Vor einer bevorstehenden Geberkonferenz für den Sudan hat die Welthungerhilfe einen dringenden Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet, den Druck auf die Kriegsparteien für einen Waffenstillstand zu erhöhen und mehr Mittel für die humanitäre Hilfe bereitzustellen. Der Generalsekretär der Organisation, Mathias Mogge, beschreibt die Situation als dramatisch, wobei fast fünf Millionen Menschen kurz vor dem Hungertod stehen.
Hoffnung auf Waffenstillstand und Sicherheit für Hilfsorganisationen
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, verdeutlichte die Dringlichkeit der Situation im Sudan in einem Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Er schildert die Lage als ständig eskalierend, da die Kriegsparteien keinerlei Interesse an einer friedlichen Lösung zeigten. Mogge, der im Februar selbst die Hafenstadt Port Sudan besuchte, betonte den unaufhörlichen Stillstand bei den Verhandlungen, der zu unsäglichem Leid für die Zivilbevölkerung führt.
Appell für mehr internationale Intervention
Die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstandes und sicherer Korridore für Hilfsorganisationen brachte Mogge zur Sprache. Er betonte, wie schwierig es unter den aktuellen Bedingungen ist, den notleidenden Menschen mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneprodukten und Materialien für provisorische Unterkünfte zu versorgen. “Die großen Geber müssen auf der Konferenz in Paris den Druck auf beide Seiten erhöhen, um endlich zu einem Waffenstillstand zu kommen”, forderte Mogge. Vor allem Deutschland, neben den USA und den Golfstaaten, sieht er als gewichtig in dieser Angelegenheit.
Unterfinanzierter Hilfsplan und dringender Bedarf an Unterstützung
Mogge beklagte ebenfalls die geringe finanzielle Unterstützung für den Sudan. “Der Hilfsplan für den Sudan ist massiv unterfinanziert”, mahnte er. Mit Verweis auf die von den Vereinten Nationen geschätzten mehr als zwei Milliarden US-Dollar Bedarf für humanitäre Hilfe, erklärte er, dass bisher nur fünf Prozent davon zusammengekommen seien. Ein Konsens der Geber für die Bereitstellung einer Milliarde US-Dollar für die kommenden sechs Monate wäre nach seiner Auffassung ein erster wichtiger Schritt.