DAS LOCH DER SCHANDE!

Was für eine Schande!

Nach einem Führungstreffer in der ersten Minute(!) von Savran hat ein VfL-Fan (soll man ihn noch so nennen?) alles kaputt gemacht!

Loch im Schutznetz bei VfL Osnabrück gegen RB Leipzig

Zerstörungswut oder Torjubel? Das Schutznetz war hin!

Im Torjubel Vermutlich beim Abnehmen einer “Fan-Choreo” (geändert nach Hinweis einer Leserin) zerstören die Anhänger des VfL ein Schutznetz, mit dem nicht nur die Tribüne vor Bällen aus dem Spielfeld geschützt wird, sondern auch Spieler und Schiedsrichter vor den Fans geschützt werden.
Trotz halbherziger Reparaturversuche mit Spanngurten wird das Spiel wieder angepfiffen – offensichtlich ein Fehler, das Loch hätte nicht offen bleiben dürfen.
Keine Stunde später zeigte sich, wie wichtig so ein Netz ist, um den Spielbetrieb vor den eigenen Fans zu schützen.

In der zweiten Halbzeit – der VfL ist weiter in Führung mit 1:0 – kann sich ein Fan nicht beherrschen und schleudert ein Feuerzeug auf Schiri Manfred Petersen. Spielabbruch nach 70 Minuten!

Ein ganz trauriges Kapitel in der Vereins- und Pokalgeschichte des VfL – und kein guter Auftakt der Saison 2015/2016.

Stimmung an der Brücke: schlimmer als jeder Abstieg”

Susanne Kistenmacher, die für uns vor Ort an der Brücke ist, berichtet am Telefon von einer Stimmung bei den Fans, die zwischen “hoch-explosiv” und “total traurig” schwankt.
“Es ist schlimmer als jeder Abstieg”, so Susanne Kistenmacher in einer ersten eigenen Reaktion. Unter den Fans wird vermutet, der DFB könnte dieses Spiel nun “am grünen Tisch” entscheiden – als Sieg für Leipzig!

An den Menschen, der mit seinem Wurf den Spielabbruch in der osnatel-Arena verursacht hat.

Du bist möglicherweise unglücklich, verzweifelt oder hast Stress mit der Freundin oder im Job. Das alles kann ich nur mutmaßen. Was ich aber sicher weiß: Du bist kein VfLer. Und zwar kein Stück.
Der Verein hatte den Wettskandal, stand mehrfach vor dem finanziellen Abgrund. Er hat eine verdammt harte Zeit hinter sich. Es gab Machtkämpfe, es wurde hinter den Kulissen bis aufs Blut gekämpft, damit der VfL im Profifußball bleiben konnte. Sponsoren gingen und mussten bekniet werden wiederzukommen. Spielern musste erklärt werden, warum es sich lohnt beim VfL zu unterschreiben, dass sie etwas dafür bekommen.
Und alle, wirklich alle VfLer haben sich nach einem Abend wie diesem gesehnt. Einen Abend, an dem der VfL seinen Pokalcharakter erweckt. An dem die Mannschaft, getragen vom Publikum an der Bremer Brücke, über sich hinauswächst und einen übermächtigen Gegner in die Knie zwingt. Einen Abend, an dem die Fans ihr Team bis zur letzten Sekunde anfeuern und am Ende beseelt, glücklich und erschöpft nach Hause gehen. An den sie noch lange zurückdenken. Es sah nach einem solchen Abend aus. Bis zur 70. Minute. Da hast Du alles kaputt gemacht.
Ich hoffe, dass sie Dich finden. Ich hoffe, dass sie Dich so hart bestrafen, dass Du nie wieder ein Spiel in Osnabrück sehen darfst. Der Verein und die vielen tausend Menschen, die ihn lieben, brauchen Dich nicht.

Matthias Witte; ehemaliger Redakteur von OS1.tv, lebt aktuell in Berlin.

 

Foto: Merle Leffers, Danke an Matthias Witte, das wir seinen persönlichen Text “an den Menschen…” hier einfügen dürfen.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

53 Kommentare

53 Kommentare
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
Alle Kommentare sehen
 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion