Hochaktuell in der Karwoche: Kreuzwege in der Region Osnabrück locken gläubige Christen

Christen beten besonders in der Fastenzeit, in der Karwoche und zu besonderen Anlässen den Kreuzweg. In der Region Osnabrück gibt es gleich mehrere Kreuzwege, die auch in diesen Tagen wieder von zahlreichen Gläubigen besucht werden.

14 Stationen von Franziskaner-Mönchen festgelegt

Als Weg des Kreuzes oder eben Kreuzweg bezeichnet man die Andacht vor dem szenisch dargestellten Leidensweg Jesu Christi in Jerusalem von seiner Verurteilung bis zum Tod. Dabei werden 14 Stationen abgegangen und mit Gebeten beklagt. Ursprünglich wurden nur die Wallfahrtsorte Golgota und das Haus von Pontius Pilatus von Gläubigen besucht. Im 14. Jahrhundert jedoch wurden die Kreuzwegprozessionen von den Franziskaner-Mönchen eingeführt und die 14 Stationen des Kreuzweges, wie wir sie heute kennen, festgelegt. In den meisten christlichen Kirchen findet man heute diesen Andachtsweg, aber oftmals findet man ihn auch unter freiem Himmel.

Kreuzweg am Haster Berg

So führt in der Region Osnabrück beispielsweise ein Kreuzweg von Osnabrück-Haste über den Haster Berg bis nach Wallenhorst-Rulle. Gläubigen gibt es Kraft, den Kreuzweg zu gehen. Um die Pflege haben sich in der Vergangenheit die Pfarrgemeinde, der Pfarrgemeinderat und der Liturgiekreis gekümmert, seit einigen Jahren pflegen und bepflanzen ihn jedoch die Eltern der Erstkommunionkinder.

Kreuzweg an der Ruller Wallfahrtskirche

Ein weiterer Kreuzweg befindet sich seit 1989 im Gartenteil des Friedhofs westlich der Ruller Wallfahrtskirche. Die 14 geschnitzten Stationsbilder stammen von dem Osnabrücker Künstler Georg Hörnschemeyer und wurden von Wallfahrtsvereinen, kirchlichen Einrichtungen sowie von Familien gestiftet. Die Kolpingsfamilie Rulle kümmert sich seitdem um die Pflege der Anlage.

Dieser Kreuzweg befindet sich seit 1989 im Gartenteil des Friedhofs westlich der Ruller Wallfahrtskirche. / Foto: Dominik Lapp
Dieser Kreuzweg befindet sich seit 1989 im Gartenteil des Friedhofs westlich der Ruller Wallfahrtskirche. / Foto: Dominik Lapp

Kreuzweg in Belm

Auch in Belm gibt es einen Kreuzweg unter freiem Himmel. Dieser führt von der Pfarrkirche Sankt Dionysius durch den Belmer Bruch, vorbei am Belmer Bach bis zum Haus Sankt Marien. Die einzelnen Stationen bestehen aus massiven Eichenbalken, die Bronzereliefs des Osnabrücker Künstlers Walter Mellmann zieren. Die zwölfte Station ist dabei eine Besonderheit, weil sie durch ein von der Kolpingsfamilie im Jahr 1996 errichtetes Wegkreuz gebildet wird. Nachdem der Kreuzweg dort ursprünglich endete, wurde er erst in der Karwoche 2013 um die zwei letzten Stationen erweitert.

Kreuzweg am Kalvarienberg

Wer im Südkreis den Kreuzweg beten möchte, kann dies zwischen Bad Laer und Glandorf an der Glandorfer Straße tun. Dort steht am höchsten Punkt, dem Kalvarienberg, die so genannte Prediger-Linde. Gegenüber der Linde erstreckt sich der 275 Meter lange Kreuzweg. Auf der linken Seite des Weges finden sich die einzelnen Kreuzwegstationen und auf der rechten Seiten kleine Säulen mit den 14 Nothelfern.

In der Fastenzeit beten dreimal sonntags 30 bis 40 Gläubige den Kreuzweg am Kalvarienberg, Karfreitag sollen es sogar um die 200 Menschen sein. In der Glaner Friedhofskapelle hingegen beten Jugendliche am Karfreitag den Kreuzweg.

Um die Pflege des Kreuzwegs im Südkreis kümmern sich Freiwillige. So wird auch nach 160 Jahren der Wunsch der damaligen Stifter des Kreuzwegs verwirklicht, in der beeindruckenden Landschaft am Südhang des Dörenbergs einen Ort zu schaffen, um das Leiden Jesu Christi zu betrachten.

Das hat es mit dem Kreuzweg auf sich

Was ist der Kreuzweg?
Als Kreuzweg bezeichnet man die Andacht vor dem szenisch dargestellten Leidensweg Jesu Christi in Jerusalem von seiner Verurteilung bis zum Tod. Dabei werden 14 Stationen abgegangen und mit Gebeten beklagt.

Wozu den Kreuzweg beten?
Das Mitgehen auf dem Kreuzweg bietet Gläubigen die Möglichkeit, sich mit dem Wirken und Leiden Jesu Christi zu identifizieren und sich von den eigenen Sünden zu befreien. Deshalb beten gläubige Christen die 14 Stationen des Kreuzwegs. Dabei werden bestimmte Bibelstellen zitiert.

Wofür stehen die 14 Stationen?
1. Jesus wird zum Tode verurteilt.
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
4. Jesus begegnet seiner Mutter.
5. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen.
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt.
11. Jesus wird an das Kreuz genagelt.
12. Jesus stirbt am Kreuz.
13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.
14. Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit Oktober 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

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