Zum Schutz asiatischer Elefanten: Zoo Osnabrück und WWF gründen “Team Elefant”

Der Zoo Osnabrück und der WWF kooperieren im “Team Elefant”: (von links) Andreas Busemann (Geschäftsführer Zoo Osnabrück), Andreas Wulftange (zoologische Leitung Zoo Osnabrück) und Susanne Gotthard (Asien-Referentin WWF) / Foto: Groenewold

Der Zoo Osnabrück und der WWF starten eine neue Kooperation: Beim “Team Elefant” werden zwei Projekte zur Unterstützung von asiatischen Elefanten zusammengeführt. Mitglieder beim “Team Elefant” spenden einerseits für den Schutz freilebender Elefanten in Thailand und Myanmar, als andererseits auch für eine größere Elefantenanlage im Zoo Osnabrück.

“Dem Zoo Osnabrück ist das Thema Artenschutz sehr wichtig, aber auch die Umweltbildung im Zoo spielt eine zentrale Rolle. Mit der neuen Kooperation mit dem WWF wollen wir den Spagat zwischen den beiden Themen schaffen”, sagt Andreas Busemann, Geschäftsführer Zoo Osnabrück. “Der Zoo Osnabrück erhält kaum Zuschüsse, muss sich aber trotzdem finanzieren. Wir möchten unseren Elefanten eine größere Anlage und mehr Wohlfühlangebote bieten können. Und beim Thema Artenschutz wollen wir auch nicht sparen. Wir möchten den Schutz der Elefanten in freier Wildbahn glaubwürdig und nachhaltig angehen und da ist der WWF Wunschpartner für die neue Kooperation gewesen.”

Nur noch wenige Elefanten in freier Wildbahn

Der WWF freut sich sehr über die neue Kooperation, denn die Elefanten in freier Wildbahn würden dringend Unterstützung brauchen: “Der Lebensraum für die asiatischen Elefanten wird immer kleiner, und so gelangen die Elefanten oft auf die Plantagen der Menschen. Dadurch kommt es immer häufiger zu sogenannten Mensch-Elefant-Konflikten, die fast immer schlecht für die Elefanten ausgehen”, erläutert Susanne Gotthard, Asien-Referentin des WWF. Mittlerweile soll es nur noch 41.000 bis 52.000 asiatische Elefanten in freier Wildbahn geben.

Ausbauen des Schutzprogrammes in Thailand und Myanmar

Um dem Schwinden des natürlichen Lebensraumes entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2005 ein Schutzprojekt in Thailand ins Leben gerufen. Dort wurde ein Nationalpark erschaffen, indem Grasflächen, Salzleck- und Wasserstellen künstlich erhalten werden. Durch ein Frühwarnsystem sollen der Nationalparkleiter und die Ranger gewarnt werden, wenn Elefanten das Gelände verlassen. “Die Elefanten werden dann durch das Geräusch einer Art Silvester-Böller zurückgetrieben. Dabei erleiden sie keine Schmerzen oder ähnliches, sie gehen dann einfach einen anderen Weg. Derzeit werden für das Frühwarnsystem etwa 30 Kamerafallen verwendet, doch in Zukunft sollen auch Drohnen zum Einsatz kommen”, erklärt Gotthard. Mithilfe der Spenden soll das Frühwarnsystem weiter ausgebaut werden. Zudem sieht der WWF-Elefanten-Rettungsplan eine Ausweitung auf Myanmar vor, da es auch dort immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen und Elefanten kommt.

Douanita und der kleine Yaro in der Elefantenanlage des Zoos Osnabrück / Foto: Groenewold
Douanita und der kleine Yaro in der Elefantenanlage des Zoos Osnabrück / Foto: Groenewold

Doppelt so große Anlage für die Elefanten in Osnabrück

Auf der anderen Seite soll das Geld einer größere Elefantenanlage im Zoo Osnabrück zugute kommen: “An sich sieht die Anlage für die Elefanten ganz gut aus, aber man muss auch an die Zukunft denken. Wir möchten weitere Elefanten züchten und dafür brauchen wir vor allem mehr Platz.” erzählt Andreas Wulftange, zoologische Leitung Zoo Osnabrück. Derzeit leben fünf Elefanten in der Anlage. Die Zucht sei wichtig, da die Tiere in der Natur stark bedroht seien und es wichtig ist, eine gesunde Population zu haben, um in Zukunft – wenn wieder genug natürlicher Lebensraum vorhanden ist – Elefanten auswildern zu können. “Zudem würde mehr Platz auch mehr Bewegung für die Tiere bedeuten. Es könnten mehr Verstecke für Futter von den Elefanten gesucht und die Lebensbedingungen natürlicher gestaltet werden.” Die neue Anlage soll etwa doppelt so groß werden, wie die bisherige, und insgesamt zwölf Millionen Euro kosten.

Weitere Ideen zur Finanzierung in Planung

Neben dem “Team Elefant” hat der Zoo Osnabrück weitere Projekte in Planung, um die Publikumsmagneten weiter zu unterstützen: “Neben dem Team Elefant gibt es  beispielsweise die Elefanten-Gala oder einige Produkte, die der Zoo im Einzelhandel verkauft. Wir hoffen, dass wir durch die verschiedenen Kooperationen 400.000 € zusätzliche Einnahmen für die Elefanten generieren können”, sagt Busemann.

Neun Euro Mitgliedsbeitrag

Der Mitgliedsbeitrag bei Team Elefant beträgt monatlich neun Euro. Als Dankeschön erhalten Mitglieder unter anderem einen Gutschein für einen freien Eintritt im Zoo Osnabrück nach einem Jahr Mitgliedschaft, vier WWF Magazine pro Jahr und eine Einladung zur offiziellen Einweihung des neuen Geheges. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft im “Team Elefant” sind auf www.wwf.de/zoo oder unter www.zoo-osnabrueck.de zu finden.


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Wibke Groenewold
Wibke Groenewold
Wibke Groenewold ist seit dem Frühjahr 2022 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

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