CDU: mfi soll die Karten endlich auf den Tisch legen

Eigentlich hätte es schon vor zwei Wochen eine Entscheidung geben sollen, wann mit den Bauarbeiten für das Shoppingcenter am Neumarkt begonnen wird, so jedenfalls hatte es Oberbürgermeister Wolfgang Griesert in der vergangenen Ratssitzung angekündigt.

Baubeginn der mfi? Die Stadt kann keine Auskunft geben

Unsere Redaktion hat in dieser Woche mehrfach beim Pressesprecher der Stadt, Dr. Sven Jürgensen, um einen aktuellen Status nachgefragt.
Hat es dieses Treffen gegeben, wer hat daran teilgenommen, was wurde entschieden, gibt es inzwischen einen Bauantrag oder zumindest eine Bauvoranfrage?
Immerhin hatte SPD-Chef Frank Henning, ebenfalls in der letzten Ratssitzung, davon gesprochen, nach der Sommerpause ginge es los mit den Bauarbeiten am Neumarkt.

Die Antwort des städtischen Pressesprechers? Vor kommender Woche ist nicht mit einer Auskunft zu rechnen!

mfi Shoppingcenter Neumarkt Osnabrück
Dunkle Wolken über dem geplanten Shoppingcenter der mfi. Immer noch ist der Baubeginn offen. Die CDU fordert jetzt die Karten auf den Tisch zu legen.

CDU: schon jetzt könnten wieder PKW fahren

Das am Neumarkt derzeit nichts geschieht ist„reine rot-grüne Willkür“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Fritz Brickwedde in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung.
„Der Abbruch des Neumarkttunnels ist abgeschlossen. Zur Zeit verlegen die Stadtwerke noch Gas- und Wasserleitungen. Es könnten jetzt schon PKW jeweils eine Fahrtrichtung befahren ohne die Baustelle zu stören und in einigen Wochen wäre ein uneingeschränkter PKW-Verkehr auf dem Neumarkt möglich.“

Stoppen archäologische Grabungen das Projekt?

Brickwedde bringt auch eine ganz neue Erklärung ins Spiel, warum seit Monaten nichts mehr von den Shoppingcenter-Plänen zu hören ist, Bereits seit zwei Jahren wisse der Projektentwickler des Einkaufszentrums, dass es archäologische Grabungen nördlich der Großen Rosenstraße geben müsse. Trotzdem sei es erst im März diesen Jahres zu einer Grabungsvereinbarung für Voruntersuchungen gekommen. Nun müssten Hauptuntersuchungen durchgeführt werden, da die Archäologen interessante Funde aus dem 13. und 14. Jahrhundert ermittelt hätten. Diese Voruntersuchung sei schon Mitte April abgeschlossen gewesen.

Brickwedde: mfi schaufelte Grabungsfunde einfach wieder zu

Man hätte mit der Hauptuntersuchung sofort weitermachen können, um diese in einigen Monaten abzuschließen. Der Projektentwickler habe jedoch die Fläche der Sondergrabung wieder verfüllen lassen.
Nun stellen sich nach Meinung der CDU folgende Fragen: Verfügt mfi nicht über alle Nutzungsrechte an den Grundstücken, wo gegraben werden sollte? Wann wird es eine Grabungsvereinbarung für die Hauptuntersuchung geben? Verzögert sich durch die Verschiebung der Grabungen der Abriss?
„Dann würde der Neumarkt weitere Zeit ohne jeden Grund autofrei gehalten“, betont Brickwedde. Weitere Fragen seien: Welche zeitlichen Auswirkungen hat das noch ausstehende Gerichtsverfahren auf den Abrissbeginn? Hat mfi einen Ankermieter unter Vertrag oder nicht? Kommt daher das Zögern, einen Termin zu nennen? Wann wird mfi endlich einen Bauantrag stellen?

CDU vermutet weiteren Stillstand am Neumarkt

Die CDU-Fraktion fordert von dem Investor nun einen verbindlichen Abrissbeginn zu veröffentlichen. CDU-Fraktionschef Brickwedde will auch nicht ausschliessen, dass sich am Neumarkt ein halbes oder ein ganzes Jahr nichts tut. Die Sperrung ist für ihn „eine rein politische Schikane gegen Autofahrer sowie Bewohner des Walls und der Wohngebiete.”

Wir haben heute Nachmittag auch versucht die Pressestelle der mfi zu erreichen, konnten an diesem sonnigen Frühsommertag jedoch niemanden mehr in der Konzernzentrale des Investors erreichen.

Grafik: unter Verwendung eines PR-Bildes der mfi


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Christian Schmidt
Christian Schmidt
Christian Schmidt sammelte seine ersten journalistischen Erfahrungen an der Leine, bevor es ihn an die Hase verschlug. Auf den Weg von Hannover nach Osnabrück brachte ihn sein Studium an der Universität Osnabrück, das ihm (zum Glück) genügend Zeit lässt, den Journalismus als "Talentberuf" zu erlernen. Neben der Hasepost, gehören einige Fachzeitschriften aus dem Bereich Bau und Architektur zu den regelmässigen Abnehmern seiner Artikel. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/20280-370.

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