Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob es rund zwei Jahre nach einem entsprechenden Prüfauftrag durch den Stadtrat an die Verwaltung tatsächlich ein “Sommermärchen” in Osnabrück geben wird, also in diesem Fall ein großes öffentliches Public Viewing auf einem Platz in der Osnabrücker Innenstadt. Doch das wird es nicht geben.

Eher beiläufig wurde gegen Ende der Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung am Mittwochabend bekannt, dass ein zwischenzeitlich gefundener Unternehmer sich kurzfristig nun doch gegen ein von ihm geplantes Rudelgucken in Osnabrück entschieden hat.

Hintergrund und Auslöser für das Aus war, dass der für ein Public Viewing am besten geeignete Standort, der Platz vor dem Osnabrücker Rathaus, von der Stadtverwaltung bereits für ein Weinfest vergeben wurde.

Kein Veranstalter will den Ledenhof

Ursprünglich hatte sich das durchführende Unternehmen wohl bereit erklärt, auf dem Ledenhof eine Großbildleinwand aufzubauen, es sich dann aber doch anders überlegt und für den Marktplatz entschieden. Da jedoch kam es zur Kollision mit dem bereits für das Winzerfest vergebene Wochenende.

Vor zwei Jahren, zur Fußball-EM, hatte die Stadtverwaltung bereits versucht in einem Interessenbekundungsverfahren einen Veranstalter für ein Public Viewing auf dem Ledenhof zu finden, doch nicht ein einziger Veranstalter fand diesen Standort dafür geeignet – so wie auch in diesem Jahr zur WM.

[interaction id=”5ace6478f7bd3e60eff7b9ad”]

Alles genauso wie 2016 zur EM

Das per Ratsbeschluss von der Lokalpolitik gewünschte  Public Viewing zur EM 2016 war ebenfalls wegen der Terminkollision mit dem Winzerfest nicht auf dem Marktplatz möglich – so dass die Verantwortlichen in der von Stadtbaurat Frank Otte geleiteten Verwaltungsabteilung eigentlich hätten “vorgewarnt” sein müssen, dass es zwei Jahre später erneut zu einem solchen Konflikt kommen könnte.

2016 machte CDU Fraktionschef Fritz Brickwedde bereits deutlich, dass für ihn nur der historischen Markt der richtige Platz für eine derartige Veranstaltung ist: „Wenn es nur irgendwie geht“, so Brickwedde, solle der Marktplatz für das Public Viewing genutzt werden, denn nur diese Fläche stehe symbolisch für die ganze Stadt und steht auch für die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt.

Offenbar also hat die Verwaltung aus der EM 2016 nicht gelernt und daher bleibt auch die WM 2018 ohne Public Viewing in der Innenstadt.
Selbstverständlich werden aber auch in diesem Jahr zahlreiche Kneipen, das Alando und andere private Veranstalter zumindest im kleineren Rahmen ein “Rudelgucken” anbieten.

Das sind die Termine für die nächsten EM und WM

Nur so als Hinweis an die Verwaltung: Die EM 2020 findet vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 statt.
Die WM 2022 soll im Wüstenstaat Katar zwischen dem 21. November und 18. Dezember stattfinden… dann ist der Markt bereits für den Weihnachtsmarkt vergeben – dann will aber auch kaum jemand draußen Fußball schauen.