche auf

Am Donnerstag (18. Mai) ist Friedenstag auf der Osnabrücker Maiwoche. Mit dabei ist neben den Hauptacts „Glasperlenspiel“ und „Großstadtgeflüster“ auch die Dresdner Brassband „Banda Communale“. Sie tritt mit einer kleinen Besonderheit um 17 Uhr am Marktplatz auf – gemeinsam mit geflüchteten Jugendlichen der Osnabrücker Erstaufnahmeeinrichtungen Sedanstraße und Bramsche-Hesepe.

Die Brassband Banda Communale gründete sich im Jahr 2001 als Reaktion auf die Neonaziaufmärsche in Dresden. Zu Beginn standen elf Dresdner Musiker, die sich in ihrer Musik und in ihrem Wesen stark gegen Rassismus, Rechtsruck und Homophobie aussprechen. Mittlerweile besteht die Band aus 20 Musikerinnen und Musikern aus aller Welt. Gemeinsam besuchen sie Schulen sowie andere Einrichtungen und geben hier musikalische Workshops, um zu zeigen, dass Musik verbindet – auch über vermeintliche Grenzen hinweg.

Musikalische Situation auch ohne Instrumente

Am Friedenstag auf der Osnabrücker Maiwoche wird die Band gemeinsam mit geflüchteten Jugendlichen der Erstaufnahmeeinrichtungen Sedanstraße und Bramsche-Hesepe auf der Bühne stehen. Das Projekt „MusicLAB“ des Osnabrücker Vereins Exil ermöglicht die Kooperation zwischen den Landesaufnahmebehörden und der Brassband. „Wir versuchen eine musikalische Situation zu schaffen, auch wenn nicht alle Instrumente spielen können“, sagt Bandmitglied Aryastan Petzold. Die Querflötistin Sagit Zur ergänzt: „Über Klatschen oder Klopfen kann man immer Musik machen und das ganz alltagsbezogen. Das macht allen Spaß, die Kinder öffnen sich und die Workshops werden für uns alle zu einer schönen Erfahrung.“ Am 16. und 17. Mai gaben die Profimusikerinnen und -musiker den Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren schon einige Tipps und Tricks für ihren großen Bühnenauftritt an die Hand.

Zugang zu kulturellen Angeboten stärken

„Kinder und Jugendliche, die in Landesaufnahmebehörden untergebracht sind, haben häufig keinen Zugang zu altersgerechten Freizeit- und Kulturangeboten“, berichtet Therese Sextro von Exil e. V. „Diesen Zugang wollen wir stärken, unter anderem durch die Bereitstellung von Bus- und Zugtickets am 18. Mai, damit die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien zur Maiwoche können.“ Für die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, die das Osnabrücker Projekt fördert, wäre eine Zusage schnell klar gewesen. „Wir mussten die Stiftung nicht lange überzeugen“, erzählt Michael Prior, Vorstandssprecher der Bohnenkamp-Stiftung, lachend. „Die Wirkung von Musik ist sehr stark und bringt Menschen zusammen. Die Jugendlichen in der Einrichtung sollen wissen, dass sie niemals alleine sind.“ Wer Lust auf mehr bekommen hat, kann der Banda Communale gemeinsam mit den Jugendlichen der Erstaufnahmeeinrichtungen am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Marktplatz zuhören.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion