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Erneuter Anstieg der Spritpreise im August belastet Autofahrer

Die Spritpreise in Deutschland haben erneut zugenommen, wobei der Unterschied zwischen den Kraftstoffsorten sich verringert hat.

Erneuter Anstieg der Spritpreise. 
Wie ein ADAC-Sprecher am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur bekannt gab, sind die Spritpreise in Deutschland in der vergangenen Woche wieder gestiegen. Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Mittel 1,850 Euro und damit 2,5 Cent mehr als in der Vorwoche.

Deutliche Verteuerung von Diesel

Nicht nur Benzin, sondern auch Diesel verteuerte sich deutlich. Der Preis für Diesel stieg um 5,0 Cent und kostete im Durchschnitt 1,720 Euro. Schon in der Vorwoche waren die Preise für Diesel gestiegen.

Verringerung der Preisunterschiede zwischen Kraftstoffsorten

Interessant ist die Entwicklung der Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Kraftstoffsorten. Der Unterschied bei den Preisen für die Kraftstoffsorten verkleinerte sich durch die jüngste Entwicklung: Ein Liter Diesel kostet jetzt im Schnitt 13,0 Cent weniger als ein Liter E10.

AFP

Bundesregierung beabsichtigt, die humanitäre Unterstützung für Niger fortzuführen

Entwicklungsministerin will Düngemittelproduktion in Kenia fördern
Entwicklungsministerin will Düngemittelproduktion in Kenia fördern

Trotz des Putsches in Niger bekräftigt die Bundesregierung ihre Bereitschaft, die humanitäre Hilfe für das westafrikanische Land fortzusetzen, wobei die Entwicklungszusammenarbeit vorerst ausgesetzt wird.

Humanitäre Hilfe geht weiter. 
Jochen Flasbarth (SPD), Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, betonte am Mittwoch im RBB-Inforadio, dass die Bevölkerung Nigers nicht alleingelassen werden dürfe. „Die unmittelbare Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln wird über das Auswärtige Amt und die internationalen Hilfsorganisationen weitergeführt.“ Allerdings wird die Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere in der Landwirtschaft, vorerst eingestellt. Als Begründung führte Flasbarth an: „Wir können kein Geld an eine Regierung überweisen, die in der Hand von Putschisten ist.“

Widerstand gegen den Putsch

Flasbarth unterstützt die Forderung der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft, den Putsch zu beenden. Er betonte, dass mit Mohamed Bazoum ein demokratisch gewählter Präsident festgesetzt wurde. „Ich glaube, die afrikanischen Staaten in der Region sind so energisch, weil sie sehen, dass diese Logik von Putschen, die dann Staaten in noch größeres Elend stürzen, beendet werden muss.“

Alternative Lösungen für Entwicklungszusammenarbeit

Sollte der Putsch nicht beendet werden, so Flasbarth, bereite man andere Lösungen für eine Entwicklungszusammenarbeit vor. „Wir dürfen die Menschen natürlich nicht allein lassen, aber wir können es dann nicht mehr über die Regierung machen.“

AFP

Wegen Regen: Osnabrücker Moskaubad verkürzt ab Freitag vorübergehend Öffnungszeiten

(Symbolbild) Moskaubad / Foto: Stadtwerke Osnabrück, Sebastian Philipp
(Symbolbild) Moskaubad / Foto: Stadtwerke Osnabrück, Sebastian Philipp

Die Stadtwerke Osnabrück reagieren auf die aktuelle Wetterlage und verkürzen in den kommenden Tagen die Öffnungszeiten des Moskaubads.

Konkret öffnet das Freibad von Freitag (4. August) bis einschließlich Dienstag (8. August) vorerst zwischen 9 und 17 Uhr.

Hallenbad- statt Freibadwetter

Zuletzt hatte der Wetterumschwung der vergangenen Tage im Moskaubad zu einem sehr überschaubaren Besucheraufkommen geführt, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke. Gleichzeitig meldeten Schinkelbad und Nettebad „volles Haus“. Da auch für die kommenden Tage kein Freibadwetter zu erwarten sei, setzen die Stadtwerke die Angestellten des Moskaubads zum Teil in den Hallenbädern ein.

AFP

Esken beschuldigt Junge Union, AfD-Debatte durch Ablenkungsmanöver zu beeinflussen

Esken erwartet baldige Einigung in Heizungsdebatte
Esken erwartet baldige Einigung in Heizungsdebatte

SPD-Chefin Saskia Esken wirft der Jungen Union vor, in der Debatte über den Umgang mit der AfD von eigenen Problemen abzulenken, während sie die „Brandmauer“ zur Linkspartei „aus blankem Machtinteresse“ eingerissen haben sollen.

Kritik an der Jungen Union. 
Die SPD-Chefin Saskia Esken beschuldigt die Junge Union (JU) ein Ablenkungsmanöver in der Debatte über den Umgang mit der AfD zu betreiben. „Es ist jetzt ein interessanter Versuch, vom Thema abzulenken“, sagte sie am Mittwoch den Sendern RTL und ntv. Diese Anschuldigung folgt auf Vorwürfe des JU-Chefs Johannes Winkel, der in den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ behauptete, die SPD habe die „Brandmauer“ zur Linkspartei „aus blankem Machtinteresse“ eingerissen.

Winkels Vergleich

Winkel stellte klar, dass er AfD und Linkspartei nicht gleichsetzt, jedoch behauptet er, beide Parteien überschreiten die „Grenze dessen, was zum demokratischen Grundkonsens gehört“. Esken konterte: „Tatsächlich haben wir zuletzt am Wochenende beim AfD-Parteitag ja gesehen, was bei der AfD passiert. Und darum geht es in der aktuellen Debatte ja. Die AfD kennt in ihrem Richtungsstreit nur eine Richtung: Es geht nach rechts, es geht immer weiter nach rechts.“

Ablenkungsmanöver?

Zudem kritisiert Esken den Versuch von Winkel, von den Schwierigkeiten abzulenken, die die CDU durch Friedrich Merz erlebt habe. „Ich glaube, es ist ein untauglicher Versuch“, so Esken abschließend.

AFP

Dax mit deutlichem Minus gestartet – Schwerer Einbruch bei Siemens Healthineers

Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker
Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker

Der Dax startet schwach in den Handelstag, mit deutlichen Einbußen bei Siemens Healthineers und einer zunehmend unsicheren Stimmung unter den Investoren.

Erhebliche Einbußen und Unsicherheit. 
Am Mittwochmorgen startete der Dax schwach in den Handelstag, mit dem Leitindex um 9:30 Uhr bei rund 16.040, 1,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Besonders zu Buche schlugen die erheblichen Einbußen bei Siemens Healthineers, wo Lieferprobleme bei der US-Krebsmedizin-Tochter Varian zu einem deutlichen Gewinneinbruch führten. „Aktuell wird der Dax wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt“, äußerte Marktanalyst Andreas Lipkow. Er fügte hinzu, dass auch die Vorgaben aus dem asiatischen Handel die Stimmung der europäischen Investoren belasteten.

Zweifel an der Konjunkturerholung

Lipkow betonte, dass das Bild einer raschen europäischen Konjunkturerholung durch eine blühende Konjunktur in China Risse bekomme. Es sei ungewiss, ob in diesem Jahr eine Beschleunigung der Konjunkturerholung in China erzielt werden könne. „Auch die Investoren in den USA scheinen langsam zu bemerken, dass die Aufgelder, insbesondere bei den US-Technologieunternehmen, sehr ambitioniert sind.“ Lipkow merkte an, dass es immer schwieriger werde, das derzeitige, hohe Kursniveau zu rechtfertigen.

Quartalsdaten und weitere Verunsicherung

„Die zuletzt vorgelegten Quartalsdaten waren eher gemischt und unterstützen die positive Marktmeinung immer weniger. In Deutschland melden immer mehr Indexunternehmen ihre Ergebnisse. Das dürfte vorerst für weitere Verunsicherung sorgen“, so Lipkow. Am Mittwochmorgen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung schwächer, wobei ein Euro 1,0987 US-Dollar kostete und ein Dollar entsprechend für 0,9102 Euro zu haben war.

Ölpreis im Aufwind

Im Gegensatz dazu stieg der Ölpreis: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 85,59 US-Dollar, das waren 68 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

AFP

Viele Unternehmen beschäftigen sich noch nicht mit Künstlicher Intelligenz

Ethikrat: KI darf “menschliche Entfaltung” nicht vermindern
Ethikrat: KI darf “menschliche Entfaltung” nicht vermindern

Die künstliche Intelligenz (KI) steht noch nicht auf der Agenda von vielen deutschen Unternehmen, dennoch setzen sich die meisten Firmen aktiv mit dieser Technologie auseinander, wie eine aktuelle Befragung des Ifo-Instituts zeigt.

Unterschiedliche Rezeption in verschiedenen Branchen. 
Die Untersuchung des Ifo-Instituts im Auftrag des Hanseatic Blockchain Institute offenbart, dass das Thema KI für rund 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland gegenwärtig nicht von Bedeutung ist. Im Baugewerbe liegt dieser Anteil sogar bei 60 Prozent. „Die Mehrheit aller Unternehmen in Deutschland setzt sich aktuell mit KI auseinander“, sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. Rund 13 Prozent der Unternehmen setzen nach eigenen Angaben bereits KI ein, 9,2 Prozent planen sie zu nutzen und weitere rund 37 Prozent aller befragten Firmen diskutieren über mögliche Anwendungsszenarien.

Industrie und IT-Dienstleister vorn

„Unternehmen verschiedenster Branchen nutzen KI-Anwendungen: Darunter die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Pharmaindustrie und der Dienstleistungssektor“, so Wolf. In der Industrie ist Künstliche Intelligenz laut der Erhebung besonders weit verbreitet: Jedes dritte Industrieunternehmen nutzt diese bereits oder plant ihren Einsatz. Bei den Dienstleistern und im Handel liegt der Wert bei rund 20 Prozent, im Baugewerbe bei 15 Prozent. Nahezu alle IT-Dienstleister beschäftigen sich mit diesem Thema oder sehen Anwendungsmöglichkeiten.

AFP

Extinction Rebellion zementiert Löcher des Osnabrücker Golf Clubs zu

In der Nacht befüllten Aktivisten Löcher des Golfplatzes mit Zement. / Foto: XR
In der Nacht befüllten Aktivisten Löcher des Golfplatzes mit Zement. / Foto: XR

Extinction Rebellion Osnabrück (XR) hat in dieser Nacht (2. August) Löcher des „Osnabrücker Golf Club“ Golfplatzes mit Zement befüllt. Mit der zusätzlich auf den Rasen gesprühten Botschaft „Golf für Wenige = Wasserknappheit für Viele“ will die Ortsgruppe nach eigenen Angaben auf den „Earth Overshoot Day“, also den Erd-Überlastungs-Tag aufmerksam machen, der dieses Jahr auf den 2. August fällt.

Die Aktivisten fordern in einer Pressemitteilung sozialgerechte Maßnahmen, um die „schonungslose Ausbeutung der physischen und sozialen Ressourcen“ zu beenden. „Der Umgang mit Trinkwasser ist ein gutes und anschauliches Beispiel dafür, wie mit unseren begrenzten planetaren Ressourcen in Zeiten der Klimakrise umgagangen wird“, sagt Anna Meyer von Extinction Rebellion Osnabrück. Die Aktivistin bezieht sich damit unter anderem darauf, dass der Landkreis Osnabrück Mitte Juni Bürgerinnen und Bürger zum Wassersparen aufgefordert hatte. Unternehmen mit einem viel höheren Wasserverbrauch wie etwa Golfplätze haben hingegen keine Sparmaßnahmen ergreifen müssen. Dabei sei aufgrund der vergangenen und kommenden Trockenjahren ein nachhaltiger Umgang mit Wasser notwendig.

Landkreis soll Bewässerung von Golfplätzen verbieten

„Golf ist eine Sportart, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland ausüben, jedoch gleichzeitig viel Wasser benötigt“, so Robert Faust von XR. „Ein einziger 18-Loch-Golfplatz in Mitteleuropa benötigt etwa 35.000 m³ Wasser pro Jahr. Das ist genug, damit alle Einwohner von Osnabrück für etwa 64 Jahre täglich die Toilette spülen könnten, bei dreimal am Tag spülen.“ Laut den Aktivist müsse der überflüssige Konsum von einkommensstarken Gruppen schnell beendet und die Versorgung von lebensnotwendigen Gütern für alle Menschen sichergestellt werden. Sie kritisieren den verschwenderischen Umgang mit Trinkwasser, da schon heutzutage 2 Milliarden Menschen weltweit unter Wasserknappheit leiden. Extinction Rebellion Osnabrück fordert darüber hinaus den Landkreis Osnabrück auf, sozial gerechtere Maßnahmen zum Sparen von Wasser zu ergreifen, in dem auch die Bewässerung von Golfplätzen verboten wird.

Earth Overshoot Day am 2. August

Anlässlich des Earth Overshoot Day sollen bundesweite Aktionen von Extinction Rebellion stattfinden. Bereits jetzt sind alle Ressourcen verbraucht, die die Ökosysteme der Erde innerhalb eines ganzen Jahres herstellen können. Noch 1971 war dieser Tag am 25. Dezember. Deutschlands “Countries Overshoot Day” war bereits am 13. Mai.

Auf Nachfrage unserer Redaktion hatte der Golfplatz bis dato keine Kenntnisse von dieser Aktion.

AFP

Senkung des Energieverbrauchs im ersten Halbjahr verzeichnet

Zahl der Energieberatungen steigt deutlich
Zahl der Energieberatungen steigt deutlich

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen berichtet, dass der Energieverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 gesunken ist, hauptsächlich aufgrund hoher Energiepreise und schwacher Konjunktur.

Energieverbrauch sinkt trotz Bevölkerungszuwachs. 
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der inländische Primärenergieverbrauch erreichte im ersten Halbjahr 2023 eine Höhe von 5.561 Petajoule (PJ) oder 189,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Millionen t SKE). Dies liegt rund sieben Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die hohen Energiepreise und die schwache konjunkturelle Entwicklung werden als Hauptgründe für den Verbrauchsrückgang angeführt, während der Bevölkerungsanstieg durch Flüchtlingsbewegungen nur einen geringen verbrauchssteigernden Effekt hatte.

Energiepreise und Wirtschaftsentwicklung beeinflussen Verbrauch

Die AG Energiebilanzen geht davon aus, dass die Preise wesentlich den Verlauf des Energieverbrauchs bestimmen. Trotz eines Rückgangs der Preise an den Energiemärkten gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 liegt das Preisniveau immer noch deutlich höher als 2021. Die verbrauchssenkenden Effekte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden stark von der reduzierten Produktionsleistung der energieintensiven Industrien (Chemie, Metalle, Papier und Glas) geprägt.

Verbrauch von Heizenergien und Mineralöl

Der Verbrauch von Heizenergien wurde in den ersten sechs Monaten nur gering von den Witterungsbedingungen beeinflusst. Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich um 2,0 Prozent. Während der Verbrauch von Ottokraftstoffen anstieg, gab es beim Dieselkraftstoff einen leichten Rückgang. Der Absatz von leichtem Heizöl stieg um 16 Prozent, da viele Verbraucher ihre Lagerbestände aufstockten.

Erdgasverbrauch und Kohleabbau

Der Erdgasverbrauch verringerte sich im ersten Halbjahr 2023 um 10,1 Prozent. Der Verbrauch von Steinkohle nahm um 10,8 Prozent ab, und der Einsatz in Kraftwerken verzeichnete einen Rückgang um fast 19 Prozent. Der Absatz von Steinkohle an die Eisen- und Stahlindustrie verminderte sich um zwei Prozent.

Braunkohle und erneuerbare Energien

Der Verbrauch von Braunkohle nahm um rund 18 Prozent ab. Trotz des hohen Rückgangs blieb die Braunkohle mit einem Anteil von knapp 18 Prozent, nach den Erneuerbaren, die zweitwichtigste Verstromungsenergie in Deutschland.

AFP

Ungekannter Anstieg: Rekordzahl an Fällen von Kindeswohlgefährdung erreicht

Finanzminister sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung
Finanzminister sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung

Neue Höchstzahlen bei Kindeswohlgefährdungen in Deutschland haben das Jahr 2022 gekennzeichnet, wobei insbesondere akute Fälle stark gestiegen sind, so das Statistische Bundesamt.

Zahlen und Trends. 
Im Jahr 2022 stellten Jugendämter bei fast 62.300 Kindern oder Jugendlichen Gefährdungen durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt fest. Dies bedeutet einen Anstieg von rund 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich wurde bei 68.900 Fällen erzieherischer Hilfebedarf festgestellt. Insgesamt prüften die Jugendämter 203.700 Hinweismeldungen auf mögliche Kindeswohlgefährdung, was einen Anstieg von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Die Rolle der Pandemie

Die Fallzahlen nahmen von 2017 bis 2020 stark zu, sanken 2021 leicht und stiegen 2022 wieder moderat. Während der Pandemie wurde befürchtet, dass einige Fälle aufgrund von Kontaktbeschränkungen unerkannt bleiben oder erst mit Verzögerung auffallen könnten. Im Jahr 2022 fiel insbesondere der Anstieg der akuten Fälle von Kindeswohlgefährdung auf, während die latenten Fälle leicht zurückgingen.

Demographie der Betroffenen

Von den 62.300 von einer Kindeswohlgefährdung betroffenen Kindern waren 79 Prozent jünger als 14 Jahre und 47 Prozent sogar jünger als acht Jahre. Jungen waren bis zum Alter von elf Jahren etwas häufiger betroffen, ab dem zwölften Lebensjahr waren es Mädchen. Die meisten Minderjährigen wuchsen bei alleinerziehenden Eltern oder bei beiden Eltern gemeinsam auf.

Art der Gefährdungen und Meldungen

In den meisten Fällen von Kindeswohlgefährdung (59 Prozent) stellten die Behörden Anzeichen von Vernachlässigung fest, gefolgt von psychischer Misshandlung (35 Prozent), körperlicher Misshandlung (27 Prozent) und sexueller Gewalt (5 Prozent). Ein Drittel der Gefährdungseinschätzungen wurden von der Polizei oder Justizbehörden angeregt, ein Viertel kam aus der Bevölkerung.

Einfluss der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat das Meldeverhalten der Hinweisgeber beeinflusst. So gaben Schulen und Kitas 2020 infolge von Schließungen weniger Hinweise auf mögliche Kinderschutzfälle ab. Lockdowns und Homeoffice führten hingegen zu einem Anstieg der Meldungen aus der Bevölkerung. Polizei und Justizbehörden blieben in ihrem Meldeverhalten stabil.

AFP

Zunahme der Unterbringung von Wohnungslosen verzeichnet

Zum Stichtag 31. Januar 2023 waren in Deutschland rund 372.000 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Dies ist teilweise auf verbesserte Datenmeldungen und den Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine zurückzuführen.

Erheblicher Anstieg der Wohnungslosigkeit. 
Zum Stichtag 31. Januar 2023 sind nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen in Deutschland gut 372.000 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht gewesen. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht (2022: 178.000), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Dieser Anstieg ist den Statistikern zufolge allerdings zum Teil auf eine Verbesserung der Datenmeldung durch die beteiligten Stellen im zweiten Jahr der Statistikdurchführung zurückzuführen.

Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine

Des Weiteren wurden 2023 knapp 130.000 geflüchtete Personen aus der Ukraine in der Statistik erfasst, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind (2022: 305 Personen). Dies entspricht gut einem Drittel (35 Prozent) aller untergebrachten wohnungslosen Personen. Insgesamt hat sich durch den Anstieg bei den Ukrainern der Anteil aller Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf 80 Prozent beziehungsweise 311.875 Personen erhöht (2022: 69 Prozent).

Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hat mit 60.185 im Vergleich zum Jahr 2022 (55.035 Personen) zwar zugenommen, jedoch liegt der Anteil nur noch bei 16 Prozent (2022: 31 Prozent). Bei 3,5 Prozent der gemeldeten Personen lagen entweder keine Angaben zur Staatsangehörigkeit vor, sie war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose.

Verteilung nach Geschlecht und Alter

50 Prozent der untergebrachten wohnungslosen Personen waren Männer und etwa 42 Prozent Frauen, im Vergleich zu 62 Prozent Männern und 37 Prozent Frauen im Vorjahr. Für 7,2 Prozent der Fälle wurde das Geschlecht mit „unbekannt“ angegeben. Im Durchschnitt waren die untergebrachten wohnungslosen Personen mit 31 Jahren am Stichtag etwas jünger als im Vorjahr (32 Jahre). Mehr als ein Drittel (38 Prozent) war jünger als 25 Jahre (2022: 37 Prozent). Unverändert blieb der Anteil der untergebrachten wohnungslosen Personen im Alter von 65 Jahren oder älter (5 Prozent).

Unterbringungsverhältnisse und Bundesländerverteilung

Die wohnungslosen Personen sind in verschiedenen Haushaltskonstellationen untergebracht: Personen in Paarhaushalten mit Kindern bildeten dabei mit 31 Prozent (114.975) die größte Gruppe. Etwa 29 Prozent (109.080) der gemeldeten Personen waren alleinstehend, 16 Prozent (61.165 Personen) waren als Alleinerziehenden-Haushalte untergebracht, 9,3 Prozent (34.595 Personen) als sonstige Mehrpersonenhaushalte und 3,6 Prozent (13.505 Personen) als Paarhaushalte ohne Kinder (3,6 Prozent). Für 38.740 Personen (10 Prozent) war der Haushaltstyp unbekannt. Im Bundesländervergleich waren im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen mit 84.690 Personen die meisten Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, gefolgt von Baden-Württemberg mit 76.510 Personen und Berlin mit 39.375 Personen. Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose wurden zum Stichtag für das Saarland (2.805 Personen), Sachsen-Anhalt (1.980 Personen) und Mecklenburg-Vorpommern (1.195 Personen) gemeldet.

AFP